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Fersenschutz für liegende Kranke
Der menschliche Körper liegt im Bett
nicht überall gleichmäßig auf, sondern stützt sich hauptsächlich auf die vorspringenden
Knochen ab. An diesen .Stellen ül>erträgt die Haut die Hauptlast des liegenden
Körpers auf die Unterlage, wodurch bei längerem Liegen zunächst schmerzhafte Druckstellen
und später Hautschäden entstehen, woraus sich Geschwüre entwickeln können, welche
an Ausdehnung und Tiefe schnell zunehmen.
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In der Rückenlage des Körpers sind besonders die Schulterl)lätter,
das Kreuzbein und die Fersen hiervon betroffen. Leichtkranke, welche bei voller
Besinnung sind, entlasten die erwähnten Druckstellen durch heutigen Lagewechsel
und vermeiden so einen dauernden Druck auf bestimmte Stellen.
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Schwerkranke dagegen, welche unbeweglich in einer Lage, insbesondere
der Rückenlage verharren müssen, können einen solchen wiederholten Lagewechsel nicht
vornehmen. Dies gilt auch für l)enommene bzw, bewußtolse Kranke und solche Personen,
deren Bewegungsfähigkeit durch ihre Krankheit herabgemindert oder erschwert bzw,
völlig geschwunden ist. Bei diesen Kranken bilden sich dann nach kurzer Zeit die
erwähnten schmerzhaften Druckstellen und später die Hautschäden und Geschwüre.
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In der Krankenpflege, insbesondere in Krankenhäusern, pflegt man
daher bewegungslose Kranke aut elastische. insbesondere luftgefüllte Gummiringe
zu lagern. und zwar insbesondere in der Kreuzgegend.
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Um aucti an den Fersen ein Wundliegen zu vermeiden, hat man behelfsmäßig
sog. Fersenringe verwendet, welche aus mit Mullbinden umwickelter
Zellstoffwatte
bestehen. Diese behelfsmäßigen Fersenringe sind jedoch weder hygienisch einwandfrei,
noch können sie ihren Zweck auf die Dauer befriedigend erfüllen, weil sie die Fersen
nur teilweise vom Druck entlasten bzw. andere Stellen des Fußes beanspruchen.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines Fersenschutzes für liegende
Kranke, welcher die Nachteile des behelfsmäßigen Fersenringes vermeidet, hygienisch
einwandfrei, leicht und billig herstellbar und stets verfügbar ist und dem Kranken
einen einwandfreien Schutz gegen schmerzhafte Druckstellen an den Fersen und die
sich daraus entwickelnden Hautschäden sowie Geschwüre bietet.
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Der Erfindungszweck wird dadurch erreicht, daß der Fersenschutz aus
einem schalenförmigen elastischen Ring mit einer radialen Einbuchtung besteht, welcher
so ausgehildet ist, daß seine Einbuchtung die Fessel, seine Ringschale die Ferse
und seine Ringwand die Fußsohle umfaßt und abstützt.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht der elastische
Ring aus einem luftgefüllten Hohlkörper. Der Luftdruck dieses Hohlkörpers kann durch
ein Ventil regelbar sein.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise und rein schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 ein Schaubild
des neuen Fersenschutzes etwa in natürlicher Größe, Fig. 2 eine Draufsicht, Fig.
3 einen senkrechten Querschnitt in kleinerem Maßstab und Fig. 4 ein Schaubild für
die Lagerung des Fußes mittels der neuen Fersenstütze.
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Gemäß der Zeichnung besteht der Fersenschutz aus einem schalenförmigen
elastischen Ring I mit einer radialen Einbuchtung 2. Durch diese Einbuchtung 2 verläuft
der obere Rand 3 des Ringes I nicht vollständig in einer horizontalen Ebene, sondern
bildet als Begrenzung der Einbuchtung 2 eine U-förmige Vertiefung mit senkrechten
Schenkeln 4, 5 und einem horizontalen Scheitel 6.
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Das Innere des Ringes I besteht aus einer im wesentlichen senkrechten
Wand 7, in welche die seitlichen Schenkel 4, 5 der U-förmigen Einbuchtung 2 übergehen,
sowie einer sich unten an die Wand 7 anschließenden Ringschale 8 mit einer Mittelöffnung
9. Die Unterseite IO des Ringes I ist flach.
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Im Gebrauch umfaßt die U-förmige Einbuchtung 2 mit ihren Seitenflächen
4, 5 und ihrer Grundfläche 6 die Fessel und stützt sie etwa unter dem Sprungbein
ab.
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Die Ringschale 8 mit ihrer Mittelöffnung 9 ist der Form der Ferse
angepaßt. Der Fuß wird hierdurch unter dem Fersenbein gestützt.
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Der der Einbuchtung 2 gegenüberliegende Teil der Ringwand 7 umfaßt
die Fußsohle und stützt diese etwa im Bereich des Würfelbeins und der Keilheine
ab.
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Die Anpassung der Formgebung des schalenförmigen Ringes 1 an die
anatomische Form des Fußes wird dadurch in ihrer Wirkung unterstützt, daß der Ring
1 elastisch ist, z. B. indem er aus einem elastischen Werkstoff (Schwammgummi) besteht.
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Statt Verwendung eines elastischen Werkstoffes kann gemäß Fig. 2
und 3 der schalenförmige Ring I aus einem luftgefüllten Hohlkörper bestehen.
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Die Luftfüllung des Hohlraumes 1 1 kann entweder, wie z. B. bei Gummibällen
einen konstanten Druck besitzen oder auch regelhar sein, z.B. durch Anordnung eines
Ventils 12.
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Das Ventil 12 kann z. B. in ähnlicher Weise wie ein Fahrradventil
ausgeführt oder auch so ausgebildet sein, wie dies bei Luftkissen u. dgl. üblich
ist.
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Durch entsprechende Wahl des Druckes der Luftfüllung des Raumes 1
1 paßt sich der Ring I der jeweiligen Fersenform weitgehend an, so daß wenige Größen
des Ringes genügen, um sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen den jeweils passenden
Fersenschutz zu bestimmen.
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Den Anforderungen der Hygiene ist dadurch Rechnung getragen, daß
der Fersenschutz abwaschbar ist. Zweckmäßig wird er mit einem passenden Uberzug
verwendet, welcher ausgewechselt und gewaschen werden kann.
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Das dargestellte Ausführungsl)eispiel ist für Kranke bestimmt, die
in der Rückenlage liegen müssen, was ganz überwiegend in Frage kommt.
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Für die verhältnismäßig seltenen Fälle, wo der Fuß nicht aufrecht
liegen kann, z.B. wegen einer Seitenlage des Kranken, kann die Form des Fersenschutzes
entsprechend abgewandelt werden, um auch einem schräg oder seitlich liegenden Fuß
einen entsprechenden anatomisch einavandfreien Fersenschutz zu bieten.