DE915837C

DE915837C - Kondensatoranordnung aus gestapelten flachen Wickeln

Info

Publication number: DE915837C
Application number: DEL4444D
Authority: DE
Inventors: Hermann Goenningen; Heinz Kleimon
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG
Priority date: 1940-01-09
Filing date: 1940-01-09
Publication date: 1954-07-29

Description

Die Verwendung von Wickelkondensatoren beschränkt sich im allgemeinen auf Wickelkondensatoren aus Papier, die zum Schutz gegen die Feuchtigkeit in einen Metallbecher oder in ein Hartpapierrohr gesetzt und mit geeigneten Mitteln vergossen werden. Diese Bauform läßt sich jedoch für höhere Frequenzen kaum anwenden. Wegen der stark hygroskopischen Eigenschaften des Papiers kommt eine offene Verwendung dieser Wickel nur in Ausnahmefällen in Frage, jedoch nicht bei hohen Frequenzen. Bei hohen Frequenzen hat man lieber meist Glimmer verwendet, der jedoch heute vielfach nicht zur Verfügung steht. Es sind dünnschichtige Isolationsstoffe mit sehr guten elektrischen Eigenschaften, die in der Hauptsache aus polymerisiertem Kohlenwasserstoff bestehen, bekannt. Diese nehmen praktisch keine Feuchtigkeit auf und haben außerdem sehr niedrige Verluste, d. h. unter o,5°%. Mit derartigen Isolationsstoffen können Wickel hergestellt werden, die im Betrieb in freier Luft liegen können. Durch die niedrigen Verluste ist auch die Verwendung bei höheren Frequenzen möglich. Bei derartigen Kondensatoren besteht die Forderung, daß eine große Anzahl von Wickel in Reihe oder parallel geschaltet werden können.
Diese Forderung wird durch die vorliegende Erfindung dadurch erfüllt, daß die Beläge weit aus den Wickeln herausragen und auf die flache Seite des Wickels umgelegt sind und diese ganz oder nahezu ganz bedecken. Werden derartige Wickel aufeinandergeschichtet, so liegen sie in Reihenschaltung. Eine Verlötung ist dabei nicht nötig, da die Beläge unmittelbar aufeinandergepreßt werden. Dieser besondere Vorteil, daß die Kondensatoren ohne Verlötung hergestellt werden, wirkt sich besonders bei der Verwendung von den erwähnten Isolationsmitteln aus polymerisiertem Kohlenwasserstoff als Zwischenlage aus. Derartige Isolationsmittel schmelzen bei ungefähr 8o°, so daß ein Löten zur Beschädigung derselben führt. Durch die lötungsfreie Bauart des Kondensators wird die Grenztemperatur nicht mehr durch das Lötmittel, z. B. Lötzinn, bestimmt, sondern ausschließlich durch die zulässige Höchsttemperatur des Dielektrikums. Bei der Verwendung für hohe Frequenzen ist es besonders wichtig, daß der Belag in seiner ganzen Länge umgeschlagen und mit dem nächsten Wickel verbunden ist. Hierdurch werden der Widerstand und auch die Selbstinduktion des Wickels auf einen sehr kleinen Wert herabgesetzt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke näher erläutert.
Die Abb. i zeigt eine Anzahl geschichteter Wickel in Reihenschaltung. Mit h ist der eigentliche Wickel bezeichnet, der weit herausragende Belag i ist so gegen die flache Seite des Wickels geschlagen, daß er nahezu seine ganze Fläche bedeckt und bei der Aufeinanderschichtung mit dem benachbarten Wickel eine gut leitende elektrische Verbindung besitzt. Zwischen die so gegeneinanderliegenden Beläge können Kühlfahnen k eingelegt werden. Die Kühlfahnen befinden sich wärmetechnisch in sehr gut leitender Verbindung mit den einzelnen Belägen, so daß die Wärme aus dem Innern des Wickels sehr leicht abgeführt werden kann. Die aufeinandergeschichteten Wickel können, wie es die Abb. a zeigt, durch eine Klammervorrichtung zusammengehalten werden, die aus zwei Druckplatten b, einem Schraubenbolzen c und einer Mutter d bestehen mag. Die aus den Wickeln herausragenden Beläge i sind jedoch nicht, wie bei der Abb. i, auf die flache Seite des Wickels aufgeschlagen, sondern seitlich zu je einem schematisch angedeuteten Bündel i durch eine Schraubklemme g zusammengefaßt. Die Einzelkapazitäten liegen also in Parallelschaltung.
Die Abb. 3 zeigt eine andere Art der Parallelschaltung, indem die Beläge i wechselseitig auf die Endflächen des ganzen Wickelstapels umgeschlagen sind. Diese Maßnahme ist für nicht zu hohe Wickelstapel ohne Schwierigkeiten durchführbar. Durch die Anwendung einer geeigneten isolierten Klammervorrichtung läßt sich auch hier mit Hilfe eines starken Anschlußbleches leicht der lötungsfreie Anschluß erzielen.
Durch die angegebenen Maßnahmen ist es möglich, unter Bevorzugung heimischer Werkstoffe den Kondensator auch bei größeren Leistungen für Hochfrequenz zu verwenden. Die keramischen Kondensatoren lassen nur den Bau von verhältnismäßig kleinen Kapazitäten zu. Dagegen ist es mit den zur Verfügung stehenden Kunstfolien möglich auf höhere Werte, z. B. bis zu i ,uF, zu kommen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Kondensatoranordnung aus gestapelten flachen Wickeln, deren Dielektrikum aus hitzeunbeständigem, nahezu unhygroskopischem und verlustarmem Stoff von der Art polymerisierter Kohlenwasserstoffe besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Beläge aus den Einzelwickeln an den Stirnseiten weit herausragen und auf die sich gegenüberliegenden flachen Seiten der Wickel, diese Seiten ganz oder nahezu ganz bedeckend, umgelegt sind und daß durch entsprechendes Aneinanderlegen der umgelegten Beläge die jeweils gewünschte Zusammenschaltung der Einzelkapazitäten durch Druckkontakt bewirkt ist. a. Kondensatoranordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Reihenschaltung der Einzelkapazitäten in das Wickelpaket zwischen je zwei Wickel Kühlfahnen gelegt sind.