DE874976C - Strahlantrieb fuer Verkehrsfahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge - Google Patents

Description

• Die bisherige Ausführung der Turbinentriebwerke besitzt zwei große Nachteile, welche eine Verwendung auf wirtschaftlicher Basis nicht zulassen.
• i. Der thermodynamische Wirkungsgrad des Verbrennungsprozesses ist sehr gering, da die Brennkammer nur mit einem Druck von höchstens 4 bis 5 atii arbeitet. Eine Erhöhung des Arbeitsdruckes in der Brennkammer bedingt eine vielstufige Ausführung des Turbokompressors, welche zu unzulässig hohen Baugewichten führt, andererseits ergeben sich in diesem Fall hohe Ausströmgeschwindigkeiten, welche der Forderung: Düsenausströmgeschwindigkeit = Fluggeschwindigkeit zwecks Erreichung eines günstigen Vortriebswirkungsgrades widersprechen.
• 2. Der Antrieb des Turbokompressors mittels der durch die ausströmenden Gase beaufschlagten Abgasturbine ergibt einen hohen Axialschub entgegen der Flugrichtung, wodurch der Gesamtschub des Turbinentriebwerks außerordentlich gering ist. Dieses hat zur Folge, daß der Standschub des Turbinentriebwerks ,4 PS/1 kg Standschub beträgt.
• Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile, indem Antrieb und Strahlerzeuger konstruktiv voneinander getrennt werden und unter den für sie günstigsten Betriebsbedingungen arbeiten.
• Der Antrieb ist als kurbelwellenloser Verbrennungsmotor ausgebildet und arbeitet mit hohen Drücken und Temperaturen in den Verbrennungszylindern, wodurch hohe thermodynamische Wirkungsgrade erreicht werden. Durch den Fortfall des Kurbeltriebes ergeben sich außerordentlich hohe motorische Gesamtwirkungsgrade von etwa 4o bis 45 °/o. Der Antriebsmotor arbeitet über eine mechanische oder hydraulische Kupplung auf den Turbokompressor, welcher zur Erreichung eines günstigen Vortriebswirkungsgrades mit einem Druckgefälle arbeitet, welches der zur Zeit erreichbaren Fluggeschwindigkeit in Höhe der Schallgeschwindigkeit angepaßt ist. Durch die relativ niedrige Verdichtung (i bis 2 atü) kann der Turbokompressor mit einem günstigen Baugewicht und wenigen Druckstufen ausgeführt werden. Bei den erreichbaren Wirkungsgraden von 45'/o beim Antriebsmotor, 95°/o der Kupplung und 86°1a des Turbokompressors und einem reinen Strahlvortriebswirkungsgrad von 95 % ergibt sich ein Gesamtvortriebswirkungsgrad von etwa 35"/o. Dieser Wert liegt üm rund 3oo °/o über dem zur Zeit erreichbaren Vortriebswirkungsgrad von Turbinentriebwerken von iö bis i:21/o.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt worden. Die Erfindung ist nicht auf dieses Beispiel beschränkt, es sind lediglich die' zum Verständnis des Erfindungsgedankens erforderlichen technischen Erfindungsmerkmale angegeben.
• In der Zeichnung bedeuten a Staudruckhaube, b Eintrittsquerschnitt für Staudruck, c Schubdüse, d Antriebsmotor, e Kupplung, f Turbokompressor, g im Luftstrom liegende Kühlrippen.
• Die Arbeitsweise des Strahlantriebs besteht darin, @daß die durch den Querschnitt b eintretende Stauluft durch den Turbokompressor f weiter verdichtet und durch die Schubdüse c unter Erzeugung von Schubkräften nach dem Impulssatz ausgestoßen wird. Der Turbokompressor f wird vom Motor d über die Kupplung e angetrieben. Die eintretende Stauluft streicht an den Kühlrippen g vorbei und führt die vom Motor entwickelte Verbrennungswärme ab. Die Verbrennungsgase des Antriebsmotors werden auf normale Weise mittels Abgassammler entgegen der Flugrichtung abgeleitet.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Strahlantrieb für Verkehrsfahrzeuge,- insbesondere Luftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsleistung eines kurbelwellenlosen Verbrennungskolbenmotors mittels einer Kupplung zum Antrieb eines Turbokompressors und zur Bildung eines Vortriebskräfte erzeugenden Luft- bzw. Gasstrahls ausgenutzt wird.
2. 2. Strahlantrieb nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein kurbelwellenloser Kolbenverbrennungsmotor mittels einer Kupplung mit einem Turbokompressor verbunden ist.