DE9112338U1 - Besteck für die perkutane endoskopisch kontrollierte Gastrostomie - Google Patents
Besteck für die perkutane endoskopisch kontrollierte GastrostomieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Besteck für die perkutane endoskopisch kontrollierte Gastrostomie zur
künstlichen Ernährung zum Plazieren einer Sonde am Magen des menschlichen oder tierischen Körpers.
Üblicherweise wird zur Durchführung der perkutanen endoskopisch kontrollierten Gastrostomie zuerst die
Diaphanoskopie in einem abgedunkelten Raum mittels Endoskop bzw. Gastroskop vorgenommen, nachdem eine
ausreichende Luftinsufflation im Magenlumen des Patienten erfolgt ist. Nach der Lokalanästhesie
aller Bauchwandschichten wird durch eine Stichincision unter endoskopischer Kontrolle eine
Punktionskanüle aus Kunststoff, die die Bauchwand bougiert, bis ins Magenlumen vorgeschoben. Dann wird
ein Führungsfaden ventral durch die Kunststoffkanüle
in den Magen gelegt. Mittels einer Biopsiezange, die vom Mund des Patienten aus durch die Speiseröhre in
den Magen geführt ist, wird das Fadenende erfaßt und der Führungsfaden gemeinsam mit dem Endoskop aus dem
Mund des Patienten herausgezogen. Das aus dem Mund herausgezogene Ende des Führungsfadens wird am
proximalen Ende der Ernährungssonde verknotet oder gegebenenfalls mittels einem aufsteckbaren
Befestigungsteil, vorzugsweise aus Kunststoff, verbunden. Dann wird die Sonde langsam in das
Magenlumen gezogen bis die Halteplatte an der Mageninnenwand anliegt und die Sonde aus der
Bauchdecke des Patienten hervortritt.
Eine von diesem üblichen Weg abweichende Lösung ist in der DE 36 28 006 Al offenbart, nach der die
Plazierung eines Ernährungsschlauches zwar ebenfalls vom Mund des Patienten aus erfolgt, jedoch
wird ein am vorderen Ende des Sottden^chlauches
angebrachter biegsamer Draht gemeinsam mit dem Endoskop eingeführt, wobei ein Drahtabschnitt an der
Endoskopspitze befestigt ist. Das vordere hervorstehende Drahtende wird dann mittels eines
eine Schlaufe bildenden weiteren Drahtes, der durch die Kunststoffkanüle ventral eingeführt wird, erfaßt
und durch die Kunststoffkanüle nach außen gezogen.
Durch die Verwendung einer Punktionskanüle tritt zwangsläufig die vor der Diaphanoskopie insufflierte
Luft wieder aus dem Hohlorgan aus, so daß es notwendig ist, zusätzlich ein Luftventil an der
Stichincisionsstelle vorzusehen, um den Luftaustritt aus dem Hohlorgan zu verhindern. Dies geschieht
beispielsweise durch eine aufwendig gestaltete Punktionskanüle oder durch eine Kunststoff-Kanüle
mit integriertem Luftventil, was das Gastrostomiebesteck erheblich kompliziert und
verteuert. Nachteilig ist weiterhin, daß Manipulationen zur Knotenbildung zwischen
Führungsfaden und Sonde vorgenommen werden müssen, wobei Schädigungen an den Innenwänden der
Hohlorgane, durch die die Sonde eingeführt wird, auftreten können.
Aufgabe der Neuerung ist es daher, eine Sonde für die perkutane endoskopisch kontrollierte
Gastrostomie zu schaffen, mit der das Einbringen dieser Sonde in den Körper eines Patienten
vereinfacht werden kann, wobei ohne zusätzliche Mittel der Luftaustritt aus dem Hohlorgan verhindert
wird.
Neuerungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Besteck für die perkutane endoskopisch kontrollierte
Gastrostomie gelöst, bestehend aus einer Sonde für die künstliche Ernährung, die einen mit einer
Halteplatte versehenen flexiblen Sondtenschlauch
aufweist, der an seinem proximalen Ende ein Durchzugelement bestimmter Länge aufweist, und einem
Greifteil, das als Ahle ausgebildet ist, wobei das Durchzugelement an seinem vorderen Ende eine am
Einführende eines Endoskops befestigbare Schlaufe aufweist, die mittels der ventral einzuführenden
Ahle aufnehmbar ist.
Das Durchzugelement ist entweder ein Führungsfaden oder ein Katheterschlauch mit geringerem Durchmesser
als der Sondenschlauch. Bei Verwendung eines Katheterschlauches kann dieser einstückig mit dem
Sondenschlauch ausgebildet sein. Dabei kann sich der Katheterschlauch hin zum Sondenschlauch allmählich
erweitern.
Es ist möglich, gleichzeitig mit dem Endoskop das Durchzugselement in das Magenlumen einzuführen, da
das Ende des Durchzugelementes am proximalen Ende des Endoskops befestigt ist. Die Befestigung des
Durchzugelementes kann entweder unmittelbar an der Endoskopspitze oder an einer in das Endoskop
eingeführten Biopsiezange erfolgen. Das Durchzugelement ist ohne Verknotung mit der Sonde
verbunden, so daß keine Manipulationen durch Knotenbildung mehr vorgenommen werden müssen.
Durch die Verwendung einer Ahle zum Lösen der Schlaufe vom Endoskop bzw. der Biopsiezange und zum
Erfassen des Durchzugelementes, um dieses durch die Bauchdecke des Patienten zu ziehen, ist kein Kanal
mehr vorhanden, aus dem Luft aus dem Magenlumen austreten kann. Die Folgen des Luftaustrittes durch
die bisherige Verwendung einer Punktionskanüle sind dadurch beseitigt und das Vorsehen eines Luftventils
unnötig geworden, da eine Eigendichtung zwischen Ahlenkörper und Bauchdecke des Patienten durch die
Ahle selbst erfolgt.
Die Gleitzugtechnik, mittels der die Sonde im Magenlumen plaziert wird, ermöglicht es, statt eines
Führungsfadens auch einen dünnen Schlauch, vorzugsweise aus Katheterschlauchmaterial, zu
verwenden. Hierbei besteht eine geringere Gefahr von Verletzungen der Hohlorgane beim Durchziehen der
Sonde. Infolge des sich allmählich verdickenden dünnen Schlauches hin zur Sonde erfolgt
vorteilhafterweise eine Bougierung der Incisionsstelle in der Bauchdecke des Patienten.
Durch die neuerungsgemäße Lösung wird eine einfache und vorteilhafte Plazierung einer Sonde für die
perkutane endoskopisch kontrollierte Gastrostomie ermöglicht, wobei die Sonde in ihrer Handhabbarkeit
verbessert wurde.
An einem Ausführungsbeispiel wird die vorliegende Neuerung in Bezug auf die zugehörige Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung zeigen die
Figur 1: den ersten Schritt des Einführens der Sonde in das Magenlumen;
Figur 2: die Sonde nach dem Lösen vom Endoskop;
Figur 3: die endgültig plazierte Sonde im Magenlumen des Patienten.
Das im Allgemeinen mit 1 bezeichnete Besteck für die perkutane endoskopisch kontrollierte Gastrostomie,
besteht im wesentlichen aus einer Sonde 3 die in das Magenlumen 5 eines Patienten 7 eingeführt werden
soll, und einem Greifteil 9, das als Ahle ausgebildet ist. Die Sonde 3 besteht aus einem
flexiblen Sondenschlauch 11 und einer Halteplatte 13 und einer Halteplatte 13.
Diese Halteplatte 13 soll sich an die Innenwand des Magenlumens 5 anlegen können. Daher bestehen diese
Teile aus einem gewebefreundlichen
Kunststoffmaterial. Am proximalen Ende des Sondenschlauches ist ein Durchzugelement 15
angeordnet, das im vorliegenden Beispielsfalle ein Führungsfaden ist. In einer anderen Möglichkeit,
kann das Durchzugelemnet 15 ein dünnerer Schlauch sein, der sich am proximalen Ende des
Sondenschlauches 11 allmählich auf die Dicke des Sondenschlauches 11 erweitert.
Am vorderen Ende des Führungsfadens 15 ist eine Schlaufe 17 ausgebildet, die einen in sich
geschlossenen Kreis bildet. Diese Schlaufe ist am Einführende eines Endoskops 19 befestigt. Im
Ausführungsbeispiel ist in das Endoskop 19 eine Biopsiezange 21 eingeführt, so daß die Biopsiezange
21 am Einführende des Endoskops 19 herausschaut. An die Biopsiezange 21 ist die Schlaufe 17 eingehängt.
Die Ahle 9 wird ventral durch die Bauchdecke 23 des Patienten 7 eingeführt, wobei diese sich selbst
gegenüber der Bauchdecke 23 des Patienten 7 abdichtet.
Im folgenden wird die Handhabungsweise des Besteckes 1 beschrieben. Am Einführende des Gastroskops bzw.
Endoskops 19 wird die Schlaufe 17 des Führungsfadens 15 befestigt. Gegebenenfalls erfolgt die Befestigung
an einer Biopsiezange 21, die zuvor in das Endoskop 19 eingeführt wurde. Nun wird das Endoskop 19 durch
den Mund des Patienten 7 gleichzeitig mit dem Führungsfaden 15 der Sonde über die Speiseröhre
langsam in das Magenlumen 5 eingeschoben. Im abgedunkelten Raum wird nun geprüft, ob eine
Diaphanoskopie vorhanden ist. Durch Druck mit dem Finger auf den Lichtreflex wird eine entsprechende
Vorwölbung der Magenschleimhaut endoakopisch
sichtbar. Nach sterilem Abwaschen des Operationsfeldes wird an gleicher Stelle eine
Lokalanästhesie mit Anäthesie aller Bauchwandschichten durchgeführt. Nach Entfernen der
Lokalanästhesienadel erfolgt die Punktion der Bauchdecke 23 an gleicher Stelle durch die Ahle 9
gemäß Figur 1.
Die Ahle 9 besitzt einen hakenförmigen Greifer an ihrem vorderen Ende, mit dem die Schlaufe 17 des
Führungsfadens 15 erfaßt und vom Einführende des Endoskops 19 bzw. von der Biopsiezange 21 gelöst
wird. Gemäß Figur 2 wird nun der Führungsfaden 15 mittels der Ahle 9 langsam durch die Bauchdecke 23
des Patienten 7 gezogen, so daß die Sonde 3 durch den Mund des Patienten 7 bis in das Magenlumen 5
gelangt. Seine Endstellung erreicht die Sonde 3 dann, wenn die Halteplatte 13 der Sonde 3 an der
Innenwand des Magenlumens 5 gemäß Figur 3 anliegt. Nun kann das Endoskop 19 über den Mund des Patienten
7 wieder herausgenommen werden. Der Führungsfaden wird von der Sonde 3 abgetrennt und eine künstliche
Ernähung kann durchgeführt werden.
Claims (5)
1. Besteck für die perkutane endoskopisch kontrollierte Gastrostomie, bestehend aus einer
Sonde (3) für die künstliche Ernährung, die einen mit einer Halteplatte (13) versehenen flexiblen
Sondenschlauch (11) aufweist, der an seinem proximalen Ende ein Durchzugelement (15)
bestimmter Länge aufweist, und einem Greifteil (9), das als Ahle ausgebildet ist, wobei das
Durchzugelement (15) an seinem vorderen Ende eine am Einführende eines Endoskops (19) befestigbare
Schlaufe (17) aufweist, die mittels der ventral einzuführenden Ahle (9) aufnehmbar ist.
2. Besteck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchzugelement (15) ein Führungsfaden
oder ein Katheterschlauch mit geringerem Durchmesser als der Sondenschlauch (11) ist.
3. Besteck nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheterschlauch (15) einstückig mit dem
Sondenschlauch (11) ausgebildet ist.
4. Besteck nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Katheterschlauch (15) hin zum Sondenschlauch (11) allmählich erweitert.
5. Besteck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchzugelement (15) an einer in das
Endoskop (19) eingeführten Biopsiezange (21) befestigbar ist.
Priority Applications (1)
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1991
- 1991-10-04 DE DE9112338U patent/DE9112338U1/de not_active Expired - Lifetime
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