DE899101C - Wundversorgungsmittel - Google Patents

Wundversorgungsmittel

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DE899101C
DE899101C DEF1276A DEF0001276A DE899101C DE 899101 C DE899101 C DE 899101C DE F1276 A DEF1276 A DE F1276A DE F0001276 A DEF0001276 A DE F0001276A DE 899101 C DE899101 C DE 899101C
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wound
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wounds
wound care
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Sten Gabriel Bernha Forshufvud
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/80Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
    • A61K6/831Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising non-metallic elements or compounds thereof, e.g. carbon
    • A61K6/838Phosphorus compounds, e.g. apatite
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F13/00Bandages or dressings; Absorbent pads
    • A61F2013/00089Wound bandages
    • A61F2013/00217Wound bandages not adhering to the wound
    • A61F2013/00221Wound bandages not adhering to the wound biodegradable, non-irritating

Description

  • V\Sundvers orgungsmittel Die Erfindung betrifft Wundversorgungsmittel, insbesondere für Wunden mit Geiwebeverlust, und sieht Mittel vor, um die Heilung von Wunden in den Hartgeweben zu erzielen bzw. zu fördern, einschließlich der harten Zahugemnebe ohne Blutgefäße, sowie auch von Wunden in den Weichgeweben von Mensch und Tier.
  • Der Hauptzweck der Erfindung ist, neue Grundsätze, Verfahren und Mittel zu lehren, die wertvolle Beiträge zu der Kunst der Wundversorgung bilden, um die Wundheilung zu erzielen bzw. zu fördern.
  • Weitere Gegenstände der Erfindung sowohl als auch ihr Wesen und ihre Anwendungsweise und die dadurch erzielbaren Ergebnisse und Vorteile werden Fachleuten aus den nachstehenden einleitenden Erklärungen, kurzen Beschreibungen und erläuternden Beispielen klar werden.
  • Zahnschäden, die durch Gewaltanwendung oder durch Krankheiten verursacht sind, heilen nicht auf natürlichem Wege. Bisher hat auch die ärztliche Wissenschaft es noch nicht für möglich erachtet, die Heilung von Zahnschäden zu erreichen.
  • Im Gegenteil, es war die allgemeine Ansicht, daß alle Voraussetzungen für die Erzielung der Heilung von Zahnschäden fehlen, und auch die Forschung der letzten Jahre auf dem Gebiet der Anatomie, Histologie und Physiologie der Zähne hat keinen Wandel in der herrschenden, Anschauung gerechtfertigt.
  • Die Zahnkaries, die gewöhnlichste Zahnkrankheit beim Menschen, beginnt am Zahnschmelz. Nach der bisher vorherrschenden Ansicht besteht der Zahnschmelz, der das härteste undsdichteste Gebilde des menschlichen Körpers darstellt, zur Gänze aus unorganischem und völlig leblosem Material. Die bisher angewendeten Verfahren zur Reparatur von Zähnen, die durch Krankheit (Zahnkaries) oder Gewaltanwendung schadhaft geworden sind, beschränken sich auf einen Ersatz der zerstörten Teile der Zähne durch ein totes und gewöhnlich unorganisches Material (Metall, Porzellan, Zement, und in den letzten Jahren Kunstharz). Doch zeigen diese Verfahren viele Nachteile, von denen der bedeuteEdste,- wie die Erfahrung beweist, vielleicht der ist, daß ein auf diese Weise, d. h. mittels Prothese reparierter Zahn weit weniger Widerstandskraft gegen Krankheiten aufweist als ein unversehrter Zahn und daher auch viel leichter von Krankheiten (Zahnkaries) befallen wird.
  • Die bisher herrschende Meinung aber, daß der Zahnschmelz eine tote, unorganische Substanz ist, ist nicht wissenschaftlich begründet, sondern ergab sich nur als Folge der fehlenden Beweis von dem Wesen des Zahnschmelzes als eines lebenden und durch Ernährung gebildeten Gewebes. In den letzten Jahren nun wurden diese Beweise durch die wissenschaftlichen Forschungen des Erfinders geliefert, von denen er in seiner Abhandlung »über Zahnschmelz, dessen Genese, Vitalität und Struktur«, Göteborg 1941, in den »Acta Odontologica Scandinavica«, Bd. IV, Juni 1943, und Bd. VII, Mai I946, und in der »O-dontologisk Tidskrift«, 1943, Nr. 3, und 1944, Nr. 5, berichtet hat. Da nunmehr die wissenschaftliche Grundlage für die Ansicht gegeben ist, daß das Dentin und der Zahnschmelz lebende und durch Nahrungszufuhr gebildete Gewebe sind, so muß man einen Schaden an diesen^Geweb,en genau so ansehen wie einen Schaden an irgendeinem lebenden und durch N'ahrungszufuhr gebildeten Gewebe des Körpers, d. h. als eine Wunde, mg nun diese Wunde sich aus Gewaltanwendung oder aus einer Krankheit ergeben haben.
  • Der Erfinder hat es als vernünftig befunden, anzunehmen, daß die Heilkraft des menschlichen Körpers dazu gebracht werden könnte, ihre Wirkungen auch auf die harten Gewebe, einschließlich des Zahnschmelzes, auszudehnen. Die Tats-ache, daß eine spontane Heilung von Zahnwanden in der Natur nicht vorkommt, hat den Erfinder zu dem Schluß geführt, daß in der Natur die physiologischen Voraussetzungen für die Heilung von Wunden in den harten Zahngeweben irgendwie fehlen, daß aber solche Wunden in der .gleichen Weise wie Wunden in anderen Geweben des. Körpers heilen würden, wenn man der Unzulänglichkeit der Natur bezüglich der physiologischen Voraussetzungen hierfür durch technische Mittel abhelfen könnte. Von diesem Standpunkt aus hat der Erfinder Forschungen und Versuche angestellt, die nun von 3Drfolig gekrönt worden sind, da er es zuwege gebracht hat, die Heilung von Zahuwunden sowohl beim Menschen als auch beim Tier zu erreichen. Zum ersten Mal hat sich dadurch erwiesen, daß es möglich ist, durch geeignete technische Mittel eine natürlichere Wiederherstellung schadhafter Zähne zu erzielen, als es erreicht werden kann, indem man sie auf mechanischem Wege mit einem toten, körperfremden Ersatzmaterial repariert. Die Vorteile, die Heilung einer Zahnwunde zu erreichen, statt sie mit einer Prothese zu stopfen, sind augenscheinlich. Das körperfremde, tote Ersatzmaterial wirkt ungünstig auf die Ernährung der übrigen Teile des Zahnes ein. Die durch die Erfahrung bestätigte Verminderung der Widerstandskraft gegen Karies bei reparierten Zähnen hat ihre Ursache wahrscheinlich darin, daß die Ernährung der übrigen Teile der harten Zahngewebe herabgesetzt ist. Wenn die Wiederherstellung des beschädigten Zahnes durch Heilung der Wunde erreicht wird, so wird die Ernährung der schadhaften harten Zahngewebe nicht vermindert. Im Gegenteil, wider Heilungsprozeß regt die Ernährung der schadhaften harten Zahngewebe an, und ,infolgedessen wird ihre Kraft und ihr künftiger Widerstand z. B. gegen Karies vermehrt. Der Zuwachs eines schadhaften Zahnes an Stärke und Widerstandskraft gegen Krankheiten, der durch Heilung der Wunde erzielt wird, hängt aber auch von der Tatsache ab, daß die neuen Gewebe, die durch den Heilungsprozeß gebildet werden und die verlorengegangenen ursprünglichen Gewebe ersetzen, im allgemeinen eine größere Kraft bekommen, als die der ursprünglichen Gewebe war, und daher als Verstärkungen des geheilten Zahnes wirken.
  • Die Erfindung lehrt ein Verfahren und schafft Mittel zur Erzielung der Heilung von Wunden in harten Geweben, besonders in den harten Zahngeweben des menschlichen Körpers. Zum Verständnis der nachstehenden Beschreibung dieses Verfahrens und der zur Durchführung desselben verwendeten Mittel sowie der Wirkungsweise dieser Mittel wird die Kenntnis eines ziemlich neuen anatomischen Begriffes, der Ultrakapillargefäße, vorausgesetzt. Diese Ultrakapillargefäße gehen von den Blutkapillargefäßen aus, deren feinste Verzweigungen sie sind. Sie führen Blutplasma zu den allerfeinsten Einheiten des menschlichen Körpers.
  • Durch solche Ultrakapillargefäße, edie von den Blutkapillaren der Zahnpulpe und der Zahuwurzelmembran ausgehen, werden die harten Zahngewebe ernähert. Vor der Entdeckung der genannten Ultrakapillargefäße durch iden Erfinder hatte man nur eine sehr verschwommene Idee von den Ernährungsverhältnissen der harten Zahngewebe, die keine Blutgefäße enthalten. Wie weiter oben gesagt, betrachtete man den Zahnschmelz allgemein als eine tote, unorganische Substanz ohne irgendwelche lebende organische Einstreuung. Jedoch der Erfinder hat durch die bereits veröffentlichten Ergebnisse seiner Forschungen bewiesen, daß tatsächlich eine lebende organische Einstreuung in den harten Zahngeweben vorhanden ist, einschließlich des Zahnschmelzes, die keine Blutgefäße enthalten, und daß diese Gewebe über die durch die organische Einstreuung gebildeten Ultrakapillargefäße mit Nahrung versorgt werden. Die Ultrakapillarg.efäße wurden tatsächlich zum ersten Male in den harten, blutgefäßlosen Zahngeweben entdeckt. Es ist zum Verständnis der vorliegenden Erfindung wichtig, daß auch die harten Zahngewebe, einschließlich des Zahnschmelzes, so Ernährungsgänge enthalten und Ernährung und Stoffwechsel brauchen. Die Ernährung der harten Zahngewebe und der Stoffwechsel in denselben sind offenbar physiologische Voraussetzungen dafür, daß Wunden in diesen Geweben heilen können. Doch muß schon in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen werden, daß die Ernährung der harten Zahogewebe und der Stoffwechsel in diesen durch den allgemeinen Gesundheits- und Ernährungszustand des Individuums beeinflußt werden und daß es ratsam scheint, etwaige größere Schäden des Gesundheits- und Ernährungszustandes eines Patienten mit Zahnwunden zu beheben, bevor man den Patienten zur Heilung dieser Wunden behandelt.
  • Um ein vollständigeres Verständnis der Erfindung unter Anleitung der nachstehenden Beschreibung zu ermöglichen, sei auf die Tatsache aufmerksam gemacht, daß während des Wachstums der menschlichen Zähne ihre Stärke zunimmt, wobei die harten Zahngewebe, wahrscheinlich infolge der Inanspruchnahme, der die Zähne unterworfen sind, mikroskopisch kleine Risse bekommen, die durch Neubildungen von Geweben geheilt werden, welche die besagten Risse ausfüllen und eine größere Stärke besitzen als die ursprünglichen harten Zahngewebe, wodurch sie als Verstärkungen wirken. Die Heilung dieser Risse hängt offenbar mit ihrer Feinheit zusammen und damit, daß ihre Flächen einander genau angepaßt sind, so daß die unterbrochenen Ultrakapillargefäße, die danach streben, den Riß zu beheben und ihre Verbindungen wiederherzustellen, in der Lage sind, die Risse durch Weiterwachsen zu überspringen bzw-., allgemein gesprochen, dn sie einzudringen und so. die nötigen physiologischen Voraussetzungen zu schaffen, daß Gewebe zur Heilung der Risse regeneriert wird.
  • Wenn eine sich bildende Zahnwunde so groß wird, daß sie sichtbar wird oder bei Untersuchung entdeckt werden kann, ist sie bereits so groß, daß die Ultrakapillargefäße, die in den Wundflächen unterbrochen sind, von sich aus nicht imstande sind, in die Wundgegend hineinzuwachsen und in sie einzudringen und die chemischen und physikalischen Reizungen zu überwinden, denen sie da in der Natur unterworfen sind. Wegen der Härte der harten Zahogewebe ist auch keine Verkleinerung der Wundgegend zur Förderung der Heilung der Wunde durch Anpassung der Wundfiächen aneinander möglich.
  • Der Grundgedanke der Erfindung ist, die Heilung von Wunden, besonders Wunden mit Gewebever lust, dadurch zu erzielen, daß der Kreislauf des Blutplasmas in der Wundgegend wiederhergestellt wird, indem diese mit einem resorbierbaren Mittel ausgefüllt wird, das einen Blutplasmakreislauf bildet, der dem natürlichen System von Ultrakapillaren in der Wundgegend ähnelt oder wenigstens daran erinnert, damit der Blutplasmakreislauf und die in den Wundflächen unterbrochenen Ultrakapillargefäße in die Wundgegend eindringen können und dort die physiologischen Voraussetzungen schaffen für die Regenerierung von Gewebe, das, zusammen mit.einer Reso,rption des Mittels für das Verfahren, zur Heilung der Wunde notwendig ist.
  • Die erste experimentelle Arbeit gemäß diesem Grundgedanken wurde an Zahuwunden durchgeführt, die in der Natur nicht heilen. Durch Verwendung eines Mittels, das in die Zahn'wunde einsetzt und genau an deren Flächen angepaßt wurde und das von absorbierbarer Zusammensetzung und kanalisiertem Bau war, mit genügende feinen Kanälen, ausgefüllt von einem fitssigen Medium mit blutgerinnungshemmenden Eigenschaften, erwies es sich als möglich, den Blutplasmakreislauf in der Wundgegend durch die feinen Kanäle des Mittels wiederherzustellen und die Ultrakapillaren, die in der Wundfläche unterbrochen waren, dazu zu bringen, daß sie in die Wunde hineinwuchsen bzw., allgemeiner gesprochen, in das Mittel eindrangen durch die darin befindlichen Kanäle, und daß sie in der Wundgegend die physiologischen Voraussetzungen für die Regenerierung von Zahngewebe schufen, das, zusammen mit der Resorption des Mittels, für die Heilung der Wunde notwendig war.
  • Das besagte Mittel wurde Regeneriergerüst genannt, weil seine Funktion darin besteht, die Regenerierung von Gewebe innerhalb der Wundgegend, die für die Heilung der Wunde notwendig ist, zu ermöglichen, indem es die Ultrakapillaren, die in und durch die Kanäle des Gerüstes wachsen, in dieser Gegend lenkt und stützt und sie zugleich sowohl gegen chemische als auch physikalische Reize schützt. Infolge des Umstandes, daß die Ultrakapillaren wieder in die Wundgegend eindringen, wodurch die Ernährung und der Stoffwechsel wiederhergestellt wird, erfolgt die Geweberegenerierung innerhalb der Wundbgegend parallel mit einer Resorbierung des die Wundgegend ausfüllenden Regeneriergerüstes, welch letzteres, in dem Maße wie die Wunde heilt, so durch ein neues, lebendes Hartgewebe derselben Art wie das Muttergewebe ersetzt wird, dessen Ultrakapillaren in das Gerüst hineingewachsen sind.
  • Wie aus dem Vorstehenden indirekt erhellt, muß das Regeneriergerüst in chemischer Hinsicht von solcher Art sein, daß es resorbierbar ist und daß das Hineinwachsen der Nährgänge (der Ultrakapillaren) in und durch das kanaldurchzogene Gerüst nicht durch chemische Reaktionen zwischen dem besagten Gerüst und dem in dasselbe einströmende Blutplasma verhindert wird. Wie aus dem Vor stehenden ebenfalls indirekt hervorgeht, muß die Art des Regeneriergerüstes in physikalischer Hinsicht so sein, daß es von Kanälen durchzogen ist, die durch ein Medium ausgefüllt sind, das dem Blutplasma den Eintritt erlaubt, ohne daß es gerinnt, und die von hinreichender Feinheit sind, damit die Nährgänge (Ultrakapillaren) in und durch die Kanäle wachsen können, und daß es zugleich genügend Stärke, Härte und Stabilität besitzt gegenüber der äußeren Umgebung, z. B. den in der Mundhöhle herrschenden Verhältnissen, um den eindringenden Ernährungsgängen die notwendige Anfangsstärke und den nötigen Anfangs schutz gegen Reize von außen zu verleihen. Die Eintrittskanäle des Regeneriergerüstes sollen von wechselnder mikr,oskfopischer Größe und womöglich in gegenseitiger Beziehung angeordnet sein gleich der der feinen Nährgänge (Ultrakapillaren) des zu heilenden Wundgewebes. Infolgedessen muß bei Erreichung der Heilung einer Zahnwunde das Regeneriergerüst, mit dem die Wundgegend ausgefüllt wird, so gewählt bzw. gebaut sein, daß es in den Teilen, die den verlorengegangenen Teilen des Dentins entsprechen, einen dem Dentinbau ähnlichen Aufbau, und in den Teilen, die den verlorengegangenen Teilen des Zahnschmelzes entsprechen, einen Aufbau aufweist, der dem des Zahnschmelzes ähnelt. Je mehr diese Forderung verwirklicht wird, desto mehr zeigen die regenerierten. Gewebe denselben anatomischen und histologischen Charakter, wie ihn die infolge der Wunde Verlorengegangenen Gewebe aufwiesen.
  • Das in Rede stehende Regeneriergerüst kann auf verschiedene Weise erlangt werden. Die eine Art ist, es aus Zähnen von Menschen oder Tieren als Rohmaterial herzustellen. Der als Rohstoff verwendete Zahn muß denaturiert werden, so daß er in biochemischer Hinsicht gegenüber dem wiederherzustellenden lebenden Zahn indifferent ist. Die Denaturierung kann vorzugsweise durch eine geeignete Behandlung des Zahnes in einer Kalilösung erfolgen. Auf diese Behandlung folgt eine weitere in einer Lösung von Natriumzifrat, wodurch der durch die Behandlung in derKalilösung denaturierte Zahn schließlich mit der Lösung von Natriumzitrat durchtränkt wird, welch letzteres bekanntlich gerinnungshemmende Eigenschaften mit- Bezug auf das Blut hat. Einem passend gewählten Stück des so behandelten Zahnes wird eine solche Fsorm gegeben, daß es sehr genau in die Zahnwunde paßt, die gemäß der Erfindung geheilt werden soll und die zuvor sorgfältig gereinigt worden ist. In die Wunde hineingepaßt, wirkt das Stück als solch ein Regeneriergerüst, wie oben angegeben. Wenn man das Regeneriergerüst auf diese Weise aus einem menschlichen oder tierischen Zahn herstellt, ist bei der Bildung desselben nach der zu heilenden Wunde darauf zu achten, daß der Zahnschmelz und das Dentin des Regeneriergerestes dem Zahnschmelz bzw. dem Dentin in den Wänden der Zahnwunde angepaßt ist.
  • Eine andere Herstellungsweise ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Regeneriergerüst aus einem Zement herstellt, der aus gewebefreundlichen, verschieden leicht resorbierbaren Stoffen besteht und welcher bei bzw. nach dem Erhärten einen Bau aufweist, der an den des Gewebes erinnert, auf dessen Wiederherstellung abgezielt wird. Der leichter resorbierbare Bestandteil eines solchen Zementes kann als Feinkanäle des Regeneriergerüstes dienen, während in dem Gerüst Eintrittskanäle für jenen Komplex größerer Nährgänge, wie sie zur Heilung einer Zahuwunde (eines Loches) notwendig sind, über eine gewisse Größe hinaus durch Kracheln (Rissigmachen) des Zementes bei oder nach dem Erhärten des Zementes hergestellt werden können. Es war z. B. möglich, ein für den Zweck der Erfindung benutzbares Gerüst zur Regenerierung für Zahnschmelz aus einem Zement aus toten Hefezellen und Blutplasma herzustellen, in dem die Ultrakapillaren in die Blutplasmaverbindungen zwischen den Hefezellen eindringen konnten.
  • Weitere Verfahren für die Herstellung des für den Zweck der Erfindung anwendbaren Regeneriergerüstes sind techniisch denkbar bzw. können versucht oder ausprobiert werden unter Anleitung der allgemeinen bzw. besonderen Angaben in der vorliegenden Beschreibung, und die verschiedenen Herstellungsweisen. können auf verschiedene Weise kombiniert werden. Das Prinzip, auf dem das Regeneriergerüst beruht, ist in Kürze, daß es eine resorbierbare, gewebefrenadliche Wund- bzw.
  • 5 chadenfüllung bilden soll, von kanaldurchzogenem Bau, der mehr oder weniger an den des Hartgewebes erinnert, das die zu heilende Wunde bzw. der Schaden hat, und der nach Hineinpassen dem natürlichen Blutplasma von den Wundflächen her Durchlaß gewährt.
  • Bei Anwendung der Erfindung zur Erzielung der Heilung eines schadhaften menschlichen Zahnes wird das Regeneriergerüst so in den gründlich gereinigten Zahnschaden eingesetzt, daß überall ein guter Kontakt mit seinen Wänden erreicht wird.
  • Nach den Ergebnissen histologischer Untersuchungen wachsen dann die Ulftakapillaren rasch von den Wänden des Schadens in das Regeneriergerüst hinein. Dadurch wird das Regeneriergerüst fest und dauernd in dem Zahn verankert, da die Ultrakapillaren, die aus einer Art Bindegewebefaden bestehen, Retikularfibern, verhältnismäßig große Stärke besitzen. Das Regeneriergerüst wird allmählich resorbiert, und zugleich werden seine Teilchen durch menschliches Zahngewebe ersetzt.
  • Schließlich ist hder Zahn völlig wiederhergestellt, nicht nur in mechanischer, sondern auch in physik logischer Hinsicht.
  • Zwecks weiterer Beleuchtung der Erfindung sei im folgenden ein nach dem Verfahren der Erfindung behandelter Fall geschildert.
  • Eine ungefähr vierzigiährige Frau hatte einen Zahnschaden infolge Karies in einem vorderen oberen Backenzahn. Nachdem der Schaden von totem Zahngewebe gereinigt war, hatte er eine Länge von ungefähr 4 mm, eine Breite von ungefähr 3 mm und eine Tiefe von ungefähr 21/2 mm.
  • Nachdem nach dem üblichen Dentistenverfahren ein Abdruck genommen und ein Modell gemacht worden war, wurden drei Regeneriergerüststücke in das Modell hineingeschliffen. Diese Regeneriergerüststüclçe waren aus einem ehemaligen Zahn gemacht. Diese Stücke füllten das Modell des Schadens völlig aus. Sie wurden in den Schaden des schadhaften Zahnes eingesetzt. Nach 6 Wochen konnte man ein deutliches Verschmelzen der drei Regeneriergerüststücke zu einem einzigen Körper bemerken. Nach 3 Monaten konnte man bei starker Vergrößerung sehen, daß Bänder von gelblicher Farbe, sogenannte Schmelzlamellen, die besonders kräftige Ultrakapillarzweige enthalten, von dem Schmelz des ursprünglichen Zahnes ziemlich weit in den Regeneriergerüstkörper hineinragten, dessen Oberfläche nun den besonderen Glanz und die doppelte Lichthrechung zeigte, die für den lebenden Schmelz kennzeichnend ist. Nach 6 Monaten mußte der ursprüngliche Schaden als durch natürlichen menschlichen Schmelz ersetzt betrachtet werden und, was auf Grund histologischer Untersuchung entnommen werden konnte, durch natürliches menschliches Dentin.
  • Durch verschiedene technische Mittel wird es möglich sein, das praktische Arbeiten mit der Erfindung in größerem Maßstab zu erleichtern. So wird es z. B. am Platz sein, in eigenen Laboratorien oder Anlagen Serien von Regeneriergerustkörpern herzustellen, die einander mit der erforderlichen Genauigkeit entsprechen, sowie zahnärztliche Drill-oder Stechbohrer zum Drillen oder Ausbohren von zu heilenden Zahnschäden auf die genauen Abmessungen, die den genauen Abmessungen der Regeneriergerüstkörper entsprechen, welche zu den betreffenden Drill- oder Stechbohrern gehören, so daß der Dentist fallweise nur aus einer Reihe einen geeigneten Drill- oder Stechbohrer zu wählen und den Schaden damit zu drillen oder auszubohren braucht, um nachher den Regeneriergerüstkörper zu wählen, der dem benutzten Drill- oder Stechbohrer entspricht, und wesen Körper in den gedrillten oder ausgebohrten Schaden einzusetzen und automatisch die nötige genaue Anpassung des Regeneriergerüstkörpers an die Wände des Schadens zu erzielen.
  • Wenn auch die Erfindung weiter oben besonders in Hinblick auf die Heilung von Zahnwunden beschrieben worden ist, so ist sie doch durchaus nicht auf diese beschränkt. Sie kann eine ähnliche Anwendung zur Heilung von Schäden in anderen harten Geweben als den harten Zahngeweben finden, und als Beispiel hierfür sei erwähnt, daß es möglich sein wird, die Erfindung zur Heilung von Schädelschäden anzuwenden. Noch weitere Abänderungen, Entwicklungen und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus dem Nachstehenden.
  • Die Erfindung ist für den Zweck als anwendbar befunden worden, eine neue Wurzel eines Zahnes zu entwickeln als Ersatz für eine gezogene oder sonstwie verlorengegangene. Zu diesem Zweck wird in die Höhle für die gezogene Wurzel ein geeignetes Wiederherstellungsgerüst eingesetzt von grundsätzlich gleicher Zusammensetzung und kanaldurchzogenem Bau wie das Regeneriergerüst, das vorstehend beschrieben und zur erzielung der Heilung von Zahnwunden angewandt wurde, wobei dieses Wiederherstellungsgerüst vorzugsweise aus der Wurzel eines tierischen Zahnes gearbeitet ist, und diese Wurzel einer ähnlichen Behan dlungsweise unterworfen wurde, wie weiter oben bei der Herstellung des Regeneriergerüstes beschrieben. Nach Einsetzen in die Höhle zum Ersatz der gezogenen Zahnwurzel wird das Wiederhersteilungsgerüst rasch mit Blutplasma durchtränkt, das dank dem kanaldurchzogenen Bau des Gerüstes darin ein Retikularbinadegewebe aufbaut, welch letzteres seinerseits eine fortschreitende Umwandlung des Gerüstes in eine feste bzw. verwurzelte, biologisch funktionierende oder lebende Zahnwurzel bewirkt. Diese kann mit einer künstlichen Krone versehen oder als Stütze einer Brücke zur Sicherung einer künstlichen Krone benutzt werden.
  • Im folgenden geben wir die Beschreibung eines Falles, der auf diese Weise behandelt wurde.
  • Ein Patient hatte alle Zähne verloren bis auf einige Wurzeln, die, stark kariesgeschädigt, im Unterkiefer verblieben waren. Der Kieferknochen war um die Enden der Wurzeln stark mitgenommen, wie röntgenologisch festgestellt wurde. Da die Wurzeln namentlich wegen ihrer weitgehenden Zerstörung durch Karies nicht verwendet werden konnten, um eine Brückenprothese zu ergeben, wurden sie gezogen, und in die Höhlen von zwei gezogenen Wurzeln in jeder Hälfte des Kiefers wurden Wurzeln von Tierzähnen eingesetzt, die von ausgesuchter Größe waren, so daß sie in die Höhlen paßten, und in entsprechender Weise zuerst in einer Kalilösung und dann in einer Lösung von zitronensaurem Natrium behandelt worden waren. Nach 4 Wochen hatten sich diese Wiederherstellungsgerüste, die aus Wurzeln von Tierzähnen bereitet worden waren, in biologisch funktionierende oder lebende Wurzeln verwandeft, die in den Höhlen des Kiefers vollständig eingewurzelt bzw. festgewachsen waren. Die so entwickelten neuen Wurzeln wurden zur Gewinnung einer Brückenprothese verwendet.
  • Die Erfindung ist auch zu dem Zweck anwendbar, die Heilung von Wunden in weichen Geweben und in anderen Geweben mit Blubgefäßen zu erreichen bzw. zu fördern. In solchen Fällen soll das Wiederherstellungsgerüst, mit dem die Wunde zwecks Wiederherstellung des Blutplasmakreislaufes. innerhalb der Wundgegend versorgt bzw. gefüllt wird, vorzugsweise die Form einer plastischen Masse oder einer Paste haben von gewebefreundlicher, resorbierbarer Zusammensetzung und solchem Bau, daß sie figur das Blutplasma durchlässig ist. Eine solche Paste kann zubereitet werden, vorzugsweise kurz vor ihrer Anwendung, indem man ein entsprechendes Pulver mit einer entsprechenden Flüssigkeit mengt und der Mischung destilliertes Wasser zusetzt, je nachdem es erforderlich sein mag, um ihre Konsistenz zu regeln, mit der sie in die Wunde gepackt werden soll. Das Pulver kann vorzugsweise aus den Kalziumsalzen bestehen, die die anorganiaschen Baustoffe der Knochengewebe bilden, mit einem Zusatz von Natriumzitrat oder irgendeinem anderen Mittel, das die Blutgerinnung hemmt. Die Flüssigkeit kann eine physiologische Salzlösung sein, in der ab sorbierb ares organisches Zellmaterial schwebt (eine sogenannte Suspension). Unter den bisher ausprobierten organischen Zellmaterialien scheinen überraschenderweise 5 taphylokokken, die z. B. durch Zugabe einer nachher durch Waschen zu entfernenden kleinen Menge Phenol abgetötet werden, am geeignetsten zu sein.
  • In die Wunde verpackt, wirkt die Paste so, daß sie die Heilung der Wunde einleitet und fördert, dank dem Umstand, daß die Paste für das Blutplasma durchlässig ist, so daß die Paste schnell durchtränkt wird mit dem Blutplasma aus den Blutgefäßen und den in den Wundflächen unter.brochenen Ultrakapillaren, und dank ferner demUmstand, daß die Paste ein Wiederherstellungsgerüst bildet, das das Blutplasma befähigt, ein Retikularbindegewebe zu bilden mit Rsetikularfasern, die Ultrakapillaren für den-Kr.eislauf des Blutplasmas in der Wundgegend bilden. Die Verbindungen, die die organische Zelleinstreuung in der Paste zwischen den Pulverteilchen herstellt, bilden Kanäle bzw. wirken als Kanäle von wechselnder mikroskopischer Größe, die die Paste durch-ziehen, Kanäle, in die das Blutplasma und die Ultrakapillaren von den Wundwänden her eindringen können. Die in die Wunde gefüllte oder gepackte Paste dient auch als Wundversorgung, die die Wände der Wunde, das Blutplasma und die in die Wundgegend eindringenden Ultrakapillaren gegen Reize irgendwelcher Art von außen schützt. Auf diese Weise wird die durch die Wunde unterbrochene Blutplasmazirkulation in der Wundgegen<d schnell wiederhergestellt, und das führt dazu, daß die Wundgegend im Zusammenwirken mit einer raschen Resorption der Paste schnell wieder von dem ursprünglichen Grundgewebe eingenommen w,ird, das zu allen Geweben des Körpers gehört und Retikularbindegewebe genannt worden ist. Nach Wiederherstellung dieses Grundgewebes in der Wundgegend sind die Voraussetzungen für eine Nebeneinwanderung von Zellelementen in die Wundgegend aus der Umgebung gegeben, die sodann die völlige Regenerierung neuer Gewebe in der Wundgegend bewirken.
  • Bisher hat man die eben beschriebene Methode und das pasteformige Mittel zur Förderung der Heilung von Wunden in Geweben mit Blutgefäßen im wesentlichen nur in Fällen von Wunden ausprobiert, die sich aus dem Ziehen von Zähnen ergeben, da solche Wunden die gewöhnlichsten Wunden mit verhältnismäßig großem Gewebe verlust darstellen. Bekanntlich wird nach dem Ziehen eines Zahnes der Teil des Kiefers, der die Stütze des Zahnes bildete, gewöhnlich absorbiert; d. h. daß der menschliche Körper unfähig ist, ohne technische Hilfe von außen neuen Knochen in der Höhle des gezogenen Zahnes zu entwickeln, um die Abmessungen des Kiefers unvermindert zu erhalten.
  • Beim Ziehen eines Zahnes mit Lokalanästhesie ist die Blutung oft gering, was die Gefahr einer Wundinfektion in sich schließt. Ein Unbehaigen nach dem Ziehen eines Zahnes bei Lokalanästhesie ist nichts so Ungewöhniiches. Besonders groß ist die Gefahr einer Wundinfektion und langer Schmerzen in Fällen, wo andere Instrumente als einfache Zahnzangen zum Ziehen gebraucht werden und wo die Wände der Zahnhöhlen beschädigt werden. Alle diese un erwünschten Folgen des Ziehens eines Zahnes hängen mit der Unz-ulänglichkeit der Natur zusammen, Wunden mit Gewebeverlust rasch und ohne Schrumpfung zu heilen. Dagegen, wenn die Wunde nach dem Ziehen eines Zahnes mit der oben beschriebenen Paste versorgt bzw. gepackt wird, hellt sie schnell und ohne Komplikationen, selbst in solchen Fällen, in denen sonst gewöhnlich Wundinfektion und heftige Schmerzen folgen. Die Wunde wird rasch mit dem sich bildenden Knochengewebe aufgefüllt, und einem Schrumpfen des Kiefer ist begegnet. Schon I Tag nach dem Ziehen des Zahnes ist die Wunde nicht mehr druckempfindlich, und die Wand der Wunde besteht aus einem gut verheilten, dichten Gewebe.
  • Folgendes ist ein Beispiel aus der praktischen Anwendung der oben beschriebenen Paste: Ein Patient wünschte eine entfernbare Prothese als Ersatz für seine verlorenen Schneide- und Eckzähne.
  • Die Wurzeln dieser Zähne waren noch da und mußten gezogen werden. Die rechtsseitigen Wurzeln konnten ohne Schwierigkeit und ohne Komplikation gezogen werden, wogegen die Wurzel des linken Augenzahnes an ihrem Ende brach, das daher herausgemeißelt werden mußte. Bei dieser Prozedur wurde die äußere Wand der Alveole für die in Rede stehende Wurzel und auch die Scheidewand zwischen dieser Alveole und der für den anliegenden Schneidezahn zertrümmert. Es wurde für ratsam erachtet, die gebrochenen Kno chentei le zu entfernen, und so ergab sich eine garstige Wunde -mit scharfen Knochenrändern, eine große Gefahr für eine Infektion und die Wahrscheinlichkeit einer beträchtlichen Schrumpfung des verletzten Kieferteils, wenn man die Wunde auf die gewöhnliche Art heilen lassen wollte.
  • Die Wunden in der rechten Kieferhälfte, wo das Ziehen ohne Komplikationen vor sich gegangen war, wurden keiner besonderen Blehandlung unterzogen, wogegen die Wunden in der linken Kieferhälfte mit der oben beschriebenen Paste ausgefüllt wurden.
  • An dem Tage nach der Behandlung konnte in bzw. um dieWundgegend in der linken Kieferhälfte keine Schmerzhaftigkeit oder Empfindlichkeit bemerkt werden, wogegen die Wunden auf der rechten Kieferhälfte so schmerzhaft und empfindlich waren, wie eben eine Wunde von dem Zilehen eines Zahnes I Tag nachher gewöhnlich ist.
  • Der Patient wünschte, daß seine Prothese sofort angefertigt werde. Es wurde ein Abdruck vom Kiefer genommen, und nach ein paar Tagen wurde die nun fertige Prothese eingesetzt. Bei der Untersuchung 2 Monate später wurde gefunden, daß der linksseitige Kiefer die runde Form behalten hatte, die er durch die Füllung der Wunde auf dieser Seite mit der Paste bekommen hatte, und daß er nur sehr wenig eingesunken war, während der Kiefer auf der unbehandelten rechten Seite ganz bedeutend eingesunken und an der Stelle der gezogenen Wurzeln unregelmäßig war.
  • Die beschriebene Paste wurde auch als nützlich befunden zu dem Zwecke, das Heilen infizierter Wunden in der Zahnpulpe zu erreichen bzw. zu fördern, wofür es bisher praktisch kein Heilmittel gab.
  • Wenn die Pulpe eines Zahnes infiziert war, so war es notwendig, entweder die Wurzel zu ziehen oder die ganze Pulpe zu entfernen und Wurzelfüllung vorzunehmen. Mit Hilfe der beschriebenen Paste wurde es unter gewissen Umständen als möglich befunden, eine beschädigte und infizierte Pulpe wiederherzustellen und so einer sonst unvermeidlichen totalen Exstirpation derselben zu begegnen.
  • Nach Mischung des Pulvers und der Flüssigkeit, woraus die oben beschriebene Paste gemacht wird, kann die Mischung getrocknet und pulverisiert werden, und aus dem so erhaltenen Pulver kann bei Bedarf eine Paste mit denselben Eigenschaften und für dieselbe Verwendung wie die oben beschriebene Paste hergestellt werden, und zwar einfach durch Zutat von destilliertem Wasser oder physiologischer Salzlösung. Das durch Trocknen und Pulverisieren der besagten Mischung erhaltene Pulver kann auch unmittelbar in trockenem Zustand in eine Wunde verpackt werden, wobei es sich zeigt. daß es als Regeneriergerüst im Einklang mit den Grundsätzen der Erfindung wirkt.
  • Natürlich sind noch viele andere Abänderungen und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung neben den im vorstehenden beschriebenen und durch Beispiele erläuterten möglich und können in Fachkreisen aus den hierin entwickelten Grundsätzen und Beispielen erfaßt werden.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Wundverso,rgungsmittel, besonders für Wunden mit Gewebelverlust, gekennzeichnet durch ein Mittel, mit dem eine Wunde gefüllt oder verpackt werden kann, das von resorbierbarer Zusammensetzung und von kanaldurchzogenem Bau ist, mit so feinen Kanälen, daß, wenn das Mittel in der Wunde angebracht oder darin verpackt ist, die in denWundflächen unterbrochenen Ultrakapillaren und der Blutplasmakreislauf in sie eindringen können.
  2. 2. Mittel gemäß Anspruch I zum Heilen einer schadhaften Stelle eines lebenden Zahnes, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem resorbiegbaren festen Körper besteht, der so geformt ist, daß er nach Anbringung den Wänden der schadhaften Stelle genau angepaßt ist, wobei dieser Körper aus denaturiertem Zahn hergestellt ist und einen kanaldurchzogenen Bau mit hinreichend feinen Kanälen aufweist.
  3. 3. Mittel gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper, der in einem Schaden in einem lebenden Zahn angebracht wird, um ihn für Teile, die den durch den Schaden verlorengegangenen Dentinteilen entsprechen, zur Heilung zu bringen, denaturiertes Dentin enthält, und für die lteil,e, die den durch den Schaden verlorengegan,genen Zahnschmelzteilen entsprechen, denaturierten Zahnschmelz enthält.
  4. 4. Mittel gemäß Anspruch 1 als Wiederherstellungsgerüst einer biologisch funktionierein den neuen Wurzel in der Kieferhöhle einer gezogenen Zahnwurzel, dadurch gekennzeichnet, daß es eine ausgesuchte tierische Zahn wurzel enthält, die so gestaltet, daß sie in die Höhle paßt und denaturiert ist, um nach Anbringung in der Höhle als resorbierbares, lçanaldurchzogenes Wiederherstellungsgerüst zu -wirken.
  5. 5. Verfahren für Denaturierung und Zubereitung von tierischen oder menschlichen Zähnen bzw. Teilen davon zur Verwendung als solche Geweberegenerier- bzw. -wiederherstellungsgerüste des Mittels gemäß jedem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es die Behandlung der Zähne oder von Teilen derselben mit einer Kalilösung und dann mit einer Lösung von Natriumzitrat umfaßt.
  6. 6. Wundversorgungsmittel gemäß Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Zement besteht, der in Schäden in lebenden Hartgeweben, besonders in Zahnschmelz, gepackt wird, um die Schäden zu heilen, wobei der besagte Zement eine resorbierhare Zusammensetzung aus toten Hefezellen und Blutplasma umfaßt und Blutplasmaverbindungen zwischen den Hefezellen enthält, in die nach Verpackung des Zementes in einem Schaden die Ultrakapillaren von den Wänden des Schadens her eindringen können.
  7. 7. Wundversorgungsmittel gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Mischung eines Pulvers mit resorbierbarer Zusammensetzung und einer Flüssigkeit, die eine Suspension von resorbierbarem organischem Zellmaterial in einer physiologischen Salzlösung ist.
  8. 8. Wundversorgungsmittel gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver aus Kalziumverbindungen zusammengesetzt ist, die die anorganischen Bestandteile der Knochengewebe bilden.
  9. 9. Wundversorgungsmittel gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit eineSuspensi,on von abgetöteten Staphylok.okken in einer physiologischen Salzlösung ist.
  10. IO. Verfahren zur Herstellung einer Paste zum Einfüllen oder Packen in Wunden aus den Wundversorgungsmitteln gemäß Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver und die Flüssigkeit gemischt werden und der Mischung destilliertes Wasser zugegeben wird, um ihre Konsistenz unmittelbar vor Gebrauch zu regulieren.
  11. 11. Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Füllen oder Packen in Wunden aus den Wundversorgungsmaterialiengemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver und die Flüssigkeit gemischt und das Gemisch getrocknet und pulverisiert wird.
  12. 12. Verfahren gemäß Anspruch II, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem getrockneten und pulverisierten Gemisch unter Hinzufügung von destilliertem Wasser eine Paste zum Einfüllen oder Packen in Wunden hergestellt wird.
  13. 13. Verfahren gemäß Anspruch II, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem getrockneten und pulverisierten Gemisch unter Zusatz einer physiologischen Salzlösung eine Paste zum Einfüllen oder Packen in Wunden hergestellt wird.
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