DE9321111U1 - Vorrichtung zur Reinigung von verunreinigtem Bodenmaterial - Google Patents

Vorrichtung zur Reinigung von verunreinigtem Bodenmaterial

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Description

Weber, Seiffert, Lieke · Patentanwälte · Postfach 6145 ■ 65051 Wiesbaden
Deutsches Patentamt Zweibrückenstr. 12
80297 München 2
Efc.Dieter Weber
Oxpi.-Chem.
Dipi.-Phys.
Dr. Winfried Lieke
DipL-Phys.
Patentanwälte
Gustav-Freytag-Straße 25 65189 Wiesbaden
Postfach 6145 ■ 65051 Wiesbaden Telefon 0611/372720 und 372580 Telex 4-186247
Telefax 0611/372111
FRESEN95.001
Datum: 04. Dezember 1995 L/Sa/bk
Fresenius Umwelttechnik GmbH
Konrad-Adenauer Str. 9-13
45699 Herten
Ruhrkohle Umwelttechnik GmbH 46236 Bottrop
Vorrichtung zur Reinigung von verunreinigtem Bodenmaterial
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung von verunreinigtem Bodenmaterial, wobei in erster Linie flüchtige Verunreinigungen aus dem Bodenmaterial entfernt werden sollen. Unter flüchtigen Verunreinigungen werden dabei allerdings auch solche Verunreinigungen verstanden, die einen Siedepunkt jenseits von 2000C haben, wie z.B. hochmolekulare Kohlenwasserstoffverbindungen und andere organische Verbindungen. Auch verschiedene Metalle, Metaliverbindungen und andere anorganische Substanzen zählen zu derartigen flüchtigen
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Stoffen, die oftmals sehr giftig sind und das Grundwasser und generell die Umwelt bedrohen. Derartige verunreinigte Böden findet man häufig an bestehenden oder aufgegebenen Industriestandorten, in welchen mit den verschiedensten Lösungsmitteln, Ölen und anderen der vorstehend erwähnten Verunreinigungen in der Vergangenheit allzu sorglos umgegangen wurde. Auch die Böden im Bereich von ehemaligen oder noch bestehenden legalen oder illegalen Deponien weisen häufig die vielfältigsten Verunreinigungen mit mehr oder weniger flüchtigen Stoffen auf. Um derartige Bereiche zu sanieren, muß der Boden derartiger Gelände je nach der Eindringtiefe der Verunreinigungen oberflächlich oder auch bis zu mehreren Metern Tiefe abgetragen und entweder anderweitig deponiert oder aber, was insbesondere bei sehr großen Mengen vorzuziehen ist, gereinigt werden.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Bodenreinigung weist im allgemeinen eine Vorzerkleinerungseinrichtung und eine Wärmebehandlungsstation auf. Daneben sind allerdings auch Bodenreinigungsvorrichtungen und Verfahren bekannt, bei welchen der Boden nicht oder nicht nennenswert mit Wärme behandelt, sondern mitMikrolebewesen, wie z.B. Bakterien etc. "geimpft" oder durchmischt wird, die allerdings nur ein begrenztes Spektrum von Verunreinigungen abbauen können, was darüberhinaus unter Umständen auch sehr lange Zeit in Anspruch nehmen kann. Beim Reinigen des Bodenmaterials mit der gattungsgemäßen Vorrichtung ist in einem ersten Schritt eine Vorzerkleinerung des Bodenmaterials vorgesehen, an welchen sich ein Wärmebehandlungsschritt anschließt. Bei der Wärmebehandlung kann grob unterschieden werden zwischen der sogenannten Pyrolyse, d.h. einer Erhitzung unter Luftabschluß, wobei aufgrund der Erhitzung die in dem Boden enthaltenen Verunreinigungen teilweise zerfallen sollen und als Abgase abgezogen werden und die Abgase anschließend weiterbehandelt werden können, und einer thermischen Behandlung unter Flammeneinwirkung, wobei das Bodenmaterial einer Brennerflamme ausgesetzt wird.
Die beschriebenen Reinigungsbehandlungen haben jedoch den Nachteil, daß sie, teilweise bedingt durch die relativ hohen Temperaturen oberhalb von 5000C, bei welchen diese Verfahren ablaufen, zu chemischen Umwandlungsprozessen führen, wobei teilweise neue und noch gefährlichere Verunreinigungen, wie z.B. Dioxine, entstehen können. Vorrichtungen, bei welchen durch Erzeugung noch höherer Temperaturen oberhalb von 10000C die Dioxine ihrerseits zerstört werden sollen, sind relativ aufwendig und kompliziert in der Verfahrenssteuerung, weil das der Erhitzung und Verbrennung folgende Abkühlen sehr schnell und unter kontrollierten Bedingungen erfolgen muß, damit sich nicht erneut Dioxine oder andere kritische Verbindungen bilden. Außerdem sind diese bekannten Vorrichtungen relativ energieaufwendig, was die Bodenreinigung dementsprechend teuer macht.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfändung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der oben genannten Art zu schaffen, welche eine sehr effiziente Reinigung des Bodens von flüchtigen Stoffen mit einem vergleichsweise geringen Energieeinsatz und zu geringen Kosten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Wärmebehandlungsstation ein Evaporator ist, an welchem Heizeinrichtungen, Umwälz- und Transporteinrichtungen, sowie in einem vorgegebenen Abstand vom Materiaieinlauf eine Dampfzufuhreinrichtung für die Zufuhr von über die Wasserkondensationstemperatur erhitztem Wasserdampf zu dem in diesem Bereich ebenfalls über die Kondensationstemperatur von Wasser erhitzten Bodenmaterial vorgesehen sind. Unter einem Evaporator wird dabei im wesentlichen ein Behälter verstanden, in welchem aus dem Bodenmaterial durch Erhitzen die Feuchtigkeit ausgetrieben v/ird, d.h. ein Gerät, in welchem das Bodenmaterial auf über 1000C erhitzt wird.
Die Vorrichtung wird in der Weise eingesetzt, daß das Bodenmaterial ohne Kontakt mit einer offenen Flamme über bewegte Wärmetauscher auf eine Temperatur oberhalb der Siedetemperatur von Wasser und auf jeden Fall unterhalb von 5000C so erhitzt wird, daß keinerlei Bodenagglomerate mehr vorliegen, d.h. das einzelne Bodenkorn offen liegt, und daß anschließend das erhitzte, feinkörnige Bodenmaterial heißem Wasserdampf ausgesetzt wird, welcher die flüchtigen Bestandteile von dem Bodenkorn gemäß Dampfdruck und Wasserdampfflüchtigkeit löst, oder durch Ausbildung einer ein- oder mehrmolekularen Schicht verdrängt.
In der Vorzerkleinerungsanlage wird das Bodenmaterial bis auf relativ kleine Bröckchen oder Klumpen mit einer Größe von typischerweise weniger als 10 mm Durchmesser zerkleinert, größere Stein- oder Felsbrocken werden aussortiert. Werden nun in den Evaporator diese kleinen Bodenklumpen ohne Einwirkung einer äußeren Flamme, sondern nur durch Kontakt mit Heizeinrichtungen und/oder Konvektion und Wärmeleitung erhitzt, so wird das in den Klumpen enthaltene Wasser ausgetrieben, welches letztlich auch das Bindemittel für die im allgemeinen aus einem relativ feinkörnigen Material bestehenden Bodenklumpen bildet. Hierdurch zerfallen die schon vorzerkleinerten Klumpen des Bodenmaterials in dem Evaporator, auch aufgrund der Transport- und Umwälzbewegungen, noch weiter zu einem sehr feinkörnigen Material, welches durch die Heizeinrichtungen in den Evaporator auf eine gewünschte Temperatur in dem angegebenen Temperaturbereich, vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 110 und 3000C gebracht ist. Dann wird diesem feinkörnigen, erhitzten Material erhitzter bzw. überhitzter Wasserdampf zugeführt, wobei dieser Wasserdampf wegen der Feinkörnigkeit des Bodenmaterials eine sehr große Angriffsfläche hat und von dem freiliegenden Bodenkorn jegliche flüchtigen Bestandteile, insbesondere soweit deren Verdampfungsternperatur unterhalb der erreichten
Temperatur liegt, löst. Bei einer Temperatur von bis zu 3000C werden dabei auch hochmolekulare Kohlenwasserstonverbindungen ausgetrieben bzw. von dem Bodenkom abgestreift bzw. "gestrippt". Diese sind in dem Wasserdampf gelöst und werden durch diesen mitgerissen. Dies gilt in gleicher Weise auch für Metalle, insbesondere für Quecksilber und andere niedrig schmelzende Metalle, wie z.B. Cadmium oder bestimmte Arten von Metallegierungen. Damit ist das Bodenmaterial bereits vollständig von den in ihm enthaltenen Giftstoffen befreit und kann aus dem Evaporator ausgetragen und gekühlt werden und wird durch Feuchtigkeitszugabe wieder auf eine normale, gewünschte Bodenkonsistenz gebracht.
Besondere Ausgestaltungen der Vorrichtung zum Reinigen von Bodenmateriai, für spezielle Anwendungszwecke und insbesondere auch bevorzugte Ausführungsformen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche, die im folgenden kurz erläutert werden. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Merkmale aus den Unteransprüchen auch einzeln untereinander bzw. mit den Merkmalen des Hauptanspruches kombinierbar sind, soweit sich aus dem Zusammenhang nicht eindeutig ergibt, daß bestimmte Merkmale nur gruppenweise gemeinsam miteinander verwirklicht werden können.
So ist es beispielsweise zweckmäßig, wenn die Heizeinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung von einem fließfähigen Wärmeträger durchströmte, teilweise bewegte Hohlelemente aufweist, welche mit ihren dem Wärmeträger abgewandten Außenflächen mit dem Bodenmaterial in Kontakt treten. Auf diese Weise kann der fließfähige Wärmeträger an anderer Stelle erhitzt und auf eine gleichmäßige Temperatur gebracht werden, so daß auch die Heizeinrichtungen eine gleichbleibende Temperatur auf einem gewünschten Niveau haben. Die in dem Wärmeträger gespeicherte Wärme kann dann über die Wände der hohlen Elemente nach dem Wärmetauscherprinzip auf das Bodenmaterial übertragen werden, welches auf diese Weise ebenfalls sehr gleichmäßig auf ein bestimmtes Temperaturniveau gebracht werden kann.
Konkret können die Heizeinrichtungen z.B. hohle, mit Umwälz- und Transportschaufeln versehene, drehbare Wellen aufweisen, auch die Umwälz- und Transportschaufeln können teilweise hohl sein und von dem Wärmeträger durchströmt werden. Insbesondere können Umwälz- und Transportschaufein auch als U-förmige Bügel ausgebildet sein, welche in einer vorgegebenen Richtung von dem Wärmeträgermaterial durchströmt werden.
Der fließfähige Wärmeträger wird dabei in einem Kreislauf geführt und nach seiner Abkühlung in dem Evaporator, wieder zu einem Heizkessel zurückgeführt und erneut auf eine gewünschte Temperatur erhitzt. Als konkreter Wärmeträger hat sich Öl als zweckmäßig erwiesen, wobei
spezielle, synthetische Öle mit sehr hohem Siedepunkt zu bevorzugen sind, um das Bodenmaterial auf entsprechend hohe Temperaturen aufheizen zu können.
Neben einer Aufheizeinrichtung bzw. einem Kessel für die Enwärmung des Öls ist außerhalb des Evaporators auch ein Dampferzeuger vorgesehen, der den Dampferzeugt, welcher anschließend vorzugsweise im hinteren Bereich der Durchlaufstrecke des Bodenmaterials durch den Evaporator, und zwar möglichst von dessen Unterseite her, in das Bodenmaterial ein- bzw. durch dieses hindurchgeblasen wird.
In der Wasserzufuhr für den Dampferzeuger ist zweckmäßigerweise eine Entmineralisierungseinrichtung vorgesehen, damit sich nicht gelöste Stoffe, insbesondere Kalk, im Innern des Dampferzeugers und in den Dampfzufuhrleitungen ablagern. Die Dampfzufuhreinrichtungen sollten im letzten Drittel des Evaporators vorgesehen sein.
Vorzugsweise an der Oberseite des Evaporators ist mindestens eine Abgasleitung vorgesehen, welche in erster Linie den Dampf aufnimmt, der als sogenannter "Stripp-Dampf" durch das Bodenmaterial hindurchgeströmt ist und die Verunreinigungen vom Bodenkorn gelöst hat. Der Evaporator ist im allgemeinen nicht vakuumdicht, so daß, wenn der Evaporator erfindungsgemäß mit leichtem Unterdruck zwischen 10 und 50 mbar unter Normaldruck betrieben wird, durch Lecks, insbesondere durch die Eintrags- und Austragsvorrichtungen, sogenannte Leckluft nachströmt, die ebenfalls zusammen mit dem Dampf durch die Abgasleitung entweicht und zu einer Abgasreinigungsvorrichtung geführt wird.
Eingang und Ausgang des Evaporators sind mit schieusenartigen Ein- und Austragsvorrichtungen, wie z.B. Zellradschleusen oder dergleichen versehen, wodurch die Leckrate relativ gering gehalten werden kann.
Dem Ausgang für das Bodenmaterial bzw. der Austragseinrichtung für das Bodenmaterial aus dem Evaporator ist eine Kühlschnecke sowie ein Trockenkühler nachgeschaltet, in welchem das trockene Bodenmaterial gekühlt, mit Wasser angefeuchtet und auf ca. 10 bis 15% Feuchte gebracht wird. Der Boden wird aus dem Trockenkühler ausgetragen und liegt dann für eine Wiederverwendung, z.B. auch für die Ausbringung auf Feld oder Waldböden, vor. Die Feuchtigkeitszugabe in den Trockenkühler wird dabei so gestaltet, daß das zum Schluß abgegebene Bodenmaterial die Feuchtigkeit von normalem Erdboden hat, insbesondere also weder staubig noch schlammig-flüssig ist.
Die Abgasbehandlungs- bzw. Abgastrenneinrichtung weist mindestens einen Kondensator auf, der vorzugsweise knapp unterhalb des Taupunktes von Wasser betrieben wird. Man erreicht hierdurch, daß der vom Evaporator kommende, Verunreinigungen enthaltende Dampf sowie ausgetriebene Bodenverunreinigungen zu einem gewissen Teil auskondensieren. Das anfallende Kondensat sowie mitgerissener, niedergeschlagener Staub werden in einen Schwerkraftabscheider geleitet und in feste und flüssige Phasen getrennt. Der noch nicht auskondensierte Dampf wird zu einem zweiten Kondensator geführt, der bei deutlich niedriger Temperatur von ca. 4O0C betrieben wird, dessen Kondensat ebenfalls dem Schwerkraftabscheider zugeführt wird. In dem Abscheider werden organische, wäßrige und feste Phase voneinander getrennt und ausgeschleust. Die organische Phase wird entsorgt oder kann gegebenenfalls wieder aufbereitet und weiter verwendet werden.
Die nach dem zweiten Kondensator verbleibende gasförmige Phase wird gekühlt und durch Kühler und Aktivkohlefilter geschickt, bis schließlich im wesentlichen Leckluft verbleibt, die nach außen abgeführt wird. Es versteht sich, daß die Aktivkohlefilter von Zeit zu Zeit regeneriert werden müssen und daß dann die in den Aktivkohlefiltem zurückgehaltenen Stoffe ihrerseits entsorgt werden müssen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß es keinen direkten Kontakt zwischen einer Flamme und dem Bodenmaterial gibt, sondern daß dieses indirekt mit Hiife eines Wärmeträgers bzw. über Wärmetauscher aufgeheizt wird. Hierdurch hat man eine sehr genaue Kontrolle über die Temperatur, welche das Bodenrnaterial schließlich erreicht und bei welcher es dem sogenannten Stripp-Dampf ausgesetzt wird. Das Erhitzen und Bedampfen geschieht in demselben Behälter, jedoch in verschiedenen Abschnitten, während Transport- und Umwälzeinrichtungen das Bodenmaterial langsam von einem Eingang zu einem Ausgang des Behälters bewegen, wobei es zunächst aufgewärmt und dann, wie bereits erwähnt, dem Dampf ausgesetzt wird. Nachdem das Bodenmaterial aufgrund der Wärmeeinwirkung und wegen des gleichzeitigen Umwälzens sehr feinkörnig geworden ist, entzieht ihm der Dampf praktisch sämtliche relevante Verunreinigungen, wie z.B. die üblichen organischen Verbindungen in Form von Lösungsmitteln, chemischen Grundstoffen, Ölen, Teer, Benzin etc., aber auch viele anorganische Stoffe, wie z.B. leicht flüchtige Metalle und Metallegierungen. Wenn das Bodenmaterial den Ausgang des Evaporators erreicht hat, ist es gereinigt und braucht anschließend nur noch gekühlt und auf den normalen Feuchtigkeitsgehalt von Bodenmaterial gebracht zu werden.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich neben "normalen" Böden auch extrem
feinkörnige, schluffige und tonige Bodenmaterialien reinigen. Ein weiterer besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß die Behandlungstemperatur in dem Evaporator den konkreten Verunreinigungen angepaßt werden kann. So kann die Behandiungstemperatur teilweise deutlich unterhalb der möglichen Maximaltemperatur in dem Evaporator gehalten werden, wenn z.B. nur niedermolekulare Kohlenwasserstoffe und andere Lösungsmittel als wesentliche Verunreinigungen aus dem Boden auszutreiben sind. Die Vorrichtung kann also den tatsächlichen Verunreinigungen in optimaler Weise angepaßt werden. Dies trägt zu einer vollständigen Reinigung mit möglichst geringem Energieaufwand bei.
Bezüglich des aus dem ersten Evaporator austretenden Abgases ist die Behandlung in einem ersten Sprühkondensator vorgesehen, wobei erfindungsgemäß diese Behandlung in dem Sprühkondensator knapp unterhalb des Taupunktes von Wasser betrieben wird, also oberhalb von 9O0C und vorzugsweise im Bereich zwischen 95 und 96°C. Die Temperatursteuerung in dem Sprühkondensator erfolgt dabei vorzugsweise über einen elektronisch geregelten Kühlwasserdurchsatz im Kühler. Das Betreiben des Sprühkondensators bei einer derart hohen Temperatur trägt unter anderem dazu bei, daß das anfallende Kondensat zumindest die in diesem Temperaturbereich nicht gasförmigen Verunreinigungen in höherer Konzentration enthält, da das in Form von Wasserdampf ankommende Abgas bei dieser Temperatur nur teilweise kondensiert, während ein Teil des Abgases, der nunmehr vorwiegend die besonders leicht flüchtigen Stoffe enthält, zu einem zweiten Kondensator geführt wird, der nunmehr bei einer deutlich niedrigeren Kondensationstemperatur unter 600C, und vorzugsweise in der Größenordnung von 400C oder weniger betrieben wird.
Die auch danach noch gasförmigen Stoffe werden einer weiteren Abkühlung und Filterung mit Hilfe von Aktivkohiefiltern unterzogen. Die Kondensate werden einem Schwerkraftabscheider zugeführt, in dem es in feste, organische in wäßrige Phase getrennt wird. Die leichten Produkte aus dem Schwerkraftabscheider, wie z.B. flüssige Kohlenwasserstoffverbindungen {Benzin, Öl, etc.), können gegebenenfalls einer Nutzung, gegebenenfalls sogar als Energieträger der Anlage oder einer weiteren Trennung und Raffinierung unterzogen werden. Die wäßrige Phase aus dem Schwerkraftabscheider wird nacheinander durch ein Feinfilter, eine Strippkolonne, die mit Luft betrieben wird, und einen abschließenden Aktivkohlefiiter geleitet, wenn es aus der Anlage ausgeschleust wird. Ein Teil des Wassers aus dem Abscheider wird vor oder nach der Strippanlage in den Kühlkreislauf des ersten Kondensators geleitet.
Zweckmäßigerweise ist für die gesamte Anlage eine Online-Steuerung vorgesehen, d.h. die Anlage wird anhand vorgebbarer oder auch fest programmierbarer Parameter automatisch
gesteuert und überwacht, wobei selbstverständlich entsprechende Sensoren, z.B. für Temperatur, Druck, Strömungsmengen etc., an den geeigneten Stellen vorgesehen sind, wobei Abweichungen der Sensoren von den vorgegebenen bzw. vorprogrammierten Werten durch entsprechende Steuerung der Parameter der darauf wirkenden Anlageteile angepaßt werden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten werden deutlich anhand derfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Anlage und des Verfahrensablaufes, wie sie schematisch anhand eines Diagramms in der einzigen Figur dargestellt sind.
Kern der Anlage zur Bodenreinigung ist ein Evaporator 10, der im linken Bildteil schematisch mit Umrissen und kombinierten Umwälz-/Heizeinrichtungen 11 dargestellt ist.
Die gesamte Anlage besteht im wesentlichen aus einem Vorbereitungsteil, dessen Elemente im wesentlichen mit den Bezugszahlen 1 bis 7 gekennzeichnet sind, einem Bodenbehandlungsteil, bestehend aus dem Evaporator 10 und den zugehörigen, mit den Bezugszahlen 10 bis 26 bezeichneten Komponenten, und dem Abgasbehandlungsteil, dessen Komponenten im wesentlichen mit den Bezugszahlen oberhalb von 30 bezeichnet sind, und der im wesentlichen die rechte Hälfte der Figur ausmacht.
Der verunreinigte Boden gelangt zunächst in eine Trenneinrichtung für Grobgut,» 50 mm Steine oder Felsen, die in einem Behälter 2 gesammelt werden und gegebenenfalls oberflächlich mechanisch und mit Hilfe von Spülwasser gereinigt werden können, wobei die Reinigungsabfälle wieder dem verunreinigten Boden vor oder hinter der Trenneinrichtung 1 oder 5 beigegeben werden können. Mit 3 ist ein Magnet bezeichnet, der magnetische Werkstoffe aus dem verunreinigten Boden aussortiert. Ein Schredder ist mit der Bezugszahl 4 gekennzeichnet und zerkleinert die zunächst noch relativ graben Klumpen, aus welchen verunreinigter Boden üblicherweise besteht. Der zerkleinerte Boden gelangt dann durch eine weitere Trenneinrichtung 5 über die Bahn oder Leitung 7 zu einer Eintragsvorrichtung 13 für den Evaporator 10. Das Material, welches in der Abtrenneinrichtung 5 als zu grob aussortiert wurde, weil es möglicherweise zu hart ist, um in dem Schredder 4 zerkleinert zu werden, wird zunächst in einen Brecher 6 geleitet, der auch das harte, grobe Material zerkleinert und dieses erneut vor dem Magneten 3 in die Bahn bzw. Leitung zum Schredder 4 abgibt.
Die Eintragsvorrichtung 13 kann z.B. ein Vorratsbunker mit Zellradschleuse sein.
Das von der Einrichtung 13, z.B. über eine Zellradschleuse in den Evaporator gelangende Material
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wird durch Umwälzeinrichtungen 11 ständig in Bewegung gehalten und dabei langsam von der Eintragsvorrichtung 13 zu einer Zellradschieuse 16 am Ausgang des Evaporators 10 geführt. Der Evaporator 10 kann die Form eines sogenannten "Schaufeltrockners" haben, d.h. die Umwälzelemente 11 sind z.B. als drehbare Weilen ausgebildet, die entlang ihres Umfanges verteilt Schaufeln aufweisen, die zumindest den größten Teil des Volumens des den Evaporator nach außen abschließenden Gefäßes überstreichen, und damit das Material im Innern ständig auflockern, in Bewegung halten und allmählich in der Figur von links nach rechts transportieren. Es versteht sich, daß für diesen Transport die Schaufeln in einer Richtung schräg angestellt werden können, so daß beim Drehen der Schaufeln um die Wellen an der Vorderfläche der Schaufeln eine Vorschubkraft in Axiairichtung der Wellen entwickelt wird. Die Vorschubkraft wird jedoch auch schon durch ein Gefälle im behandelten Bodenmaterial erzeugt, welches durch den vorzugsweise kontinuierlichen Eintrag von Materia! am in der Figur linken Ende des Evaporators und der Austragung von Material am rechten Ende ensteht. Der den Evaporator abschließende Behälter kann eine zylindrische Trommel sein, deren Länge vorzugsweise deutlich größer ist als ihr Durchmesser, die Querschnittsform dieses Behälters kann jedoch auch oval sein oder aus zwei einander teilweise durchdringenden Zyinderteilen bestehen, wenn, wie schematisch dargestellt, zwei parallele Wellen mit Schaufelelementen vorgesehen sind, die sich in Längsrichtung durch den Evaporatorbehälter erstrecken.
Wie anhand der dick gestrichelten Linie verdeutlicht wird, die nach links von der Heizeinrichtung 21 ausgeht, wird ein Wärmeträger, vorzugsweise Öl, axial in die Umwälzelemente 11 bzw. deren Wellen eingeführt, die zu diesem Zweck als Hohlwellen ausgebildet sind, wobei auch die Umwälzschaufeln zumindest teilweise als Hohlelemente ausgebildet sein können. Auf diese Weise wird Wärmeenergie von dem die Heizeinrichtung 21 und die Umwälzeinrichtungen 11 durchlaufenden, dick gestrichelten Ölkreislauf auf das Bodenmaterial übertragen. Eine Umwälzpumpe 26 sorgt dabei dafür, daß abgekühltes Öl am anderen Ende der Welle zurück zu der Heizeinrichtung 21 geführt, dort aufgeheizt und vorn in die Hohlwellen der Umwälzelemente 11 wieder eingeführt wird.
Durch die Zufuhr- und Austragsmengen, die Rotationsgeschwindigkeit der Umwälzelemente 11 und deren konkrete Ausgestaltung (Schrägstellung von Schaufeln) oder die Schrägstellung des Evaporators (2° - 3°) kann man die Verweilzeit des Materials in dem Evaporator 10 einstellen. Über die Verweilzeit und die Temperatur des aus der Heizeinrichtung 21 abgegebenen Öls kann man dann eine gewünschte Temperatur des Bodenmateriais einstellen, weiche dieses z.B. nach Durchlauf der halben Strecke des Evaporators erreicht haben sollte.
Erst im letzten Drittel des Evaporators 10 münden Heißdampfleitungen 12, und zwar im unteren Boden des Evaporators, so daß der dort austretende Dampf zwangsweise durch den Boden hindurchtreten muß. Das zuvor umgewälzte und dabei erhitzte Bodenmaterial hat inzwischen die in ihm enthaltene Bodenfeuchtigkeit verloren und liegt damit im allgemeinen in pulvriger, mindestens aber in feinkörniger Form vor. Der sogenannte Stripp-Dampf {Abstreifdampf), der aus den Leitungen 12 austritt, hat damit an dem Bodenmaterial eine sehr große Angriffsfläche und kann die damit auf dem Bodenkorn anhaftenden und abdiffundierenden Verunreinigungen nahezu vollständig von dem Bodenkorn entfernen (bzw. abstreifen).
Der Heißdampf wird durch einen Dampfgenerator 20 erzeugt, welcher entweder vom selben Kessel wie die Heizeinrichtung 21 oder aber mit der Abwärme von der Heizeinrichtung 21 betrieben werden kann, wie durch einen Verbindungspfeil zwischen der Heizeinrichtung 21 und dem Dampferzeuger 20 angedeutet. Der Dampf wird im allgemeinen überhitzt. Der Dampf wird vom Dampferzeuger in eine Dampfleitung 14 gegeben, die sich verzweigt, wobei ein Teil des Dampfes, wie bereits erwähnt, durch die Anschlüsse 12 in den Evaporator 10 gedrückt wird, während ein anderer Teil von der Oberseite her in den Evaporator geleitet wird (siehe die dünn gestrichelten Linien) und dabei im wesentlichen als Trägergas dient, weiches auch den Stripp-Dampf, der die Verunreinigungen aus dem Boden aufgenommen hat, durch eine Abgasleitung 15 mitnimmt.
Eine weitere Verzweigung der Dampfleitung 14 führt zu Aktivkohlefiitern 47, 50 in dem Abgasbehandlungsteil und dient zur gelegentlichen Regeneration dieser Aktivkohlefilter.
Dem Dampferzeuger 20 wird von einer Wasserleitung 25 über eine Entmineralisierungsvorrichtung 19 Wasser zugeführt, wobei die Entmineralisierung den Zweck hat, Ablagerungen von Kalk und dergleichen im Dampferzeuger 20 zu vermeiden.
Die zur Heizeinrichtung 21 führende, dick gestrichelte Leitung 24 führt Verbrennungsluft, während ein entsprechender Brennstoff, wie z.B. Gas oder Öl, durch die Leitung 23 zugeführt wird. Der gereinigte Boden wird am Ende des Evaporators 10 über eine Zellradschleuse 16 ausgetragen und über die Bahn bzw. Leitung 17 einem Trockenkühler 18 zugeführt. Der Trockenkühler 18 erhält eine Wasserzugabe aus der Leitung 25 oder der Leitung 43 zum abschließenden Anfeuchten des Bodens, um den gereinigten Boden 8 darin schließlich in der gewünschten Konsistenz austragen, weiterverwenden und gegebenenfalls zwischenlagern zu können. Der dabei in dem Kühler 18 frei werdende Wasserdampf wird kondensiert und wieder eingebracht. Aus dem Filter 40 austretendes Wasser wird ausgeschleust oder kann teilweise als Speisewasser (abhängig
von der Salzfracht) für den Dampferzeuger verwendet werden.
Der aus der Leitung 15 in den Sprühkondensator 30 eintretende Dampf kondensiert zumindest teilweise, wobei auch die Verunreinigung, die eine mit Wasser vergleichbare oder schwerere Flüchtigkeit haben, sich in dem Kondensat anreichern. Der nicht kondensierende Wasserdampf, sowie auch ein gewisser Anteil Luft in dem System, wird weitergeleitet zu dem zweiten Kondensator 31. Ein gewisser Anteil an Leckluft ist in der Abgasleitung 15 schon deshalb vorhanden, weil sich die Ein- und Austragvorrichtungen 13 und 16 sowie die Wellendichtungen nicht oder nur mit erheblichem Aufwand hermetisch dicht ausführen lassen. Da der Evaporator außerdem bei einem leichten Unterdruck im Bereich zwischen 5 bis 10 mbar unter Normaldruck betrieben wird, wird ein entsprechender Anteil an Leckluft angesaugt und durch die Abgasleitung 15 in die Kondensatoren 30, 31 geführt.
Die einzelnen Stufen und schemenhaft dargestellten Blöcke im rechten Teil des Diagramms sind im allgemeinen so zu verstehen, daß eine schwerere, flüssige oder feste Fraktion jeweils am unteren Ende der schematisch dargestellten Behälter abgezogen wird, während eine leichtere Fraktion weiter oben seitwärts aus den betreffenden Behältern austritt. Die schwere Fraktion aus dem Kondensator 30 gelangt demnach in einen Sedimentabscheider 32 und dieses Sediment wird anschließend in den Ausgang 9 geleitet, der wiederum in die Eintragsvorrichtung 13 mündet, dieses Sediment wird also erneut der Reinigung im Evaporator unterzogen. Im allgemeinen handelt es sich dabei um relativ kleine, staubförmige Partikel, die im Evaporator 10 durch den Stripp-Dampf mitgerissen wurden, von denen sich aber bei einem erneuten Durchgang ein Teil als Bodenmaterial 8 zurückgewinnen läßt.
Die leichtere Fraktion aus dem Sedimentabscheider 32 geiangt dann in einen Schwerkraftabscheider 36, in welchen auch die schwerere Fraktion des zweiten Kondensators 31 geleitet wird. Vom Schwerkraftabscheider 36 wird die schwerere Fraktion wiederum in den darunterliegenden Partikelfilter 37 gegeben und der dabei zurückgehaltene Feinstschlamm wird über die strichpunktierte Leitung vom Sandfilter 37 wieder in den Sedimentabscheider 32 geführt. Die wäßrige Phasen durchlaufen den Partikelfilter 37 und gelangen in eine zweistufige Strippkolonne 39 mit einer Luftzufuhrleitung 41. Die Luft nimmt wiederum flüchtige Bestandteile aus der Flüssigkeit in der Strippkolonne 39 mit und wird über eine Pumpe 38 in eine Aktivkohlefiltergruppe 50 geführt. Der verbleibende Rest durchläuft die Strippkolonne bishin zu einem Aktivkohlefilter 40, von wo das nunmehr gereinigte Wasser in die Leitung 43 gegeben wird, die je nach Salzgehalt teilweise dem Speisewasser des Dampferzeugers beigemischt werden kann.
Die Luft in der Leitung 41 für die Strippkolonne 39 ist teilweise Frischluft aus der Leitung 45, teilweise jedoch auch Abluft 42, die aus den Aktivkohlefiltern 47 und 50 austritt.
Der zweite Kondensator 31 wird bei einer Kondensationstemperatur von ca. 400C betrieben, wobei die verbleibenden gasförmigen Bestandteile über die Leitung 33 in einen Kühler 34 gelangen. Ein Kühlturm 46 ist in einen Käitekreislauf für den Kondensator 31 eingeschaltet, um den Kondensator 31 trotz der Zufuhr relativ heißer Abgase aus dem ersten Kondensator 30 bei der gewünschten, niedrigen Kondensationstemperatur betreiben zu können. Der Kühlmittelkreislauf wird durch die Pumpe 35 aufrechterhalten. Der Kühler 34 wirkt ebenfalls als eine Trenneinrichtung, wobei die sich in dem Kühler 34 verflüssigenden Bestandteile des Abgases ebenfalls in den Schwerkraftabscheider 36 geleitet werden, während die gasförmigen Bestandteile verschiedene Aktivkohlefilter und Kühleinrichtungen durchlaufen können. Von den Aktivkohlefiltern 47,50 wird schließlich das gereinigte Abgas, das im wesentlichen nur noch aus der vorher eingesaugten Leckluft besteht, über die Abluftleitung 42 ausgetragen wird, wobei, wie bereits erwähnt, diese Abluft dann der zweistufigen Strippkolonne 39 zugeführt werden kann.
Das aus der Strippkolonne 39 austretende Wasser wird zum überwiegenden Teil über die Leitung 43' zurückgeführt zum Kondensator 30. Zum erstmaligen Befüllen oder Nachfüllen der Felder und Abscheider 32, 36, 37 und des Strippkolonne 39 ist ein Wasseranschluß 54 vorgesehen, mit welchem über die Leitung 43' und über den Kondensator die genannten Elemente befüllt werden können, wobei anstelle der Zuleitung über den Kondensator auch eine, gegebenenfalls mit Ventil versehene, Verbindungsleitung vorgesehen sein kann, welche die Leitung 43 mit der Leitung 55 verbindet, welche sich zwischen dem Kondensator 30 und dem Sedimentabscheider 32 erstreckt.
Überschüssiges Wasser aus der Strippkolonne 39 kann entweder direkt oder über den Aktivkohlefilter 40 und die Leitung 53 nach außen geführt werden oder aber über die Leitung 43 dem Trockenkühier 18 zugeführt werden.
Im Regeneratäonsbetrieb der Aktivkohlefilter 47, 50 wird diesen über die Leitung 14 Heißdampf zugeführt, welcher die in dem Aktivkohlefilter aufgenommenen Verunreinigungen herauslöst. Der Dampf wird dann durch die anschließenden Kühler 49 geieitei: und das sich dabei verflüssigende Material wird, wie auch im Falle der übrigen flüssigen Fraktionen, dem Schwerkraftabscheider 36 zugeführt. Es versteht sich, daß bei dieser Betriebsart die Ventile 48 geschlossen sind.
Auf diese Weise wird aus dem verunreinigten Boden, der ursprünglich in den Evaporator 10 eingebracht wurde, gereinigter Boden 8, wobei die flüchtigen organischen und anorganischen
Lösungsmittel und Verbindungen am Ausgang des Schwerkraftabscheiders 36 zumindest zu einem erheblichen Teil wiedergewonnen werden und je nach Art der Verunreinigungen unmittelbar wiederverwendet, weiterverarbeitet, oder gegebenenfalls auch entsorgt bzw. deponiert werden können, während weiterhin noch ein Teil der Abluft bei der Leitung 42 austreten kann und auch der Schlamm aus dem Sedimentabscheider 32 wahlweise der Eintragsvorrichtung 13 des Evaporators 10 wieder zugeführt, oder aber über die Leitung 52 zum Zwecke der endgültigen Deponierung ausgegeben werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß es umfassend und vollständig Verunreinigungen, deren Siedepunkt unter einem vorgebbaren Grenzwert liegt, aus verunreinigten Böden entfernen kann, wofür verhältnismäßig wenig Energie und Kosten aufgewendet werden müssen. Das Verfahren hat weiterhin den Vorteil, daß es rein physikalisch arbeitet, d.h. es finden im wesentlichen keinerlei chemische Umsetzungen, wie Verbrennungen oder dergleichen statt. Die Verunreinigungen können teilweise und je nach Art der Verschmutzung des Bodens in mehr oder weniger reiner Form wiedergewonnen werden. Die verbleibenden deponierfähigen Reststoffe, die nicht anderweitig verwendet werden können, fallen nur in sehr geringem Umfang an, so daß auch aus diesem Grunde, vor allem aber wegen des geringen spezifischen Energiebedarfes die erfindungsgemäße Anlage und das entsprechende Verfahren sehr kostengünstig arbeiten.

Claims (18)

Schutzansprüche
1. Vorrichtung zur Reinigung von verunreinigtem Bodenmaterial, mit einer Vorzerkleinerungseinrichtung (4,5, 6) und einer Wärmebehandlungsstation, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlungsstation ein Evaporator (10) ist, an welchem Heizeinrichtungen (21, 11), Umwälz- und Transporteinrichtungen (11) sowie im Abstand von einem Materialeinlauf in den Evaporator (10) eine Dampfzufuhreinrichtung (12) für die Zufuhr von über die Wasserkondensationstemperatur erhitztem Wasserdampf zu dem in diesem Bereich ebenfalls über die Kondensationstemperatur erhitzten Bodenmaterial vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtungen (21, 11) von einem fließfähigen Wärmeträger durchströmte Hohlelemente aufweisen, die mit ihren dem Wärmeträger abgewandten Außenflächen mit dem Bodenmaterial in Kontakt treten.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung mindestens eine hohle, mit Umwälz- und Transportschaufeln versehene Welle aufweist, die sich in Längsrichtung eines länglichen Evaporatorbehälters erstreckt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeträger in einem Wärmekreislauf (21, 26) geführt wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeträger in einem getrennten Kessel (21) erhitztes Öl ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dampferzeuger (20) außerhalb des Evaporators (10) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Wasserzufuhr für den Dampferzeuger (20) eine Entmineralisierungseinrichtung (19) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfzufuhreinrichtung, in Hießrichtung des durch den Evaporator (10) fließenden Bodenmaterials, im letzten Drittel des Evaporators (10) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abgasaustritt mit einer anschließenden Abgasleitung (15) an der Oberseite des Evaporators (10) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Boden materialsausgang des Evaporators (10) ein Trockenkühler (18) nachgeschaltet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Abgasaustritt des Evaporators eine Abgastrenneinrichtung (30,31,32,47) nachgeschaltet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgastrenneinrichtung mindestens einen Kondensator (30) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgastrenneinrichtung einen zweiten Kondensator (31) und vorzugsweise auch den Kondensatoren (30, 31) nachgeschaltete Aktivkohlefilter (47, 50) für flüchtige Bestandteile aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgastrenneinrichtung einen Sediment- und/oder Schwerkraftabscheider (32,36) für feste und flüssige Fraktionen aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sedimentschlammrückführleitung (9) zum Eingang des Evaporators (10) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 11 und einem der Ansprüche 12 bis 15, soweit sie auf Anspruch 11 rückbezogen sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine vom Trockenkühler (18) zu dem Kondensator (30) führende Abdampfleitung (43) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kondensator (30, 31) Kühleinrichtungen (34, 49) und/oder Aktivkohlefilter (47, 50) nachgeschaltet sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfzufuhr (12) im unteren Bereich des Evaporators (10) vorgesehen ist.
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