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Säuglingswickel und Oberwurf für diesen Bei den bisher bekannten Wickeltechniken
für Säuglinge, die im wesentlichen als deutsche und englische Wickeltechnik bekanntgeworden
sind, wird das Kind durch das enge Anliegen des Wickels am Körper behindert. Da
meistens auch Gummieinlagen in den Wickel eingeschlossen werden, besteht außerdem
die Gefahr, daß das Kind durch die wasser- und luftundurchlässige, an seinem Körper
anliegende Packung wund wird, besonders bei Kindern mit empfindlicher Haut. Trotzdem
können die Kinder, besonders wenn sie lebhaft und schon einige Monate alt sind,
die Windeln leicht abstrampeln, kühlen dann aus und beschmutzen die Bettwäsche.
Auch die üblichen Strampelhöschen ändern daran nichts Wesentliches, -zumal sie beim
älteren Säugling, der schon aufsteht, leicht herunterrutschen und dadurch ihren
Zweck verfehlen. Diese Mängel sollen durch den neuen Säuglingswickel behoben werden.
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Der neue Wickel besteht im wesentlichen darin, daß in einem jäckchenartigen
Schlafsack ein Haltehöschen eingehängt ist, unter dessen vorzugsweise großgittrigem
Gesäßteil sich eine saugfähige Unterlage befindet. In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung schematisch dargestellt und nachstehend beschrieben, ohne daß die
Erfindung jedoch auf diese Ausführungsform beschränkt sein soll.
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Fig. i zeigt den Schlafsack, Fig. a das Haltehöschen, Fig. 3 die Unterlage,
Fig. q. die Zusammensetzung dieser 3 Teile und Fig. 5 den Überwurf über dem Schlafsack.
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Der Oberteil i des Schlafsackes, zweckmäßig aus guter Baumwolle gestrickt,
ist ähnlich wie ein
Jäckchen vorzugsweise nahtlos gearbeitet, entweder
ärmellos, 2, oder mit kurzen, 3, oder langen Ärmeln 4, je nachdem, wie es die Jahreszeit
und die Temperatur- und individuellen Verhältnisse des Säuglings wünschenswert erscheinen
lassen. Um den Hals kann man das Jäckchen mit einem eingezogenen Bändchen 5 zubinden
und außerdem ein zweites Bändchen 6 vorsehen, das zweckmäßig etwa an den beiden
Achselhöhlen angesetzt und bis nach vorn in das Jäckchen eingezogen ist. Es hat
sich als praktisch erwiesen, als vorderen Verschluß einen Reißverschluß 7 anzubringen,
der sich vollkommen öffnen läßt, so daß sich der ganze Schlafsack zum Wickeln des
Kindes in der in Fig. i gestrichelt eingezeichneten Weise glatt aufklappen läßt.
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Der Rückenteil des Schlafsackes läuft nach unten in eine Verlängerung
8 aus, die man zweckmäßig in zwei Größen vorsehen kann. Für neugeborene Säuglinge
zum Einschlagen innerhalb des Reißverschlusses 7 eine geringere Länge und eine größere
Länge für mehrere Monate alte Säuglinge, bei denen man diese Verlängerung 8 erfahrungsgemäß
besser außerhalb des Reißverschlusses nach oben überschlägt und anknöpft. Die Verlängerung
8 ist zweckmäßig so lang, daß sie, nach oben übergeklappt, den ganzen Körper des
Säuglings bis zur Brust bedeckt. Ihre Enden können mit Schlaufen od. dgl. festgelegt
werden.
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'An der Innenseite des oberen Rückenteiles des Schlafsackes sind,
zweckmäßig im Rahmen eines aus festem Stoff bestehenden Einsatzes 9, zwei Stege
io und i i aus festem Stoff eingenäht, die zum Durchzug der Bänder 12 und 13 des
Haltehöschens dienen, deren Enden dann unter den Achselhöhlen des Säuglings hindurchgezogen
und z. B. mittels Knöpfen 14 und 15 und Knopflöchern oder Schlaufen 16 und 17 miteinander
über der Brust des Säuglings verbunden werden. Die Seitenteile 18 und i9 werden
über dem Leib des Säuglings zusammengeknöpft und/oder -gebunden.
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In der Mitte des Haltehöschens befindet sich das Gitterstück 2o, das
unten seine Fortsetzung in einem Ansatz 2i findet. Das grobmaschige Gitterstück
2o ist zweckmäßig aus wasserabstoßendem Gewebe, wie grobgestrickter Trockenbaumwolle,
d. h. wasserfest gemachter Baumwolle, Polyamidfasern u. dgl., hergestellt, während
der Ansatz 2i aus Wolle ist.
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Unterhalb des Gitterstückes 2o befindet sich die Unterlage. Sie besteht
aus einer allseitig geschlossenen Hülle 22 aus wasserdichtem Material, z. B. Batist,
die nur an der Oberseite eine Öffnung hat. Die Hülle ist gefüllt mit einem federnden,
groben, wasserabweisenden Gewebe, wie z. B. Polyamiddistanzgewebe, unter dem sich
eine wasserauffangende kochbare Masse, wie z. B. Viskose-Babyschwamm 24, befindet.
Die Hülle 22 kann man mit Lochbändern od. dgl. 25 versehen, mit denen sie an entsprechende
Knöpfe 26 des Schlafsackes angeknöpft wird.
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Man kann am Schlafsack auch Leisten 27 aus dickem, wärmendem Material
vorsehen und die Knöpfe an deren Unterseite befestigen, damit sie den Säugling nicht
drücken.
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Wenn der Säugling auf den nach Fig. 4 vorbereiteten Wickel gelegt
ist, werden die Bänder 12 und 13 über der Brust und die Bänder i8 und i9 über dem
Leib zusammengefügt. Das Gesäß des Säuglings liegt dabei auf dem Gitterstück 2o.
Zwischen seinen Beinen wird sodann das Verlängerungsstück 2i über die Brust geschlagen
und unter den Bändern durchgezogen. Sodann wird die Verlängerung 8 über die Beine,
den Leib und die Brust gezogen und darüber der Reißverschluß 7 geschlossen. Der
Säugling ist dann warm eingepackt.
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Wenn der Säugling genäßt hat, liegt er trotzdem trocken, weil die
Flüssigkeit durch das Distanzgewebe 23 läuft und von dem Schwamm 24 aufgesaugt wird.
Der dann feuchte Schwamm kommt nicht mit dem Körper des Säuglings in Berührung,
weil das Distanzgewebe 23 stets einen Abstand zwischen dem Schwamm 24 und dem Körper
des Säuglings aufrechterhält.
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Durch den erfindungsgemäßen Wickel bleibt die Harnentleerung, die
häufige Ursache des Wundwerdens des Säuglings, nicht mit seinem Körper in Berührung.
Der Schlafsack ermöglicht die Luftzufuhr zum Körper und vermeidet dessen Überhitzung,
er gibt weitgehende Bewegungs- und Strampelfreiheit ohne die Gefahr des Abstrampelns
und Auskühlens. Das Wickeln ist einfach, und es wird Wäsche gespart, auch erübrigt
sich weitere warmhaltende Kleidung.
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Um den Säugling gegen Witterungseinflüsse zu schützen, insbesondere
auf Reisen, ist es zweckmäßig, noch einen Überwurf vorzusehen. Er besteht aus einem
dem Schlafsack ähnlichen Teil 28 mit Ärmeln 29 und einer angeschnittenen oder ansetzbaren
Kapuze 3o, die nur das Gesicht frei läßt. Der Überwurf ist zweckmäßig vorn mit einem
Reißverschluß 31 versehen und hat am unteren Rückenteil eine Verlängerung 32, die
heraufgeklappt und z. B. mit Knöpfen 33 festgehalten werden kann. Dadurch ist der
Überwurf vollkommen aufklappbar, so daß das Kind zum Wickeln auf dem geöffneten
Überwurf liegenbleiben kann. Am Hals und an den Ärmelenden sind zweckmäßig eingezogene
Bänder 34 und 3.5 angebracht, damit die betreffenden Körperteile des Kindes gegen
die Witterung besonders gut geschützt werden können.
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Der Überwurf ist vorzugsweise aus gegen Wasser imprägniertem Stoff,
wie z. B. waschbarem und kochbarem Popeline, hergestellt und kann nötigenfalls noch
innen ganz öder teilweise mit einem warmen Futter ausgekleidet werden.
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Auch gegen Einwirkung von Bazillen und Krankheitskeimen ist der Überwurf
vorzüglich geeignet.