DE9016406U1 - Bioreaktor zur Herstellung gashaltiger Getränke - Google Patents
Bioreaktor zur Herstellung gashaltiger GetränkeInfo
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Description
- 3 Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Bioreaktor für die Einlagerung
von Wirkstoffen, wie Hefen und anderen Mikroorganismen. Ein solcher in Flüssigkeiten einzutauchender
Bioreaktor setzt durch seine in Reaktion gehenden Substanzen Kohlensäuregas frei. Die Herstellung gashaltiger
Getränke erfolgt in geeigneten Behältnissen durch Gärung, wobei die hefenumgebende Hülle in der
Form eines feinen Filters die freie Fermentation verhindert und dadurch der Gärverlauf trübungsfrei abläuft.
Unter den eingangs erwähnten Getränken sind im besonderen Bier, Wein, Perlwein und Sekt bzw. Champagner zu
verstehen. Diese Getränke werden in verschiedenen Behältnissen hergestellt, wobei Champagner zum überwiegenden
Teil in einer 0,75 Literflasche die zweite Gärung erfährt. Das gleiche gilt für Sekt, sofern dieser
nach der traditionellen Methode hergestellt wird. Die zweite Gärung wird durch den Zusatz von Zucker und
Hefen in dem Getränk durchgeführt. Über den Stoffwechsel
der Hefezellen wird dann das Kohlensäuregas frei.
Damit baut sich in einem geschlossenen Behälter, wie beispielsweise einer Sektflasche, ein bestimmter Druck
auf, der in der Endphase 5-6 bar beträgt. Die Hefezellen
unterliegen von Natur aus keiner Immobilisierung und damit nativer Fermentation bei trübender Gärung.
Eine derart ablaufende Gärung bedeutet immer Depotrück-
-A-
stände in Form der eindosierten Hefen. Diese Hefen haben
sich je nach Gebrauchslage des Behälters bzw. der Flasche am untersten Punkt angesammelt und müssen zur
gegebenen Zeit entfernt werden. Dies um so mehr, da sonst das Getränk beim Transport und beim Öffnen durch
den Druckstoß trüblaufen würde. Damit einher gingen auch negative Geschmacksveränderungen. Bei der traditionellen
Sektflaschengärung werden die Hefen nach Ablauf der Gärung auf den Punkt gerüttelt. Unter Punkt
gerüttelt versteht man die Hefenansammlung unter dem
SektflaschenVerschluß. Nach einer vom Gesetzgeber vorgegebenen
Zeitspanne kann das sogenannte Degorgieröffnen
der Sektflaschen erfolgen, was die Entnahme des Hefedepots bedeutet. Danach werden die Flaschen nach
einer eventuell vorzunehmenden Dosage erneut verschlossen. Die traditionelle Flaschengärung, d.h. das Champagnerverfahren,
gilt als Qualitätsfaktor. Das Verfahren ist aufwendig und immer noch in vielen Betrieben
mit viel Handarbeit verbunden.Gerade der Aufwand des
Hefeabrüttelns und Degorgierens ist beträchtlich und
es werden Lösungen gesucht diese Verfahrensschritte wirtschaftlich günstiger zu stellen. Seit einigen Jahren
laufen Versuche mittels Alginat-immobilisierten-Hefen
trübungsfrei zu vergären. Auch versucht man durch Mikrokapselung nativer Hefen eine Immobilisierung zu erreichen,
und zwar immer mit dem Ziel der Einsparung
vorgenannter Verfahrensschritte. Es sind auch Filter
bekannt, die eine Immobilisierung bewerkstelligen sollen. Teils funktionieren diese Filter auch, andere
sind wiederum nicht zuverlässig, d.h. Hefen schlagen durch und führen zu Trübungen oder Sekundärhefedepots.
Unabhängig davon sind diese bisher nach dem Stand der Technik bekannten Immobilisierungs-Maßnahmen zu teuer
und ein wirtschaftlicher Vorteil ist nicht erkennbar .
In verschiedenen Versuchsreihen hat der Anmelder festgestellt,
daß die Diffusionshemmnisse der meisten die Hefen umgebenden Filtermaterialien einen Druckaufbau
im Reaktor begünstigen. Dieser Druckaufbau im Innern der Reaktorzelle verhindert einerseits das Nachströmen
von Nährflüssigkeit für die Organismen, andererseits,
wenn der Druck eine bestimmte Größe erreicht, drückt es Gas und feinste Hefeteilchen durch die Poren der
Filtermembran. Diese Vorgänge verhindern, daß kontinuierlich Nährflüssigkeit nachströmt. Es wurde weiterhin
festgestellt, daß die quantitative Porösität selbst feinster Rohrmenbranen bzw. Kapilarmembranen von 0,2
Filterfeinheiten denen von 2-5 jjm im Reaktionsverhal
ten überlegen waren, wenn bei letzteren die notwendige Menge der Porösität fehlte. Diese Versuche wurden mit
hydrophilen, hydrophoben Filtern sowie in Kombination beider durchgeführt. Außer bei der rein hydrophoben
Variante wurde der Enddruck von ca. 6 bar bei einem
Zuckereinsatz von 24 g/Liter immer erreicht. Die Zeitdauer von 0-6 bar Druck betrug bei einer Umgebungstemperatur
von etwa 18° Celsius 2,5 bis 3 Monate. Je nach Materialart des eingesetzten Filters wurde, wie
bereits erwähnt, in unterschiedlicher Menge ein Herausdrücken von feinstem Hefetrub beobachtet. Dies selbst
bei Membranen im Bereich der Ultrafiltration. Der bereits
erwähnte Druckaufbau und die Diffusionshemmnisse verhinderten in einer regelrechten Wechselwirkung einen
kontinuierlichen Stoffaustausch in der Filter- bzw. Reaktorkammer.
Hier setzt nun die Erfindung ein, deren Aufgabe darin gesehen wird, die Mängel der bekannten Vorrichtungen
und Verfahren zu beseitigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde mit einfachsten Mitteln einen Bioreaktor zur Herstellung gashaltiger
Getränke zu schaffen, ohne daß es zu nennenswerten Diffusionshemmnissen
und einem unkontrollierbaren Druckaufbau in der Reaktorkammer kommt.
Durch Versuche hat der Anmelder herausgefunden, daß
Papierfilter, wie sie z.B. in Raucher-Pfeifen Verwendung
finden, sich bestens zur Immobilisierung von Wirkstoffen, wie Mikroorganismen bzw. Hefen, eignen. Diese
Pfeifen-Filter sind aus Papier mehrlagig gewickelt und haben ein durchgehendes Loch. In dieses Loch wer-
den die Hefen eingebracht und der Filter an beiden Enden verschlossen. Danach wird der Filter in ein
standartmäßiges oder spezielles ßidules, d.h. Kunststoffmodul
eingeklebt oder eingesteckt.
Anhand der Zeichnungen ist in den einzelnen Ausführungsbeispielen
der Erfindungsgedanke erläutert.
Dabei wird gezeigt:
Fig. 1 ein Bidules bzw. Kunststoffmodul in
Standartausführung .
Fig. 2 ein Bidules in Spezialausführung. Fig. 3 ein Bidules in Spezialausführung.
Fig. 4 ein Filter .
Fig. 5 ein Filter mit Stopfen, unten verschlossen.
Fig. 6 ein Filter mit Stopfen, unten und oben
Fig. 6 ein Filter mit Stopfen, unten und oben
verschlossen.
Fig. 7 und 8 Bidules mit eingesetztem Filter. Fig. 9 ein Filter mit eingezogenem Träger.
Fig.10 eine kronkorkverschlossene Sektflasche mit eingesetztem Bidules und Filter.
Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß ein
Bioreaktor B geschaffen wurde, der im wesentlichen aus einem Filter 4, wie er als Papierfilter in Raucher-
pfeifen Verwendung findet, besteht und im Inneren ein durchgehendes Loch 7 aufweist. Das Loch 7 wird
mit Mikroorganismen, wie Hefen, als Wirkstoffe W gefüllt oder alternativ wird ein Träger 9 mit den
Wirkstoffen W eingebracht und der Filter 4 an beiden Enden durch Kleber oder einem Stopfen 5 und Stopfen
6 verschlossen. Danach wird der Filter 4 in ein Bidules 1 eingeklebt oder eingesteckt über Nocken 2
oder Klipp 3. Zur gegebenen Zeit wird dann der Bioreaktor
B in die Flasche F manuell oder automatisch eingesetzt und mittels Kronkork 8 die Flasche verschlossen
.
Bezugszeichenliste
B = Bioreaktor als Ganzes
F = Sektflasche
W = Wirkstoffe / Mikroorganismen / Hefen
1 = Bidules
2 = -Nocken
3 = Klipp
4 = Filter
5 = kleiner Stopfen
6 = großer Stopfen
7 = Loch
8 = Kronkork
9 = Träger
Claims (5)
1. Bioreaktor (B) für die Herstellung gashaltiger Getränke
zur trübungsfreien Vergärung mit Wirkstoffen in Form von Hefen oder Mikroorganismen in Behältern,
wie beispielsweise Sektflaschen, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe (W) in Filter (4)
eingesetzt und verschlossen werden und der Filter (4) in ein Bidules (1) eingeklebt wird, wobei
anstelle des Einklebens die Befestigung des Filters (4) über ein Nocken (2) bzw. Klipp (3) erfolgt.
2. Bioreaktor (B) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe (W) auf einen Träger (9),
wie beispielsweise einen Bindfaden, mittels Klebstoff aufgebracht sind und dieser Träger (9) in den
Filter (4) eingezogen wird.
3. Bioreaktor (B) nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Filter (4)
um Raucherpfeifen-Filter handelt, die nach Einbringung
der Wirkstoffe (W) an den Enden zugeklebt bzw. durch Stopfen (5) und Stopfen (6) verschlossen
werden.
4. Bioreaktor (B) nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Filter (4)
um Papierfilter handelt.
5. Bioreaktor (B) nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Filter (4) ringförmig
in ein Bidules (1) eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9016406U DE9016406U1 (de) | 1990-12-03 | 1990-12-03 | Bioreaktor zur Herstellung gashaltiger Getränke |
Applications Claiming Priority (1)
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DE9016406U DE9016406U1 (de) | 1990-12-03 | 1990-12-03 | Bioreaktor zur Herstellung gashaltiger Getränke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE9016406U1 true DE9016406U1 (de) | 1991-02-21 |
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ID=6859930
Family Applications (1)
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DE9016406U Expired - Lifetime DE9016406U1 (de) | 1990-12-03 | 1990-12-03 | Bioreaktor zur Herstellung gashaltiger Getränke |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE9016406U1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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ES2401779R1 (es) * | 2010-07-05 | 2013-06-05 | Bombin Edmundo Rodriguez | Tapon acondicionador mejorado |
-
1990
- 1990-12-03 DE DE9016406U patent/DE9016406U1/de not_active Expired - Lifetime
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