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Auskunftei für Verkehrswege Die geographische Orientierung, insbesondere
in größeren Städten, wird immer schwieriger, so daß nicht nur Ortsfremde, sondern
auch Ansässige zur Erreichung eines gewissen Zieles innerhalb der Stadt oft mehrmals
Auskunft erfragen müssen, die erfahrungsgemäß aber nicht jedesmal brauchbar ist,
besonders wenn sie von irgendwelchen Passanten erteilt wurde. Für der Sprache unkundige
Fremde ist diese Art der Orientierung praktisch oft völlig unmöglich. Wohl gibt
es Stadtpläne, die jedoch den Nachteil haben, daß sie für den Gebrauch meistens
unhandlich und im Verkehrsgedränge, insbesondere in den Transportmitteln, wie Trams,
Autobussen usw., kaum auseinandergefaltet werden können und daß die öffentlichen
Transportmittel und ihre Haltestellen sowie die Einsteigeorte nicht genügend klar
verzeichnet sind.
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Die Erfindung will dem genannten Übelstand abhelfen und betrifft eine
Auskunftei für Verkehrswege, welche im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist,
daß in Behältern, die mindestens an Verkehrsknotenpunkten zugänglich angeordnet
sind, in Stapeln angeordnete und einzeln wegnehmbare Auskunftszettel angeordnet
sind, wobei jeder Zettel eines Stapels mit einem eignen Kennzeichen versehen und
das entsprechende Kennzeichen jedes Stapels sichtbar am Behälter angebracht ist,
und daß ferner außen sichtbar am Behälter ein Index der Verkehrsverbindungen vorhanden
ist, der die Kennzeichen der Zettel aufweist, derart, daß an
Hand
des Index für jede gewünschte Verkehrsverbindung das Kennzeichen des entsprechenden
Auskunftszettels feststellbar ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der
Beschreibung und der Zeichnung, in welcher rein beispielsweise eine Ausführungsform
eines zur Orientierung innerhalb einer Stadt bestimmten Auskunftszettels dargestellt
ist.
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Fig. z zeigt die Vorderseite des Auskunftszettels mit einem Orientierungsplan
über die nächste Abfahrtsstation der zum gewünschten Ziele führenden Tram; Fig.2
ist die Rückseite desselben Auskunftszettels mit einem Straßenplan des von der Zielstation
bedienten Quartiers.
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Die Erfindung basiert auf der bewährten Methode, einem Ortsunkundigen
alles wesentliche, was er zur Erreichung des gewünschten Zieles wissen muß, auf
ein Blatt Papier aufzuschreiben oder aufzuzeichnen. Auch ein der Landessprache nicht
Mächtiger wird dann durch Vorweisen dieses Zettels in den Transportmitteln und auf
der Straße an das Ziel geleitet werden.
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Die zur Orientierung über die Verkehrswege innerhalb einer Stadt dienende
Auskunftei kann beispielsweise wie folgt organisiert sein: An wichtigen Verkehrsknotenpunkten
der Stadt, vor allem bei den Bahnhöfen, sind Kabinen aufgestellt, welche die deutlich
sichtbare Aufschrift »Verkehrsauskunft<; tragen und beispielsweise als Korridor
ausgebildet sind, zu dessen beiden Seiten Fächer mit gestapelten Auskunftszetteln
angeordnet sind. Die Fächer und die in ihnen gestapelten Auskunftszettel sind mit
korrespondierenden Kennzeichen, beispielsweise mit Kennzahlen, versehen, die je
einem bestimmten, von mindestens einer Haltestelle eines öffentlichen Transportmittels
bedienten Quartier entsprechen.
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An einer Außenwand der Kabinen ist ein gut leserliches Straßenverzeichnis
mit allen Straßen und Plätzen der Stadt, in alphabetischer Reihenfolge geordnet,
angebracht. Bei jeder Straße und jedem Platz ist eine als Kennzeichen dienende Zahl,
welche mit der Kennzahl des zugeordneten Auskunftszettels übereinstimmt, vorhanden.
Lange Straßen sind zweckmäßigerweise in gewisse, durch die Hausnummern gegebene
Abschnitte unterteilt.
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An einer anderen Außenwand der Kabinen ist ein Stadtplan angebracht,
in welchem jede Haltestelle der öffentlichen Transportmittel eingezeichnet und mit
der zugehörigen, mit der Kennzahl des betreffenden Auskunftszettels übereinstimmenden
Nummer bezeichnet ist. Mit Vorteil sind die von einer einzelnen Haltestelle bedienten
Straßen mit einer besonderen und gleichen Farbe kenntlich gemacht; oder das ganze
Einzugsgebiet für die betreffende Haltestelle ist in einer besonderen Farbe dargestellt.
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Auf dem Plan ist mit Vorteil auch eine Skala vorhanden, welche die
Geh- bzw. Fahrzeit in Minuten- oder in Fünfminuteneinheiten angibt.
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Die im Innern der Kabinen aufgelegten Auskunftszettel, deren Fächer
nach den Kennzahlen geordnet sind, enthalten außer der betreffenden Kennzahl 1 den
:Damen 2 der zur Erreichung einer bestimmten Straße zu benutzenden Zielstation,
beispielsweise der Tram oder des Autobusses. Auf der Vorderseite des Zettels ist
gemäß Fig. z ein Orientierungsplan mit dem Standort der Auskunftskabine 3 und den
umliegenden Linien und Haltestellen der zur Erreichung des gewünschten Zieles zur
Verfügung stehenden öffentlichen Transportmittel aufgedruckt. Die Einsteigestelle
in das zur Verfügung stehende Transportmittel ist auf dem Plan mit einem schwarzen
Punkt q. speziell markiert, ebenso die einzuschlagende Fahrtrichtung mittels eines
Pfeiles 5. Die Linienbezeichnung 6 des zu benutzenden Transportmittels, z. B. die
Nummer der zu benutzenden Straßenbahn, ist ebenfalls auf dem Plan ersichtlich. Kann
die gewünschte Zielstation über mehrere Linien erreicht werden, so sind die genannten
Angaben mit Vorteil für alle diese Linien vorhanden.
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Auf der Vorderseite des Auskunftszettels ist auch die Angabe des Fahrpreises
7 und gegebenenfalls der Umsteigestationen 8 aufgedruckt. Wenn zur Erreichung der
Zielstation umgestiegen werden muß, so sind von den Umsteigestellen ähnliche Orientierungspläne
vorhanden, die den Umstieg zeichnerisch erklären und nötigenfalls auf den Wechsel
des Transportmittels, z. B. von der Tram zur Untergrundbahn, hinweisen.
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Auf der Rückseite des Auskunftszettels befindet sich neben der Kennzahl
z und dem Namen 2 der Zielstation ein Straßenplan des von der Zielstation bedienten
Ouartiers. Die Zielstation g selbst ist in diesem Plan eingezeichnet und mit Vorteil
noch die Ankunftsrichtung des benutzten Transportmittels, damit sich der Benutzer
des Planes sofort richtig orientieren kann (Fig.2). Mit Vorteil ist außer der Aussteigestation
auch der Name der vorhergehenden Haltestelle auf dem Zettel aufgedruckt, damit sich
der Benutzer rechtzeitig auf das Aussteigen vorbereiten kann. Dieselbe zusätzliche
Angabe kann bei den Umsteigestationen vorhanden sein.
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Mit Vorteil ist auf den Auskunftszetteln auch die zur Erreichung des
betreffenden Zieles erforderliche Zeit vermerkt.
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Um die Auskunftszettel auch des Planlesens unkundigen Personen verständlich
zu machen, können die Darstellungen auf den Zetteln auch perspektivisch oder durch
photographische Bilder gegeben sein, welche die zu begehenden Wege, Abzweigungen,
Kreuzungen usw. zeigen.
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Wenn ein Ortsfremder beispielsweise mit der Bahn in einer Stadt ankommt,
so begibt er sich zu seiner Orientierung in die Auskunftskabine. An Hand des Straßenverzeichnisses
läßt sich die der betreffenden Zielstation zugeordnete Kennzahl ermitteln, zu welcher
in einem der Fächer der Kabine der entsprechende Auskunftszettel bereit liegt. Der
Zettel enthält alle nötigen Angaben, um mit Hilfe eines öffentlichen Transportmittels
an die Zielstation gelangen zu können, und von dort orientiert der Planausschnitt
weiter in die gewünschte Straße. Bereits einigermaßen über die örtlichen Verhältnisse
orientierte Personen benutzen zur Ermittlung der
Kennzahl des Auskunftszettels
mit Vorteil den an der Kabine angebrachten Stadtplan.
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Die Auskunftskabinen sind zweckmäßigerweise so eingerichtet, daß die
Auskunftszettel durch Selbstbedienung entnommen werden können. Um die Abwicklung
des Verkehrs nicht zu stören, findet der Nachschub der Zettel mitVorteil von der
Außenseite der Kabine her statt.
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Zur Finanzierung der Gratisabgabe der Auskunftszettel können auf denselben
Reklamen von in der Ausgangs- und in der Zielgegend gelegenen Geschäftshäusern,
Hotels, Restaurants usw. auf -gedruckt sein. Der Standort einzelner Geschäfte kann
in den Plänen eingezeichnet sein.
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Es wäre auch möglich, die Auskunftszettel anstatt in speziellen Kabinen
in von außen sichtbar bezeichneten, an den Verkehrsknotenpunkten liegenden Geschäften
aufzulegen.
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Die Fächer für die Zettel können so ausgebildet sein, daß die Zettel
wie Prospekte übereinandergestapelt sind oder daß immer nur ein Zettel nach dem
andern herausgenommen werden kann.
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Die Auskunftszettel könnten auch gegen Bezahlung automatisch oder
durch spezielles Personal abgegeben werden.
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Weiter wäre es vorteilhaft, wenn in den öffentlichen Transportmitteln
derartige Auskunftszettel der von ihnen bedienten Haltestellen in einem geeigneten
Kästchen aufliegen würden. Wird der Wagenführer beispielsweise nach einer Straße
gefragt, so kann er einfach das Blatt der bezüglichen Haltestelle mit dem Plan der
umliegenden Straßen aushändigen.
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Als Variante zu der beschriebenen Anwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen
Auskunftei ist im folgenden ein Anwendungsbeispiel im Zugverkehr beschrieben.
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In einem alphabetisch geordneten Verzeichnis sind sämtliche Haltestellen
der Eisenbahnen und Posten aufgeführt und je mit einer Kennzahl versehen. Die in
einer Auskunftskabine aufliegenden Auskunftsjettel sind mit den entsprechenden Kennzahlen
versehen und weisen eine allgemeine Orientierung über die zu befahrende Strecke,
vorzugsweise in Form eines geographischen Planes, sowie einen Fahrplanausschnitt
mit den Abfahrts- und Ankunftszeiten sämtlicher auf den zur Verfügung stehenden
Linien verkehrenden Züge bzw. Posten für die Hin- und gegebenenfalls auch gleich
für die Rückfahrt auf.
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Auf analoge Art kann die durch die Erfindung gegebene Auskunftei für
Ausstellungen, Mustermessen usw. verwendet werden, wobei der Index nach Ausstellern,
nach ausgestellten Artikeln, nach Branchen usw. geordnet sein kann.
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Man kann sich auch vorstellen, daß Auskunftskabinen der beschriebenen
Art in vielbegangenen kleineren Ortschaften, beispielsweise in Kurorten, Aufstellung
finden, auch wenn in diesen Ortschaften noch keine öffentlichen Transportmittel
vorhanden sind. Gerade in solchen Ortschaften ist es oft sehr schwer, eine bestimmte
Straße oder ein bestimmtes Gebäude zu finden. In diesem Falle erfolgt die Orientierung
zweckmäßigerweise derart, daß auf deni Auskunftszettel der zu begehende Weg in Worten
oder vorzugsweise graphisch, insbesondere schaubildlich aufgezeichnet und die einzuschlagende
Richtung markiert ist. Der wegweisende Text kann z. B. wie folgt lauten: »Bahnhofstraße
gerade aus, dann die vierte Straße nach links in die Ackerstraße, dort rechts neben
der Kirche vorbei in die Kirchgasse und dann die zweite Straße nach rechts in die
gesuchte Sattlergasse«.
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Mit Vorteil ist auf den Auskunftszetteln die Gehdauer in Minuten vermerkt.
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Die Auskunftei kann auch für andere Straßenbenutzer als Fußgänger,
z. B. für Automobilisten wie folgt eingerichtet sein: Die Auskunftszettel liegen
beispielsweise bei den Zollämtern an der Landesgrenze in einem Gestell auf, bei
welchem sich ein Verzeichnis sämtlicher Ortschaften des Landes in alphabetischer
Reihenfolge befindet. Bei jedem Ortsnamen in eine der Regalnummer der Auskunftszettel
entsprechende Kennzahl vermerkt.
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Die Auskunftszettel zeigen die zur Erreichung des Zieles einzuschlagende
Straßenroute und die zur Orientierung erforderlichen Kommunikationen links und rechts
davon sowie die zu fahrende Richtung. Alle in der Natur nicht mit Wegweisern versehenen
Abzweigungen und Kreuzungen sind auf dem Zettel besonders markiert und gegebenenfalls
im Bild gezeigt.
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An der Fahrstrecke liegende Ortschaften und Sehenswürdigkeiten sind
entsprechend ihrer Lage links und rechts von der Straße abgebildet und beschriftet.
Hervorragende Aussichtspanoramen sind abgebildet und erläutert.
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Garagen, Reparaturwerkstätten, Tankstellen sind auf dem . Plan mit
besonderen Signaturen kenntlich gemacht, ebenso Parkmöglichkeiten, Wasserspender,
SOS-Telephone usw. Die Distanzen sind zwischen den größeren Ortschaften eingetragen,
wobei die Zahlen bis zum Ziel fortlaufend addiert sein können.
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Ähnlich läßt sich die Auskunftei für zu Fuß zu erreichende Wanderziele
organisieren, wobei die Auskunftszettel außer den zur Auffindung des Weges erforderlichen
Angaben insbesondere auch Sehenswürdigkeiten und Aussichtspanoramen zeigt und erklärt.
Auch Gaststätten, Hotels usw. können auf dem Zettel vermerkt sein.
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In bestimmten Fällen, so beispielsweise für Automobilisten, für Ausstellungen
usw., können mehrere Auskunftszettel in Buchform zusammengeheftet sein, wobei auch
der entsprechende Index, sei es als Karte oder als Verzeichnis, beigegeben sein
kann. Die Kennzeichen der Auskunftsblätter entsprechen dann mit Vorteil den Seitenzahlen
des so gebildeten Buches.
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Die Kennzeichen der Auskunftszettel können im Grunde genommen ganz
willkürlich gewählt werden. Vorteilhaft ist jedoch, wenn sie entweder nach alphabetischer
Maßgabe der Zielnamen oder nach einem beliebigen Viereck eines geographischen Planes
oder nach den von den Stationen der öffentlichen Transportmittel bedienten Einzugsgebieten
gewählt werden,
wobei den innerhalb eines solchen Planvierecks bzw.
Einzugsgebietes liegenden Zielen das gleiche Kennzeichen zugeordnet sein kann.
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Die Vorzüge der erfindungsgemäßen Auskunftei sind: Einwandfreie Orientierung,
Entlastung des Personals der Transportgesellschaften und der Polizei usw. Die Auskunftei
kann zu keinerlei Störungen Anlaß geben, da sie keine mechanischen Teile aufweist.