DE9111395U1 - Scheibenwischer - Google Patents

Description

"Scheibenwischer"

Die Erfindung richtet sich auf einen Scheibenwischer mit einem das VJischerblatt aufnehmenden Wischerarm und einem Antrieb zur Bewegung des Wischerarmes.

Scheibenwischer gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungsformen. Der Standardscheibenwischer z.B. bei Kraftfahrzeugen verfügt über einen Antrieb, der über ein gewisses Kreissegment eine Rotationsbewegung erzeugt. Das Wischerblatt überstreicht dann den Teil eines Kreisbogens, wobei in der Regel die Winkelstellung des Wischerblattes zum Wischerarm unverändert bleibt. Es sind auch Scheibenwischer mit Parallelgestänge, insbesondere bei Lastkraftwagen bekannt, die dafür sorgen, daß das Wischerblatt sich relativ zum schwenkenden Wischerarm in der Ausrichtung unterschiedlich bewegt, derart, daß das Wischerblatt jeweils etwa senkrecht zur Falllinie der zu wischenden Scheibe ausgerichtet ist. Einen Vollkreis umschreibende Wischerblätter sind beispielsweise auch bei Sichtkanzeln von Lokomotiven, Schiffen od. dgl. bekannt.

Ein besonderes Problem der bekannten Scheibenwischer besteht darin, daß in der Regel nur Teile der zu wischenden Scheiben von Regen oder Nässe befreit werden können, mehr oder weniger große, nicht vom Wischerblatt zu erreichende Flächen bleiben ungereinigt bzw. ungewischt.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der eine möglichst große Flache der zu wischenden Scheibe gewischt werden kann.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Wischerarm an seinen beiden freien Enden mit je einer bewegbaren Aufnahme für eine im wesentlichen parallele Wischerbewegung versehen ist, wobei wenigstens eine der Aufnahmen angetrieben ist.

Mit der Erfindung ist es möglich, die Feuchtigkeits- bzw. Regenabstreifbewegung nicht mehr als Kreisbewegung oder eine davon abgeleitete Bewegung durchzuführen, sondern eine parallele VJischerbewegung über die gesamte zu reinigende Fläche zu erreichen. Mit den beidseitig vorgesehenen Antrieben läßt sich eine im wesentlichen parallele Wischerbewegung vergleichsweise einfach erreichen.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Aufnahmen für den Wischerarm an in Arbeitsprofilen bewegten, kolbenstangenlosen Kolben angeordnet sind, wobei insbesondere vorgesehen sein kann, daß die Kolben in den Profilen pneumatisch oder elektromagnetisch geführt sind.

Derartige kolbenstangenlose Kolben in Arbeitsprofilen sind für sich gesehen als Antriebsmittel für insbesondere Linear-

bewegungen bekannt. Bei pneumatischen Kolben greift das Anlenkmittel durch einen Längsspalt im Zylinder, wobei dieser Spalt mit einer die Längsbewegung möglich machenden Lippendichtung od. dgl. verschlossen ist.

Zweckmäßig ist, wenn die Arbeitsprofile gleichzeitig als Scheibentragprofile ausgebildet sind, wie dies die Erfindung ebenfalls vorsieht.

Um bei einem pneumatischen Antrieb der Kolben eine möglichst günstige Steuerung möglich zu machen, sieht die Erfindung auch vor, daß die Arbeitsprofile über Fckstücke und Verbindungsprofile zu einem geschlossenen Profilrahmen mit Pneumatikkanälen zusammengefügt sind.

Diese Ausgestaltung weist eine Reihe von Vorteilen auf. So können die seitlichen Überbrückungsteile der Profile zur Verstärkung der &Agr;-Säule eines Kraftfahrzeuges herangezogen werden, was insbesondere bei Cabriolets und sogenannten Off-Road-Fahrzeugen von Vorteil ist.

Je nach Pneumatiksteuerung kann es nützlich sein, Rückführkanäle für die verdrängte Luft zur Verfügung zu haben. Dem trägt die Erfindung dadurch Rechnung, daß in den Profilen Zusatzkanäle zur Rückführung des Antriebsmediums vorgesehen sind. Diese Zusatzkanäle können aber auch zur Leitung oder Führung eines Heizmediums vorgesehen sein, etwa eines Heiz-

öles, das die Vereisung der Scheibenwischeranlage im Winter verhindert.

Neben der Führung eines Heizmediums können in diese Zusatzkanäle natürlich auch elektrisch beheizte Heizdrähte eingelegt sein oder andere Heizelemente.

Dadurch, daß in der Regel gerade bei Kraftfahrzeugen die Frontscheibe keine gerade, ebene Fläche darstellt, sondern insbesondere an ihren Außenrandbereichen stark gekrümmt ist, ergibt sich, daß das untere Einfaßprofil an der Scheibe deutlich langer ist als das obere. Werden nur diese beiden Profile erfindungsgemäß als Arbeitsprofile eingesetzt, ist es möglich, auch die Eckbereiche einer solchen Scheibe dann zu wischen, wenn den unterschiedlichen Wegen der Kolben Rechnung getragen wird. Hier sieht die Erfindung vor, daß der Wischerblatttragarm zur Längenveränderung teleskopierbar ausgebildet ist.

Um nicht zuletzt auch Heizenergie zum Beheizen der Arbeitsprofile zur Verfügung stellen zu können, um deren Vereisung entgegenzuwirken, sieht die Erfindung eine Photovoltaik-Einrichtung vor, die etwa im Sommer auch einen Teil der Antriebsenergie des Wischerblattes zur Verfügung stellen kann.

Wird ein geschlossener Druckmittelkreislauf vorgesehen, was insbesondere stark zur Geräuscharmut des Scheibenwischers

beiträgt, können erfindungsgemäß Druckausgleichbehälter für das zu bewegende Druckmedium vorgesehen sein.

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Diese zeigt in

Fig. 1 eine vereinfachte Aufsicht auf eine zu wischende Frontscheibe eines Fahrzeuges mit dem erfindungsgemäßen Wischer sowie in

Fig. 2 eine vereinfacht wiedergebene Schnittzeichnung etwa gemäß Linie II-IT in Fig. 1. in etwas vergrößerter Darstellung.

In Fig. 1 ist in Aufsicht eine allgemein mit 1 bezeichnete Frontscheibe eines Fahrzeuges dargestellt. Die Frontscheibe ist im dargestellten Beispiel in einem unteren Hohlprofil 2a und einem oberen Hohlprofil 2b sowie in zwei seitlichen Hohlprofilen 3 eingespannt, wobei sich die Profilform im Schnitt etwa aus Fig. 2 ergibt.

In den Hohlprofilen 2a und 2b, die im weiteren als Arbeitsprofile 2 bezeichnet werden, ist ein querschnittlich runder Zylinderraum 4 vorgesehen, in dem sich je ein kolbenstangenloser Kolben 5 befindet, wobei der untere Kolben 5a im unteren Arbeitsprofil 2a mittels eines Wischerarmes 6 mit den oberen Kolben 5b verbunden ist, wobei die Anlenkung durch ei-

nen Längsschlitz 7 in das Innere des Zylinders eintaucht. Der Längsschlitz 7 ist mit einer Lippendichtung verschlossen, die den Durchtritt des Wischerarmes 6 ermöglicht, gleichzeitig aber auch einen Verlust an Druckmittel, z.B. Druckluft verhindert. Die Dichtungen sind hier nicht näher dargestellt.

Am Wischerarm 6 ist ein Wischerblatt 8 befestigt, das in der Gebrauchslage etwa in der Fallinie der Scheibe ausgerichtet ist. Werden nun beispielsweise die in Fig. 1 rechten Zylinderräume der Hohlzylinder 4 mit Druckluft beaufschlagt, werden die Kolben 5a und 5b nach links bewegt, so daß sich der Wischer nach links etwa gemäß Pfeil 9 in Fig. 1 bewegt.

Erfindungsgemäß sind auch die Profile 3 als Hohlprofile ausgebildet, so daß ein geschlossener Druckluftkreislauf bildbar ist, wobei in den Arbeitsprofilen 2a und 2b und/oder den Profilen 3 Rückführkanäle 10 für Druckluft vorgesehen sein können, was in Fig. 2 angedeutet ist. Die verdrängte Druckluft, die die Kolben 5a bzw. 5b vor sich her schieben, kann damit über die Pneumatikpumpe zurück- bzw. im Kreislauf geführt werden.

Soll das Wischerblatt 8 in die in Fig. 1 dargestellte Position 8' verfahren werden, muß der untere Kolben 5a einen größeren Weg zurücklegen als der obere Kolben 5b, womit gleichzeitig der wirksame Abstand zwischen diesen beiden Kolben

vergrößert wird. Dieser Tatsache trägt die erfindungsgemäße Konstruktion dadurch Rechnung, daß der Wischerarm 6 über eine Teleskopeinrichtung 11 in seiner Länge veränderbar ist. Diese Längenveränderbarkeit ist in Fig. 1 unten rechts mit einem kleinen Doppelpfeil 12 angedeutet.

In den Figuren ist noch dargestellt, daß die Arbeitsprofile 2 bzw. die Seitenprofile 3 als Scheibentragprofile ausgebildet sein können. Es können auch zusätzliche Heizkanäle vorgesehen sein oder aber die oben beschriebenen Rückführkanäle 10 können dazu herangezogen werden. Sie können z.B. mit einem heißen Öl beaufschlagt sein oder mit erwärmter Pneumatikluft oder aber Heizdrähte aufnehmen u. dgl. mehr. Zur Bereitstellung der entsprechenden Energie kann eine Photovoltaik-Einrichtung, in Fig. 2 allgemein mit 13 bezeichnet, vorgesehen sein, wobei dort lediglich Licht- bzw. Solarzellen angedeutet sind.

Um Krümmungen einfacher überbrücken zu können, können die Kolben 5, was nicht näher dargestellt ist, auch eine Kugelform oder eine kugelähnliche Form aufweisen u. dgl. mehr.

Die Steuerung der notwendigen Pneumatikventile, der Druckluftversorgungsanlage u. dgl. erfolgt elektronisch. Dabei kann z.B. durch Gegendämpfung auch die Verfahrgeschwindigkeit des Wischerblattes geregelt werden. Wie bei herkömmlichen Wischern bekannt, kann auch hier eine Intervallschal-

tung oder eine Mehrstufenschaltung vorgenommen werden. Dabei kann die Schaltung so getroffen sein, daß sich das Wischerblatt in der Null-Lage jeweils auf der Fahreraußenseite befindet, d.h. zu Beginn eines Wischvorganges sofort den dem Fahrer gegenüberliegenden Teil der Scheibe reinigt.

Je nach Scheibengröße können auch vergleichsweise lange Kolben in den Profilen oder zwei mechanisch gekoppelte Kolben je Seite vorgesehen sein, die dann mit zwei Wischerblättern versehen sind, die jeweils nur die halbe Scheibenbreite überstreichen, wenn dies je nach Einbauart gewünscht oder erforderlich ist, z.B. bei einem Steuerstand eines Schiffes od. dgl.

Claims (1)

1. Ansprüche;

   1. Scheibenwischer mit einem das Wischerblatt aufnehmenden Wischerarm und einem Antrieb zur Bewegung des Wischerarmes, dadurch gekennzeichnet,

   daß der Wischerarm (6) an seinen beiden freien Enden mit je einer bewegbaren Aufnahme (5) für eine im wesentlichen parallele Wischerbewegung versehen ist, wobei wenigstens eine der Aufnahmen (5) angetrieben ist.

   2. Scheibenwischer nach Anspruch 1,
   dadurch gekennzeichnet,

   daß die Aufnahmen an in Arbeitsprofilen (2) bewegten kolbenstangenlosen Kolben (5) angeordnet sind.

   3. Scheibenwischer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

   daß die Kolben (5) in den Profilen (2) pneumatisch oder elektromagnetisch geführt sind.

   4. Scheibenwischer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

   daß die Arbeitsprofile (2) gleichzeitig als Scheibentragprofile ausgebildet sind.

   5. Scheibenwischer nach einem der vorangehenden Ansprüche mit

   pneumatisch betriebenen Kolben,
   dadurch gekennzeichnet,

   daß die Arbeitsprofile (2) über Eckstücke und Verbindungsprofile (3) zu einem geschlossenen Profilrahmen mit Pneumatikkanälen zusammengefügt sind.

   7. Scheibenwischer nach Anspruch 6,
   dadurch gekennzeichnet,

   daß in den Profilen Zusatzkanäle (10) zur Rückführung des Antriebsmediums und/oder zur Führung eines Heizmediums vorgesehen sind.

   8. Scheibenwischer nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,

   daß zum Ausgleich unterschiedlicher Wegstrecken des Wischerblatts (8) der Wischerblatttragarm (6) zur Längenveränderung teleskopierbar ausgebildet ist.

   9. Scheibenwischer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

   daß zur Beheizung und/oder teilweisen Aufbringung der Energie der Wischerbewegung eine Photovoltaik-Einrichtung (13) vorgesehen ist.

   10. Scheibenwischer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
   daß insbesondere bei einem geschlossenen Antriebsmedium-

   Kreislauf Druckausgleichbehälter vorgesehen sind.