DE920935C - Roehrenschaltung zur Erzielung abwechselnder Muskelkontraktionen - Google Patents
Roehrenschaltung zur Erzielung abwechselnder MuskelkontraktionenInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61N—ELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
- A61N1/00—Electrotherapy; Circuits therefor
- A61N1/18—Applying electric currents by contact electrodes
- A61N1/32—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents
- A61N1/36—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents for stimulation
- A61N1/3601—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents for stimulation of respiratory organs
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- A61N1/36014—External stimulators, e.g. with patch electrodes
- A61N1/3603—Control systems
- A61N1/36034—Control systems specified by the stimulation parameters
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- H—ELECTRICITY
- H03—ELECTRONIC CIRCUITRY
- H03K—PULSE TECHNIQUE
- H03K3/00—Circuits for generating electric pulses; Monostable, bistable or multistable circuits
- H03K3/02—Generators characterised by the type of circuit or by the means used for producing pulses
- H03K3/04—Generators characterised by the type of circuit or by the means used for producing pulses by the use, as active elements, of vacuum tubes only, with positive feedback
Description
Bei der Erfindung handelt es sich um eine Einrichtung für Elektrotherapie, die den Zweck verfolgt,
zwei verschiedene Muskelgruppen des behandelten Patienten abwechselnd zu reizen. Diese
Methode der abwechselnden Reizung ist in allen jenen Fällen von Belang, in denen eine abwechselnde
Kontraktion einander entgegenarbeitender Muskelgruppen (Antagonisten) erreicht werden soll. Insbesondere
für die elektrische Anregung der Atemmuskulatur ist diese Methode von einer gewissen
Bedeutung. Die normal quer gestreifte Muskulatur kann durch elektrische Reize, die mit einer Frequenz
von etwa 30 bis 100 Reizen in der Sekunde ablaufen, in zweckmäßiger Weise zur Kontraktion
veranlaßt werden (z. B. Kowarschik und N e m e c , Münchener Medizinische Wochenschrift,
1941, S. 269). In letzter Zeit wurden Möglichkeiten einer elektrischen Anregung der Atemmuskulatur
von verschiedenen Autoren angegeben (Jantsch und Nuckel, Wiener klinische Wochen- ao
schrift, 1950, S. 163) bzw. zusammenfassend geschildert
(Kowarschik, Wiener Medizinische Wochenschrift, 1950, S. 368).
Die genannten Autoren behandeln immer nur die elektrische Reizung einer Muskelgruppe im Falle
der Atemtherapie, also entweder der Ausatemmuskulatur oder der Einatemmuskulatur; auf eine
einige Sekunden dauernde Reizung folgt eine Pause, in der dem Patienten keinerlei Reize zugeführt
werden. Demgegenüber setzt sich die im folgenden beschriebene Erfindung zum Ziel, zwei
Muskelgruppen abwechselnd zur Kontraktion zu bringen, also im Falle der elektrischen Atemanregung
abwechselnd die Einatemmuskulatur und die Ausatemmuskulatur zu reizen. Der Vorteil
dieser Methode besteht darin, daß sie den normalen
physiologischen Verhältnissen näher kommt. Da bei der Reizung nur einer Muskelgruppe, also nur
Ausatemmuskulatur oder nur Einatemmuskulatur, die andere Muskelgruppe unverwendet bleibt, muß
die elektrisch gereizte Muskelgruppe die Arbeit der nicht gereizten Muskulatur mit übernehmen. Damit
dies in ausreichendem Maße geschieht, ist eine kräftige elektrische Reizung und damit häufig die
Anwendung verhältnismäßig großer schmerzhafter ίο Stromstärken notwendig. Bei abwechselnder Reizung
der beiden Muskelgruppen kommt man hingegen mit geringeren Stromstärken aus, die auch
sensibel besser vertragen werden.
Als Elektrodenlage kommen für die Einatmung zwei Elektroden über den Rippenwinkeln
in Frage oder zwei streifenförmige Elektroden, die am Rücken rechts und links parallel zur Wirbelsäule
verlaufen. Zur Ausatmung können zwei gürteiförmige Elektroden in Höhe der Achselhöhle
und in Höhe des Zwerchfellansatzes um den Thorax gelegt werden. Vielfach günstiger zur Anregung
einer kräftigen Ausatmung sind nach Mitteilung von Dr. Jantsch und Dr. Nuckel zwei Elektroden,
die auf dem Bauch mit elastischen Binden as festgehalten werden. Die erforderliche Stromstärke
ist neben der Elektrodenlage auch sehr von der Konstitution des Patienten abhängig und
muß daher regelbar sein. Bei Anwendung der Methode der abwechselnden Muskelkontraktion können
als zeitlicher Mittelwert des Stromes etwa 15 bis 35 mA als Anhaltswert angenommen werden, eine
Intensität, die bei großflächigen Elektroden noch vertragen wird.
Die erfindungsgemäße technische Durchführung besteht darin, daß in einem Generator, der in der
Abb. ι mit G bezeichnet wird, geeignete Reizsignale hergestellt werden, die über die Widerstände R9
und R10 den Steuergittern zweier Endröhren B1
und B2 zugeführt werden. Es kann zweckmäßig
sein, den Generator G so auszuführen, daß den beiden Röhren A1 und B2 verschiedenartige Reizsignale,
z.B. von verschiedener Frequenz oder Impulsdauer, zugeführt werden. Die Kondensatoren
C5 und C6 können zu einer gewissen Abschrägung
der Flankensteilheit derartiger elektrischer Impulse verwendet werden, um den elektrischen
Strom sensibel angenehmer zu machen. In den Anodenkreis dieser Endröhren wird jeweils
eine der behandelten Muskelgruppen mittels der Klemmen P1 und P2 eingeschaltet. Die Elektronenröhre
kann eine Hochvakuumröhre oder auch eine gasgefüllte Röhre (Thyratron) Verwendung finden.
Das Einschalten des Patienten in den Anodenkreis der beiden Endröhren kann entweder direkt (galvanisch)
oder über einen Transformator Tr oder auch kapazitiv (Kondensator C7) erfolgen. Außerdem
wird den beiden Endröhren B1 und B2 neben
den bereits erwähnten Reizsignalen eine Sperrspannung zugeführt, die in einem eigenen Generator
(in der Abb. 1 mit 6* bezeichnet) erzeugt wird.
Diese Sperrspannung kann z. B. ebenfalls den Steuergittern oder auch einer anderen Elektrode
der beiden Endröhren über die Widerstände R1 bzw. R8 zugeführt werden. Der Generator 5 hat
die Eigenschaft, die beiden Endröhren B1 und B2
abwechselnd zu sperren. Wird daher über die von der Röhre B1 gespeisten Patientenklemmen P1
einer bestimmten Muskelgruppe der Reizstrom zugeführt, so ist andererseits die Röhre B2 gesperrt,
die mit ihr verbundenen Patientenklemmen P2 geben keinen Strom ab.
Zur Erzeugung der Sperrspannung kann mit Vorteil die bekannte Multivibratorschaltung herangezogen
werden. Diese ist in der Abb. 1 als Generator S eingezeichnet. Bei dieser Schaltung entsteht
bekanntlich an den Anoden der beiden in Gegenphase kippenden Röhren B3 und 54 eine angenähert
rechteckförmige Spannung. Der Rhythmus, in dem die beiden Röhren abwechselnd leitend
und gesperrt sind, wird durch die Dimensionierung der beiden Widerstandskapazitätsglieder C1 ■ R3
und C2 ■ R1 bestimmt. Ist z. B. die Multivibratorröhre
B3 leitend, so liegt an ihrer Anode ein Potential,
das gegenüber dem Potentional ihrer Kathode nur einen geringen Unterschied aufweist. Da die
Kathode von B3 gegenüber der Kathode B1 negativ
vorgespannt ist, wird die Röhre B1 über die Widerstände
R5 und R7 gesperrt. Im gleichen Zeitpunkt
ist die Röhre Bi gesperrt, ihre Anode ist auf etwa
gleichem Potential wie die Kathode der Röhre B2,
diese wird daher nicht gesperrt, und über die Klemmen P2 wird Reizstrom abgegeben. Nach Umkippen
des Multivibrators in seine andere Phase ist die Funktion der Endröhren B1 und B2 gegenüber
dem soeben geschilderten Zustand wechselseitig vertauscht, die Röhre B1 gibt Strom ab,
während die Röhre B2 gesperrt ist.
Für den Patienten bedeutet das plötzliche Einsetzen des Reizstromes eine unvermittelte Muskelkontraktion
und damit eine Unannehmlichkeit. Es 1°°
bewährt sich daher, die vom Sperrspannungsgenerator 51 gewonnene Sperrspannung mit Hilfe
von Widerstandskapazitätsgliedern oder Widerstandsinduktivitätsgliedern abzuflachen. Dies ist
in der Abbildung durch die i?C-Glieder R5 · C3 und i°5
R6 · C4 angedeutet.
Schließlich sei noch angeführt, daß der Sperrspannungsgenerator 61 in einfachster Weise auch in
Form einer Taste ausgeführt werden kann, etwa in der Weise, daß bei Tastendruck durch Schließen
eines Kontaktes K1 (Abb. 2) die Röhre B1 durch
Anlegen einer negativen Spannung an ihr Steuergitter gesperrt wird, während die Röhre B2 Reizstrom
abgibt. Beim Loslassen der Taste wird infolge einer mechanischen Kopplung des Kontaktes
K1 mit einem Kontakt K2 die Röhre B2 gesperrt,
und die Röhre B1 gibt den Reizstrom ab. Diese Methode der willkürlichen Impulsauslösung
wird von manchen Patienten als die angenehmere empfunden.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Röhrenschaltung zur Erzielung abwechselnder Muskelkontraktionen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei von einer Sperrspannung ab-wechselnd freigegebene Elektronenröhren (B1 und S2), die durch eine Reizspannung gemeinsam gesteuert werden, anodenseitig je mit einer der beiden abwechselnd zu reizenden Muskelpartien verbunden sind.
- 2. Röhrenschaltung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die den beiden Röhren (B1 und B2) zugeführte Sperrspannung mit Hilfe einer Multivibratorschaltung hergestellt wird.
- 3. Röhrenschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erwähnten Sperrspannungen mit Hilfe von Widerstandskapazitätsgliedern oder Widerstandsinduktivitätsgliedern abgeflacht werden.
- 4. Röhrenschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Elektronenröhren (B1 und B2) oder eine von diesen als Gasentladungsröhren (Thyratrons) ausgeführt sind.
- 5. Röhrenschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei von einer Sperrspannung abwechselnd freigegebene Elektronenröhren, die durch zwei verschiedenartige Reizspannungen gesteuert werden, anodenseitig je mit einer der beiden abwechselnd zu reizenden Muskelpartien verbunden sind.Angezogene Druckschriften:Science, Oktober 1948, S. 482;Wiener Medizinische Wochenschrift, 100. Jahrgang, 1950, S. 368 bis 371;Bucky, Anleitung zur Diathermiebehandlung, Verlag Urban Schwarzenberg, Wien, 1927, S. 84; österreichische Patentschrift Nr. 159446.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 9570 11.54
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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AT692667X | 1950-05-11 |
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Family
ID=3679192
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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GB (1) | GB692667A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2155939A1 (de) * | 1971-10-15 | 1973-05-25 | Gillot Bernard | |
FR2493154A1 (fr) * | 1980-11-05 | 1982-05-07 | Berthelin Francis | Procede et installation de stimulation respiratoire |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB2129308B (en) * | 1982-11-09 | 1987-04-29 | Frederick Charles Bleach | Medical electrical treatment |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT159446B (de) * | 1935-12-13 | 1940-08-26 | Ver Telephon Czeija Nissl & Co | Vorrichtung zur Behandlung von Körpern mit hochfrequenter elektrischer Energie. |
-
1951
- 1951-05-04 GB GB10478/51A patent/GB692667A/en not_active Expired
- 1951-05-08 DE DESCH6558A patent/DE920935C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB692667A (en) | 1953-06-10 |
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