DE9316738U1 - Verdichteranlage - Google Patents

Description

Verdichteranlage

Die Erfindung betrifft eine Verdichteranlage zum Verdichten eines gasförmigen Mediums gemäß dem Gattungsbegriff des Hauptanspruches.

Unter Druck stehende Bauteile wie zum Beispiel Rohrleitungen müssen vor Inbetriebnahme hinsichtlich ihrer Dichtheit überprüft werden. Dies kann mit einer Flüssigkeit oder mit einem Gas geschehen, wobei der Prüfdruck je nach Abnahmevorschrift um einen Faktor größer ist als der später zulässige maximale Betriebsdruck. Unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit wird vorzugsweise für das Abdrucken eine nicht kompressible Flüssigkeit verwendet, da im Schadensfall der rasche Druckabfall üblicherweise zu keinen Beeinträchtigungen führt. Bei großvolumigen Bauteilen, wie beispielsweise Rohrleitungsnetze, bedeutet das die Heranschaffung großer Flüssigkeitsmengen zum Befüllen des Netzes sowie das Ablassen der Flüssigkeit nach dem Abdrücken. Außerdem ist in vielen Fällen die zurückbleibende Feuchtigkeit in der Rohrleitung nicht erwünscht. Aus diesen Gründen wird, falls der vorgeschriebene Prüfdruck dies zuläßt, üblicherweise Gas als Prüfmedium verwendet, wobei man der

Einfachheit halber die in großen Mengen zur Verfügung stehende Umgebungsluft einsetzt. Geringe Prüfdrücke bis zu etwa 10 bar können mit serienmäßig hergestellten mobilen Kompressoranlagen erzeugt werden, wobei die Liefermenge des Kompressors nur bezüglich der Befüllungszeit eine Rolle spielt. Um die Kapazität der teuer verlegten Rohrleitungen, insbesondere für den Kommunalbereich zu erhöhen, sind in letzter Zeit die maximal zulässigen Betriebsdrücke angehoben worden. Höhere Betriebsdrücke bedeuten auch höhere Prüfdrücke, so daß in zunehmenden Fällen Werte von 20 bar und darüber hinaus erreicht werden müssen. Dieser Druckbereich ist mit üblichen mobilen serienmäßig hergestellten Kompressoranlagen nicht zu erreichen. In Sonderfällen, d. h. wenn es sich um große Transportnetze handelt, werden stationär aufgebaute große Verdichteranlagen eingesetzt, die entweder ein- oder mehrstufig den erforderlichen Prüfdruck erzeugen können.

Für die Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen wird versucht, statt der offenen Bauweise mit allen daraus sich ergebenden Behinderungen einen unterirdischen Rohrvortrieb anzuwenden. Dabei gelangen sogenannte Erdraketen (siehe Prospekt der Fa. Tracto-Technik, Paul Schmidt Maschinenfabrik KG) zum Einsatz, die den Erdkern im Rohr aufnehmen und bei denen das Erdreich anschließend mit Wasser oder Druckluft aus dem Rohr herausgedrückt wird. Für das Herausdrücken wird ein kleines Druckluftvolumen mit einem Druck größer 10 bar benötigt, ein Druckbereich der von standardmäßig hergestellten kleinen mobilen Kompressoranlagen nicht erreicht wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verdichteranlage zum Verdichten eines gasförmigen Mediums, insbesondere Luft anzugeben, das unter Verwendung eines serienmäßig hergestellten Kompressors in einfacher Weise Drücke von mindestens 10 bar, vorzugsweise von 15 bar, und mehr erzeugen kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in der Weise gelöst, daß auf der Anlage ein an sich bekanntes pneumatisches Druckerhöhungsaggregat angeordnet und mit dem Leitungssystem der Verdichteranlage verbunden wird. Diese Kombination hat den Vorteil, daß ein kostengünstig serienmäßiger Kompressor verwendet werden kann, der beispielsweise bis zu einem Druck von 10 bar das abzudrückende Rohrleitungsnetz befüllen kann. Danach wird mit Hilfe des ebenfalls auf der Anlage angebrachten Druckerhöhungsaggregates der Druck auf den für das Abdrucken vorgegebenen Wert gesteigert.

Damit die serienmäßig hergestellten Verdichteranlagen ohne größeren Aufwand für diesen Einsatzzweck verwendbar sind, wird vorzugsweise das baulich kleine Druckerhöhungsaggregat im vorhandenen Innenraum der Verdichteranlage angeordnet. Durch die vorgeschlagene Kombination ist eine solch ausgerüstete Verdichteranlage für alle die Fälle geeignet, wo der serienmäßig zu erzeugende Betriebsdruck ausreichend und nur im Ausnahmefall ein höherer Betriebsdruck erforderlich ist.

Anhand eines Ausführungsbeispieles in Form eines Prinzipfließbildes wird die erfindungsgemäße Kombination näher erläutert.

Der von einem Motor 20 - üblicherweise ein Verbrennungsmotor angetriebene Verdichter 40 einer hier nicht näher dargestellten Verdichteranlage saugt über einen Filter 10 und über eine Leitung 11 das zu verdichtende Medium, üblicherweise Luft, an. Das verdichtete Medium gelangt über eine Leitung 12 in einen Druckbehälter 50. Von dort wird das verdichtete Medium über Verbindungsleitungen 51, 53, 54 und einem Druckhalte-Rückschlagventil 52 der Entnahmestelle 60 zugeführt. Alternativ zweigt von der nach dem Druckhalte-Rückschlagventil 52 angeordneten Verbindungsleitung 53 eine Leitung 55 ab, in der zwei Absperrventile 61, 62 und das hier nicht näher dargestellte

Druckerhöhungsaggregat 30 angeordnet sind. Auf diese Art und Weise kann die Anlage wahlweise über die Leitung 54 als normale Kompressoranlage mit einem Auslegungsdruck ^ 10 bar und über die Leitung 55 mit einem sehr viel kleineren Volumenstrom und Drücken > 10 bar, vorzugsweise > 15 bar, betrieben werden. Die zusätzlichen Aufwendungen sind gering und erheblich niedriger im Vergleich zu einer nur selten genutzten großen Kompressoranlage, die in der Lage ist, den geforderten hohen Druck zu erzeugen.

Claims (3)

SchutzansprUche:

1. Verdichteranlage zum Verdichten eines gasförmigen Mediums, insbesondere Luft, mit einem durch einen Motor angetriebenen Verdichter, die auf einem Tragrahmen angeordnet sind, sowie zu- und abführenden mit Ventilen versehenen Leitungen, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekanntes pneumatisches Druckerhöhungsaggregat (30) auf der mobilen Anlage angeordnet und mit dem Leitungssystem (55) der Verdichteranlage verbunden ist.

2. Verdichteranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdichter (40) ein von einem Dieselmotor (20) angetriebener Schraubenverdichter verwendet wird.

3. Verdichteranlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckerhöhungsaggregat (30) im Innenraum der Verdichteranlage angeordnet ist.