DE924154C - Verfahren zum Trennen von Gasgemischen, insbesondere Luft, in Fraktionen verschiedener Fluechtigkeit - Google Patents
Verfahren zum Trennen von Gasgemischen, insbesondere Luft, in Fraktionen verschiedener FluechtigkeitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Trennen von Gasgemischen, insbesondere Luft, in Fraktionen verschiedener Flüchtigkeit.
Es gibt eine Anzahl bekannter Verfahren zum Trennen von Gasgemischen in verschiedenen Fraktionen.
Bei diesen bekannten Verfahren wird z. B. von bis zu einem verhältnismäßig hohen Druck zusammengepreßter
Luft ausgegangen, die durch die flüssige Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt in
einer Gastrennsäule gekühlt wird und die, nachdem ihr Druck herabgesetzt worden ist, unter diesem
Druck der Gastrennsäule zugeführt wird. In der Säule wird die Luft in Fraktionen getrennt, d. h. in
Sauerstoff und Stickstoff. Verwendet man eine sogenannte Halbsäule, d. h. eine Säule, bei der an der
oberen Seite kein Verflüssiger vorhanden ist und das zu trennende Gasgemisch an der oberen Seite
zugeführt und eine Fraktion an dieser Seite abgeführt wird, so läßt sich nur reiner Sauerstoff und
verhältnismäßig unreiner gasförmiger Stickstoff darstellen. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens
ist, daß mindestens ein Drittel des im Gasgemisch vorhandenen Sauerstoffs mdt dem unreinen Stickstoff
verlorengeht, so daß die Säule unwirtschaftlich arbeitet.
Eine Verbesserung bildet die sogenannte einfache Säule, bei der das zu trennende Gasgemisch, z. B.
Luft, in der Mitte der Säule zugeführt wird und sich oben in der Säule ein Verflüssiger befindet, mit
dessen Hilfe die aufsteigende Fraktion, z. B. Stickstoff, verflüssigt wird. Als Kühlmittel für diesen
Verflüssiger steht nur die flüssige Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt, z. B. Sauerstoff, zur Verfügung.
Da. aber der Siedepunkt des Sauerstoffs höher
liegt als derjenige des Stickstoffs, müßte man entweder den Siedepunkt des Sauerstoffs herabsetzen
oder den Siedepunkt des Stickstoffs erhöhen. In der Praxis macht man letzteres, indem die Säule bei
einem Druck von etwa 5 Atm. (betrieben und der Druck des flüssigen Sauerstoffs vor Zufuhr zu dem
Verflüssiger verringert wird. Trotzdem lassen sich in dieser Weise mit der einfachen Säule die beiden
Fraktionen nicht rein darstellen, da die Kälteleistung des zur Verfugung stehenden flüssigen
Sauerstoffs nicht hinreicht, um die gesamte Stickstoffmenge zu verflüssigen. Wünscht man reinen
Stickstoff zu gewinnen, so kann man ihm nur gleichzeitig vermischt mit unreinem Sauerstoff erhalten.
Um diesen Nachteil zu beheben, hat man die doppelte Säule verwendet. In dem einen Säulenteil,
d. h. im Hochdruckteil, herrscht ein Druck von etwa 5 Atm., und im zweiten, im Niederdruckteil, kann
Atmosphärendruck herrschen. Der Verflüssiger des Hochdruckteiles ist der Verdampfer des Niederdruckteile's;
der letztgenannte Teil besitzt an der oberen Seite keinen Verflüssiger. Diese Säulen finden
in der Gastrenntechnik weitverbreitete Anwendung und sind unter der Bezeichnung doppelte Lindesäule
bekannt. Obgleich das mit diesen Säulen erreichte Ergebnis sehr zufriedenstellend ist, weisem
sie den Nachteil auf, daß sie verwickelt sind und viel Platz beanspruchen. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, daß die zu trennende Luft komprimiert werden muß.
Die Erfindung bezweckt das Trennen eines Gasgemisches, z. B. Luft, wobei die Fraktionen einen
großen Reinheitsgrad haben und mindestens zum Teil flüssig sind, in einer unter atmosphärischem
Druck arbeitenden Gastrennsäule, die viel weniger verwickelt ist als die bisher zu diesem Zweck verwendeten
Säulen und bei der das zugeführte zu trennende Gasgemisch nicht wie ülblich komprimiert
wird.
Nach der Erfindung wird das zu trennende Gasgemisch unter atmosphärischem oder nahezu atmosphärischem
Druck einer unter atmosphärischem oder nahezu atmosphärischem Druck arbeitenden Gastrennsäule zugeführt, mindestens ein Teil dieses
Gemisches in einem Wärmeaustauscher, der mit der flüssigen Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt in
wärmeaiustaiuschender Berührung ist, abgekühlt und das gekühlte Gasgemisch an einer geeigneten Stelle
zwischen den beiden Enden der Säule dieser zugeführt, wonach das Gasgemisch in der Säule in
Fraktionen getrennt wird, wobei an der oberem Seite der Säule mittels der von einer Kaltgaskältemaschine geleisteten Kälte Energie entnommen
wird, derart, daß mindestens ein Teil der aus der Säule abgeführten getrennten Fraktionen flüssig ist.
Unter einer Kaltgaskältemaschine ist im vorliegenden Fall eine Kältemaschine mit mindestens
zwei Raumteilen, zu verstehen, die stetig mit gegenseitig nahezu gleichbleibendem Phasenunterschied
ihr Volumen ändern, von denen der eine eine niedrigere Temperatur und der andere eine höhere Temperatur
hat; diese Raumteile stehen durch einen Gefrierer, Regenerator und Kühler miteinander in
Verbindung, in denen ein Gas unveränderlicher chemischer Zusammensetzung einen geschlossenen,
thermodynamischen Kreislauf durchläuft, wobei es sich immer im gleichen Aggregatzustand befindet.
Zu solchen Kaltgaskältemaschinen sind auch nach dem umgekehrten Heißgasmotorprinzip arbeitende
Kältemaschinen zu rechnen.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist beim Trennen von Luft die Gesamtmenge der aus
der Säule abgeführten getrennten Fraktionen zu wenigstens 40 Gewichtsprozent flüssig.
Wird also Luft mach dem oben geschilderten Verfahren in Fraktionen getrennt, so ist es z.B. möglich,
den Sauerstoff in flüssigem Zustand zu entnehmen, während der Stickstoff entweder in gasförmigem
Zustand oder in flüssigem Zustand albgeführt werden kann; bei normaler Zusammensetzung der zu trennenden
Luft wird die flüssige Fraktion des Stickstoffs mindestens 19 Gewichtsprozent der Summe
der Gewichte der getrennten Fraktionen betragen können. Gewünschtenfalls kann man auch ausschließlich
flüssigen Stickstoff abführen.
Im bestimmten Fällen kann es erwünscht sein, daß neben dem Gasgemischteil, der im Wärmeaustauscher
der Säule: gekühlt und danach der Säule zugeführt wird, ein zweiter Teil des noch nicht in
diesem Wärmeaustauscher gekühlten Gasgemisches go mittels der von einer Kaltgaskältemaschine geleisteten
Kälte gekühlt und danach der Säule zugeführt wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird der Gasgemischteil, nachdem er im Wärmeaustauscher,
der mit der flüssigen Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt in wärmeaustauschender Berührung
steht, abgekühlt worden ist, vor Trennung in Fraktionen in der Säule weitergekühlt. Diese
weitere Kühlung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Es ist z. B. möglich, die zweite Kühlung
mittels der an der kalten Seite der Säule abgeführten Fraktion stattfinden zu lassen.
Nach einem anderen Verfahren erfolgt die zweite Kühlung des zu trennenden Gasgemisches mittels
der von einer Kaltgaskältemaschine geleisteten Kälte.
Nach einem dritten Verfahren wird das bereits im Wärmeaustauscher der Säule gekühlte zu trennende
Gasgemisch vor Trennung in Fraktionen in der Säule mit Hilfe des Mittels in der Säule gekühlt.
Dieses Verfahren kann namentlich bei sogenannten Füllkörpeirsäulen, die z. B·. mit Raschigringen
gefüllt sind, Anwendung finden.
Will man an der oberen Seite der Säule eine Fraktion in flüssiger Form abführen, so ist es nach
einem weiteren Verfahren erwünscht, daß die an der oberen Saite der Säule vorhandene gasförmige
Fraktion mittels der von einer Kaltgaskältemaschine geleisteten Kälte gekühlt wird, so daß diese Fraktion
verflüssigt wird, wonach ein Teil dieser Fraktion abgeführt und ein anderer Teil wieder in der Säule
mit dem in dieser aufsteigenden Gasgemisch in Berührung gebracht wird.
Bei der Durchführung des Verfahrens mach der Erfindung kann die am warmen Ende der Säule be-
findliche Fraktion entweder als Gas oder als Flüssigkeit abgeführt werden.
Das Verfahren nach der Erfindung kann auch mit Erfolg Anwendung finden, wenn das zu trennende
Gasgemisch mindestens drei Fraktionen enthält, wobei eine dritte Fraktion gewonnen werden muß.
Nach der Erfindung wird in diesem Fall eine Menge Gas, die eine Menge der dritten Fraktion enthält,
an einer Stelle der Säule, wo diese dritte Fraktion ίο in einem höheren Prozentsatz als im Gasgemisch
vorhanden ist, aus der Säule abgeführt; diese Gasmengö
wird in einer zweiten Säule in Fraktionen getrennt, wobei die dritte Fraktion an der kalten
Seite dieser Säule abgeführt und dieser Säule mittels der von einer Kaitgaskaltemaschine erzeugten Kälte
kalorische Energie entnommen wird. Ist eine Gastrennsäule mit einem Ringkanal versehen zum Auffangen
von wenigstens einem Teil der an der oberen Seite der Säule befindlichen Fraktion, so* kann es
nach der Erfindung erwünscht sein, das zu trennende Gasgemisch mittels der in diesem Ringkanal befindlichen
Fraktion zu kühlen.
In der Zeichnung sind Ausführungsformen von gemäß dem oben geschilderten Verfahren wirkenden
Anlagen beispielsweise dargestellt.
Fig. ι zeigt eine Ausführungsform, bei der Luft getrennt wird und der Stickstoff einer in einem Abstand
angeordneten Kaltgaskältemaschine zugeführt und in dieser Maschine verflüssigt wird.
Bei der Anlage nach Fig. 2 ist die Kaltgaskältemaschine auf der Säule angeordnet; der Gefrierer
befindet sich in der Säule selbst.
Die Anlage nach Fig. 3 kann zur Gewinnung einer dritten Fraktion, z. B. Argon, verwendet
. werden.
Die Anlage nach Fig. 1 besteht aus einer Kaltgaskältemaschine
ι und einer Gastrennsäule 2. Im Zylinder der Kaltgaskältemaschine können sich ein
Verdränger 3 und ein Kolben 4 mit konstantem Phasenunterschied auf und ab bewegen. Sowohl der
Verdränger 3 als auch der Kolben 4 sind zu diesem Zweck durch einen Triebstangenmechanismus 5
bzw. 6 mit einer gemeinsamen Kurbelwelle 7 gekuppelt. Die Kältemaschine wird von einem mit
dieser Kurbelwelle gekuppelten Elektromotor 8 angetrieben. Der Raum 9 oberhalb des Verdrängers 3
ist der Gefrierraum, und dieser Raum steht durch einen Gefrierer ίο, einen Regenerator 11 und einen
Kühler 12 mit dem als den gekühlten Raum bego zeichneten Raum 13 zwischen Verdränger und Kolben
in Verbindung. Wenn die Kältemaschine vom Motor angetrieben wird, sinkt die Temperatur des
Gefrierers auf z. B —1960 C ab, bei der die Kältemaschine
Kälte erzeugt.
Die Säule ist an der Unterseite mit einem Verdampfer 14 versehen. Das zu trennende Gasgemisch,
z. B. Luft, wird unter atmosphärischem oder nahezu atmosphärischem Drude und mit einer Temperatur
zugeführt, die z. B. Zimmertemperatur, also etwa 20° C, aber auch viel niedriger sein kann. Die Temperatur
dieser Luft wird im Wärmeaustauscher 15, der sich innerhalb des Verdampfers 14 befindet, herabgesetzt,
da die Luft in wärmeaustauschender Berührung ist mit dem flüssigen Sauerstoff im Verdampfer.
Danach wird dieLuft durch dieLeitung 16, die einen Wärmeaustauscher 17 enthält, mit dessen
Hilfe die Temperatur der zu trennenden Luft weiter herabgesetzt wird, der Gastrennsäule 2 zugeführt,
in der die Luft in Fraktionen getrennt wird. Im Verdampfer 14 befindet sich Sauerstoff in flüssigem
Zustand; dieser siedet zufolge der zugeführten kalorischen
Energie, die durch Kühlung der zu trennenden Luft entsteht. Oben in der Säule befindet
sich gasförmiger Stickstoff. Dieser gasförmige Stickstoff wird durch eine Leitung 18 dem Gefrierer 10
der Kaltgaskältemaschine 1 zugeführt, in der dem Stickstoff kalorische Energie entnommen wird, so>
daß er kondensiert, diese Flüssigkeit wird durch eine Leitung 19 wieder der Säule 2 zugeführt. Ein
Teil dieses flüssigen Stickstoffs kann durch eine Leitung 20 abgeführt und einem den Wärmeaustauscher
17 umgebenden Behälter 21 zugeführt werden. Im Behälter 21 ist der flüssige Stickstoff in
warmeaustauschendei- Berührung mit der Luft im Wärmeaustauscher 17. Der dabei entstehende gasförmige
Stickstoff wird durch die Leitung 22 zur Säule zurückgeführt, und flüssiger Stickstoff wird
in einem Gefäß 23 gesammelt. Aus dem Verdampfer 14 wird durch eine Leitung 24 flüssiger Sauerstoff
abgeführt, der in einem Gefäß 25 gesammelt werden kann. Mit dieser Anlage können die Fraktionen
leicht eine Reinheit von 80% erreichen, und es läßt sich, wenn man gemäß der Erfindung verfährt, ohne
weiteres ein Reinheitsgrad von 95 °/o und höher erzielen.
Da die zu trennende Luft zugeführt werden muß, wird es im allgemeinen erwünscht sein, dies
mittels einer kleinen Pumpe 26 vorzunehmen. Die Luft braucht aber im Gegensatz zu den bisher üblichen
Gastrennanlagen nicht stark komprimiert zu werden.. Die Säule ist bei dieser Ausführungsform
als eine normale einfache Säule mit Schalen ausgebildet.
In Fig. 2 besteht die Anlage aus einer Gastrennsäule 30 und einer Kaltgaskältemaschine 31, die
entsprechend der Kaltgaskältemaschine nach Fig. 1 ausgebildet ist. Die Kältemaschine ist auf der Säule
angeordnet, und der Gefrierer 32 befindet sich in der Säule. Die Säule ist im Gegensatz zur Säule
nach Fig. 1 als Füllkörpersäule ausgebildet. Das zu trennende Gasgemisch, z. B. Luft, wird unter atmosphärischem
Druck durch eine Leitung 33 mit Hahn 34 einem Wärmeaustauscher 35 zugeführt, der sich
in einem Verdampfer 36 der Säule befindet. Die Temperatur des Gasgemisches wird hierbei herabgesetzt,
und das Gemisch gibt kalorische Energie an die flüssige Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt
ab, die sich im Verdampfer 36 befindet. Danach wird das Gasgemisch durch eine Leitung 37
und einen Wärmeaustauscher 38, der sich in der Säule befindet und mit dem Mittel in der Säule in
wärmeaustauschender Berührung ist, weitergekühlt, wonach es der Säule zugeführt und in Fraktionen
getrennt wird.
Die Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt wird im Verdampfer 36 gesammelt, während sich die
Fraktion mit dem niedrigsten Siedepunkt an der
oberen Seite der Säule befindet. An der oberen Seite
der Säule wird mittels der Kaligaskältemaschine kalorische Energie entnommen. Die an der oberen
Seite befindliche Fraktion kondensiert auf dem Gefrierer 32, und ein Teil des Kondensates wird im
Ringkanal 39 aufgefangen und durch eine Leitung 40 abgeführt.
Die Temperatur eines anderen Teiles des zu trennenden Gasgemisches wird herabgesetzt durch eine
Leitung 41, den um den Ringkanal 39 liegenden -Wärmeaustauscher 42 und den den Gefrierer 32 der
Kältemaschine umgebenden Wärmeaustauscher 43, und das Gemisch wird der Säule zugeführt. Auch
bei dieser Anlage kann eine Pumpe 44 für die Zufuhr des zu trennenden Gasgemisches vorhanden
sein, aber auch in diesem Fall braucht das Gasgemisch nicht so stark vorkomprimiert zu werden,
wie es bei den bisher bekannten Anlagen der Fall ist. Bei dieser Ausführunigsform befindet sich der
Wärmeaustauscher 31S zwischen dem Verdampfer und der Stelle, an der das Gasgemisch der Säule zugeführt
wird. Es ist aber auch möglich, die Leitung 37 derart zu verlegen, daß der Wärmeaustauscher
zwischen der Zufuhrstelle des Gasgemisches zu der Säule und dem 'kalten Ende der Säule liegt. In
diesem Fall wird das Gasgemisch wenigstens teilweise flüssig und in diesem Zustand der Säule zugeführt.
Bei dieser Anlage wird durch eine Leitung 45 die Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt in gasförmigem
Zustand abgeführt. Die beiden abgeführten Fraktionen können einen sehr hohen Reinheitsgrad
haben, und bei der Trennung von Luft ist mehr als 40 % der Summe der Gewichte der getrennten
Fraktionen flüssig.
Die Anlage nach Fig. 3 kann verwendet werden, wenn man eine dritte Fraktion zu gewinnen wünscht.
Ist das zu trennende Gasgemisch Luft, so könnte diese dritte Fraktion z. B. Argon sein.
Die Anlage besteht aus einer einfachen Gastrennsäule 50, einer zweiten einfachen Gastrennsäule
51 und einer Kaltgaskältemaschine 52. Die Luft wird durch eine Leitung 53 unter atmosphärischem
oder annähernd atmosphärischem Druck einem Wärmeaustauscher 54 zugeführt, der sich in
einem Verdampfer 55 der Säule 50 befindet. Der Verdampfer enthält flüssigen Sauerstoff, mit dem
die Luft in wärmeaustauschender Berührung ist, wodurch die Temperatur der Luft verringert wird
und der Sauerstoff zu sieden beginnt. Die so gekühlte Luft wird durch eine Leitung 56, in der sich
ein Wärmeaustauscher 57 befindet, der Säule 50 zugeführt, in der sie in Fraktionen getrennt wird. Der
Sauerstoff tröpfelt in der Säule herab und wird im Verdampfer 55 gesammelt. Der Stickstoff steigt
hoch und gelangt in einen Verflüssiger 58, in dem dem Stickstoff kalorische Energie entnommen wird,
wodurch er kondensiert,, wobei ein Teil des flüssigen Stickstoffs in einem Ringfcanal 59 aufgefangen und
durch eine Leitung 60 abgeführt wird. An einer Stelle in der Säule, wo der Argonprozentsatz hin-■
reichend hoch ist, wird durch eine Leitung 61 das sich an dieser Stelle befindende, im wesentlichen
aus Sauerstoff und Argon bestehende Gasgemisch abgeführt. Dieses Gasgemisch wird der Säule 51
zugeführt, in der es wieder in Fraktionen getrennt wird. Unten in der Säule wird der flüssige Sauerstoff
aufgefangen, oben in der Säule wird in einem Wärmeaustauscher 62 der Säule kalorische Energie
entnommen. Das Argon wird teilweise verflüssigt, und der gasförmige Teil entweicht durch eine
Leitung 63. Der unten in der Säule befindliche flüssige. Sauerstoff wird durch eine Leitung 64
wieder der Säule 50 zugeführt. Aus dieser Säule wird durch eine Leitung 65 gasförmiger Sauerstoff
abgeführt.
Die Kaltgaskältemaschine ist entsprechend Fig. 1 ausgebildet. Der Gefrierer 66 ist von einem Raum
67 umgeben, in dem sich ein wärmeübertragendes Mittel, z. B. Stickstoff, befinden kann. Dieses Mittel
kondensiert und wird durch eine Leitung 68 dem Verflüssiger 58 zugeführt, wo es kalorische Energie
entnimmt und verdampft; der Dampf wird durch eine Leitung 69· wieder zum Raum 67 zurückgeführt.
An dieLeitung68 ist eine Leitung7o angeschlossen, die mit einem Hahn 71 versehen ist und die zum
\7"erflüssiiger62 derSäulesi führt.Durch dieLeitung
70 wird dem Verflüssiger der zweiten Säule flüssiger Stickstoff zugeführt, und der verdampfte Stickstoff
wird durch die Leitung 72 zur Leitung 69 abgeführt. Ferner ist an die Leitung 68 noch eine
Leitung 73 mit einem Hahn 74 angeschlossen, die in Verbindung mit dem Wärmeaustauscher 57 steht,
in dem der zugeführte Stickstoff verdampft, wodurch der zur Säule 50 zugeführten Luft kalorische
Energie entzogen wird; der verdampfte Stickstoff wird durch eine Leitung 75 zur Leitung 69 abgeführt.
Die Hähne 71 und 74 können so eingestellt werden, daß den Wärmeaustauschern die gewünschte
Menge Stickstoff zugeführt wird.
Die Säule 50 ist eine Säule mit Schalen, während die Säule 51 eine sogenannte Füllkörpersäule sein
kanni.
In den genannten Ausführungsformen wird Luft in Fraktionen getrennt, es ist aber auch möglich,
gemäß den oben geschilderten Verfahren andere Gasgemische, z. B. Koksofengas, in Fraktionen zu
trennen.
Claims (13)
- Patentansprüche:I. Verfahren zum Trennen vom Gasgemischen in Fraktionen verschiedener Flüchtigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß das zu trennende Gasgemisch unter atmosphärischem oder nahezu atmosphärischem Druck einer unter atmosphärischem oder nahezu atmosphärischem Druck arbeitenden Gastrennsäule (2, 30, 50) zugeführt wird und wenigstens ein Teil dieses Gemisches in einem Wärmeaustauscher (15,35, 54), der mit der flüssigen Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt in warmeäustauschender Berührung ist, abgekühlt und das gekühlte Gasgemisch an einer geeigneten Stelle zwischen den beidenEnden der Säule dieser zugeführt, wonach das Gasgemisch in der Säule in Fraktionen getrennt wird, wobei an der oberen Seite der Säule mittels der von einer Kaltgaskältemaschine (i, 31, 52) geleisteten Kälte Energie entnommen wird, derart, daß mindestens ein Teil der aus der Säule abgeführten getrennten Fraktionen flüssig ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem Luft getrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtbetrag der aus der Säule abgeführten getrennten Fraktionen zum mindesten^ Gewichtsprozent flüssig ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Teil des Gasgemisches, der im Wärmeaustauscher (35) der Säule (30) gekühlt und danach der Säule zugeführt wird, ein zweiter Teil des noch nicht in diesem Wärmeaustauscher gekühlten. Gasgemisches mittels der von der Kaltgaskältemaschine (31) gelieferten Kälte gekühlt und danach der Säule zugeführt wird (Fig. 2).
- 4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasgemischteil, nachdem er im Wärmeaustauscher (15, 35,54), der mit der flüssigen Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt in wärmeaustauschender Berührung steht, abgekühlt worden ist, vor Trennung in Fraktionen in der Säule (2, 30, 50) weitergekühlt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Kühlung des zu trennenden Gasgemisches mittels der an der kalten Seite der Säule (2) abgeführten Fraktion erfolgt (Fiig. 1).
- 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die zweite Kühlung des zu trennenden Gasgemisches mittels der von der Kaltgaskältemaschine (52) gelieferten Kälte über ein wärmeübertragendes Hilfsgas stattfindet (Fig. 3).
- 7. Verfahren nach Anspruch^ dadurch gekennzeichnet, daß das bereits im Wärmeaustauscher (35) der Säule (30) gekühlte zu trennende Gasgemisch vor seiner Trennung in Fraktionen in der Säule mit Hilfe des Mittels in der Säule gekühlt wird (Fig. 2).
- 8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die ah der oberen Seite der Säule (2, 30, 50) vorhandene gasförmige Fraktion mittels der von der Kaltgaskältemaschine (1, 31, 52) gelieferten Kälte so weit gekühlt wird, daß diese Fraktion kondensiert, wonach ein Teil dieser Fraktion abgeführt und ein anderer Teil wieder in der Säule mit dem in ihr aufsteigenden Gasgemisch in Berührung gebracht wird.
- 9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fraktion am warmen Ende der Säule als Flüssigkeit abgeführt wird (Fig. 1).
- 10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fraktion am warmen Ende der Säule als Gas abgeführt wird (Fig. 2 und 3).
- 11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem das zu trennende Gasgemisch mindestens drei Fraktionen enthält und eine dritte Fraktion gewonnen werden soll, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gasmenge, die eine Menge der dritten Fraktion enthält, an einer Stelle (61) der Säule (50), wo diese dritte Fraktion im einem höheren Prozentsatz als im Gasgemisch vorhanden ist, aus der Säule abgeführt wird, dieses Gasgemisch in einer zweiten Säule (51) in Fraktionen getrennt wird, wobei die dritte Fraktion an der kalten Seite dieser Säule abgeführt und dieser Säule mittels der von der Kaltgaskältemaschine (52) erzeugten Kälte kalorische Energie entnommen wird (Fig. 3).
- 12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem eine Gastrennsäule mit eineim Ringkanal versehen ist zum Auffangen von wenigstens einem Teil der an der oberen Seite der Säule befindlichen Fraktion, dadurch gekennzeichnet, daß das zu trennende Gasgemisch mittels der in diesem Rinigkanal (39) befindlichen Fraktion gekühlt wird (Fig. 2).
- 13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gefrierer (10) der Kaltgaskältemaschine (31) go an der kalten Seite der Säule (30) als Verflüssiger wirkt (Fig. 2).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen1 9593 2.5$
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