DE9114725U1 - Vorrichtung zum Abschneiden von Rohren - Google Patents

Vorrichtung zum Abschneiden von Rohren

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Description

Vorrichtung zum Abschneiden von Rohren
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abschneiden von Rohren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zum Abschneiden von Rohren werden Rohrabschneider verwendet, die feststehende Messer oder drehbar gelagerte Messerscheiben aufweisen. Die im wesentlichen punktförmige Einleitung der Schnittkraft bei diesen Rohrabschneidern führt bei dünnwandigen Rohren zu einer Verformung. Dieses Problem tritt insbesondere bei Kunststoffrohren und dünnwandigen Stahlrohren auf. Um einer solchen Verformung des Rohres entgegenzuwirken wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Gattung, wie sie beispielsweise aus DE 27 43 151 Al und DE 79 04 781 Ul bekannt ist, eine Manschette um das Rohr gelegt, die das Rohr fest einspannt. Ein Schneidwerkzeug ist an der Manschette gelagert und kann auf der Manschette geführt um das Rohr herum bewegt werden, um dieses an einer Schnittlinie axial neben der Manschette zu durchtrennen.
Die Manschette hält das Rohr zwar auf einer Seite der Schnittlinie fest umschlossen, so daß eine Verformung des Rohres unter dem Druck des Schneidwerkzeuges zunächst nicht
Postgiroamt: Karlsruhe 76979-/54 Bankkonto: Deutsone Ben* AG Villingen (BLZ 69470039) 146332
möglich ist. Ist das Rohr jedoch bereits über mehr als die Hälfte seines Umfangs durchtrennt, so kann sich der bereits abgetrennte Teil des freien Rohrstückes unabhängig von dem eingespannten festen Teil bewegen, so daß eine Verformung in dem noch nicht durchtrennten Teil der Rohrwand auftritt, die sich auch auf den durch die Manschette eingespannten Rohrteil auswirkt. Bei dünnwandigen Rohren geringer Formstabilität können sich daher trotz der Einspannung des Rohres durch die Manschette unbefriedigende Schnittkanten ergeben.
Für jeden Rohrdurchmesser wird eine Manschette mit entsprechendem Durchmesser benötigt. Da das Schneidwerkzeug drehbar geführt auf der Manschette gelagert ist, ist somit auch für jede Manschette ein gesondertes Schneidwerkzeug notwendig. Dies ist nachteilig, da der Monteur einen ganzen Satz von Vorrichtungen für unterschiedliche Rohrdurchmesser käuflich erwerben und bei Montagearbeiten mit sich führen muß.
Weiter sind z. B. aus DE 28 10 910 C2 Kettenrohrabschneider bekannt, die eine um das abzuschneidende Rohr spannbare Gelenkkette aufweisen, auf deren Gel^nkbolzen Messerscheiben gelagert sind, die das Rohr durchtrennen. Die Kettenrohrabschneider haben den Vorteil, daß dasselbe Werkzeug für unterschiedliche Rohrdurchmesser verwendet werden kann, wozu nur unterschiedlich lange Gelenkketten in das Werkzeug eingesetzt werden müssen. Auch bei den Kettenrohrabschneidern wird die Schnittkraft im wesentlichen punktförmig eingeleitet, so daß ebenfalls die vorstehend erläuterten Probleme auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abschneiden von Rohren zur Verfügung zu stellen, die auch bei dünnwandigen Rohren geringer Formstabilität ein Abschneiden des Rohres ohne Verformung ermöglicht und die
kostengünstig ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß wird das Rohr beiderseits der Schnittlinie jeweils durch eine Manschette umschlossen und eingespannt. Auch am Ende des Schneidvorgangs, wenn die beiden Rohrteile nur noch über einen schmalen Wandstreifen zusammenhängen, ist eine Verformung nicht möglich, da die Schnittränder beider Rohrteile durch die jeweilige Manschette exakt kreisförmig gehalten werden. Eine gegenseite Verschiebung der beiden Rohrstücke im Bereich der Schnittlinie ist ebenfalls nicht möglich, da die gespannte Gelenkkette des Kettenrohrabschneiders das Rohr im Bereich der Schnittlinie umspannt und die beiden Rohrstücke, auch wenn diese nahezu vollständig oder vollständig voneinander getrennt sind, in ihrer gegenseitigen Lage hält.
Für unterschiedliche Rohrdurchmesser werden nur Manschetten mit entsprechend unterschiedlichen Durchmessern benötigt. Da der Kettenrohrabschneider mit den Manschetten nicht verbunden ist, kann aber derselbe Kettenrohrabschneider eingesetzt werden, bei dem selbstverständlich eine Gelenkkette der passenden Länge eingesetzt werden muß. Da nur ein Kettenrohrabschneider für unterschiedliche Rohrdurchmesser benötigt wird, ist die Vorrichtung kostengünstig und für Montagearbeiten muß eine geringere Anzahl von Werkzeugen mitgeführt werden.
Die beiderseits der Schnittlinie auf dem Rohr festgelegten
Manschetten führen die Messerscheiben des Kettenrohrabschneiders präzise auf der Schnittlinie, so daß sich ein exakter Schnitt ergibt und ein Wandern des Kettenrohrabschneiders oder ein Verziehen der Schnittlinie ausgeschlossen sind, obwohl der Kettenrohrabschneider nicht an den Manschetten angebracht ist.
Vorzugsweise sind auf den die Messerscheiben lagernden Gelenkbolzen der Gelenkkette Rollen angeordnet, die zweckmäßigerweise einstückig mit den Messerschneiden ausgebildet sein können. Diese Rollen stützen sich auf den Manschetten ab und dienen somit als Distanzhalter, welche die Schnittiefe der Messerscheiben begrenzen.
Die Manschetten können als geschlossene Manschette auf das zu schneidende Rohr geschoben werden. Dies ist in der Regel unzweckmäßig und häufig sogar unmöglich, wenn das zu schneidende Rohr kein freies Ende aufweist. Die Manschetten bestehen daher vorzugsweise aus zwei Halbschalen, die um das Rohr gelegt werden können.
Vorzugsweise weisen die Manschetten einen rohrstutzenförmigen Ansatz und einen sich daran anschließenden Kragen größerer radialer Stärke auf. Der Kragen mit der größeren Wandstärke ermöglicht das Anbringen von Spannschrauben und Schwenkgelenken für die Halbschalen. Außerdem gibt der Kragen mit seiner größeren Wandstärke der Manschette eine gute mechanische Festigkeit, so daß der rohrstutzenförmige Ansatz mit relativ geringer Wandstärke ausgebildet sein kann. Die geringe Wandstärke des rohrstutzenförmigen Ansatzes eignet sich vorteilhafterweise dazu, die als Distanzhalter dienenden Rollen auf diesem Ansatz laufen zu lassen. Je geringer die Wandstärke des Stutzens ist, umso weniger muß die Messerscheibe radial über die als Distanzhalter
dienenden Rollen hinausragen.
Auch wenn die Manschetten mit rohrstutzenförmigem Ansatz und Kragen ausgebildet sind, können die zwei jeweils verwendeten Manschetten eine identische Form aufweisen. Sie müssen nur spiegelsymmetrisch mit gegeneinander gerichteten Ansätzen auf dem Rohr angeordnet werden. Die identische Form beider Manschetten verringert die Kosten für Herstellung und Lagerhaltung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 - einen Axialschnitt durch die Vorrichtung zum Abschneiden von Rohren und
Figur 2 - eine Stirnansicht einer Manschette der Vorrichtung.
Die Vorrichtung weist zwei, vorzugsweise aus einem geeigneten Metall hergestellte Manschetten 10 auf. Jede Manschette 10 besteht aus einem rohrstutzenförmigen Ansatz 12, mit geringer Wandstärke, an welchen sich axial ein Kragen 14 mit größerer radialer Wandstärke einstückig anschließt. Der Ansatz 12 und der Kragen 14 weisen durchgehend denselben kreisförmigen Innendurchmesser auf, der dem Außendurchmesser eines abzuschneidenden Rohres 16 entspricht. Wie aus Figur 2 zu erkennen ist, sind die Manschetten 10 jeweils entlang einer axialen Ebene in zwei Halbschalen 18 getrennt. An einer Seite sind die beiden Halbschalen 18 im Bereich des Kragens 14 gelenkig miteinander verbunden. Hierzu sind die beiden Halbschalen 18 jeweils mittels eines Gelenkstiftes 20 an einer Verbindungslasche angelenkt.
Auf der diametral gegenüberliegenden Seite ist in der einen Halbschale 18 (in Figur 2 in der oberen Halbschale) eine Aussparung 22 im Außenumfang des Kragens 14 vorgesehen, die in eine in Tangentialrichtung verlaufende Bohrung 24 übergeht. In der anderen Halbschale 18 (in Figur 2 in der unteren Halbschale) ist eine in tangetialer Richtung verlaufende Gewindebohrung 26 vorgesehen, die bei geschlossener Manschette 10 mit der Bohrung 24 der anderen Halbschale 18 fluchtet. In die Bohrung 24 ist eine nicht dargestellte Zylinderschraube einsetzbar, die in die Gewindebohrung 26 eingedreht wird, wobei die Aussparung 22 den Kopf der Schraube aufnimmt.
Um die Manschetten 10 auf das Rohr 16 aufzusetzen, wird die Schraube herausgenommen, so daß die Halbschalen 18 um ihre gelenkige Verbindung auseinandergeschwenkt und um das Rohr 16 gelegt werden können. Dann wird die Schraube in die Bohrung 24 eingesetzt und in die Gewindebohrung 26 eingedreht, um die Halbschalen 18 gegeneinander zu ziehen und die Manschetten 10 auf dem Rohr 16 zu verspannen.
Die beiden Manschetten 10 werden so auf dem Rohr 16 festgelegt, daß ihre Ansätze 12 gegeneinander gerichtet sind. Zwischen den einander zugewandten Stirnflächen der Ansätze 12 bleibt dabei ein axialer Abstand, in welchem die Schnittlinie verläuft, an welcher das Rohr 16 durchtrennt werden soll. Zum Durchtrennen des Rohres 16 dient ein Kettenrohrabschneider. Dieser weist in an sich bekannter Weise (DE 28 10 910 C2) einen Handgriff auf, an welchem das eine Ende einer Gelenkkette festgelegt ist, die um das Rohr 16 herumgelegt wird und deren anderes Ende in eine Spannvorrichtung des Handgriffes eingehängt wird. Die Gelenkkette besteht aus Laschen 28, die mittels Gelenkbolzen 30 miteinander verbun-
den sind. Auf den Gelenkbolzen 30 ist jeweils drehbar eine Rolle 32 gelagert. Die Rollen 32 weisen in ihrer axialen Längsmitte eine radial abstehende Messerscheibe 34 auf, die einstückig an der Rolle 32 angeformt ist.
Die Gelenkkette des Kettenrohrabschneiders wird um die Manschetten 10 gelegt, wobei die Messerscheiben 34 in den Spalt zwischen den Ansätzen 12 der Manschetten 10 eingreifen und die Rollen 32 sich beiderseits dieses Spaltes auf dem Außenumfang der Ansätze 12 abstützen. Die Rollen 32 bestimmen als Distanzhalter die Schnittiefe der Messerscheiben 34, indem sich die Schnittiefe aus der Differenz der radialen Höhe der Messerscheiben 34 und der radialen Wandstärke der Ansätze 12 ergibt. Die radiale Höhe der Messerscheiben 34 ist dabei die Differenz der Radien von Messerscheiben 34 und Rolle 32.
Ist die Gelenkkette des Kettenrohrabschneiders um die Manschetten 10 gespannt, so kann das Rohr 16 längs der zwischen den Manschetten 10 liegenden Schnittlinie durchtrennt werden, wozu der Handgriff des Kettenrohrabschneiders um das Rohr geschwenkt wird. Da das Rohr 16 auf beiden Seiten der Schnittlinie an seinem gesamten Umfang durch jeweils eine Manschette 10 eingespannt ist, können sich die beim Durchschneiden des Rohres 16 bildenden Schnittkanten des Rohres trotz der im wesentlichen punktförmig eingeleiteten Schneidkraft der Messerscheiben 34 nicht verformen. Da die Gelenkkette mit den Rollen 32 die Ansätze 12 beider Manschetten 10 unter Spannung umschließt, können sich auch am Ende des Schneidvorganges die Schnittkanten des bereits durchtrennten Rohrumfanges nicht gegeneinander verschieben, was über den noch nicht durchtrennten Wandabschnitt zu einer Verformung führen könnte.
157
Dipl.-Ing. KLAUS WESTPHAL Dr. rer.nat. BERND MUSSGNUG '.Valdstrasse 33
n-7730 V-S-VILI MGEN
Telefon (07721) 56007 Telex 7921573wemud Telefax (07721) 55164
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D-8000 MÜNCHEN 60
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wha002
FIGURENLEGENDE
10 Manschette
12 Ansatz
14 Kragen
16 Rohr
18 Halbschalen
20 Gelenkstift
22 Aussparung
24 Bohrung
26 Gewindebohrung
28 Laschen
30 Gelenkbolzen
32 Rolle
34 Messerscheiben
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Claims (8)

1. Vorrichtung zum Abschneiden von Rohren, mit einem Schneidwerkzeug und mit einer an dem zu schneidenden Rohr festlegbaren, dieses neben der Schnittlinie einspannenden ersten Manschette, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Manschette (10) an dem Rohr (16) festlegbar ist, die das Rohr (16) in einem die Schnittlinie freilassenden axialen Abstand einspannt, und daß das Schneidwerkzeug ein Kettenrohrabschneider mit an einer um das Rohr (16) spannbaren Gelenkkette gelagerten Messerscheiben (34) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Manschette (10) die gleiche Form haben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschetten (10) jeweils aus zwei um das Rohr (16) legbaren Halbschalen (18) bestehen, die miteinander verspannbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Halbschalen (18) an einer Seite gelenkig miteinander verbunden sind und an der diametralen Seite mittels einer Schraube lösbar miteinander verspannbar sind.
Postgiroamt: Karlsruhe 76979-754 Bankkonto: Deutsche Dank AG Villingen (BLZ 694 70039) 146332
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschetten (10) jeweils einen rohrstutzenforraigen Ansatz (12) mit geringer Wandstärke und einen sich daran anschließenden Kragen (14) größerer radialer Wandstärke aufweisen und daß die zwei Manschetten (10) spiegelsymmetrisch mit gegeneinander gerichteten Ansätzen (12) auf dem. Rohr (16) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraube in dem Kragen (14) der Manschette (10) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf den die Messerscheiben (34) lagernden Gelenkbolzen (30) der Gelenkkette des Kettenrohrabschneiders Rollen (32) gelagert sind, die einen kleineren Durchmesser als die Messerscheiben (34) aufweisen und sich als die Schnittiefe begrenzende Distanzhalter auf dem Außenumfang wenigstens einer Manschette (10) abstützen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerscheiben (34) und die Rollen (32) einstückig ausgebildet sind.
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