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Messerkopf zum Schneiden von Zahnrädern mit gekrümmten Zähnen Zum
Schneiden von Zahnrädern mit gekrümmten Zähnen ist die Verwendung von rotierenden
Schneidmesserköpfen bekannt, welche eine Anzahl von axial gerichteten Schneidmessern
tragen, die konzentrisch oder auch längs einer Spirale um die Drehachse des Messerkopfes
herum angeordnet sind. Diese Schneidmesserköpfe arbeiten in der Weise, daß die einzelnen
Messer während der Rotation des Werkzeuges durch die Zahnlücken der herzustellenden
Verzahnung wandern und mit einer schneidenden Kante ihrer trapezförmigen Stirnfläche
die Zahnflanken bearbeiten. Ein genau festgelegter Punkt der Schneidkante, der Messerteilpunkt,
muß daher mit dem Teilkreis oder Teilkegel der herzustellenden Verzahnung übereinstimmen
bzw. sich genau auf demDurchmesser des Teilkreis°s bzw. des Teilkegels längs der
Zahnflanke bewegen. Durch das Nachschleifen der Messerschneidkanten ergeben sich
Verkürzungen in der Lage der Messerteilpunkte gegenüber dem Teilkreis der zu bearbeitenden
Verzahnung, welche durch Nachstellen der Messer kompensiert werden müssen. Dieses
Nachstellen wurde bis jetzt durch Unterlagsscheiben bewerkstelligt, welche jedoch
das genaue Einstellen der Messer umständlich gestalten.
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Bei dem erfindungsgemäßen Schneidmesserkopf sind die Messer mit einem
Schaft versehen, welcher in Richtung seiner Längsachse, die einen Winkel
zur
Drehachse des Messerkopfes bildet, verschiebbar ist, wobei durch Verschiebung der
Messerschäfte der Abstand der Messerteilpunkte von der Drehachse des Messerkopfes
in einem gewissen Bereich beliebig einstellbar ist.
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Vorzugsweise ist im Schneidmesserkopf ein zentrales Verstellglied
angeordnet, durch dessen Betätigung sämtliche Messer um den gleichen Betrag verschoben
werden können.
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Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Messerkopfes besteht darin,
daß er mindestens eine Gruppe von aus wenigstens einem Hilfsschneider und zwei Fertigschneidern
bestehenden Schneidmessern, die bestimmt sind, bei einer Umdrehung des Messerkopfes
in die gleiche Zahnlücke des zu bearbeitenden Werkstückes einzugreifen, wobei der
eine Fertigschneider mit einer innern Schneidkante die eine Zahnflanke und der andere
Fertigschneider mit einer äußern Schneidkante die andere Zahnflanke der Zahnlücke
bearbeitet und die beiden Teilpunkte der innern und äußern Schneidkanten der Fertigschneider
jeder Messergruppe ungleiche Abstände von der Rotationsachse des Messerkopfes aufweisen.
' Die Zeichnung zeigt beispielsweise mehrere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Schneidmesserkopfes in schematischer Darstellung.
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Fig. i und 2 zeigen zwei Ausführungsbeispiele des Messerkopfes in
je einem Schnitt durch die Drehachse des Messerkopfes; Fig. 3 ist ein Grundriß eines
Details des Messerkopfes nach Fig.i; Fig.4 ist eine schematische Draufsicht auf
ein Teilstück eines Messerkopfes mit im Schnitt dargestellten Schneidmessern; Fig.
5, 6 und 7 sind *schaubildliche Darstellungen von Schneidmessern, die mit dem Werkzeug
nach Fig.4 verwendet werden können, und zwar zeigen Fig. 5 und 6 je einen Einstechschneider
und Fig.7 einen trapezförmigen Vor- oder Schruppschneider; Fig. 8 ist eine Schnittansicht
.ineinandergreifender Zähne einer mit dem Werkzeug nach Fig.4 hergestellten Verzahnung;
Fig.9 ist ein Zahntragbild eines nicht über die ganze Zahnlänge tragenden Getriebes;
Fig. io bis 14 zeigen verschiedene Messeranordnungen bei dem erfindungsgemäßen Schneidmesserkopf;
Fig. 15 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel eine Gruppe von fünf aufeinanderfolgendenMessern
im Querschnitt und in ihrer gegenseitigen axialen Stellung im Messerkopf; Fig. 16
zeigt in gleicher Darstellung ein anderes Beispiel einer Messergruppe von sechs
Messern.
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In Fig. i ist der Messerkopf i mittels Schrauben 2 am Werkzeugträger
3 einer Maschine zur' Bearbeitung von Verzahnungen mit gekrümmten Zähnen befestigt.
Der Messerkopf i besitzt eine Traghülse 4 mit einer zentralen Bohrung 5, deren innerer
Teil zylindrisch ist, während sie sich nach außen konisch erweitert. Der konische
Teil daK Bohrung 5 trägt ein Einsatzstück 6, welches mittels einer Schraube 7 an
einer in den zylindrischen Teil der Bohrung 5 eingesetzten und gegen die innere
Stirnfläche des Tragstückes 4 abgestützten Grundplatte 8 verschraubt ist. Im Einsatzstück
6 sind die Schneidmesser g des Werkzeuges angeordnet. Jedes Messerg besitzt einen
Schaft io, welcher in gegenüber der Drehachse des Messerkopfes geneigten Führungsnuten
des Einsatzstückes 6 durch Klemmschrauben 18 festgehalten ist. Die Längsachsen der
Messerschäfte bilden somit einen Winkel in bezug auf die Drehachse des Messerkopfes.
Das innere Ende jedes Messerschaftes io ist auf der äußern Stirnfläche einer Verstellhülse
i i abgestützt, welche in der Bohrung 5 der Traghülse ¢ drehbar angeordnet ist.
Die äußere Mantelfläche der Verstellhülse i n ist gezahnt, und diese Zahnung ist
mit einem Zahnkolben 12 am Ende eines in der Traghülse ,4 drehbaren und fest verstellbaren
Regulierstiftes 13 im Eingriff. Das innere Stirnende der Verstellhülse i i ist auf
der Grundplatte 8 abgestützt, und die beiden untereinander in Berührung stehenden
Flächen der Hülse i i und der Platte 8 bilden schief zur Achse des Messerkopfes
liegende Schrägflächen 14, so daß eine Verdrehung der Hülse i i mittels des Zahnkolbens
12 eine axiale Verstellung im einen oder andern Sinne, entsprechend der Drehrichtung
der Hülse, zur Folge hat.
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Die Schneidkante jedes Messers besitzt einen sogenannten Teilpunkt
15, welcher dem Teilkreis oder dem Teilkegel der zu schneidenden Verzahnung entspricht
und welcher daher eine genau bestimmte Lage in bezug auf die Drehachse des Messerkopfes
besitzen muß. Wenn die Messer nachgeschliffen werden, so verändert sich die Lage
des Teilpunktes, und diese Änderung muß durch Nachstellen der Messer kompensiert
werden. Dies geschieht nun in einfacher Weise durch Drehung des Regulierstiftes
13, dessen Zahnkolben 12 die Verstellhülse i i verdreht, nachdem vorerst
die Festklemmung der Messerschäfte 1o im Einsatzstück 6 gelöst wurde. Wenn durch
das Nachschleifen der Messerschneidkanten eine Verkürzung des radialen Abstandes
der Teilpunkte 15 von der Rotationsachse des Werkzeuges erfolgte oder in gewissen
Fällen auch eine Verlängerung, wenn die Innenkanten der Messer als Schneidkanten
ausgebildet sind, so können die Teilpunkte der Schneidkanten durch Vorschieben der
Messerschäfte io wieder in ihre richtige Lage gebracht werden. Die Drehung der Verstellhülse
i i in entsprechender Richtung hat zur Folge, daß die Schrägflächen an der innern
Stirnfläche der Hülse längs den Schrägflächen 1,4 der Grundplatte 8 auswärts gleiten,
so daß die Hülse i i in axialerRichtung nach außen verschoben wird und mit ihrer
innern Stirnfläche gegen die Messerschäfte io wirkt und diese in Richtung ihrer
Längsachsen verschiebt. Nach erfolgter Einstellung der Schneid'kanten werden die
Schäfte io der Messer in ihrer neuen Lage wieder festgeklemmt.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig.2 sind die Messer 9 mit ihren Schäften
io in Nuten des Einsatzkörpers 16 verschiebbar eingesetzt und mittels in der Traghülse
17 des Schneidkopfes eingeschraubten Stellschrauben 18 festgeklemmt. Das
Einsatzstück
16 ist konisch ausgebildet und mittels Schrauben 25 in einer entsprechenden konischen
Ausnehmung der Traghülse 17 festgeschraubt. Die Nuten für die Messerschäfte io und
daher auch die Längsachsen der Schäfte bilden einen Winkel mit der Rotationsachse
des Schneidmesserkopfes. An der Traghülse 17 ist mittels Schrauben i9 eine Grundplatte
20 festgeschraubt, welche ähnlich wie die Platte 8 in Fig. i mit ringförmigen, schräg
zur Rotationsachse verlaufenden Nockenflächen 14 versehen ist. Ein zentraler Verstellring
21 ist an seiner innern Stirnfläche mit entsprechenden schrägen Nockenflächen versehen,
welche mit den Schrägflächen 1:4 der Grundplatte 20 in Berührung stehen. Der Verstellring
21 besitzt eine Innenverzahnung 22, welche mit einem Zahnkolben 23 eines Regulierstiftes
24 im Eingriff steht. Die innern Enden der Messerschäfte io ruhen auf der äußern
Stirnfläche des Verstellringes 21 auf.
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Die Einstellung der Messerteilpunkte 15 erfolgt wie im ersten Beispiel
nach Lösen der Klemmschrauben 18. Durch Drehen des Regulierstiftes 24 kann alsdann
der Verstellring 21 verdreht werden; seine innere Stirnfläche verschiebt sich auf
den Schrägflächen 14 der Grundplatte 20, welche infolgedessen eine axiale Verschiebung
des Verstellringes hervorrufen, der gegen die Enden der Schäfte io der Schneidmesser
wirkt und diese in Richtung ihrer Längsachse verschiebt.
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Der in Fig.4 dargestellte Messerkopf i besitzt längs des Umfanges
eine Anzahl Gruppen von je drei Nuten 26, 27, 28 bzw. 26', 27', 28'. In jede Nut
ist ein Messer eingesetzt und mittels einer Schraube 45 am Messerscheibenkörper
festgestellt. Diese Nilesser besitzen einen prismatischen Schaft46, welcher nach
Lösen der zugehörigen Schraube 45 in den Nuten des Messerkopfes längs verstellbar
ist.
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Bei bisher bekannten Schneidmesserköpfen zur Bearbeitung von Kegelrädern
mit gekrümmten Zähnen sind eine größere Anzahl Messer längs des Umfanges der Scheibe
angeordnet, und je zwei aufeinanderfolgende Messer bilden ein Messerpaar. Bei Drehung
des Werkzeuges wandern die Messer aufeinanderfolgender Messerpaare durch je eine
Zahnlücke des Werkstückes, wobei das Messer des Paares finit seiner Innenkante die
konvexe Zahnflanke der Lücke und (las andere Messer mit seiner Außenkante die konkave
Zahnflanke der Lücke bearbeitet. Die verschiedenen Messer sind so angeordnet, daß
die Teilpunkte der innern und äußern Schneidkanten sämtlicher Messer, also der Punkt
jeder Schneidkante, welcher der Teilkegelfläche der zu schneidenden Verzahnung entspricht,
auf einem Kreis liegen, der konzentrisch zur Drehachse des Werkzeuges ist. Bei dieser
Anordnung der Messer wird ein volltragendes Getriebe mit geometrisch exakterVerzahnung
geschnitten, d. h. die miteinander arbeitenden Flanken der Zähne zweier ineinandergreifender
Räder berühren sich im wesentlichen Tiber ihre ganze Länge.
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In vielen Fällen ist es aber vorteilhaft, z. B. wenn ein Getriebe
während des Laufes wechselnder Belastung unterworfen ist, wie z. B. bei Fahrzeuggetrieben,
oder wenn der Einbau des Getriebes nicht mit großer Präzision erfolgen kann, daß
zur Vermeidung des Kantentragens den Zähnen des Getriebes eine gewisse Balligkeit
erteilt wird, wie in Fig. 8 und 9 dargestellt ist. Es entsteht dann ein Zahntragbild
28, indem zwei zusammenarbeitende Zahnflanken sich nur über einen Teil der Flankenfläche
berühren. In diesem Fall wird durch eine Deforination der Räder infolge Belastung
oder ungenauen Einbaus das Zahntragbild einfach längs den Flanken verschoben, aber
es kann keine Klemmung eintreten.
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Eine solche Balligkeit der Zähne wird dann erhalten, wenn die Teilpunkte
der innern Schneidkanten der die konvexe Zahnflanke bearbeitenden Messer und die
Teilpunkte der äußern Schneidkanten der die konkaven Zahnflanken bearbeitenden Messer
nicht auf dem gleichen, zur Werkzeugachse konzentrischen Kreis liegen, sondern wenn
die Teilpunkte der innern Schneidkanten einen etwas kleineren Radius als die Teilpunkte
der äußern Schneidkanten besitzen, d. h. wenn die Teilpunkte der innern Schneidkanten
etwas innerhalb und die Teilpunkte der äußern Schneidkanten etwas außerhalb des
zur Werkzeugachse konzentrischen Kreises liegen, auf dem alle Teilpunkte liegen
würden, wenn volltragende Getriebe mit geometrisch exakter Verzahnung geschnitten
werden sollten.
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In Fig.4 der Zeichnung bedeuten 29 und 3o ein Messerpaar, dessen Messer
29 mit seiner innern Schneidkante die konvexe Zähnflanke und dessen Messer
30 mit seiner äußern Schneidkante die konkave Zahnflanke einer Zahnlücke
31 des strichpunktiert dargestellten Werkstückes 32 bearbeitet. Der Teilpunkt Ti
der innern Schneidkante des Messers 29 besitzt einen .etwas kleineren Radius in
hezug auf die Drehachse des Werkzeuges, und der Teilpunkt T" der äußern Schneidkante
des Messers 3o besitzt einen etwas größeren Radius als der Radius des Kreises a,
auf dem die beiden Teilpunkte liegen würden, wenn volltragende Getriebe hergestellt
werden sollten.
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Bei bekannten Messerscheiben zum Schneiden von volltragenden Getrieben
sind abwechselnd ein innen schneidendes und' ein außen schneidendes Messer um den
Umfang der Scheibe verteilt und arbeiten bei der Drehung des Werkzeuges paarweise
in aufeinanderfolgenden Zahnlücken des Werkstückes.
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Bei der in Fig.4 dargestellter' Anordnung der Messer, bei welcher
die Teilpunkte der innern und der äußern Schneidkanten in radialer Richtung gegeneinander
versetzt sind, ist es von Vorteil, wenn zwischen einem Messerpaar 29, 3o, das durch
eine Zahnlücke wandert, und dem folgenden Messerpaar 29', 3o', das durch die nächstfolgende
Zahnlücke wandert, ein größerer Winkelabstand vorhanden ist als bei bekannten Messerscheiben,
bei welchen die Teilpunkte der innern und äußern Schneidkanten der Messer eines
Messerpaares auf dem gleichen konzentrischen Kreis liegen, da sonst die Zahnlücken
des Werkstückes zu breit würden. Dadurch ergibt sich aber die Möglichkeit, besonders
wenn
es sich um Messerscheiben von größerem Durchmesser handelt,
vor jedem Messerpaar 29, 3o bzw. 29', 3o' mindestens einen Hilfsschneider 33 anzuordnen.
Die Messer 29, 30 bzw. 29', 3o' arbeiten als Fertigschneider, und der Hilfsschneider
33 dient zur Entlastung der beiden Fertigschneider.
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In Fig. 5 bis 7 sind drei Typen von Hilfsschneidern dargestellt. Fig.
5 zeigt einen Einstechschneider, welcher mit seiner untern Schneidkante 36 den Boden
der Zahnlücken der herzustellenden Verzahnung bearbeitet. Fig.6 zeigt einen Einstechschneider
mit einer untern Schneidkante 36', die den Boden der Zahnlücke bearbeitet, und zwei
höher gelegene Schneidkanten 37 und 37', die das Material der Zahnlücke an einer
breiteren Stelle des trapezförmigen Zahnlückenausschnittes herausschneidet. Fig.
7 zeigt einen trapezförmigen Schruppschneider, welcher entweder mit seiner untern
Kante 36" und beiden Seitenkanten 38 und 39 schneidet, oder nur mit der untern Kante
36" und der einen oder andern Seitenkante 38 oder 39. Im ersten Fall würde der Schruppschneider
den Boden der Zahnlücke und beide Zahnflanken bearbeiten, im zweiten Fall gehören
zu einer Messergruppe zwei Vorschneider, die den Boden und je eine der beiden Zahnflanken
einer Zahnlücke bearbeiten.
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Bei der in Fig. 4 dargestellten Messerscheibe gehört zu jedem Paar
Fertigschneider 29, 3o bzw. 29', 30' ein diesen in der Drehrichtung der Messerscheibe
vorangehender Vorschneider 33, der durch die gleiche Zahnlücke des Werkstückes 32
wandert wie die zugehörigen Fertigschneider. Der Vorschneider 33 kann als Einstechschneider
nach Fig. 5 oder 6 oder als trapezförmiger Schruppschneider nach Fig. 7, welcher
gleichzeitig beide Zahnflanken bearbeitet, ausgebildet sein.
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Die einzelnen Nuten 2.6, .27 und 28 zur Aufnahme der Messerschäfte
46 jeder Messergruppe sind nicht radial in bezug auf das Zentrum M der Messerscheibe
angeordnet, sondern die Mittelachse 34 jeder Nut verläuft tangential zu einem Kreis
35 um das Zentrum M. Jeder Messerschaft besitzt infolge dieser Anordnung in bezug
auf das Zentrum M eine identische Lage, was gestattet, daß die Messer 29 und 3o
eines Fertigschneiderpaares unter sich austauschbar sind, daß also das mit seiner
Außenkante schneidende Messer 30 in die Nut 27 und das mit seiner Innenkante
schneidende Messer 29 in die Nut 28 eingesetzt werden kann. Bei einer solchen Vertauschung
wird der Schnittwinkel der beiden Messer beibehalten, und es ändert sich nur die
radiale Distanz der innern und äußern Teilpunkte Ti und T. vom Zentrum M der Messerscheibe.
Wenn mit der Messerscheibe mit vertauschten Fertigschneidern 29 und 3ö ein Zahnrad
hergestellt wird, so erhalten die Zähne desselben eine andere Balligkeit als diejenigen
eines Zahnrades, das mit der gleichen Messerscheibe, aber vor Vertauschung der Fertigschneider
hergestellt wurde, weil die Versetzung der Teilpunkte Ti und T. in bezug auf den
Kreis a gegenüber der in Fig.4 dargestellten Lage verändert wurde. Es können also
mit dem gleichen Werkzeug durch gegenseitige Vertauschung der Fertigschneider jeder
Messergruppe Getriebe mit verschiedener Balligkeit der Zähne hergestellt werden.
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In der Anordnung von Fig. io besitzt die Messerscheibe Messergruppen
von je vier Messern, die bei Rotation der Messerscheibe durch die gleiche Zahnlücke
31 des Werkstückes 32 wandern. Die Messergruppe besteht aus zwei Vorschneidern 40
und 41 und zwei Fertigschneidern 29 und 30. Der Vorschneider 4o ist zweckmäßig als
Einstechschneider zur Bearbeitung des Bodens der Zahnlücke ausgebildet und der Vorschneider
41 als trapezförmiger Schruppschneider, der gleichzeitig die beiden gegenüberliegenden
Zahnflanken bearbeitet und zum Fertigschnitt mit den beiden Fertigschneidern 29
und 30 vorbereitet, die je nur mit einer innern und einer äußern Schneidkante
arbeiten.
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Im Beispiel nach Fig. i i besitzt eine Messergruppe der Messescheibe
fünf Schneidmesser, die bei Rotation der Messerscheibe durch die gleiche Zahnlücke
31 des Werkstückes 32 wandern. Die Messergruppe besitzt einen Fertigschneider 29,
welcher mit einer innern Schneidkante die konvexe Zahnflanke bearbeitet, und einen
Fertigschneider 30, der mit einer äußern Schneid'kante die konkave Zahnflanke bearbeitet.
Das erste Messer der Gruppe bildet der Einstechschneider 40, dann folgt ein dem
Fertigschneider 29 zugeordneter Schruppschneider 42, welcher mit einer innern Schneidkante
den Fertigschnitt des nachfolgenden Messers 29 vorbereitet, und nach diesem letzteren
folgt ein Schruppmesser 43, das den Fertigschnitt des nachfolgenden Messers
30 vorbereitet.
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In der Ausführungsform nach Fig. 12 und 13 sind in einer Messerscheibe
44 eine Anzahl Messergruppen von je fünf Schneidmessern angeordnet. Jedes Messer
einer Gruppe ist mittels seines prismatischen Schaftes 46 in eine Nut 55, 56, 57
und 59 eingesetzt und darin., wie in Fig.4 dargestellt, festgeklemmt. Die Schäfte
46 aller Messer besitzen unter sich gleiche Abmessungen. Die fünf Nuten jeder Messergruppe
sind in bezug auf das Zentrum der Messerscheibe gleich angeordnet, wie in Fig.4
dargestellt ist, d. h. die Mittelachse 34 durch jede Nut ist tangential zu einem
Kreis um das Zentrum der Messerscheibe. In Fig. 12 ist in der Nut 55 ein Einstechschneider
4o angeordnet, der den Boden der Zahnlücke bearbeitet. In der Nut 56 befindet sich
ein Schruppschneider 5o, der die konvexe Zahnflanke zum Fertigschnitt vorbereitet.
In der Nut 57 ist ein Schruppschneider 51 angeordnet, der die konkave Zahnflanke
zum Fertigschnitt vorbereitet. In den Nuten 58 und 59 befindet sich je ein Fertigschneider
29 und 30 zum Bearbeiten der konvexen und konkaven Zahnflanken. Die innern
und äußern Teilpunkte Ti und T, der Schneidkanten der beiden Fertigschneider besitzen
ungleiche Abstände vom Zentrum der Messerscheibe 44, der Teilpunkt? i des Messers
29 liegt etwas innerhalb und der Teilpunkt T" des Messers 30 etwas außerhalb
des um das Zentrum der Messerscheibe gezogenen Kreises a, auf welchem die beiden
Teilpunkte liegen müßten, wenn geometrisch exakte Verzahnungen
geschnitten
werden sollten. Es werden also mit der Messerscheibe nach Fig. 12 ballige Getriebe
gemäß Fig.8 geschnitten.
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Infolge der besonderen Anordnung der Nuten zur Aufnahme der gleichartigen
prismatischen Messerschäfte 46 in der Messerscheibe sind die einzelnen Messer unter
sich austauschbar, wobei die Möglichkeit gegeben ist, mit ein und demselben Werkzeug
eine Anzahl Verzahnungen von gleichem Modul, aber mit Zähnen von verschiedener Balligkeit
zu erzeugen. Fig. 13 zeigt die gleiche Messer-
scheibe 44 mit gegenüber der
Anordnung nach
Fig. 12 vertauschten Messern. Der Einstechschneider 4o zur
Bearbeitung des Bodens der Zahnlücke verbleibt natürlich immer am Anfang jeder Messergruppe,
die je durch eine Zahnlücke des Werkstückes wandert. In die Nut 56 wurde der Schruppschneider
51 eingesetzt, der mit seiner äußern Schneidkante die konkave Zahnflanke des Werkstückes
zum Fertigschnitt vorbereitet. Dann folgt in der Nut 57 der zugehörige Fertigschneider
30, in der Nut 58 ist der Schruppschneider 5o eingesetzt, der die konvexe Zahnflanke
zum Fertigschnitt vorbereitet, und in der folgenden Nut 59 befindet sieh der zugehörige
Fertigschneider 29. Da durch die Vertauschung der innenschneidenden und außenschneidenden
Messer die radialen Abstände der Teilpunkte T; und T" vom Zentrum der Messerscheibe
44 gegenüber der Anordnung nach Fig. 12 verändert wurden, wird mit der Messeranordnung
nach Fig. 13 eine Verzahnung mit Zähnen anderer Balligkeit als bei der Messeranordnung
nach Fig. 12 geschnitten.
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Zur Einstellung des genau vorgeschriebenen radialen Abstandes der
Schneidkanten der verschiedenen Messer vom Zentrum der Messerscheibe können zwischen
den Böden der Nuten in der Messerscheibe lind den Schäften 46 der Messer Unterlagscheiben
52 eingelegt werden. Durch Verwendung von Unterlagscheiben verschiedener Dicke kann
die radiale Distanz der Teilpunkte der Messer beliebig eingestellt werden, wodurch
die Möglichkeit besteht, mit einem einzigen Werkzeug eine Mehrzahl von Getrieben
mit verschiedener Balligkeit der Zähne herzustellen. .
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In der Ausführungsform des Messerkopfes nach Fig. 14 besteht eine
Messergruppe aus zwei Schruppschneidern 5o und 5i, denen zwei Fertigschneider 29
und 3o nachfolgen.
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In den dargestellten Beispielen der Messerscheibe sind jeweils mehrere
Gruppen von drei oder mehr Schneidmessern längs des Scheibenumfanges angeordnet,
wobei jede Messergruppe in eine Zahnlücke der herzustellenden Verzahnung eingreift
und folglich bei einer Umdrehung des Schneidmesserkopfes die Messer desselben gruppenweise
durch mehrere aufeinanderfolgende Zahnlücken des Werkstückes wandern. Die Messerscheibe
kann natürlich auch nur eine einzige Messergruppe von mindestens -zwei Fertigschneidern
und einem Vorschneider aufweisen, wobei diese Messer bei einer Umdrehung der Messerscheibe
nur in einer einzigen Zahnlücke des Werkstückes wirksam sind. An Stelle der in Fig.
5 bis 7 dargestellten Vorschneider oder zusätzlich zu denselben könnten die Messergruppen
auch andere Hilfsmesser, z. B. ein Entgratungsmesser, aufweisen.
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Beispielsweise zeigt Fig.15 eine Messergruppe von fünf aufeinanderfolgenden
Messern in ihrer gegenseitigen axialen Lage, die sie am Messerkopf einnehmen. Die
fünf Messer der Gruppe greifen in die gleiche Zahnlücke des Werkstückes ein. Das
erste Messer der Gruppe bildet einen Einstechschneider 40 zum Vorschneider des Zahnlückenbodens
am Werkstück, das zweite Messer bildet einen trapezförmigen Schruppschneider 41,
welcher gleichzeitig mit zwei Schneidkanten die gegenüberliegenden Zahnflanken einer
Zahnlücke bearbeitet, worauf ein Fertigschneider 29 zur Bearbeitung der einen Zahnflanke
folgt. Zwischen diesem Fertigschneider 29 und dem Fertigschneider 30 zur
Bearbeitung der gegenüberliegenden Zahnflanke ist ein Entgratungsmesser 53 angeordnet,
welches mit zwei Schneidkanten 54 und 54 die oberen Kanten zweier aufeinanderfolgenden
Zähne des Werkstückes entgratet und gleichzeitig die Außenfläche dieser Zähne über
etwa ihre halbe Breite nachbearbeitet.
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Der Einstechschneider 4o, der Vorschneider 41 und die beiden Fertigschneider
29 und 30 sind alle auf der gleichen Höhe angeordnet, d. h. die Messerenden
besitzen gleichen axialen Abstand von der Stirnfläche der Messerscheibe i (Fig.
4). Die Schneidkanten des Entgratungsmessers 53 dagegen sind auf einer geringeren
axialen Höhe angeordnet und gelangen erst im letzten Teil der Einwälzbewegung des
Werkzeuges zur Wirkung.
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Die Messergruppe nach Fig.16 besitzt aufeinanderfolgend einen Einstechschneider
40, einen trapezförmigen Vorschneider 41, ein Entgratungsmesser 6o, welches mit
seiner Schneidkante 61 die Außenkante der einen Zahnflanke der Zahnlücke entgratet,
einen Fertigschneider 29, ein Entgratungsmesser 62 mit Schneidkante 63, welches
die Außenkante der andern Zahnflanke der Zahnlücke entgratet, und einen zweiten
Fertigschneider 30. Die Schneidkanten 61 und 63 der beiden Entgratungsmesser besitzen
eine geringere axiale Höhe als die übrigen Messer und werden erst am Ende der Einwälzbewegung
des Werkzeuges wirksam, nachdem die Zähne des Werkstückes fertiggeschnitten sind.