DE856109C - Verfahren zur Ausflockung feinstkoerniger Zertruemmerungsprodukte am Ort der Entstehung - Google Patents

Description

• Verfahren zur Ausflockung feinstkörniger Zertrümmerungsprodukte am Ort der Entstehung Beim Bohren, Schleifen und Sägen von Gesteinen oder keramischen Produkten entstehen feinste Zertrümmerungsprodukte, die unter Umständen in die Luft gelangen und gesundheitsgefährlichen Staub erzeugen -können. Nur Teilchen 5 ,li sind gesundheitsschädlich. Die Erfindung sieht vor, diesen Feinststaub im Augenblick der Entstehung in Wasser einzuhüllen und zu flocken, wodurch er gröbere Aggregate bildet, die gesundheitsunschädlich sind.
• Es ist bekannt, daß man feinste, in Wasser suspendierte Teilchen zur Flockung bringt, wenn sie mit Hydroxyden in Berührung kommen. Gute Wirkung haben die recht wasserlöslichen Hydroxyde zweiwertiger Mineralien. Besonders intensive Flockung wird mit Eisen- oder Aluminium,hydroxyde,n in statu nascendi erreicht. Die optimale Flockung geschieht bei Einhaltung bestimmter und bekannter pH-Bedingungen.
• Die Erfindung sieht vor, daß an Stellen, wo durch Zerkleinerungsvorgänge staubförmige Stoffe entstehen, Wasser 'herangeführt wird, dem wirksame Hydroxyde oder die zur Hydroxydbildung erforderlichen Reagenzien zugesetzt sind. Wenn mit Aluminium- oder Eisenhydroxyden gearbeitet wird, muß dafür gesorgt werden, daß die zur Hydroxydbildung notwendigen Reagenzien kurz vor der Berührung mit dem Stäub dem Wasser zugesetzt werden. Man erreicht dann, daß die Hydroxydbildung kurz vor dem Zusammentreffen des Wassers mit dem Staub beginnt, und, da sie einige Sekunden lang dauert, noch anhält, wenn das zufließende Wasser den Staub trifft.
• Anwendungsbeispiele in der Industrie i. Beim Gesteinsbohrenentsteht auf der Bohrsohle gefährlicher Feinstaub. Wenn man ein Spülbohrverfahren verwendet, kann man dem Spülwasser geringe Kalkhydrate zusetzen oder die zur Bildung von Eisen- oder Aluminiumhydrat erforderlichen Reagenzien, welch letztere mittels geeigneter Vorrichtungen so aufgegeben werden müssen, daß sie sich kurz vor der Erreichung der Bohrsohle vereinigen. Man erreicht dadurch, daß der auf der Bohrlochsohle entstehende Staub mit Hydroxydschichten umgeben und in geflocktem, ungefährlichem Zustand das Bohrloch verläßt.
• z. Beim Schleifen und Sägen von Gesteinen und keramischen Körpern entsteht Staub, der abgeschleudert wird und die Raumluft vergiftet. Die Giftwirkung ist auch vorhanden, wenn man naß arbeitet, so daß der Staub in Nebeltröpfchen eingehüllt ist. Wenn man naß arbeitet und dem Anfeuchtungswasser entweder Kalkhydrat zusetzt oder kurz vor dem Auftreffen des Wassers auf die Entstehungsstelle des Staubes die zur Bildung von Aluminium- oder Eisenhydroxyden erforderlichen Reagenzien, flockt der Staub im Augenblick des Entstehens und fliegt auch innerhalb von Nebeltröpfchen in geflockt.em, wenig oder ungefährlichem Zustand in die Raumluft.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Ausflockung von feinstkörnigen Zertrümmerungsprodukten an Schleif-, Bor-, Sägeeinrichtungen u. dgl. am Ort des Entstehens, dadurch gekennzeichnet, daß der stauberzeugenden Stelle Wasser zugeführt wird, dem Hydroxyde beigemischt sind.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Atifeuchtungswasser lösliche Hydroxyde zweiwertiger Metalle hinzugefügt werden.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Anfeuchtungswasser die notwendigen Reagenzien zur Bildung von Hydroxyden dreiwertiger Metalle in der Weise zugeführt werden, daß die Hydroxydbildung kurz vor dem Zusammentreffen des Anfeuchtungswassers mit dem zu flockendem Staub beginnt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 617 7o6, 641 793, 725879> J. L e i c k, Das Wasser in der Industrie und im Haushalt (i949), S. 43 u. 11 ., Verlag Theodor Steinkopf, Dresden u. Leipzig.