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Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen des Beladungszustandes von Filtereinsätzen
Um bei Filtereinsätzen für Gasschutzmasken od. dgl. die Absorptionsfähigkeit der
Absorptionsfil.terschicht für in Luft enthaltene Fremdstoffe, wie Kampf- oder Giftstoffe,
festzustellen, wird im allgemeinen so verfahren, daß durch den Filtereinsatz in
Richtung zum Anschlußstutzen ein Luftstrom einer bestimmten, etwa der durchschnittlichen
Atemgeschwindigkeit entsprechenden Geschwindigkeit geleitet wird, wobei dem Luftstrom
eine bestimmte Menge eines gasförmigen Kampf-bzw. Giftstoffes zugesetzt wird. Der
aus dem Filtereinsatz austretende Luftstrom wird auf die Anwesenheit des zugesetzten
Fremdstoffes untersucht. Zeigt es sich, daß die Fremdstoffe durchtreten, dann ist
das Filter überhaupt verbraucht. Sind dagegen in den am Filteranschlußstutzen austretenden
Gasen Fremdstoffe nicht nachzuweisen, dann ist das Filter überhaupt noch nicht benutzt
worden, oder aber die Absorptionsmasse ist nur teilweise mit Fremdstoffen beladen.
Die Aufnahmefähigkeit der Absorptionsfilterschicht läßt sich dann aus der Zeit,
nach der beim Durchleiten der Prüfgase die Fremdstoffe den Filtereinsatz zu durchschlagen
beginnen, errechnen. Nach dieser Verfahrensweise ist es auch möglich, festzustellen,
ob und inwieweit ein Filtereinsatz mit einer Absorptionsfilterschicht, deren Aufnahmefähigkeit
an sich bekannt ist, bereits für die Absorption von gasförmigen Fremdstoffen gebraucht
wurde. Diese Verfahrensweise hat jedoch den Nachteil, daß das
Filter
nach der Prüfung für einen weiteren Einsatz unbrauchbar ist. 'Man könnte auch daran
denken, die Beladung eines Filters dadurch festzustellen, daß Proben der Absorptionsfilterschicht
entnommen und diese auf ihren Gehalt an Fremdstoffen untersucht werden. Dabei muß
jedoch der Filtereinsatz zerstört werden.
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Die Erfindung erstrebt ein Verfahren zum Prüfen des Beladungszustandes
von Filtereinsätzen, bei dem der Filtereinsatz nicht unbrauchbar wird und mit dem
es möglich ist, festzustellen, ob und inwieweit ein Filtereinsatz bereits zur Absorption
von Fremdstoffen, insbesondere gasförmigen Kampf- und Giftstoffen, verwendet wurde.
Dabei soll dieses Verfahren möglichst einfach sein, damit beispielsweise der Gerätewart,
der Gasschutzoffizier usw. schnell und fortlaufend Filtereinsätze in der angegebenen
Art und Weise untersuchen kann, dieses vornehmlich aus dem Grunde, um entscheiden
zu können, ob ein bereits im Einsatz gewesenes Filter nochmals verwendet, d. h.
wiederum an die Truppe ausgegeben werden kann.
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Die Erfindung besteht darin, daß nur durch einen Teil der Absorptionsfilterschicht
ein Gas-, insbesondere Luftstrom geführt und dieser geprüft wird. Auf diese Art
und Weise kann festgestellt werden, ob in der jeweils allein durchströmten Schicht
der Absorptionsfiltermasse Fremdstoffe, insbesondere Kampfgase oder Giftstoffe,
absorbiert sind. mit anderen `''orten kann die Absorptionsfiltermasse schichtenweise
untersucht werden. Im allgemeinen wird es bei der Prüfung des Beladu.ngszustandes
allein darauf ankommen, festzustellen, ob in der im Filteranschlußstutzen angrenzenden
Absorptionsfiltermasse, die man auch Mundschicht nennt, ohne daß jedoch damit ihre
maßstäbliche Begrenzung festgelegt sein soll, bereits Fremdstoffe absorbiert wurden,
d. h. mit anderen Worten, ob diese Schicht noch absorptionsfähig ist. Hiernach wird
sich nämlich dieWiederausgabefähigkeiteines Filtereinsatzes bestimmen. Für eine
derartige Prüfung kann der Prüfstrom allein durch die an den Schwebstoffilter angrenzende
Schicht der Absorptionsmasse geleitet werden. Kann in dem Gas-bzw. Luftstrom nun
eine mehr oder minder große Fremdgasmenge nachgewiesen werden, so ist der Filtereinsatz,
,auch wenn beim Durchatmen durch das gesamte Filter Fremdstoffe nicht festgestellt
wurden, dennoch bereits teilweise verbraucht worden. Te nach der Schichtstärke des
Teiles der Absorptionsfiltermasse, durch das der Prüfstrom geleitet wurde, und je
nach der Menge der festgestellten Fremdstoffe kann der Beladungszustand ermittelt
werden. Das Verfahren kann auch auf andere Art und Weise durchgeführt werden. So
kann z. B. wiederum für den Fall, daß die Absorptionsfähigkeit gerade der sogenannten
Mundschicht untersucht werden soll, der als Prüfstrom dienende Gas-, insbesondere
Luftstrom allein durch diese Mundschicht geführt und auf Anwesenheit von Fremdstoffen
geprüft werden. Können Fremdstoffe nicht nachgewiesen werden, dann ist das Filter
entweder überhaupt noch nicht oder noch lange nicht bis zum Erschöpfungszustand
verbraucht worden. Ob ein derartiger Filter nochmals verwendbar ist, wird sich in
diesem Fall danach richten, wie stark die noch nicht verbrauchte Mundschicht ist.
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Bei dem neuen Verfahren ist es gleichgültig, in welcher Art und Weise
das Durchströmen nur eines Teiles der Absorptionsfiltermasse erreicht wird. Das
Verfahren hat den Vorteil, daß das Filter durch die Prüfung nicht unbrauchbar wird,
und hat weiterhin den Vorteil, daß durch den Prüfg.asstrom keine Verschiebung der
Verteilung der Fremdstoffe im Filtereinsatz, etwa in Richtung zum Gewinde hin, erfolgt,
so daß dadurch die Brauchbarkeit des Filtereinsatzes durch die Prüfung gemindert
werden könnte.
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Die Filtereinsätze können von vornherein mit einer Vorrichtung versehen
sein, die eine einfache Prüfung des Filters in der angegebenen Art und Weise ermöglicht.
Der Aufbau der Vorrichtung richtet sich dabei danach, in welcher Art und Weise das
Verfahren durchgeführt werden soll. Diese Vorrichtung kann vorteilhaft durch ein
die Absorptionsfilterschicht teilweise, vorzugsweise auf seiten des Filteranschlußstutzens
durchsetzendes Rohrstück gebildet werden. Zur Prüfung des Filtereinsatzes wird dabei
die durch das Rohrstück tretende Luft auf Anwesenheit von Fremdstoffen untersucht.
Wie die Ergebnisse zu verwerten sind, ergibt sich sinngemäß aus den obigen Ausführungen.
Durchsetzt das Rohrstück die sogenannte Mundschicht, dann werden in dem Fall, daß
in der an dem Schwebstofffilter angrenzenden Schicht der Absorptionsmasse Kampfstoffe
zurückgehalten sind, diese beim Durchleiten des Prüfstroms infolge ihres Dampfdruckes
teilweise mitgenommen und durch das Röhrchen nach außen geleitet. Dort können die
Kampfstoffe in bekannter Art und Weise mit Reagenspapier od. dgl. nachgewiesen werden.
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Um die Schichtstärke der Absorptionsmasse, die geprüft werden soll,
verändern zu können, kann das Rohrstück verschiebbar gelagert sein. Es läßt sich
dann insbesondere mit Leichtigkeit teilweise aus der Masse herausziehen, ohne daß
die Absorptionsmassenfüllung leidet. Es ist aber auch möglich, das Rohrstück mit
mehreren seitlichen Öffnungen zu versehen, die beispielsweise von einem innerhalb
des Bohrstückes liegenden Schieber etwa in Form eines Rohrstückes geringeren Durchmessers
abgeschlossen werden können. Beim Herausziehen des Schiebers werden die Öffnungen
freigegeben und damit die Höhe der zu untersuchenden Absorptionsmassenschicht verändert.
An dem aus der Filtermasse herausragenden Teil des Rohrstückes kann nun beispielsweise
für die Untersuchung ein Schlauchstück angesetzt sein, das zu der Prüfapparatur
führt.
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Um das Prüfverfahren bei einer derartigen Vorrichtung zu erleichtern,
kann ein in den Filteranschlußstutzen einsetzbarer, zum Anschluß bzw. zur Aufnahme
des Rohrstückes durchbohrter, vorzugsweise mit einem Rohrstutzen versehener Stopfen
vorgesehen sein. Dieser wird in den Anschlußstutzen des Filtereinsatzes eingesetzt
und durch den
Filtereinsatz Luft in Richtung zum Filteranschlußstutzen
geleitet. Hierbei wird mit Sicherheit vermieden, daß irgendeine Gasbewegung in der
durch das Rohrstück durchsetzten Absorptionsfiltermasse stattfindet. Im übrigen
genügt zum Nachweis eine sehr kleine Luftmenge. Die Hilfsvorrichtung hat noch den
Vorteil, daß der Soldat in einfachster Art und Weise selbst eine grobe Prüfung auf
die Brauchbarkeit des Filtereinsatzes durchführen kann, indem er nämlich durch das
Rohrstück Luft selbst ansaugt. Am Geruch kann er sofort wahrnehmen, ob das Filter
bereits teilweise gebraucht wurde oder nicht. Eine derartige Prüfung kann auch ohne
Verwendung des Stopfens durchgeführt werden, indem der Prüfende unmittelbar an dem
Rohrstück riecht.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung teilweise
im Schnitt dargestellt. In dem Filterbecher i ist das aus Aktivkohle bestehende
Absorptionsfilter 2 und das als Ringfilter ausgebildete Schwebstoffilter 3 in an
sich bekannter Art und Weise untergebracht. An einem Stützkreuz 5 ist das Prüfröhrchen
6 befestigt, das die Absorptionsfiltermasse 2 teilweise durchsetzt. An seinem in
der Absorptionsfiltermasse liegenden Ende ist das Röhrchen 6 mit einem feinen Sieb
8 verschlossen, das verhindern soll, daß Aktivkohle in das Röhrchen rutscht. Das
andere offene Ende des Röhrchens 6 ragt in den Filteranschlußstutzen 4 hinein, der,
wie üblich, durch einen Schraubdeckel ? verschlossen ist. Das Röhrchen 6 hat eine
lichte Weite von etwa 3 mm und ragt etwa io mm tief in die Absorptionsfilterschieht
-- hinein. Der von dem Röhrchen durchsetzte Teil der Absorptionsfilterschicht
ist mit 2b, der von dem Röhrchen nicht durchsetzte Teil mit 2a bezeichnet. Zur Prüfung
des Beladungszustandes des Filtereinsatzes wird nach dem Abschrauben des Deckels
7 in dem Anschlußstutzen 4 ein dicht sitzender, durchbohrter Stopfen eingesetzt,
in dessen Bohrung das Röhrchen 6 eingreift. Hierauf wird durch die Deckelöffnung
in Richtung zum Anschlußstutzen ein Prüfstrom von etwa i 1/m geleitet. Lassen sich
in diesem Prüfstrom Fremdstoffe nachweisen, dann ist das Filter teilweise verbraucht
worden, wenn sich bei einer voraufgehenden normalen Prüfung ergab, daß das Filter
noch Kampfstoffe zurückzuhalten vermag.