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Verfahren zur Herstellung von Lactoflavin-monophosphorsäureestern
Die Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Lactoflav in-monophos.phorsäureestern
und zur Isolierung des Lactoflavin-5'-monophosphorsäureesters aus den Mischungen
,desselben mit anderen isomeren Lactoflavin-monophospliorsäureestern.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung -ist dadurch gekennzeichnet, daß
ein Vorläufer des Lactoflavins, wie beispielsweise Dihydrolactoflavin, i-D-i'-Ribitylamino-3,
4-dimethyl-benzol oder i-D-i'-Ribitylamino-6-arylazo-3, 4-dimethyl-benzol, oder,
im Falle der Phosphorylnerung mit Chlorphosphorsäureall:ylestern, auch Lactoflavin
selbst mittels einer Chlorphosphorsäure, einem Chlorpbosphorsäure-all"ylester oder
einer Mischung derselben phosphoryliert, das Reaktionsprodukt zum phosphorylierten
Lactoflavin bzw. zum phosphorylierten Lactoflavin-Vorläufer hy drolysiert, letzterer
auf üblichem Weg-, in .das phosp'horylierte Lactoflavin umgewandelt, die erhaltene
Mischung der Isomeren des Lactoflavin-tnonophosphorsäureesters gegebenenfalls mit
Diäthanolamin oder Morpholin umgesetzt, das 5'-Isomere aus der Mischung der gebildeten
Salze isoliert und gegebenenfalls in den freien Lactoflav in-5'-monophosphorsäureester
übergeführt wird.
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Der Ausdruck Chlorphosphorsäure, wie er hier gebraucht wird, bezeichnet
zwei Verbindungen, d.h. Monochlorphosp'horsäure und Dichlorp'hosphorsäure, deren
Formeln die folgenden sind: (H O)2 P O Cl und H O P O C12. Die Bildung dieser zwei
Verbindungen erfolgt durch Umsetzung
zwischen Phosphoroxychlorid
und Wasser oder zwischen Phosphoroxychlorid und Phosphorsäure.
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Der Ausdruck Chlorphosphorsäurealkylester bezeichnet einen Dichlorp'hosphorsäure-monoalkylester
oder einen Monochlorp'hosphorsäure-dialkylester. Die Bildung dieser zwei Verbindungen
erfolgt durch Umsetzung von Phospboroxychlorid mit i bis 2 Molekülen eines Alkanols,
wie beispielsweise Methanol oder Äthanol. Wenn i Mol Alkanol! mit dem Phosphoroxychlorid
zur Reaktion gebracht wird, erhält man den Dichlorphosphorsäure-monoalkylester.
Wenn 2 Mol des Alkanols zur Verwendung gelangen, erhält man den Monochlorphosphorsäure-dial'kylester.
Diese- Verbindungen brauchen nicht aus dem Reaktionsgemisch isoliert zu werden,
denn zur Phosphorylierung kann man einfach das Lactoflavin zusetzen.
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Die Chlorphosphorsäuren werden leicht durch Umsetzen von P'hosphoroxychlorid
mit i bis 2 Mol Wasser gewonnen. Die Reaktion nimmt folgenden Verlauf
POC13 + H20 -> HOPOCI2 -f- HCI |
P O C13 + 2 11,0 -> (H 0) 2 P 0 Cl -f- a H Cl |
Die zwei Ver(bin@dwnbgen, bilden sich auch bei der Umsetzung von Phosphoroxychlorid
mit ortho-P'hosphorsäure. Beispielsweise kann ein geeignetes Chlorphosphorsäurereagens
durch langsamen Zusatz von 61,3 g (0,4 MOI) Phosphoroxychlori.d zu 19,6 g (o,z Mol)
wasserfreier ortho Phosphorsäure, wobei gerührt und auf Raumtemperatur gekühlt werden
muß, erhalten werden. Die Reaktionsmischung wird während etwa i Stunde gerührt.
Um eine möglichst hohe Ausbeute an Chlorphosphorsäure zu gewinnen, läßt man das
Produkt über Nacht stehen. Die Wartezeit ist jedoch nicht unerläßlich, denn die
Chlorphosphorsäure bildet sieh leicht und in guter Ausbeute, sobald Phosphoroxychlorid
mit Wasser oder Phosphorsäure reagiert. Es versteht sieh, daß die Phosphorsäure
auch wässerig sein kann, in welchem Falle beide Reaktionen zur Bildung der Chlorphosphorsäure
beitragen, d. 'h. eine Reaktion zwischen dem Phosphoroxychlorid und Wasser und eine
Reaktion zwischen dem Phosphoroxychlorid und der orfho-Phosp'horsäure. Die Chlorphosphorsäure
kann selbstverständlich auch in Gegenwart des zu phosphorylierenden Körpers gebildet
werden, wobei sie dann sofort mit letzterem reagiert.
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Die Produkte der Phosphorylierunig mit der ChIorplhosp'horsäure bestehen
aus. mono-(chlorphosphorsauren) Salzen der Phosphorsäureester und Chlorphosphorsäureester
von i-D-i'-Ribitylamino-3, 4-dimethyl-benzol und i-D-i'-Ribitylamino-6-arylazo-3,
4-dimethyl Benzol, aus mono-(chlorphosphorsauren) Salzen und mono- (dichlorphosphorsauren)
Salzen der Dihydrolactoflavinester mit Phosphorsäure, aus Polyphosphorsäuren, chlorenthaltender
Phosphorsäure und chlorenthaltenden Polyphosphorsäuren. Cyclische Phosphorsäureester
der Zwischenprodukte können auch gebildet werden. Der Grad der Phosphorylierung
ist abhängig von der Zeitdauer, während der die Ausgangsverbindungen mit der Chlorphosphorsäure
reagieren können. Die hier angegebenen Reaktionen stellen eine Synthese mithypotbetischenZwischenproduktsstrukturen
dar. Obwohl das Vorangehende und das nachstehende Reaktionsschema auf -dem gründen,
was als der wahrscheinlichste Reaktionsverlauf angesehen wird, versteht es sich,
daß die Erfindung keinesfalls auf irgendeine Reaktionstheorie oder Zwischenproduktsstruktur
beschränkt ist.
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Im Falle .der Dichlorphosphorsäure kann die Reaktion wie folgt formuliert
werden:
Das obige monochlorphosphorylierte Produkt kann weiterchlorphosphoryliert werden,
je nach Reaktionszeit wie folgt:
und/oder
Die Verbindungen (b) und (c) können weiterphosphoryliert werden.
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Im Falle der Monochlorphosphorsäure sind die entsprechenden Reaktionen
die folgenden:
Nach weiterer Behandlung mit Monochlorphosphorsäure ergibt sich folgendes:
Die Verbindung (e) kann weiterphosphoryliert werden.
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In den obigen Formeln bedeutet R O H Dihydrolactoflavin, i-D-i' Ri@bitylamino-3,4-dimefhyl-benzol
oder i-D-i'-Ribitylamino-6-arylazo-3, 4-dimethylbenzol.
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Die Hydrolyse .der Zwischenprodukte der Reaktion mit den Chlorphosphorsäuren
bewirkt je nachdem zuerst die Abspaltung der salzbildenden H O P O Cl.., oder (H
0)2P O C1, gefolgt von der Freisetzung des Monophosp'horsäureesters,welcher entsprechend
als R0 P 0 (O H.) bezeichnet werden kann. Der P'hosp'horylierungsgrad ist belanglos,
da das Endprodukt der Hydrolyse in jedem Falle der Monophosphorsäureester des Zwischenproduktes
ist. Das Hauptprodukt ist ein 5'-Ester, doch besteht eine kleine Menge aus den anderen
Isomeren, d. h. den 2'-, 3'- und 4'-Isomeren.
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Obwohl die vorgenanntenEstersalzederZwischenprodükte isoliert werden
können, um sie zu reinigen oder um daraus deren Derlivate herzustellen, z. B. durch
Umsetzung mit Ammoniak, ist es nicht erforderlich, diese Isolierung vorzunehmen,
wenn
inan dies.lben in Lactoflavin-nionophosphorsäureester umwandeln
will. Im letzten Falle wird die nach Phosphorvlierung der Zwischenprodukte erhaltene
Reaktionsmischung einfach in mehrere Volumen Wasser gegossen und für einige Stunden
stehengelassen.Während dieser Zeit hy drolysieren die restlichen, nicht umgesetzten
Chlorphosphorsäuren vollständig zu Phosphorsäure und Salzsäure, und die Zwiscbenestersalze
erleiden ebenfalls eine I3vclrolyse, welche zu den Monophosp!horsäureestern der
Zwischenprodukte führt. Die letzteren können dann leicht in Lactoflavin-monophospborsäure
übergeführt werden. So kann der durch Hydrolyse, während der er sich in Lösung befindet,
erhaltene Dilivdrolactoflavin - monophosphorsäureester, beispielsweise mit Wasserstoffperoxyd,
zum stabilen Lactoflavin-monophosp'horsäureester oxydiert werden. Die Monophosphorsäureester
des i-D-i'-Ribitylainino-6-arylazo-3, q.-dimethyl-benzol, die ,durch Hydrolyse erhalten
werden, können mit Barbitursäure zum Lactoflav in - monopliosphorsäureester kondensiert
werden; oder sie können zum Monophosphorsäureester des i-D-i'-Riliitvlaminofi-amino-3,
4-dimethyl-benzol reduziert «-erden, «-elch letzteres durch Kondensation mit Alloxan,
Alloxantin oder deren Mischungen den Lactoflavinmonophosphorsäureester liefert.
Der Monophosphorsäureester von i-D-i'-Ribityla,mino-3, 4.-dimethyl-benzol kann leicht
mit Aryldiazoniumsalzen zu den Monopliosphorsäureestern des i-D-i'-Ribitylainino-6-arylazo-3,
4-dimethyl-benzols, welches seinerseits, wie oben besschrieben, in Lactoflavininonophosphorsäureester
überführbar ist, gekuppelt «-erden.
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Wenn man bei der Phosphory lierung des Lactoflavins mit einem Chlorpbosphorsäurealkylester
einen Dichlorphosphorsäure-monoalkylester verwendet, so bildet sich anscheinend
zuerst das Hydrochlorid eines Zwischenesters, nämlich das Hydrochlorid des Lactoflavvlchlorphosphorsäure-monoalkvIesters,
das nach milder Hydrolyse den entsprechenden Lactoflavylphosphorsäure-monoalkylester
liefert. Wenn bei derselben Reaktion ein Monochlorphosphorsäure - dialkylester verwendet
wird, .entsteht vermutlich zuerst das Hydrochlorid eines Zwischenesters, nämlich
das Hydrochlorid des L actoflavvlphospliorsäure-dialkylesters, das bei der milden
Hydrolyse den entsprechenden Lactoflavylliliospliorsäure-diall;ylest-er liefert.
Die obigen Ausführungen gründen auf das, was als der wahrscheinlichste -'erlauf
der Reaktionen mit dem Clilorphosphorsäuremono- und -diallzylester anwird, wobei
es sich versteht, das keine Einschränkung der Erfindung auf irgendeine spezifische
Meaktionstlierorie erfolgen soll.
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Die Lactoflavylphospliorsäureinono- und -dialkylesterkönnen weiter
zum Lactoflav in-monophosphorsäureester 'livdroly siert werden. So gibt der Lactoflavylpliospliorsäure
- monoalkylester mit i Mol Wasser den entsprechenden Alkanol und Lactoflavin-monopliosphorsäureester.
Im Falle der Lactoflav_vlpliospliorsäure-diallcylester sind 2 Mol Wasser zur Hydrolyse
erforderlich. Die Hydrolyse wird mit Vorteil in Gegenwart einer Mineralsäure, z.
B. Salzsäure, durchgeführt. Gelindes Erwärmen erleichtert die Reaktion.
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Da die vollständige Hydrolyse zum Lactoflavinmonophosphorsäureester
direkt mit der Reaktionsmischung .zwischen Lactoflavin und den C'hlorpliospborsäureallcylestern
erfolgen kann, ist es nicht nötig, die Hydrochloride der intermediären Ester oder
die Lactoflavylphospliorsäure-mono- oder dialkylester aus der Reaktionsmischung
zu isolieren. In diesem Falle ist die Reaktionsmischung sauer genug, so daß weitere
Säure nicht zugesetzt werden muß, um die Hydrolyse zu erleichtern; der Zusatz von
Wasser allein genügt.
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Wie oben hervorgehoben, entstehen neben dem Hauptprodukt, nämlich
dem Lactoflavin-5'-monopbosphorsäureester, eine kleine Menge der Lactoflavin-2'-,
3'- oder .4'-monophospborsäureester. Von diesen Isomeren des f,actoflavin-inonophosphorsäureesters
ist allein der 5'-Isomere biologisch voll wirksam. Es ist daher wünschenswert, diese
Substanz in reiner Form, frei von den anderen Isomeren, zu gewinnen. Die Eigenschaften
der verschiedenen Isomeren sind allerdings so weitgehend ähnlich, daß die Abtrennung
des 5'-Isomeren von den anderen sehr schwierig ist.
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Es ist nun unerwarteterweise festgestellt worden, daß die Diäthanolamin-
und Morpbolinsalze des Lactoflavin-5'-monophospliorsäureesters in ihren Löslichkeitseigenschaften
so weit verschieden sind von den entsprechenden Salzen der anderen Isomeren, daß
die Abtrennung des gewünschten 5'-Isomeren in reiner Form leicht erfolgt. Diese
neuen Diäthanolamin- und -lorp'liolinsalze des Lactoflavin-5'-monophospliorsäureesters
sind auch an sich physiologisch wertvolle Verbindungen, denn sie enthalten das biologisch
aktive 5'-Isomere in einer leichtlöslichen, nicht toxischen Form, die sich für therapeutische
Verwendung eignet. Wenn gewünsc'lit,können diese Salze mühelos in den freien ,'-'-lonophosphorsäureester
durch einfaches Ansäuern ihrer wässerigen Lösung, z. B. mit einer Mineralsäure,
umgewandelt werden, wobei der 5'-Ester in reiner Form kristallisiert.
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Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt also auch die
Isolierung des Lactoflavin-5'-inonop,hosphorsäureesters aus den Mischungen desselben
mit anderen Isomeren des Lactoflavinmonophospliorsäureesters sowie die Herstellung
der neuen Diäthanolamin- und Morpholinsalze des Lactoflavin - monopliosphorsäureesters.
Die den Lactoflavin-j'-monop'hosphorsäureester und die andern Isomeren enthaltende
Mischung wird einfach mit Diäthanolamin oder lIorpholin umgesetzt, wobei sich eine
-Mischung der entsprechendenAminsal.ze der Isomeren des Lactoflav in-monophospliorsäureesters
bildet. Die Aminsalze des Lactoflavin-5'-monophosphorsäureesters «erden sodann von
der Mischung abgetrennt, beispielsweise durch frah tionierte Kristallisation. Letztere
kann so durchgeführt werden, daß ein mit Wasser mischbares Lösungsmittel, wie Äthanol,
Isopropanol oder Aceton, einer wässerigen Lösung der Mischung der
Aminsalze
der Isomeren zugesetzt wird. Die entsprechenden Aminsalze,der anderen Isomeren bleiben
in der Mutterlauge in Lösung. Die Diäthanolamin-und t\/Iorpholinsalze des Lactoflavin
- 5' - monophosphorsäureesters werden leicht durch Behandlung mit einer geeigneten
Säure in den freien Lactoflavin-5'-monophosphorsäureester umgewandelt.
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Während der Umsetzung der Mischung der Isomeren des Lactoflavin-monophosphorsäureesters
mit den vorgenannten Aminen bilden sich entweder die Mono- oder die Diaminsalze
oder Mischungen derselben, je nach der Menge des verwendeten Amins. Bei der Titration
mit Diäthanolamin oder Morpholin zeigt die potentiometrische Titrationskurve des
Lactoflavin - monophosphorsäureesters einen scharfen Knick bei ungefähr pH 4 in
dem Augenblick, wo i Mol des Amins pro Mol des Lactoflavin-monophosphorsäureesters
addiert worden ist. Wenn ein weiteres Mol Amin zugesetzt wird, steigt das pH langsam
auf etwa 7, wo ein kaum wahrnehmbarer Knick in der Kurve zeigt, daß das zweite Mol
Amin in dem Disalz nur sehr schwach gebunden ist. Beim Zusatz eines mit Wasser mischbaren
Lösungsmittels, z. B. Äthanol, Isopropanol oder Aceton, zur wässerigen Lösung der
Aminsalze fällt ein Salz aus, das je nach dem pH, an dem die Ausfällung erfolgt,
aus .dem Monoode, Diaminsalz oder einer Mischung derselben besteht. Bei einem PH
von etwa 4 ist das ausgefällte Salz praktisch ausschließlich ein Monoaminsalz, während
bei einem pH von mindestens etwa 9 das ausgefällte Salz zur Hauptsache ein Diaminsalz
ist. Bei dazwischenliegenden pH-Werten werden Mischungen der Mono- und Diaminsalze
erhalten, wobei allerdings bei PH 7 zur Hauptsache das Monoaminsalz gewonnen wird.
Unabhängig davon, ob das Mono- oder das Diaminsalz oder Mischungen derselben erhalten
werden, erlaubt die fraktionierte Kristallisation die Abtrennung des entsprechenden
Aminsalzes des gewünschten 5'-Isomeren,des Lactoflavin-monophosphorsäureesters.
Infolge ihrer Stabilität werden indessen die Monoaminsalze bevorzugt.
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Gemäß einer empfehlenswerten Ausführungsform des Isolierungsverfahrens
für das 5'-Isomere wird eine wässerige Lösung, die sowohl den Lactoflavin-5'-monophosphorsäureester
wie auch die anderen Isomeren enthält, auf -ein pH von mindestens etwa 4, mit Vorteil
innerhalb eines pH-Intervalls vonetwa 4 bis i o, mittels Diäthanolamin oder Morpholin
gebracht, worauf die Lösung mit einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, z. B.
Äthanol, Isopropanol oder Aceton, fraktioniert kristallisiert wird, um die entsprechenden
Salze .des Lactoflavin - 5' - monophosp'horsäureesters zu gewinnen; wie oben hervorgehoben,
werden entweder die Mono- oder Diaminsalze oder Mischungen derselben erhalten, je
nach dem verwendeten pH. Wenn gewünscht, können die Aminsalze der Mischung der Isomeren
des Lactoflavin-monop'hosphorsäureesters nach Einstellung des pH durch Eindampfen
der Lösung im Vakuum vor der Fraktionierungsstufe hergestellt werden. Es versteht
sich, daß das Verfahren zur Isolierung des Lactoflavin-5'-monophosphorsäureesters
und der Diäthanolamin- und Morpholinsalze .desselben auf jede Mischung des 5'-Isomeren
mit anderen Isomeren anwendbar ist, ohne Rücksicht auf den Ursprung dieser Mischung.
Auch versteht es sich, daß der Ausdruck Diäthanolamin- und Morpholinsalze auch .die
Hydratformen dieser Salze umfaßt. Beispiel i Zu 61,3 g (0,4 Mol) Phosphoroxychlorid
werden langsam unter gutem Schütteln und Kühlen auf Zimmertemperatur 7,2 g (0,4
Mol) Wasser zugegeben. Die Mischung wird gerührt, bis die Entwicklung von Chlorwasserstoff
beendet ist, und während ungefähr 16 Stunden stehengelassen. Dann werden 3,78 g
Dihydrolactoflavin unter Rühren zugesetzt. Letzteres löst sich nach kurzer Zeit
auf unter Entwicklung von Chlorwasserstoff. Die Lösung wird während 5 Stunden bei
Raumtemperatur gerührt und hernach in 6oo ccm Wasser gegossen. Der so erhaltenen
Lösung von Dihydrolactoflavin-monophosphorsäureester wird so viel Wasserstoffperoxyd
zugegeben, daß Oxydation eintritt, was ersichtlich ist am Farbwechsel auf typisch
gelb und am Erscheinen der typischen Fluoreszenz des Lactoflavin - monophosphorsäureesters.
Nach Stehen kristallisiert der Lactoflavin-monophosphorsäureester aus. Die Verbindung
schmilzt bei ungefähr z95° C. Deren Analyse stimmt auf die Formel C17H1eN40sP 03H2.
Die optische Drehung einer 2o/oigen Lösung in konzentrierter Salzsäure ist [a] 20
= -I- 44,5°. Bei potentiometrischer Titration mit Natriumhydroxyd zeigt die Titrationskurve
nach Zugabe von einem genauen Äquivalent Alkali bei PH 4,5 einen deutlichen Knick.
Einen zweiten Knick bei PH 8,5 zeigt die Kurve nach Zugabe eines zweiten Äquivalents
Alkali.
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Beispiel e 7,2 g (0,4 M01) Wasser werden langsam unter gutem Schütteln
und unter Kühlen auf Zimmertemperatur mit 61,3 g (0,4 Mol) Phosphoroxychlori.d langsam
versetzt. Die Mischung wird gerührt, bis die Entwicklung von Chlorwasserstoff beendet
ist, und während ungefähr 16 Stunden stehengelassen. Dann werden unter Rühren 5,1
g (o,o2 Mol) i-D-i'-Ribitylamino-3, 4-dimethylbenzol (Ribitylxylidin) zugegeben.
Letzteres löst sich unter Entwicklung von Chlorwasserstoff auf. Die Lösung wird
während 6 Stunden bei Zimmertemperatur geschüttelt. Unter Kühlen werden 5oo ccm
wasserfreier Äther zugefügt. Ein Öl scheidet sich ab. Nach Verrühren mit frischem
Äther wird es fest. Diese Substanz wird mit 25o ccm Wasser gekocht, um Hydrolyse
zum beständigen Monophosphorsäureester zu. bewirken. Die dadurch erhaltene wässerig,,-
Lösung wird im Vakuum auf ein kleines Volumen eingeengt, dann werden mehrere Teile
Aceton zugegeben. Der Monophospborsäureester des i-D-i'-Ribitylamino-3, 4-dim-ethyl-benzols
scheidet sich als ölige Masse ab, die beim Stehen hart wird. Sie wird abfiltriert,
mit
Aceton und Äther gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die Verbindung
ist sehr hygroskopisch und im Gegensatz zum Ribitylxyli.din selbst bei Zimmertemperatur
sehr wasserlöslich. Bei der potentiometrischen Titration mit Natriumhydroxyd zeigt
sie nach dem Zusatz von 2 Äquivalenten Alkali einen Knick bei ungefähr pH 9.
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Wird für die Herstellung des Lactoflavin-monophosphorsäureesters der
Monophosphorsäureester des Ribitylxylidins verwendet, so ist es nicht notwendig,
die Verbindung in fester Form zu isolieren. DurchWiederholen des Phosphorylierungspro,zesses
und Zugeben der P'hosphorylierungsreaktionslösung in mehrere Volumen Wasser an Stelle
von Äther und Neutralisieren der erhaltenen Lösung auf ungefähr PH 3 mit Ätznatron
erhält man eine wässerige Lösung der Verbindung, die sich zur Umwandlung in den
Lactoflavin-monophospliorsäureester eignet.
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Beispiel 3 Der wässerigen Lösung des Monophosphorsäureesters des erhaltenen
Ribitylxylidins, wie im letzten Abschnitt von Beispiele beschrieben, wird eine gleichwertige
Menge Benzoldiazoniumchloridlösung, die durch Diazotieren von Anilin mittels Natriumnitrits
inGegenwartvonSalzsäurehergestelltwurde, zugegeben. Die Temperatur wird zwischen
io und 20° C gehalten. In ungefähr 5 Minuten scheiden sich rote Kristalle von Monophosphorsäureester
des i - D - i' - Ribitylamino -3, 4- dimethyl -6 -phenylazobenzols ab. Durch gelegentlichen
Zusatz von Natriumacetat wird das pH während ungefähr 6 Stunden auf ungefähr 3 gehalten.
Die roten Kristalle werden abfiltriert und mit gesättigter N atriumchlori.dlösung
gewaschen, bis sie von anorganischen Phosphaten befreit sind; hernach werden sie
mit Luft getrocknet. Diese ;Mischung von Natriumchlorid und von Monophosphorsäureester
des i - D - i' - Ribitylamino - 3, 4 - dimethyl-6-ph-enylazo-benzols ist ohne weitere
Reinigung .zur Umwandlung in den Monophosphorsäureester des Lactoflavins zu gebrauchen.
Der reine Monophosphorsäureester des i-D-i'-Ribitylamino-3, 4-dimefhyl-6-phenylazo-benzols
wird durch Extraktion der Mischung mit Butylal'kohol, Einengen auf ein kleines Volumen
und Fällen mit Äther erhalten. Bei der potentiometrischen Titration mit Natriumhydroxyd
zeigt dieTitrationskurve des so erhaltenen Produktes einen scharfen Knick bei ungefähr
PH g, d. h. nach Zugabe von 2 Mol Alkali.
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Beispiel 4 ' 14,4g (0,8 110l) Wasser werden langsam unter starkem
Schütteln und Kühlen auf Raumtemperatur zu 122,6g (o,8 Mol) P'hosphoroxychlorid
zugegeben. Die Mischung wird gerührt, bis die Entwicklung von Chlorwasserstoff beendet
ist, und über Nacht stehengelassen. Unter Rühren werden hernach 7,18 g (0,8 Mol)
i-D-i'-Ribitylamino-3, 4-dimethyl-6-phenylazo-henzol zugefügt. Letzteres löst sich
unter Entwicklung von Chlorwasserstoff auf. Die Lösung wird während 6 Stunden bei
Zimmertemperatur geschüttelt. Sie wird .dann langsam in 300 ccm Wasser gegossen.
Die Temperatur steigt auf 8o bis 85° C und bewirkt dabei die Hydrolyse zum beständigen
Monophosphorsäureester des i-D-i'-Ribitylamino-3, 4-dimethyl-6-phenylazobenzols.
Die Lösung wird gekühlt und auf pH 2,5 durch vorsichtige Zugabe von Natriumhydroxyd
eingestellt. Der Monophosphorsäureester des i -D-i'-Ribitylamino-3, 4--dimethyl-6-phenylazobenzols
kristallisiert aus. Er wird abfiltriert und mit gesättigter Natriumchloridlösung
gewaschen, bis er frei von anorganischen Phosphaten ist; dann wird er an der Luft
getrocknet. Im Gegensatz zur verwandten unphosphorylierten Verbindung ist der Monophosphorsäureester
äußerst löslich.
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Ein reines Bariumsalz wird durch Suspension der Natriumchlorid-i-D-i'-ribitylamino-3,
4-dim.ethyl - 6 - phenylazo - benzol - monophosphorsäureester-Mischung in Wasser,
Einstellen des pH mit Natriumhydroxyd auf g, um die Auflösung zu bewirken, und Zugabe
von Bariumchloridlösung erhalten. Das abgeschiedene unlösliche Bariumsalz des Monophosphorsäureesters
wird abfiltriert, mit Wasser chloridfrei, dann mit Alkohol und Äther gewaschen und
getrocknet. Die Substanz enthält 5,53% Phosphor.
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Be.ispiel5 3 g Bariumsalz des Monophosphorsäureesters des i -D - i'-Ribitylamino
- 3, 4--dimethyl-6-phenylazobenzols., erhalten wie im letzten Abschnitt des Beispiels
4 beschrieben, werden in 50 ccm Wasser suspendiert. 5 ccm n-Schwefelsäure
werden zugegeben, um den Ester .zu befreien. i g Palladiumkohlekatalysator wird
zugesetzt und die Mischung bei 70° C unter einem Druck von 35 Atm. während Stunden
hydriert. Der Katalysator und das Bariumsulfat werden a.bfiltriert. Die erhaltene
Lösung ist nun praktisch farblos, was die vollständige Reduktion des Monophosphorsäureesters
von i-D-i'-Ribitylamino-3, 4-dimethyl-6-phenylazobenzol anzeigt. Die Lösung wird
mit Natriumhydroxy d alkalisch gemacht und das gebildete Wasser und Anilin im Vakuum
abdestilliert. Nach Zusatz von Alkohol zum Rückstand scheidet sich das Natriumsalz
des Monophosphorsäureesters von i -D- i'-Ribitylamino-3, 4-dimethyl-6-amino-benzol
aus.
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Beispiel 6 Die Suspension in Alkohol des Natriumsalzes des Monophosphorsäureesters
des i-D-i'-Ribitylamino-3, 4-dim,ethyl-6-amino-benzols, erhalten nach Beispie15,
wird mit konzentrierter Salzsäure angesäuert und unter Rückfluß erhitzt. 2 g Alloxantin
werden ,zugegeben und die Mischung unter Rückfluß und Rühren während 5 Stunden gekocht.
Es entsteht die typische gelbe Farbe und Fluoreszenz des Lactoflavin-monophosphorsäureesters.
Die Lösung wird gekühlt, mit Wasser versetzt und nicht umgesetztes Alloxantin durch
Filtration entfernt. Der Ester wird auf Fullererde adsorbiert und gut mit Wasser
gewaschen. Er wird mit Natriumhydroxyd
eluiert, wobei eine von
anorganischen Phosphaten völlig freie Lösung des Natriumsalzes von Lactoflavin-monophosphorsäureester
entsteht. An Stelle von Alloxantin kann in der Reaktion auch Alloxan oder eine Mischung
von Alloxan und Alloxantin verwendet werden.
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Beispiel Eine Lösung von o;oi Mol Mononatriumsalz des Monophosphorsäureesters
des r-D-z'-Ribitylam.ino-3, 4-dimefihyl-6-phenylazo=benzols in 94ccm Wasser wird
durch Zusatz von o,oi Mol Natriumhydroxyd zu einer wässerigen Suspension von o,oi
Mol der freien Es ternatriumchloridmischung, erhalten nach Beispiel 4, bereitet.
Dieser Lösung werden 3o g Natriumchlorid zugegeben. Das bewirkt die Abscheidung
des Mononatriumsalzes des Monophosphorsäureesters des i-D-i'-Ribitylamino-3, 4-dimethyl-6-phenylazo-benzols,
das abfiltriert, mit gesättigter Natriumchl-oridlösung gewaschen und an der Luft
getrocknet wird. Das trockene Produkt wird mit 3 g Barbitursäure in einer Mischung
von 62 ccm Dioxan und 12 ccm Eisessig während 61/2 Stunden unter RückfluB ,zum Sieden
erhitzt. Die Reaktionsmischung wird gekühlt und von nicht umgesetzten Materialien
abfiltriert. Das Filtrat zeigt die typische Fluoreszenz des Lactoflavinmonoph-osp'h.orsäureesters.
Die Substanz wird durch Zusatz von Bariumchloridlösung und Filtration des erzielten
Niederschlages .des schwerlöslichen Bariumsalzes des Lactoflavin-monophosphorsäureesters
isoliert.
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Beispiel 8 16,2 ccm Methanol (0,4 Mol) werden langsam unter Rühren
und Kühlen auf Raumtemperatur in 36,6 ccm Phosphoroxychlorid (0,4 Mol) gegossen.
Nachdem die Entwicklung von Sälzsäuregas aufgehört hat, wird die den Dichlorphosphorsäuremonomethylester
enthaltende Reaktionsmischung während ungefähr 16 Stunden stehengelassen. 3,76 g
(o,oi Mol) Lactoflavin werdien zugesetzt. Rasche Auflösung erfolgt; die Lösung wird
während 5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Sie wird hernach unter Kühlen auf
Raumtemperatur in 5oo ccm wasserfreien Äther gegossen. Der erhaltene gelbe Niederschlag
-des Zwischenestersalzes (Lactoflavyl - chlorphosphorsäure - monomethylesterhydro
= chlorid) wird abfiltriert, mit Äther gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die trockene
Substanz wird in einer Mischung von 36 ccm Dioxan und 4cem Wasser gelöst. Kurze
Zeit, nachdem sich alles gelöst hat, beginnt der I.actoflavyl-phospliorsäuremonomethylester
auszukristallisieren. Das Produkt wird abfiltriert, mit Dioxan und Äther gewaschen
und getrocknet. Bei der potentiometrischen Titration mit Natriumhydroxyd zeigt sieh
ein einzelner Knick der Kurve bei pH 5.
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Der Lactoflavyl-phosphorsäure-monomethylester wird in 5 ccm 36o/oiger
konzentrierter Salzsäure gelöst und mit 30 ccm Wasser versetzt. Es scheidet
sich -ein Syrup ab, der beim Reiben kristallisiert. Der so erhaltene Lactoflavin-monophosphorsäureester
wird abfiltriert, mit Äthanol gewaschen und getrocknet.
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Beispiel 9 32,4 ccm (0,8 Mol) Methanol werden unter Kühlen auf Zimmertemperatur
und Rühren zu 36,6 ccm P'hosphoroxycblorid gegossen. Nachdem die Entwicklung von
Salzsäuregas aufgehört hat, wird das den Chlorphosphorsäuredimethylester enthaltende
Reaktionsprodukt während 16 Stunden stehengelassen. 3,76g Lactoflavin werden zugefügt.
Es tritt rasche Auflösung ein. Die Lösung wird bei Raumtemperatur während 61/2 Stunden
gerührt. Sie wird dann unter Kühlen in 5oo ccm wasserfreien Äther gebracht. Das
Zwischenestersalz (Lactoflavyl - phosphorsäuredimetlivlester - hvdrochlorid) scheidet
sich als ein Sirup aus, der mit Xtlier gewaschen ,wird. Beim Behandeln mit Eis bildet
der Sirup Lactoflavvl-phosphorsäuredimethylester, der kristallisiert. DieerhalteneMasse
wird filtriert, die Kristalle werden mit Wasser, Alkohol und Äther gewaschen und
im Vakuum getrocknet. Der so erhaltene Lactoflavyl-p'hosphorsäuredimethylester ist
eine neutrale Verbindung.
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o,5 g Lactoflavyl - phosphorsäuredimethylester werden in i ccm konzentrierter
Salzsäure gelöst und die Lösung mit 5 Volumen Wasser verdünnt. Das auskristallisierte
Produkt ist Lactoflavinmonophosphorsäureester.
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Beispiel io 23,3 ccm (0,4 Mol) wasserfreies Äfhanol werden unter langsamem
Rühren und Kühlen auf Zimmertemperatur in - 36,6 ccm Phosphoroxychlorid gegossen.
Nachdem die Entwicklung von Salzsäuregas beendet ist, wird die Dichlorphosphorsäureäthylester
enthaltende Mischung während ungefähr 1,6 Stunden ,steherngelassen. 3,76 g Lactoflavin
werden zugegeben. Letzteres löst sich rasch auf. Die erhaltene Lösung wird während
71/2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Unter Kühlen wird sie in 5oo ccm trockenen
Äther gegossen. Der sich ergebende Niederschlag des Zwischenestersa:l.zes (Lactoflavyl
- chlorphosphorsäure - monoäthylester -hydrochlorid) wird abfiltriert, mit Äther
gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die trockene Substanz wird in einer Mischung
von 36 ccm Dioxan und 4 ccm Wasser gelöst. Nach 2o Minuten kristallisiert der Lactoflavyl-phosphorsäure-monoäthylester
aus. Das Produkt wird abfiltriert, mit Dioxan und Äther gewaschen und getrocknet.
Die potentiometrische Titration mit Natriumhydroxyd zeigt einen einzigen Knick bei
ungefähr pH 5.
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Beispiel ii Bei einer Temperatur zwischen 2o und 25'C werden 46,6
ccm (o,8 Mol) wasserfreies Äthanol langsam unter Rühren in 36,6 ccm Phosphoroxychlorid
gegossen. Nachdem die Salzsäuregasentwicklung beendet ist, wird die Chlorphospborsäurediäthylester
enthaltende Reaktionsmischung während ungefähr 16 Stunden stehengelassen. 3,76 g
Lactoflavin werden zugegeben und die erhaltene
Mischung gerührt
und auf 50° C erwärmt. Die Lösung wird nach ungefähr io Minuten klar. Sie wird auf
Raumtemperatur gekühlt und 3 Stunden hei dieser Temperatur stehengelassen. 5oo ccm
wasserfreier Äther werden dann zugegeben. Der erhaltene Niederschlag des Zwischenestersalzes
(L actoflavyl - pl-iosphorsätzrediäthylester - hydrochlorid) wird abfiltriert, mit
Äther gewaschen lind getrocknet. Die Substanz wird mit 50 g einer Eiswasserinischung
behandelt, wobei sich Lactoflavylliliospliorsäurediäthylester bildet, der durch
Zentrifugieren abgetrennt. mit Alkohol gewaschen und g getrocknet wird.
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Beispiel 1:2 Bei einer Temperatur zwischen 20 und 25'C werden .I6,6
ccm wasserfreies Äthanol langsam unter Rühren mit 36,6 ccm Phosphoroxychlorid vermischt.
Nachdem die Sal.zsäuregasentwicklung beendet ist, wird die Chlorphosphorsäurediäthylester
enthaltende Reaktionsmischung während ungefähr 16 Stunden steheng gelassen.
3,76g Lactoflaviri werden zugegeben, diese Mischung gerührt und während d.
Stunden auf 5o° C erhitzt. Sie wird gekühlt, und die klare Lösung wird in 6oo ccm
wasserfreien Äther gegossen. Das erhaltene Zwischenestersalz (Lactoflavvl - pliosphorsäurediätli_vlester
- hvdrochlorid) scheidet sich gummiartig aus: es wird mit Äther gewaschen. Die Substanz
wird in 5o ccm Wasser unter leichtem Temperaturanstieg aufgelöst. Nach dem Abkühlen
kristallisiert Lactoflavinphosphat aus; es wird filtriert, mit i n-Salzsäure, Äthanol
und Äther gewaschen und getrocknet.
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Das folgende Beispiel zeigt die direkte Herstellung von Lactoflavinpliosphat
ohne Isolierung des Zwischenestersalzes oder des niederen AlkyllactoflavvlpIiosphats.
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Bei spiel13 64,8 ccin (i,6 llol) lletlianol «-erden unter Kühlen auf
Raumtemperatur und unter Rühren in 73,2 ccm (0,8 Mol) Phosphoroxychlorid gegossen.
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acli Beendigung der Salzsäuregasentwicklung wird das Nlonochlorphosphorsäuredimethylester
enthaltende Reaktionsprodukt während ungefähr 16 Stunden stehengelassen. 15,0.1g
(0,0d Mol) Lactoflavin werden zugegeben. Die Auflösung ist in 5 Minuten beendet.
Die erhaltene Lösung wird während 8 Stunden bei Ziminerternperatur gerührt. Idernach
werden langsam 5o ccm Wasser zugefügt, wobei die Temperatur auf 85° C steigt. Man
setzt weitere ioo ccm Wasser zu. Die Kristallisation von I,actoflavin-monophosphorsäureester
dauert ungefähr 16 Stundeil. Das Produkt wird filtriert, mit i n-Salzsäure, Äthanol
und Äther ge-,vaschen und getrocknet. Es besteht im wesentlichen aus reinem Lactoflav
inphos-phat.
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Beispiel 1q.
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61,3g (04M01) Phosp:horoxychlorid werden unter Rühren und Kühlen auf
2o bis 25°C langsam mit 7.-2g (0,4 -.%101) Wasser versetzt. Das Schütteln wird so
lange fortgesetzt, bis die Salzsäuregasentwicklung beendet ist. Die Mischung wird
während ungefähr 16 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. 7,52 g (o,oa Mol)
Lactoflav in werden unter Rühren darin aufgelöst. Das Schütteln wird während 6 Stunden
bei Raumtemperatur fortgesetzt, wobei sich Salzsäuregas entwickelt. Die Lösung wird
dann in 150 ccm Wasser gegossen. Man läßt die Temperatur auf 8o bis 9o° C
steigen. Nach 15 Minuten wird die erhaltene klare, dunkelrote Lösung auf ungefähr
2o° C abgekühlt. Die Mischung der Isomeren des Lactoflavin-monophosphorsäureesters
kristallisiert langsam. Das Produkt wird abfiltriert, mit n-Salzsäure, Alkohol und
Äther gewaschen und getrockriet. Das Produkt besteht zu 681/o aus Lactoflavin-5'-monophosphorsäureester.
Der Rest enthält mehr oder weniger von den 2'-, 3'- und 4'-Isomeren des Lactoflaviri-monophosphorsäureesters.
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9,2 g einer Lactoflav in-5'-monopliosphorsäure-°ster und andere Isomere
des Lactoflav in-monophosphorsäureesters enthaltenden Mischung, wie man sie gemäß
den vorhergehenden Beispielen erhalten kann, werden in ungefähr i5o ccm Wasser aufgeschlämmt.
Das PH wird durch Zusatz von Morpholin auf 7 gebracht, wobei sich nach gelindem
Erwärmen fast alles auflöst. Die Lösung wird von kleinen Mengen ungelöstem Material
abfiltriert und mit 5 Volumen Äthanol versetzt. Das llonomorpholinsalz des Lactoflavin-5'-monophosphorsäureesters
scheidet sich ab und wird abfiltriert, mit Äthanol gewaschen und getrocknet. Die
anderen I_actoflavin-monophosphorsäureester-isomere sind in der Mutterlauge enthalten
und werden daraus durch Verdampfen der Mutterlauge im Vakuum "ewonneil.
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Das Lactoflavin - 5'- lnonophosphorsäureestermonomorpholinsalz wird
als wasserlösliches gelbes Pulvererhalten, das gewöhnlich 2MoleküleKristallwasser
enthält. Beim Erhitzen wird die Verbindung dunkel und schmilzt bei 202 bis 20.4°
C unter Zers-etzung.
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Beispiel i5 einer Lactoflavin-5'-moriophospliorsäureester und andere
Lactoflavin-monophosphorsätireester-isomere enthaltenden Mischung werden in 2o ccm
Wasser aufgeschlämmt und mit so viel Diäthanolamin versetzt, daß das pH auf 8,8
steigt und Auflösung erfolgt. Die Lösung wird von ungelöstem Material filtriert.
Durch Zusatz einer kleinen Menge Essigsäure wird das pH auf 4,8 gebracht. Man gibt
5 Volumen Äthanol zu. Der dadurch erzeugte Niederschlag wird abfiltriert und in
io Teilen Wasser durch Zusatz von Diäthanolamin bei einem pH von 8 wieder gelöst.
Die Lösung wird von ein wenig ungelöstem Material abfiltriert. Das pH wird durch
Zusatz von Essigsäure auf 4,8 gebracht. Beim Versetzen mit 5 Volumen Äthanol fällt
das Diätlian.olaminsalz des Lactoflavin-monophosp'horsäureesters aus. Das Produkt
wird abfiltriert, mit Äthanol gewaschen und getrocknet. Es besteht im wesentlichen
aus reinem Lactoflavin-
5'-mono@hosp'-horsäureester-diäthanolamin@salz.
Eine Mischung der Diäthanolaminsalze der anderen Isomeren ist in der Mutterlauge
enthalten und kann daraus durch Verdampfen im Vakuum isoliert werden.
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Das Lactoflavin - 5' - monophosphorsäureester -monodiät'hanolaminsalz
wird als gut wasserlösliches gelbes Pulver erhalten, welches ?,Moleküle Kristallwasser
enthält. Das pH seiner wässerigen Lösung ist ungefähr 4 bis 5. Die Verbindung wird
beim Erhitzen dunkel und schmilzt bei toi bis 2o3° C unter Zersetzung.
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Beispiel 16 5 g einer Lactoflavin-5'-monophosphorsäureester und andere
isomere Lactoflavin monoplhosphorsäureester enthaltenden Mischung werden in ioo
ccm Wasser aufgeschlämmt. Man :gibt so viel Diäihanolamin zu, daß das pH auf 9,6
steigt. Die dadurch erzeugte Lösung wird von einer kleinen Menge ungelöstem Material
filtriert. 6 Teile Aceton werden langsam unter Rühren zugegeben. Das Lactoflavin-5'
- monophosphorsäureester - ,didiäthanolaminsal.z kristallisiert in feinen Nadeln.
Das kristallisierte Produkt wird abfiltriert, mit Aceton und Äther gewaschen und
getrocknet.
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Beispiel 17 5 g einer Lactoflavin-5'-monop'hosphorsäuree.ster und
andere isomere Lactoflavin-monophosp'horsäureester enthaltenden Mischung werden
in ioo ccm Wasser aufgeschlämmt. Man setzt so viel Morpholin zu, daß pH io erreicht
wird. Es erfolgt Auflösung. Die Lösung wird von einem kleinen Teil ungelöstem Material
filtriert. Ungefähr io Teile Isopropanol werden zugegeben. Das Dimorpholinsalz des
Lactoflavin-5'-monophosphorsäureesters kristallisiert in feinen Nadeln. Das kristallisierte
Produkt wird abfiltriert, mit Isopropanol und Äther gewaschen und getrocknet.
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Die Diäthanolamin- und Morpholinsalze des Lactoflavin-5'-monophosp'horsäureesters
können durch Behandlung mit einer geeigneten Säure, wie im folgenden Verfahren beschrieben,
in den freien Lactoflävin-5'-monophosphorsäureester übergeführt werden. Dabei ist
zu beachten, daß bei den Monosalzen wenigstens i Äquivalent der Säure und bei den
Disalzen wenigstens 2 Äquivalente verwendet werden: 5 g des hIonodiäthanolaminsalzes
des Lactoflavin - 5' - monophosphorsäureesters werden in 75 ccm Wasser gelöst und
mit 7 ccm konzentrierter Salzsäure versetzt. Lactoflavin-5'-monophosphorsäure.ester
fällt aus und wird abfiltriert. In ähnlicher Weise können die Monomorpholin-, die
Didiäihanolamin- und Dimorpholinsalze des Lactoflavin-5'-monophospborsäureesters
in den Lactoflavin - 5' - monophosphorsäureester umgewandelt werden.