DE9302317U1 - Verzögerungsabhängiges Druckregelventil für Fahrzeugbremsanlagen - Google Patents
Verzögerungsabhängiges Druckregelventil für FahrzeugbremsanlagenInfo
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Description
WUESTH0FF & WUEOTHOFP" -:
PATENT- UND RECHTSANWÄLTE
PATENTANWÄLTE
EUROPEAN PATENT ATTORNEYS
FRANZ U. FREDA WUESTHOFF EST. 1927
- E. FREIHERR VON PECHMANN, DR. DIPL-CHEM,
DIETER BEHRENS, DR.-ING. JÜRGEN BRANDES, DR. DIPL.-CHEM.
Lucas KOP-92017 RUPERTGOETZ1DIPL-ING-DIPL-WIRTSCKINg.
AXEL VON HELLFELD, DR. DIPL-PHYS.
IG-69 991 RECHTSANWALT
17 02 1993 GERT WÜRTENBERGER, DR.
SCHWEIGERSTRASSE 2 D-8000 MÜNCHEN 90
TELEFAX (089)6639 36 TELEX 524070 TELEFON (089)6620 51
Verzögerungsabhängiges Druckregelventil für Fahrzeugbremsanlagen
Die Erfindung betrifft ein verzögerungsabhängiges Druckregelventil
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Solche Ventile sind beispielsweise aus der DE 22 13 463 C3 und aus der EP 0 111 766 Bl bekannt. Sie sind üblicherweise zwischen
einem Hauptbremszylinder und einem oder mehreren Radbremszylindern, meist Hinterradbremszylindem, angeordnet, und
derart eingestellt, daß sie bei einer bestimmten Fahrzeugverzögerung umschalten und danach einen Druckanstieg in den
Hinterradbremszylindern nur noch in einem geringeren Maß zulassen als in den Vorderradbremszylindern. Es ist auch
möglich, solche Druckregelventile derart anzuordnen, daß sie auf Querbeschleunigungen eines Fahrzeugs bei Kurvenfahrt
reagieren und dafür sorgen, daß bei einer Bremsung während einer Kurvenfahrt der Bremsdruck in den kurveninneren Radbremszylindern
in geringerem Maß ansteigt als in den kurvenäußeren Radbremszylindern. In all diesen Fällen soll ein
Überbremsen der durch Beschleunigungs- oder Verzögerungskräfte entlasteten Räder vermieden werden.
MWSt/VAT Id-Nr. DE 129 72 9263 ■ DRESDNER BANK MÜNCHEN 3 92283200, BLZ/CODE 70080000 · POSTGIRO MÜNCHEN 88690-804, BLZ/CODE 70010080
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Es gibt jedoch Fälle, in denen es wünschenswert ist, in Radbremszylindern,
die an ein Druckregelventil der genannten Gattung angeschlossen sind, einen unverminderten Druckanstieg
auch dann stattfinden zu lassen, wenn eine (positive oder negative) Beschleunigung auftritt, bei der das Ventil normalerweise
umschalten würde. In anderen Fällen kann es wünschenswert sein, den Druckanstieg in Radbremszylindern, die an ein Druckregelventil
angeschlossen sind, schon dann zu verändern oder zu begrenzen, wenn eine vorgegebene Beschleunigung oder Verzögerung,
bei der das Druckregelventil normalerweise umschalten
würde, noch nicht erreicht ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verzögerungsabhängiges
Druckregelventil derart weiterzubilden, daß es solchen Anforderungen genügt.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Druckregelventil der
genannten Gattung dadurch gelöst, daß an das Ventilgehäuse ein Elektromagnet angebaut ist, durch den der Ventilkörper auch
verzögerungsunabhängig steuerbar ist.
Das Druckregelventil mit seinen üblichen Bauteilen einerseits
und der Elektromagnet andererseits bilden somit eine kompakte Baugruppe, die sich mit geringen Kosten herstellen sowie in
gleicher Weise und an gleicher Stelle wie bekannte gattungsgemäße Druckregelventile in ein Fahrzeug einbauen läßt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden mit weiteren Einzelheiten anhand einer schematischen Zeichnung
näher beschrieben. In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Druckregelventil in einem axialen Schnitt dargestellt.
Das dargestellte Druckregelventil hat ein rotationssymmetrisches, abgestuft zylindrisches Ventilgehäuse 10, das in ein
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Fahrzeug beispielsweise so eingebaut wird, daß seine Achse A in oder parallel zur Längsmittelebene des Fahrzeugs angeordnet ist
und leicht nach vorne ansteigt. Wenn im folgenden von hinten und vorne die Rede ist, so ist eine solche Anordnung des
Ventilgehäuses 10 gemeint, ohne daß damit ein anderer Einbau, beispielsweise quer zur Längsmittelebene des Fahrzeugs, ausgeschlossen
sein soll.
Das Ventilgehäuse 10 hat einen hinteren Bohrungsabschnitt 12 von größerem Durchmesser und einen vorderen Bohrungsabschnitt
14 von kleinerem Durchmesser sowie eine vordere Stirnwand 16. Hinten ist das Ventilgehäuse 10 durch einen eingeschraubten
Stopfen 18 abgeschlossen, der einen zentralen Fluideinlaß 20 aufweist. Durch den Stopfen 18 sind ein abgestuft zylindrischer
Einsatz 22 sowie eine scheibenförmige Blende 24 im Ventilgehäuse 10 festgehalten. Die Blende 24 hat mehrere Löcher 26,
von denen eines zentral angeordnet ist und die übrigen in gleichen Abständen rings um die Achse A angeordnet sind.
Innerhalb des Einsatzes 22 ist zwischen achsparallel angeordneten Rippen 28 eine Einlaßkammer 3 0 ausgebildet, die einen
kugelförmigen Ventilkörper 32 aufnimmt und nach vorne durch einen ringförmigen Absatz 34 begrenzt ist. An den Absatz 34
schließt sich eine axiale Zylinderbohrung 3 6 im vorderen Teil
des Einsatzes 22 an. Der Durchmesser der Zylinderbohrung 36 ist
kleiner als der Durchmesser des vorderen Bohrungsabschnittes 14. In der Zylinderbohrung 36 sowie im vorderen Bohrungsabschnitt
14 sind entsprechende Abschnitte eines Stufenkolbens geführt, der mit seiner kleineren, nach hinten weisenden
Stirnfläche die Einlaßkammer 30, und mit seiner größeren, nach vorne weisenden Stirnfläche innerhalb des vorderen Bohrungsabschnittes
14 eine Auslaßkammer 40 begrenzt.
Durch den Stufenkolben 38 hindurch erstreckt sich als Verbindung zwischen der Einlaßkammer 30 und der Auslaßkammer 40
ein axialer Kanal 42, dessen der Einlaßkammer 3 0 zugewandtes Ende von einem Ventilsitz 44 umgeben ist. Der Ventilsitz 44 ist
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an einem ringförmigen Elastomerkörper 46 ausgebildet, der mit einer Blechkappe 48 am hinteren Ende des Stufenkolbens 38
festgehalten ist.
Die vordere Stirnwand 16 des Ventilgehäuses 10 weist einen axialen Fluidauslaß 50 auf, über den das Druckregelventil im
Einbauzustand mit einem Zylinder einer oder mehrerer Radbremsen verbunden ist. Dabei handelt es sich im allgemeinen um Hinterradbremsen;
die Vorderradbremsen des Fahrzeugs werden vom Hauptzylinder meist unmittelbar mit Bremsflüssigkeit versorgt.
Als Strömungshindernis zwischen dem Kanal 42 und dem mit ihm fluchtenden Fluidauslaß 50 ist in der Auslaßkammer 40 ein
Drosselkörper 52 schwimmend angeordnet.
Soweit bisher beschrieben, entspricht das dargestellte Druckregel
ventil dem aus der EP 0 111 766 Bl bekannnten.
Der Stopfen 18 ist einstückiger Bestandteil eines rotationssymmetrischen
Magnetgehäuses 54, das eine Magnetspule 56 sowie einen Magnetanker 58 umschließt. Der so gebildete Elektromagnet
60 ist ebenso wie das Ventilgehäuse 10 und die in ihm enthaltenen Bauteile im wesentlichen rotationssymmetrisch in Bezug
auf die Achse A.
Der Magnetanker 58 hat einen axialen Stößel 62 mit einem zylindrischen Zapfen 64 kleineren Durchmessers, der im zentralen
Loch 2 6 radial zum Ventilkörper 32 verschiebbar geführt ist. Die Länge des Zapfens 64 begrenzt die Verschiebbarkeit des
Stößels 62 aus seiner abgebildeten Ruhestellung nach vorne in eine Stellung, in der er den Ventilkörper 32 gegen den Ventilsitz
44 drängt, wodurch der axiale Kanal 42 abgesperrt wird. Zwischen dem Hauptteil des Magnetankers 58 und der Blende 24
ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel eine Rückstellfeder 66 angeordnet, die den Magnetanker 58 und somit auch den Stößel
62 in der abgebildeten Ruhestellung hält, solange die Magnetspule 56 nicht unter elektrischer Spannung steht.
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Axial durch den Elektromagneten 60 hindurch erstreckt sich ein Fluidkanal 68, der einen Leitungsanschluß 70 in einer hinteren
Stirnwand 72 unabhängig von der Stellung des Magnetankers 58 mit dem Fluideinlaß 20 des Ventilgehäuses 10 verbindet.
In der abgebildeten Ruhestellung verhält sich das Druckregelventil
neutral in dem Sinne, daß es einen am Leitungsanschluß 10 anstehenden, beispielsweise von einem Hauptbremszylinder
erzeugten Druck unvermindert zum Fluidauslaß und somit zu angeschlossenen Hinterradbremszylindern weiterleitet.
Wenn jedoch das Fahrzeug, in welches das Druckregelventil eingebaut ist, einer Beschleunigung oder Verzögerung
ausgesetzt ist, die den Ventilkörper 32 nach vorne rollen oder gleiten läßt, so daß er sich an den Ventilsitz 44 anlegt und
somit den axialen Kanal 42 verschließt, so wird ein am Leitungsanschluß 70 und somit auch am Fluideinlaß 20 stattfindener
Druckanstieg nicht mehr im Verhältnis 1 : 1 zum Fluidauslaß übertragen, sondern in einem Verhältnis, das dem Flächenverhältnis
der beiden Stirnseiten des Stufenkolbens 38 entspricht. Da im dargestellten Beispiel die vordere Stirnfläche die
größere ist, hat ein bestimmter Druckanstieg am Leitungsanschluß 70 nur noch einen entsprechend geringeren Druckanstieg
am Fluidauslaß 50 zur Folge. Gleiches bewirkt das dargestellte Druckregelventil unabhängig von einer am Fahrzeug wirkenden
Beschleunigung oder Verzögerung auch dann, wenn der Elektromagnet 60 unter Spannung gesetzt wird, so daß der Magnetanker
58 sich gegen die Kraft der Rückstellfeder 66 nach vorne bewegt und den Ventilkörper 3 2 gegen den Ventilsitz 44 drückt.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel eines Druckregelventils kann dadurch abgewandelt werden, daß die Rückstellfeder 66
fortgelassen wird. Bei entsprechender Schräglage des Ventilgehäuses 10 genügt die auf den Ventilkörper 32 einwirkende
Schwerkraft, um den Magnetanker 58 nach jeder Betätigung in seine abgebildete Ruhestellung zurückzudrängen. Der Stößel 62
kann auch fest mit dem Ventilkörper 32 verbunden sein, beispielsweise dadurch, daß der Zapfen 64 in den Ventilkörper 32
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eingeschraubt ist. Außerdem kann der Elektromagnet 60 so gepolt sein, daß er in erregtem Zustand den Magnetanker 58 in seiner
abgebildeten Ruhestellung festhält. In diesem Fall wird auch der Ventilkörper 32 festgehalten, so daß er bei erregtem
Elektromagneten 60 den Ventilsitz 44 selbst dann nicht erreichen kann, wenn eine Beschleunigungs- oder Verzögerungskraft
auftritt, die den Ventilkörper 32 normalerweise an den Ventilsitz 44 anpressen würde.
Claims (7)
1. Verzögerungsabhängiges Druckregelventil für Fahrzeugbremsanlagen,
mit
- einem Ventilgehäuse (10), das einen Fluideinlaß (20), einen Fluidauslaß (50), sowie einen dazwischen angeordneten Stufenzylinder
(14, 36) aufweist,
- einem Stufenkolben (38), der im Stufenzylinder (14, 36)
geführt ist,
geführt ist,
- einem Kanal (42), der an je eine Stirnfläche des Stufenkolbens (38) angrenzende Zylinderkammern (30, 40) miteinander
verbindet und einen Ventilsitz (44) aufweist, und
- einem verzögerungsabhängig im Ventilgehäuse (10) bewegbaren Ventilkörper (32) , der an den Ventilsitz (44) anlegbar ist, um
den Kanal (42) abzusperren,
dadurch gekennzeichnet, daß
an das Ventilgehäuse (10) ein Elektromagnet (60) angebaut ist, durch den der Ventilkörper (32) auch verzögerungsunabhängig
bewegbar ist.
bewegbar ist.
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2. Druckregelventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennz eichnet, daß der Elektromagnet (60) gleichachsig mit dem Ventilgehäuse (10),
dem Stufenkolben (38), dem Kanal (42) und dem Ventilkörper (32) angeordnet ist.
3 . Druckregelventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromagnet (60) einen axialen Fluidkanal (68) enthält,
der einen Leitungsanschluß (70) mit dem Fluideinlaß (2 0) des Venilgehäuses (10) verbindet.
4. Druckregelventil nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromagnet (60) einen Magnetanker (58) mit einem axialen
Stößel (62) zum unmittelbaren Betätigen des Ventilkörpers (32) aufweist.
5. Druckregelventil nach Anspruch 4,
dadurch gekennz eichnet, daß der Stößel (62) in einer Blende (24) geführt ist, die zwischen Fluideinlaß (20) und Ventilkörper (32) im Ventilgehäuse (10) befestigt ist.
dadurch gekennz eichnet, daß der Stößel (62) in einer Blende (24) geführt ist, die zwischen Fluideinlaß (20) und Ventilkörper (32) im Ventilgehäuse (10) befestigt ist.
6. Druckregelventil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (24) als Anschlag zur Begrenzung des Stößels (62) in Richtung Ventilkörper (32), sowie zur Begrenzung der Bewegung des Ventilkörpers (32) in Richtung Stößel (62) ausgebildet ist.
dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (24) als Anschlag zur Begrenzung des Stößels (62) in Richtung Ventilkörper (32), sowie zur Begrenzung der Bewegung des Ventilkörpers (32) in Richtung Stößel (62) ausgebildet ist.
7. Druckregelventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (32) zugleich verzögerungsabhängig bewegbare
träge Masse und Anker des Elektromagneten (60) ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9302317U DE9302317U1 (de) | 1993-02-17 | 1993-02-17 | Verzögerungsabhängiges Druckregelventil für Fahrzeugbremsanlagen |
DE4403030A DE4403030A1 (de) | 1993-02-17 | 1994-02-01 | Verzögerungsabhängiges Druckregelventil für Fahrzeugbremsanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9302317U DE9302317U1 (de) | 1993-02-17 | 1993-02-17 | Verzögerungsabhängiges Druckregelventil für Fahrzeugbremsanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9302317U1 true DE9302317U1 (de) | 1994-06-16 |
Family
ID=6889541
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9302317U Expired - Lifetime DE9302317U1 (de) | 1993-02-17 | 1993-02-17 | Verzögerungsabhängiges Druckregelventil für Fahrzeugbremsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9302317U1 (de) |
-
1993
- 1993-02-17 DE DE9302317U patent/DE9302317U1/de not_active Expired - Lifetime
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