-
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Gaskanälen, Rohrleitungen
od. dgl., durch die Rohgas geleitet wird Bei der Leitung von Rohgas, welches Teerprodukte
oder ähnliche verbrennbare Verunreinigungen und unverbrennbare Verunreinigungen,
wie z. B. Staub, enthält, von einer Erzeugungsstätte zu den Verbrauchern kondensieren
sich die verbrennbaren Verunreinigungen in den Gaskanälen und bilden zusammen mit
den unverbrennbaren Verunreinigungen feste oder halbfeste Massen, welche sich absetzen
und die Kanäle, Rohrleitungen u. dgl. verstopfen. Es ist daher erforderlich, diese
Ablagerungen von Zeit zu Zeit zu entfernen. Hierzu ist es bekannt, Luft von außen
mittels eines Gebläses in die Kanäle einzublasen. Hierbei werden die abgesetzten
Massen verbrannt, jedoch verbleiben die unverbrennbaren Verunreinigungen und die
Asche in den Gaskanälen. Zu ihrer Entfernung muß die ganze Anlage abgestellt und
abgekühlt werden.
-
Die Erfindung bezweckt, die Reinigung von Gaskanälen, Rohrleitungen,
Ventilen u. dgl. einfacher und wirksamer durchzuführen, als dies mit den bekannten
Verfahren der Fall ist. Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird mittels eines
in dem Gaskanal od. dgl. angeordneten Bläsers in dem Kanal eine Strömung erzeugt,
die die verbrennbaren und unverbrennbaren Verunreinigungen aufwirbelt, die Verbrennung
der verbrennbaren Verunreinigungen veranlaßt und die Asche und sonstigen unverbrennbaren
Verunreinigungen aus dem Kanal od. dgl.
hinausbläst. Vorzugsweise
werden mit Hilfe mehrerer über die ganze Länge der Gaskanäle u. dgl. verteilter
Bläser die Verunreinigungen aufgewirbelt, wobei alle verbrennbaren Verunreinigungen
verbrannt und alle nicht verbrennbaren Verunreinigungen einschließlich der Verbrennungsrückstände
aus den Kanälen entfernt werden, ohne daß es einer Stillsetzung der Anlage bedarf.
-
Gegenstand der Erfindung sind ferner die Bläser in den Gaskanälen,
Rohrleitungen, Ventilen u. dgl. und Vorrichtungen zum Austragen bzw. Abscheiden
der unverbrannten Rückstände.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
auf welche zum besseren Verständnis der Erfindung verwiesen wird.
-
Fig. i zeigt einen schematischen Grundriß einer Anlage gemäß der Erfindung;
Fig.2 ist ein Längsschnitt durch einen Teil eines unterirdisch gemauerten Gaskanals.,
durch den Rohgas geleitet wird; Fig. 3 ist ein Schnitt längs der Linie III-III der
Fig. a; Fig. 4 ist ein Schnitt durch einen Teil einer oberirdischen Rohgasleitung;
Fig. 5 ist ein Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 4; Fig.6 und 7 zeigen im Aufriß
und Grundriß eine Anordnung zum Entfernen der Asche und der unverbrennbaren Verunreinigungen
von einem unterirdischen Rohgaskanal.
-
Fig. i zeigt einen Rohgaserzeuger i, der mittels eines gemauerten
Gaskanals oder einer Gasleitung 3 mit einem Schmelzofen, Kessel oder ähnlichem Verbraucher
2 des Rohgases verbunden ist. Der Gaskanal oder die Gasleitung 3 ist mit Mannlöchern
4 und Explosionsklappen 8 versehen. In dem Gaskanal oder der Rohrleitung 3 sind
Gruppen von Bläsern 5 angeordnet, und jede Bläsergruppe ist durch Rohre 6 unter
sich verbunden und steht mit einem Dampfzuführungsventil7 und einem Druckluftzuführungsventil9
in Verbindung. Ein Schornstein io ist durch einen Kanal 1i mit dem Verbraucher 2
verbunden, und diese Verbindung kann durch einen Schieber i i i unterbrochen werden.
Der Schornstein io ist durch eine Umführung 13 mit dem Gaskanal 3 verbunden, und
diese Verbindung kann durch einen Schieber 14 unterbrochen werden. Weitere Bläser
15 sind in der Umführung 13 vorgesehen und sind mit einem Dampfzuführungsventil16
und einem Druckluftzuführungsventil 17 verbunden. Ein Schieber 112 ist zwischen
dem Gaskanal 3 und dem Verbraucher 2 angeordnet. Von einer gemeinsamen (nicht dargestellten)
Dampfzuführungsquelle kann den Dampfzuführungsventilen 7 und 16 Dampf zugeführt
werden, während Druckluft von einer gemeinsamen (nicht dargestellten) Druckluftzuführungsquelle
den Druckluftzuführungsventilen 9 und 17 zugeführt werden kann.
-
Im normalen Betrieb sind die Mannlöcher 4, die Explosionsklappen 8
und der Schieber 14 geschlossen, der Schieber 112 ist offen, und der Schieber rii
ist je nach Bedarf mehr oder weniger geöffnet. So kann Rohgas ungehindert von dem
Erzeuger i durch den Gaskanal 3 zum Verbraucher z fließen.
-
Wenn der Gaskanal 3 gereinigt werden soll, so öffnet man wenigstens
eines der Mannlöcher 4 und/ oder eine der Explosionsklappen 8 sowie den Schieber
14, während die Schieber i i i und 112 geschlossen werden. Dadurch steht jetzt der
Schornstein io mit der Umführung 13 und somit auch mit dem Gaskanal 3 in Verbindung,
ist jedoch von dem Verbraucher z abgetrennt, der seinerseits wiederum von dem Gaskanal
3 getrennt ist. Dampf wird nun unter Druck den Bläsern 5 und 15 durch die Dampfzuführungsventile
7 und 16 zugeleitet und mittels der Bläser durch den Gaskanal 3 und die Umführung
13 geblasen und durch den Schornstein io hinausgeblasen. Dabei wird der auf dem
Boden des Kanals über den Bläsern abgelagerte Teer od. dgl. aufgewirbelt. Gleichzeitig
erzeugen die Bläser eine Saugwirkung, durch die hinreichend Luft in den Gaskanal
3 durch die Mannlöcher 4 und/oder die Explosionstore 8 eingesaugt wird, die sich
intensiv mit der Ablagerung von Teer u. dgl. vermischt. Hierdurch entzündet sich
der Teer u. dgl., der eine hohe Temperatur hat, und wird verbrannt. Gleichzeitig
mit der Verbrennung werden die Asche und andere unverbrennbare Stoffe in dem Gaskanal
3 durch den Schornstein io hinausgeblasen, so daß der Gaskanal 3 gründlich gereinigt
wird.
-
Es kann auch gleichzeitig Druckluft und Dampf in den Gaskanal geblasen
werden, "um darin einen Zug zu erzeugen, der es ermöglicht, die verbrennbaren Teile
aufzuwirbeln und sie zu verbrennen, ohne daß es notwendig wäre, Außenluft durch
Mannlöcher od. dgl. zuzuführen. Der Staub und die etwa vorhandene Asche- werden
wie zuvor durch den Schornstein hinausgeblasen.
-
In jedem Fall kann die Zufuhr von Dampf unterbrochen werden, wenn
der Teer u. dgl. verbrennbare Ablagerungen aufgewirbelt und entzündet worden sind,
und Druckluft kann alsdann anstatt des Dampfes durch den Gaskanal geblasen werden,
um den Verbrennungsvorgang aufrechtzuerhalten. Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, eine Mischung von Dampf und Luft durch den Gaskanal zu blasen. In jedem Fall
kann durch richtige Anpassung der Menge des Dampfes und/oder der Druckluft, die
jeweils durch den Gaskanal geblasen wird, die Verbrennung verlangsamt werden, so
daß keine schädliche Überhitzung der Wände des Gaskanals entsteht, wenn diese durch
die Überhitzung Schaden leiden könnten, wie es der Fall ist, wenn die Wände aus
Stahl hergestellt sind.
-
Fig. 2 und 3 zeigen Einzelheiten eines Schnittes durch einen Teil
eines unterirdischen Gaskanals für die Zuleitung von Rohgas. Das Bezugszeichen 40
zeigt das Grundniveau, 41 zeigt die Wände des Gaskanals, 42 die Bläser, die durch
Rohre 43 miteinander verbunden sind, welche mit feuerfesten Ziegeln 44 abgedeckt
sind. Das Rohr 45 verbindet die Rohre 43 und auf diese Weise die Bläser 42 mit einem
Dampfzuführungsventil46 und mit einem
Ventil 47, das den Bläsern
42 Druckluft zuführt. Das Rohr 45 ist mit feuerfesten Ziegeln 48 bedeckt.
-
Fig. .4 und 5 zeigen Einzelheiten eines Schnittes durch einen Teil
einer oberirdischen Gasleitung für Rohgas. 51 zeigt die Wand der Gasleitung, 52
die Bläser, die mittels der Rohre 53 miteinander verbunden sind, welche mit feuerfesten
Ziegeln 54 bedeckt sind. Das Rohr 55 verbindet die Rohre 53 und dadurch die Bläser
52 mit dem Dampfzuführungsventil 56 und einem Ventil 57, das Druckluft den Bläsern
52 zuführt.
-
Fig.6 und 7 zeigen ein Beispiel einer anderen Anordnung zum Entfernen
der Asche und des Staubes. Die Bläser in der Hauptgasleitung 6o sind mit 61 bezeichnet,
und die Bläser in den Seitengasleitungen Gor, die die Verbindung zu den Verbrauchern
2 herstellen, sind mit 611 bezeichnet. Die Bläser sind in Gruppen angeordnet und
werden mit Dampf und/oder Druckluft durch die Dampfzuführungsventile 62 und Druckluftzuführungsventile
621 vermittels der Rohre 63 gespeist. Ein Schieber 64 trennt normalerweise die Gasleitung
6o von einer Grube 65, während die Schieber 64, die normalerweise mehr oder weniger
offenstehen, es ermöglichen, die Verbraucher :2 von den Seitengasleitungen 6oi und
damit von der Hauptgasleitung 6o zu trennen. Wenn die Gasleitungen 6o und 6oi gereinigt
werden sollen, so öffnet man den Schieber 64, so daß die Grube 65 mit der Gasleitung
6o in Verbindung steht, wobei die Schieber 641 geschlossen bleiben. Die Bläser 61
und 611 werden in Betrieb gesetzt und blasen je nach Bedarf Dampf oder Druckluft
oder eine Mischung von beiden durch die Gasleitungen 6o und 6o1 auf die Grube 65
zu. Dadurch werden die Ablagerungen aufgewirbelt, entzündet und verbrannt, und die
Asche und der Staub werden in die Grube 65 geblasen, die mit einem Auslaß 66 ausgerüstet
ist. Die Asche und der Staub, die sich in der Grube ansammeln, werden später in
irgendeiner geeigneten Weise entfernt. Sie können z. B. von einer Pumpe 67 aufgesogen
werden, die mit einem Saugrohr 68 verbunden ist, und können außerhalb der Gasleitung
auf ebenem Grunde gesammelt werden, wie dies in 69 (Fig. 6) angedeutet ist.
Es kann aber auch die Grube 65 von der Außenseite her von Hand geleert werden.
-
Bei allen beschriebenen Anordnungen, wo Druckluft durch Gaskanal,
Rohrleitung, Ventil u. dgl. geblasen wird, wird vorzugsweise heiße Luft verwendet,
um das Verbrennen der brennbaren Stoffe zu erleichtern.