DE876730C - Verfahren zum Aufladen oder Entladen eines Kondensators und Schaltung zur Durchfuehrung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Aufladen oder Entladen eines Kondensators und Schaltung zur Durchfuehrung dieses VerfahrensInfo
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- DE876730C DE876730C DEP23486A DEP0023486A DE876730C DE 876730 C DE876730 C DE 876730C DE P23486 A DEP23486 A DE P23486A DE P0023486 A DEP0023486 A DE P0023486A DE 876730 C DE876730 C DE 876730C
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Description
Bekanntlich geht beim Aufladen oder Entladen eines Kondensators gewöhnlich viel Energie verloren. Wird
z. B. unter Zuhilfenahme einer Gleichspannungsquelle mit Klemmenspannung E ein Kondensator mit einer
Kapazität C aufgeladen, wobei zwischen der Spannungsquelle und dem Kondensator irgendein leitendes
Schaltelement, z. B. ein Widerstand, eingefügt ist, so beträgt die im Kondensator angehäufte, elektrostatische
Energie nach Beendigung der Aufladung 1I2 CE2. Während der Aufladung liefert die Spannungsquelle
jedoch insgesamt eine Energie CE2, so daß eine Energiemenge von x/2 CE2 unnütz verlorengegangen
ist. Hierzu kann noch bemerkt werden, daß diese Menge verschwundener Energie von der Natur
des Schaltelements unabhängig ist.
Der Zweck der Erfindung ist, ein Verfahren zum Auf- oder Entladen eines Kondensators zu schaffen,
bei dem diese Energieverschwendung sehr stark herabgemindert ist.
Das Verfahren nach der Erfindung weist das Merkmal auf, daß die Auf- oder Entladung sich während
einer Viertelperiode der dabei auftretenden Eigenschwingung in der Reihenschaltung des Kondensators
und einer in den Auf- oder Entladekreis eingefügten Selbstinduktionsspule vollzieht und daß darauf die
in der Selbstinduktionsspule angehäufte Energie einem Energiesammler zugeführt wird.
Bei der Durchführung dieses Verfahrens wird, wie weiter unten erläutert, ein wesentlicher Teil der sonst
z. B. in Form der Wärme in einem Widerstand in Verlust gegangenen Energie wieder zurückgewonnen.
Das neue Verfahren und einige Schaltungen, mit denen das Verfahren durchgeführt werden kann,
werden an Hand einer Zeichnung näher erläutert.
Fig. ι stellt eine Schaltung zum Aufladen eines
Kondensators ι mit Kapazität C dar, der in Reihe mit einer Spule 2 mit Selbstinduktion L, einem Schalter 3
und einer Batterie 4 mit Klemmenspannung E in Reihe geschaltet ist. An diese Batterie ist außerdem
ein Kreis angeschlossen, der die Reihenschaltung einer zweiten Spule 5 mit Selbstinduktion W2L (n >
1) und eines Gleichrichters 6 enthält. Die nach dem Schließen des Schalters 3 in diesen Kreisen gegebenenfalls auftretenden
Ströme sind mit i bzw. i0 bezeichnet. Die
Spannungen werden positiv gerechnet, wenn ihre Polarität der in der Figur dargestellten entspricht.
Der Wicklungssinn der Spule 5 ist derart gewählt, daß· unmittelbar nach dem Einschalten die Spannung
V3 am Gleichrichter negativ ist, so daß anfangs i0 gleich Null ist. Zwischen dem Strom i und der
Spannung V am Kondensator besteht die Beziehung:
i = C —τ—, so daß
dt
dt
V+L-—· = V+LC
dt
dt*
= E.
Hieraus folgt, wenn die Anfangsbedingungen, daß für die Zeit t = 0 auch V und i den Nullwert haben,
berücksichtigt werden:
V = E (1 — cos cot)
wobei
ω =
Wenn die Streuung und der Widerstand des von
den Spulen 2 und 5 gebildeten Transformators vernachlässigt
werden kann und der Koeffizient der gegenseitigen Induktion M — — η L ist, gilt auch:
F,=
•E~nLit^-
+ η V.
Die Spannung V wird also gemäß Formel 1 steigen,
bis Vg den Nullwert erreicht. Dies vollzieht sich für
t = I1, wobei tx von
ν = —-
E = E (1 ■
cos
oder
cos (Ot1 = —
(2)
bestimmt wird.
Der von V erreichte Wert ist also gleich
Der von V erreichte Wert ist also gleich
E,
so daß bei großem η die Spannung die erwünschte
Spannung E nur etwas übersteigt. Diese erwünschte Spannung wurde bereits vor t = ix am Ende der
ersten Viertelperiode der auftretenden Schwingung erreicht.
Sobald V = ——— E ist, wird der Gleichrichter
leitend. Der Einfachheit halber wird angenommen, daß während des Auftretens des den Gleichrichter
durchfließenden Stroms i0 die Spannung V9 Null
bleibt, was bei vernachlässigbarem Widerstand des Gleichrichters der Fall sein wird.
In diesem Fall gilt:
di
di0
di
di0
Hieraus folgt, daß (n +1) E — nV, so daß
i — C -j- = O, wobei außerdem -~ = =-=-.
dt dt n2L
Dies ergibt
h — h Ψι)
(3)
wobei i0 (^1) den Strom ^0 im Zeitpunkt Jf1 darstellt.
Nun folgt die Größe von i0 (^1) aus der Kontinuität
der im Transformator angehäuften, magnetischen Energie als Funktion der Zeit:
4 Li« (ii) =
ni0
*a£*"o8(<i)
Bis tx gilt gemäß Formel (1) V = E (1 — cos mi),
also
i = O)CE sin cat,
aus dem mit (2) folgt:
was mit (3) kombiniert
was mit (3) kombiniert
χ-
ni0 = (oCE I/ ι s- —
ergibt.
Der Strom i0 ist Null vom Zeitpunkt t = 0, in dem
der Schalter 3 geschlossen wird, bis t = tlt in dem
ni0 plötzlich bis zum Wert
to C E
springt, um darauf linear abzunehmen, bis der no Nullwert im Zeitpunkt tz erreicht ist.
Dann wird der Gleichrichter 6 wieder nichtleitend, und das Übermaß an angehäufter Energie im Konden-
T*
sator wird mit einer Anfangsamplitude — um den erwünschten
Wert E ausschwingen. Bei großem η ist die dabei in Verlust gegangene Energie nur ein sehr
kleiner Bruchteil der im Kondensator angehäuften Energie.
Die Fig. 2 a, 2 b, 2c und 2d stellen den zeitlichen
Verlauf der Größen V, V0, i und ni0 beziehungsweise
dar; dieser Verlauf ist an Hand der vorstehenden Berechnung ersichtlich.
Aus Fig. 2 a ist ersichtlich, daß der Kondensator während einer Viertelperiode der im Kreis des Kondensators
1 und der Spule 2 nach Einschaltung ent-
stehenden Eigenschwingung bis zur Spannung E aufgeladen wird und daß darauf die Zurückführung der
in der Spule angehäuften Energie im Zeitpunkt I1
anfängt. Die zurückgeführte Energiemenge beträgt: t.
= coCE2{U — tx)
211 -
aus dem mit
tn —11 = iiLcoC
ein Betrag
n-
-- CE2-
folgt, der also um so größer ist, je höher η gewählt
wird.
Fig. 3 stellt eine andere Schaltung zum Aufladen eines Kondensators dar.
Auch in diesem Fall ist der Kondensator 7 mit einer Spule 8, einem Schalter 9 und einer Gleichspannungsquelle 10 in Reihe geschaltet. Parallel zum Kondensator
ist die Reihenschaltung einer Spule 11 und eines Gleichrichters 12 angebracht, wobei der Wicklungssinn
der Spule wieder derart gewählt ist, daß anfangs nach dem Einschalten des Aufladekreises kein Strom i0
den Gleichrichter durchfließt. Die Spule 8 hat eine Selbstinduktion L und die Spule 11 eine Selbstinduktion
n2L (11 > ι), wobei in diesem Fall der
Koeffizient gegenseitiger Induktion M=+ ηL ist.
Mittels einer Berechnung entsprechend derjenigen
für die Schaltung nach Fig. 1 kann wieder der zeitliche
Verlauf der Kondensatorspannung V, der Spannung am Gleichrichter V9, des Stroms i im Kondensatorkreis
und des Stroms i0 im Gleichrichterkreis berechnet
werden. Dieser Verlauf ist in den Fig. 4a, 4b, 4c und 4d dargestellt. Aus Fig. 4 a ist ersichtlich, daß
der Kondensator in der ersten Viertelperiode der in der Reihenschaltung des Kondensators 7 und der
Spule 8 entstehenden Eigenschwingung sich auflädt und daß darauf im Zeitpunkt tx die Zurückführung der
Energie anfängt.
Wie aus der Schaltung und auch aus den Fig. 4 c und 4d ersichtlich, werden während der Zurückführung
der Energie von tx bis U beide Spulen 8 und 11 vom
Strom i0 durchflossen.
Es ergibt sich, daß bei dieser Schaltung die der Batterie 10 zurückgeführte Energie gleich
<;o CE2
ist, welcher Betrag also gleichfalls bei zunehmendem η
zunimmt.
Im Zeitpunkt U wird der Gleichrichter 12 wieder
nichtleitend, und der Kreis 7, 8 schwingt mit einer
Anfangsamplitude
E um den schließlichen
Wert -j- E aus, wobei also bei großem η wieder wenig
Energie verlorengeht.
Fig. 5 stellt eine Schaltung dar, mit der die bei der Entladung durch Kurzschließen eines Kondensators
frei werdende Energie praktisch ganz einer Batterie zurückgeführt werden kann.
Der Kondensator 13 mit Kapazität C ist in diesem
Fall mit einer Spule 14 mit Selbstinduktion L und
einem Schalter 15 in Reihe geschaltet. Auch ist ein Kreis vorgesehen, der aus der Reihenschaltung einer
Spule 16 mit Selbstinduktion M2X (n
> 1), einem Gleichrichter 17 und einer Gleichspannungsquelle 18
mit Klemmenspannung E besteht. Die Spule 16 ist derart gewickelt, daß nach dem Schließen des Schalters
15 anfangs kein Strom den Gleichrichter durchfließt. Der Koeffizient gegenseitiger Induktion für die
Spulen 14 und 16 ist in diesem Fall wieder M = — nL.
Die Spannung des Kondensators nimmt vom Anfangswert V = -f E im Zeitpunkt t = O ab bis t =tx
gemäß V = E cos ω t um
co = —
Y LC'
Im Zeitpunkt t = U, wenn V = —■ —, wird der
r
1·
η
Gleichrichter leitend, worauf V = ■ konstant
bleibt, während i Null wird. Während des Zwischenzeitraums tx<t
<t2 wird dann Energie der Batterie
zurückgeliefert. go
Zur weiteren Kennzeichnung der Wirkungsweise der Schaltung ist in den Fig. 6 a, 6 b, 6 c und odder zeitliche
Verlauf der Kondensatorspannung V, der Spannung Vg am Gleichrichter, des Stroms i im Entladekreis
und des mit η vervielfachten Stroms iQ durch den
Gleichrichter dargestellt.
Unter Zuhilfenahme einer Schaltung der in Fig. 5 dargestellten Art kann der Wirkungsgrad eines Sägezahngenerators
wesentlich erhöht werden. Eine Schaltung für diesen Zweck ist in Fig. 7 dargestellt, wobei
die Teile, die denjenigen der Fig. 5 entsprechen, die gleichen Bezugsziffern haben. Der Schalter 15 aus
Fig. 5 ist in diesem Fall durch eine gasgefüllte Dreipolröhre 20 ersetzt. Dem Steuergitter dieser 'Röhre
kann über die Klemmen 22 und 23 und eine Vorspannung 21 eine passend gewählte Steuerspannung zugeführt
werden; in .der weiter unten beschriebenen Schaltung wird jedoch keine Steuerspannung angewendet,
und die Röhre 20 wird leitend, sobald eine bestimmte Anodenspannung erreicht ist.
Die bei der Entladung des Kondensators 13 frei werdende Energie wird der Batterie 18 zugeführt.
Diese Batterie besorgt nun über den Widerstand 19 mit Wert R auch die Aufladung des Kondensators.
Wird der Kondensator über den Widerstand 19 bis auf eine Spannung F5 aufgeladen, bei der die
Röhre 20 zündet, so wird die im Kondensator vorhandene, elektrostatische Energie zunächst in die
Spule 14 übertragen, wobei die Spannung V des Kondensators auf einen Wert herabsinkt, der annähernd
der Bogenspannung der Röhre 20 entspricht, während der Strom i bis zu einem Maximalwert wächst, der
annähernd gleich coCVt ist, wenn
Y LC
Darauf wird die Gleichrichterröhre 17 leitend, unc
es springt der Wert des Strömst plötzlich auf Null
wodurch die gasgefüllte Dreipolröhre 20 erlischt. Die in diesem Augenblick im Transformator vorhandene
Energie, die annähernd gleich — CVj? ist, wird darauf
über die Zweipolröhre 17 nahezu ganz der Batterie zurückgeführt.
Diese Schaltung sichert nicht nur einen geringeren Energieverbrauch, sondern sie hat auch den Vorteil,
daß der Augenblick, in dem die gasgefüllte Dreipolröhre erlischt, gegenüber dem Zündmoment sehr
scharf bestimmt ist, was z. B. bei der Verwendung in Schaltungen für Fernsehzwecke besonders wertvoll ist.
Die Rückschlagzeit der am Kondensator auftretenden Sägezahnspannung wird von der maximal zulässigen
Stromstärke im durch die gasgefüüte Dreipolröhre
20 begrenzt. Im vorliegenden Fall ist die Rückschlagzeit T gleich einer Viertelperiode der Eigenschwingung
des XC-Kreises 13, 14 also
^-VZc =
Der Maximalstrom im wird, wie dies bereits vorstehend
angegeben wurde, im = ω C Vt, so daß
τ = ü £Zl =! 57 £Σι
2 im ' im
Wird eia Kondensator mit Kapazität C über einen Widerstand.??,, entladen, so wird die Rückschlagzeit
wenigstens das Zweifache der Zeitkonstante A0C sein,
also T ^ 2 R0C, und da in diesem Fall
V„
Rn
Γ>2
Bei den gleichen Werten für im, C und Vb weist die
Schaltung nach Fig. 7 somit auch den Vorteil einer kürzeren Rückschlagzeit auf.
Claims (9)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Aufladung oder Entladung eines Kondensators, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf- oder Entladung während der ersten Viertelperiode nach dem Schließen des Lade- bzw. Entladekreises der dabei in der Reihenschaltung des Kondensators und einer in den Auflade- oder Entladekreis eingefügten Spule auftretenden Eigenschwingung durchgeführt wird und darauf in der zweiten Viertelperiode die Zuführung der in der Spule angehäuften Energie zu einem Energiesammler eintritt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Spule angehäufte Energie mittels einer induktiv mit der Spule gekoppelten zweiten Spule und eines in Reihe mit ihr geschalteten Gleichrichters dem Energiesammler zugeführt wird.
- 3. Verfahren zum Aufladen eines Kondensators nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Aufladen erforderliche Energie dem in Form einer Gleichspannungsquelle ausgebildeten Energiesammler entnommen wird.
- 4. Schaltung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichspannungsquelle sowohl an die Reihenschaltung des Kondensators und der Spule als auch an die Reihenschaltung der zweiten Spule und des Gleichrichters angeschlossen ist, wobei die zweite Spule derart induktiv mit der zuerst genannten gekoppelt ist und derart mit dem Gleichrichter in Reihe liegt, daß während der Aufladung des Kondensators kein Strom den Gleichrichter durchfließt.
- 5. Schaltung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichspannungsquelle an die Reihenschaltung des Kondensators und der Spule angeschlossen ist, wobei parallel zum Kondensator die Reihenschaltung der zweiten Spule und des Gleichrichters geschaltet ist und die zweite Spule derart induktiv mit der zuerst genannten gekoppelt und derart mit dem Gleichrichter in Reihe geschaltet ist, daß während der Aufladung des Kondensators kein Strom den Gleichrichter durchfließt.
- 6. Schaltung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 oder 2 zum Entladen des Kondensators, dadurch gekennzeichnet, daß der Entladekreis die Reihenschaltung der Spule und des Kondensators enthält und daß die zweite Spule und der Gleichrichter mit dem Energiesammler in Reihe geschaltet sind, wobei die zweite Spule derart induktiv mit der zuerst genannten Spule gekoppelt und derart mit dem Gleichrichter in Reihe geschaltet ist, daß während der Entladung des Kondensators kein Strom den Gleichrichter durchfließt.
- 7. Schaltung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator über einen Widerstand aus dem in Form einer Gleichspannungsquelle ausgebildeten Energiesammler aufgeladen und der Kondensator absatzweise entladen wird.
- 8. Schaltung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Entladekreis eine absatzweise Strom durchlassende Entladungsröhre enthält.
- 9. Schaltung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladungsröhre für Strom durchlässig wird, sobald eine bestimmte Anodenspannung erreicht ist.Angezogene Druckschriften:Italienische Patentschrift Nr. 403751; französische Patentschrift Nr. 879 484.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen©50015.53
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---|---|---|---|
NL258128X | 1946-06-17 |
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