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Verfahren zum Herstellen von Kabelmänteln aus einem Aluminiumroher
Es ist bekannt, Kabelmäntel aus einem auf die Kabelseele aufgebrachten Aluminiumrohr
herzustellen, welches einer Verformungsstelle zugeführt wird, an der .das Rohr mittels
eines Formwerkzeuges behandelt, und zwar beispielsweise auf die Rabelseele aufgepreßt
wird. Bei einem bekannten Verfahren wird ein Aluminiumrohr von größerem Innendurchmesser,
als dem Kabelseelendurchmesser entspricht, mit Hilfe einer Strangpresse auf einem
die Kabelseele umgebenden, durch eine Matrize hindurchgeführten, feststehenden Schutzrohr
erzeugt, vor der. Berührung--mit der Kabelseele gekühlt und schließlich vor dem
Aufwickeln des ummantelten Kabels mittels eines Formwerkzeuges auf die Kabelseele
aufgepreßt. Wenn jedoch bei diesem Verfahren das Aluminiumrohr zu stark abgekühlt
wird, kann das Rohr an der Stelle, an der es auf die Kabelseele aufgepreßt wird,
einer Kaltverformung ausgesetzt sein, wodurch eine unerwünschte Härtung und Verringerung
der Biegefähigkeit des auf die Kabelseele aufgepreßten Aluminiummantels bedingt
wäre.
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Um eine derartige Kaltverformung bei Verfahren, bei denen ein Aluminiumrohr
mittels eines
Formwerkzeuges auf die Kabelseele aufgepreßt oder
in anderer Weise bearbeitet wird, zu verhüten, wird das Aluminiumrohr nach der Erfindung
einer solchen Temperaturregelung unterworfen, daß dieses Rohr an der Verformungsstelle
eine Temperatur hat, .die über der Rekristallisationstemperatur des behandelten
Aluminiums, jedoch unter einer eine Beschädigung der Kabelseele bedingenden Temperatur
liegt.
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In der Zeichnung ist eine Einrichtung zur Ausübung.des Verfahrens
nach der Erfindung in verschiedenen Ausführungsformen schematisch dargestellt.
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Fig. i ist ein senkrechter Schnitt durch eine Strangpresse, die zur
Herstellung eines auf eine Kabelseele aufzubringenden Aluminiumrohres dient; Fig.
2 veranschaulicht die der Presse zugeordnete Vorrichtung zum Verformen des Aluminiumrohres;
Fig.3 stellt eine Vorrichtung zum Aufbringen eines nach einem Walzverfahren hergestellten
Aluminiumrohres auf die Kabelseele dar.
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tBei der Einrichtung nach Fig. i und 2 wird der auf die Kabelseele
i aufzubringende, aus Aluminium bestehende Kabelmantel mit Hilfe einer Strangpresse
3 bekannter Bauart erzeugt. Durch das Pressengehäuse erstreckt sich ein .doppelwandiges
Schutzrohr 4, das an beiden Enden aus diesem Gehäuse herausragt und durch welches
die Kabelseele i hindurchgezogen wird. Das flüssige Aluminium wird aus ,dem zylindrischen
Arbeitsraum 5 der Presse mittels eines nicht dargestellten Stempels herausgedrückt
und durch :den Ringspalt zwischen dem (Schutzrohr 4 und der Matrize 6 getrieben,
so daß auf diesem Schutzrohr das Aluminiumrohr 2 gebildet wird- und zunächst einen
noch mehr oder weniger größeren Innendurchmesser hat, als die Dicke der Kabelseele
i beträgt. Unmittelbar nach dem Austritt aus der Presse wird das Aluminiumrohr 2
von außen mit Hilfe von Düsen 7 gekühlt, aus denen Kühlwasser oder ein anderes Kühlmittel
auf das Rohr :2 gespritzt wird. Die Düsen 7 sind an Verteilungsrohren 8 angeordnet,
denen das Kühlwasser durch Rohre 9 zugeführt wird. Das Aluminiumrohr 2 wird auch
von innen mit Hilfe des doppelwandigen Schutzrohres 4 -gekühlt. Durch ,das Schutzrohr
4 wird Kühlwasser geleitet, das durch an dieses Rohr angeschlossene Rohre io, i
i zugeführt bzw. fortgeleitet wird. In dem Schutzrohr 4 -angeordnete Längsrippen
bekannter Art sorgen für eine gleichmäßige Verteilung der Kühlflüssigkeit.
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Das Aluminiumrohr :2 wird, nachdem es aus dem Bereich der Kühldüsen
7 ,gelangt und auch von dem iSchutzrohr 4 abgezogen ist, dem in Fng. 2 schematisch
dargestellten Nippel 12 zugeführt, in welchem das Rohr ,2 auf die Kabelseele i aufgepreßt
wird, d. h. das Rohr 2 wird in dem Nippel 12 derart verformt, daß der Innendurchmesser
dieses Rohres dem iSeelendurchmesser .des Kabels entspricht. Das Kabel wird dann
mittels einer Scheibe 13 abgezogen und einer Aufwickeltrommel 14. zugeführt. Die
- soweit beschriebene Einrichtung ist im 'wesentlichen bekannt.
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Nach der Erfindung wird nun das Aluminiumrohr 2 einer solchen Temperaturregelung
unter-' worfen, daß dieses Rohr beim Durchgang durch .das Formwerkzeug 12 (Fig.
2) auf eine Temperatur erwärmt ist, die über der Rekristallisationstemperatur des
behandelten Aluminiums, jedoch unter einer eine Beschädigung der Kabelseele bedingenden
Temperatur liegt. Infolgedessen ist einerseits verhindert, daß das Rohr 2 beim Aufpressen
auf die Kabelsee_lt i einer Kälteverformung unterliegt, wodurch ,das Rohr in unerwünschter
Weise gehärtet und die Biegefähigkeit des Rohres verringert würde. Andererseits
ist verhütet, daß die Kabelseele i infolge der Temperatur des Rohres 2 *beschädigt
wird. Die Mittel zur Durchführung der Temperaturragelung, welcher das auf die Kabelseele
z aufzupressende Aluminiumrohr 2 ausgesetzt wird, sind an sich bekannt und brauchen
daher nicht näher erläutert zu werden. Es können beispielsweise im Formwerkzeug
12 ein oder mehrere Thermoelemente o.d.,dgl. angeordnet sein, welche einen in einem
.Gehäuse 15 untergebrachten Höchst-und Mindestkippschalter beeinflussen. Der Höchstschalter
tritt in Wirkung, wenn die Temperatur im Formwerkzeug i2 in die Nähe der Grenze
gelangt, bei deren Überschreitung die Isolierung der Kabelseele i beschädigt werden
könnte. Der Mindestschalter tritt in Wirkung, wenn die Temperatur im Werkzeug 1;2
in die Nähe der iGrenze gelangt, bei deren Überschreitung das Aluminiumrohr 2 einer
Kaltverformung ausgesetzt würde. Durch die Höchst- und Mindestschalter werden mit
Hilfe von Leitungen 16 elektrische Relais gesteuert, die in -Gehäusen 17, 18 untergebracht
sind. Mittels dieser Relais wird.. der Zufluß der Kühlflüssigkeit zu den Düsen 7
bzw. zu dem Hohlraum .des Schutzrohres 4 .derart .geregelt, daß das Aluminiumrohr
2 beim Eintritt in das Formwerkzeug 12 auf eine Temperatur erwärmt ist, die über
der Rekristallisationstemperatur des Werkstoffes des Rohres 2 und unter einer eine
Beschädigung der Kabelseele i bedingenden Temperatur liegt. Infolgedessen kann weder
eine Kaltverformung des behandelten Aluminiums eintreten, noch kann die Isolierung
,der Kabelseele i zerstört we.,den. ,Die Rekristallisationstemperatur des behandelten
Aluminiums hängt von dem Reinheitsgrad des zur Herstellung des Rohres :2 benutzten
Aluminiums und von dem Grad der Verformung,des Rohres 2 ab. %Sie wird im allgemeinen
etwa dem'-, Wert von ioo'°' C entsprechen. Die Temperatur, bei deren Überschreitung
die Kabelseele i beschädigt werden könnte, hängt von der Empfindlichkeit der Kabelisolierung
ab und wird im allgemeinen etwa dem Wert von 2oö'C entsprechen. Durch die Thermoelemente
im Formwerkzeug 12 werden daher die Kippschalter im Gehäuse 15 vorzugsweise so gesteuert,
daß der Mindestschalter in Wirkung tritt, wenn die Temperatur von ioo° C im Werkzeug
12 unterschritten wird. Der Höchstschalter tritt in Wirkung, wenn die Temperatur
von 2oo° C im Werkzeug 12 überschritten wird.
In den (Fällen, in
denen es sich um die Anfertigung verhältnismäßig kurzer Kabellängen handelt, kann
der Kabelmantel auch in der Weise hergestellt werden, daß ein zur Erzeugung des
Kabelmantels dienendes, in kaltem Zustand befindliches Aluminiumrohr mit einem größeren
Innendurchmesser, als dem Kabelseelendurchmesser entspricht, zusammen mit der Kabelseele
zunächst durch eine Anwärmevorrichtung und unmittelbar darauf, nachdem das Rohr
durch .diese Vorrichtung auf die gewünschte Temperatur gebracht ist, durch das Formwerkzeug
hindurchgeführt wird. Eine entsprechende Einrichtung ist in Fig. 3 dargestellt.
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Das :Aluminiumrohr ig (Fig. 3) ist nach einem bekannten Verfahren,
z. B. nach dem Mannesmann-Walzverfahren, hergestellt. In das Rohr ig ist die Kabelseele
2o eingeführt. Der Innendurchmesser des Aluminiumrohres ig ist größer als der Außendurchmesser
der Kabelseele 2o. .Das Rohr ig und die Kabelseele 2o werden wiederum einem nippelartigen
Formwerkzeug 12 zugeführt, mit dessen Hilfe das Rohr ig auf die Kabelseele 2.o aufgepreßt
wird. Dem Formwerkzeug 12 ist eine Anwärmevorrichtung unmittelbar vorgeschaltet,
die beispielsweise aus einem Schamotterohr 21 mit einer darin eingebetteten elektrischen
Heizwicklung 22 besteht. Dieser Wicklung wird der .Strom mittels elektrischer Leitungen
23 zugeführt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 wird das Aluminium ig wiederum
einer solchen Temperaturregelung ausgesetzt, daß dieses Rohr beim Durchgang .durch
das Formwerkzeug 12 auf eine Temperatur erwärmt ist, die über der Rekristallisationstemperatur
des behandelten Aluminiums, jedoch unter einer eine Beschädigung der Kabelseele
bedingenden Temperatur liegt. Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 3 sind im Werkzeug
12 ein oder mehrere ;Thermoelemente angeordnet, die zur Beeinflussung eines in einem
Gehäuse 24 angeordneten Höchst- und Mindestkippschalters dienen. Diese (Schalter
arbeiten ähnlich wie die bei der Einrichtung nach Fig. i und 2 im Gehäuse 15 angeordneten
Schalter. Durch die im Gehäuse 24 Wieg. 3) angeordneten ,Schalter werden mittels
elektrischer Leitungen 25 Relais .gesteuert, .die in einem Gehäuse 26 untergebracht
sind. Mit Hilfe dieser Relais wird der der Heizwicklung 22 mittels der Leitungen
23 zugeführte elektrische Strom derart überwacht, daß das durch das Schamotterohr
21 hindurchgeführte Aluminiumrohr ig auf eine Temperatur erhitzt wird, die über
der Rekristallisationstemperatur des behandelten Aluminiums, jedoch unter einer
eineBeschädigung der Kabelseele 2o bedingenden Temperatur liegt.
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.Die Erfindung bezieht sich nicht nur auf solche Verfahren, bei denen
ein Aluminiumrohr von größerem Innendurchmesser, als dem Kabelseelendurchmesser
entspricht, durch Zusammenziehen auf die Kabelseele aufgepreßt wird, vielmehr ist
das Verfahren nach der Erfindung beispielsweise auch in solchen Fällen anwendbar,
in denen die Verformung eines auf die Kabelseele aufgebrachten .Aluminiumrohres,
dessen Innendurchmesser annähernd dem Kabelseelen@durchmesser entspricht, lediglich
in einer Glättung dieses Rohres besteht.