DE844756C - Kabel mit hohem Ohmschen Widerstand und Verfahren zur Herstellung solcher Kabel - Google Patents

Kabel mit hohem Ohmschen Widerstand und Verfahren zur Herstellung solcher Kabel

Info

Publication number
DE844756C
DE844756C DEG4245A DEG0004245A DE844756C DE 844756 C DE844756 C DE 844756C DE G4245 A DEG4245 A DE G4245A DE G0004245 A DEG0004245 A DE G0004245A DE 844756 C DE844756 C DE 844756C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
graphite
strand
wetting agent
coating
cable
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEG4245A
Other languages
English (en)
Inventor
Ross W Buchanan
Taine G Mcdougal
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Motors Liquidation Co
Original Assignee
Motors Liquidation Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Motors Liquidation Co filed Critical Motors Liquidation Co
Application granted granted Critical
Publication of DE844756C publication Critical patent/DE844756C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B7/00Insulated conductors or cables characterised by their form
    • H01B7/0063Ignition cables

Description

  • Kabel mit hohem Ohmschen Widerstand und Verfahren zur Herstellung solcher Kabel Die Erfindung betrifft einen elektrischen Leiter mit hohem Ohmschen Widerstand in Form eines Kabels zum Gebrauch in der Zündeinrichtung einer Verbrennungskraftmaschine sowie ein Verfahren zur Herstellung splcher Kabel.
  • Bekanntlich kann der Empfang von Radio- und Fernsehsendungen sowie anderer Kurzwellenübertragungen durch die Hochspannungszündeinrichtungen von Kraftfahrzeugen beträchtlich gestört werden. Diese Störungen sind dem Schwingungscharakter des Funkens zuzuschreiben. Die Frequenzen dieser Schwingungen erstrecken sich über weite Wellenbereiche, jedoch sind die Störungen im Bereich der Radiowellen am stärksten. Obwohl die Durchschnittsleistung, die die Zündkerzen bei der Arbeit der Maschine vom Zündsystem aufnehmen, ziemlich gering ist, sie liegt unter der zur Speisung eines Autoradios erforderlichen Leistung, können im Zündfunken auf Grund seines Schwingungscharakters, wenn auch nur für sehr kurze Zeitspannen, außerordentlich hohe Leistungsbeträge auftreten. Diese Spitzenleistungen können bis zu i oo kW betragen und im beträchtlichen Umkreis Störungen und Geräusche verursachen. Diese Störungen sind jedem Wagenbesitzer bekannt. Besonders unangenehm treten sie hei Fahrzeugen in Erscheinung, die mit einer Kurzwellenfernsprecheinri.chtung ausgerüstet sind. Da außerdem die Zahl der Fernsehempfänger und der auf Frequenzmodulation ansprechenden Apparate besonders in und im Umkreis der Großstädte ständig zunimmt, können die durch den Kraftfahrzeugverkehr hervorgerufenen Störungen den Empfang ernstlich beeinträchtigen.
  • Es gibt verschiedne Wege zur Unterdrückung dieser Störungen und Geräusche, aber nur zwei haben nennenswerten Eingang in die Flugzeug- und Kraftfahrzeugindustrie gefunden. Der eine liegt in der vollständigen Abschirmung der Zündeinrichtung. Dadurch werden zwar nicht die erzeugten Störimpulse als solche unterdrückt, sondern einfach die Ausstrahlung auf die in der Nähe befindlichen Radio- und Fernsehempfänger unterbunden. Nach anderen Verfahren werden zur Unterdrückung der Störungen Widerstände in die Hochspannungsleitungen der Zündeinrichtung eingebaut, um .den Schwingungsanteil der Funkenentladung auszulöschen bzw. zu dämpfen oder auf andere Weise umzuwandeln.
  • Die vollständige Abschirmung der Zündeinrichtung ist bei sorgfältiger Ausführung sehr wirksam und wird auch bei härtester Beanspruchung in ihrer Wirksamkeit nicht beeinträchtigt. Statt jedoch die Intensität der Zündentladung zu begrenzen, wächst diese infolge der hinzukommenden Kapazität des Schirmes. Das ist von Nachteil, da eine stärkere Abnutzung der Zündkerzenelektrode und übermäßige Belastung der Zündspule und der zugehörigen Hochspannungsleitungen die Folge ist. Darüber hinaus ist eine vollständige Abschirmung in der Herstellung teuer und erfordert die vollkommene Verbindung aller Einzelteile, aus denen sich der Schirm zusammensetzt. Das bereitet Schwierigkeiten bei der Herstellung und Wartung. Während das Verfahren der Abschirmung bei Flugmotoren günstig ist und ausgedehnte Anwendung findet, kann es in der Kraftfahrzeugindustrie nicht als befriedigende Lösung des Störungsproblems angesehen werden.
  • Das zweite Verfahren zur Unterdrückung der Störimpulse, das in letzter Zeit im allgemeinen in der Kraftfahrzeugindustrie Anwendung fand, ist durch den Einbau einer oder mehrerer Widerstände von mehreren Tausend Ohm in die Hochspannungsleitungen der Zündeinrichtung gekennzeichnet. Durch solche Widerstände lassen sich die Störungen in weitem Frequenzbereich befriedigend unterdrücken. Ihre Wirksamkeit hängt jedoch mehr von der Güte der Anlage als von dem physikalischen Widerstandswert ab. Daher ist es durchaus möglich, daß ein gut angelegter kleiner Widerstand einem wesentlich größeren, aber schlecht angelegten Widerstand überlegen ist. Widerstände dieser Art können in kleine Schutzgehäuse eingebaut oder aber direkt in den Isolierkörper, der den Kern der Zündkerze bildet, eingepaßt werden. Es ist in dieser Hinsicht ganz allgemein zu verstehen, daß die Wirkung des Widerstandes in einer Dämpfung des Schwingungsanteils des Zündfunkens liegt. Bei Verwendung von Widerständen dieser Art wird ein Großteil der Energie, die normalerweise während der Funkenentladung durch Anheizen der Zündelektrode verlorengeht, im Widerstand zerstört. Umfassende Versuche haben chic merkliche Verringerung der Elektrodenabnutzung schon bei verhältnismäßig kleinen Widerständen ergeben.
  • Da die Störungen im Radioempfang immer stärker werden, ist es augenscheinlich, daß ein einziger Widerstand an nur einer Stelle im Zündstromkreis zur Unterdrückung der Störungen nicht in befriedigender Weise ausreicht. In manchen Wagen wird die dadurch entstehende Forderung durch Anordnung je eines Widerstandes an jeder Zündkerzenpolklemme gelöst, während es in anderen Fällen als notwendig krachtet wird, sowohl am Verteilerende der Zündspule oder im Verteilerdreharm selbst als auch in jedem Kabel zu den Zündkerzen der Maschine Widerstände einzuschalten. Bei Gebrauch derartiger Widerstände müssen diese in irgendeinem Schutzgehäuse angeordnet werden, um die Kondensation von Feuchtigkeit, Öl oder Schmutz auf dem Widerstand zu verhindern, die ihn angreifen oder die Ursache werden können, daß der Widerstand durch Überschlagen eines Funkens zerstört wird. Auch diese Art der Anordnung kann jedoch nicht als vollkommen befriedigende Lösung angesehen werden, da das gewöhnlich aus plastischem oder keramischem Material hergestellte Widerstandsgehäuse bedeutend kostspieliger ist als der Widerstand selbst, so daß infolge der für eine moderne vielzylindrige Maschine erforderlichen Zahl von Widerständen deren Herstellungskosten einen beträchtlichen zusätzlichen Posten der Gesamtkosten für den Fahrzeugproduzenten oder den Käufer darstellen.
  • Der Nachteil derartiger örtlich fixierter Widerstände und die kostspielige Anlage gänzlich abgeschirmter Anordnungen stellte einen starken Anreiz für Versuche über die mögliche Verwendung eines über das gesamte Zündsystem verteilten Widerstandes, z. B. eines Leiters mit hohem Eigenwiderstand im Zündkahel selbst dar. Obgleich man an und für sich bei Verwendung extrem dünner Metalldrähte Leiter mit so hohem Eigenwiderstand herstellen kann, stellt dem die strukturbedingte Empfindlichkeit eines solchen Leiters Hemmnisse vom Standpunkt der Kabelherstellung nach den üblichen Verfahren entgegen. Darüber hinaus wäre solch ein Kabel im Gebrauch äußerst zerbrechlich. Diaher hat sich in den letzten Jahren das Interesse beträchtlich in Richtung auf die Entwicklung eines leitfähigen, gummiähnlichen Materials ,als Träger der elektrischen Leitung in Zündeinrichtungen verschoben. In dieser Hinsicht wurde in Betracht gezogen, daß die Verwendung eines solchen leitenden Gummimaterials für die Herstellung eines Kabels, das zwischen den einzelnen Drähten der Litze keine Luft enthält, zweckentsprechend wäre; damit würden die zerstörenden Koronacrscheinungen fortfallen, die bei Hochspannungsleitern mit kleinem Krümmungsradius und Kanten und Spitzen in Medien nicht zu kleinen Gasdruckes auftreten. Es wurde festgestellt, daß ein solches Kabel die Forderung nach Dämpfung der Schwingungen im Bereich der Radiofrequenzen in vollauf befriedigender Weise erfüllt. Im Gebrauch erwies sich das leitende Gummimaterial jedoch nicht als vollständig zufriedenstellend, da es nicht fest und dauerhaft mit der notwendigen darüberlicgenden Gummiisolierung verbunden werden konnte. Darüber hinaus spricht die elektrische Leitfähigkeit eines solchen Kabels äußerst empfindlich auf mechanische Spannungen und Biegungen an, und die thermische und elektrische Stabilität sind durchaus nicht wunschgemäß. Infolge dieser Eigenschaften des gerade erwähnten Widerstandsmaterials hat man Umschau nach anderen ebenfalls nichtmetallischen aber besser verwendbaren Leitern gehalten.
  • Wenn verlangt wird, daß ein Widerstand die Form eines biegsamen Kabels haben soll, um in der Zündeinrichtung von Kraftfahrzeugen zur Zündung des Gasgemisches zu dienen und die sonst entstehenden Störgeräusche zu unterdrücken, so liegen die wesentlichsten erforderlichen Eigenschaften einmal in ausreichender mechanischer Festigkeit der Kabelseele, um den Herstellungsprozeß des Kabels und die bedeutenden m-eciianischen Belastungen, denen dieses Kabel im Gebrauch ausgesetzt ist, unbeschädigt zu überstehen, zum anderen in günstigen elektrischen Eigenschaften bei langer Verwendungsdauer,einschließlich einer stetigen Charakteristik des Widerstandsleiters.
  • Der Gegenstand der Erfindung liegt in der Schaffung eines Kabels mit hohem Ohmschen Widerstand, das die erwähnten erforderlichen Eigenschaften in hervorragendem Maße besitzt.
  • In dieser Hinsicht haben faserige Ausgangsmaterialien in der Form einer geflochtenen Litze beachtliche Vorzüge in Hinsicht auf mechanische Festigkeit und Biegsamkeit, so daß eine solche Litze besonders gut als Trägersubstanz für einen elektrisch leitenden Überzug von hohem Widerstand Verwendung finden kann. Zwar sind auch früher schon ähnliche Materialien mit leitenden Überzügen versehen worden, ohne sich jedoch in vollauf befriedigender Weise zu bewähren, da sie keine stetige elektrische Charakteristik besitzen und der leitende Überzug leicht abblättert. Es wurde nun festgestellt, daß durch eine spezielle Behandlung solcher Materialien der leitende Überzug mit außergewöhnlicher Festigkeit auf dem faserigen Grundmaterial zum Anhaften gebracht werden kann und daß die elektrischen Eigenschaften der überzogenen Fasern voll den gewöhnlich in Kraftfahrzeugen eintretenden Belastungen nicht beeinträchti,gt werden. Das gilt besonders für mechanische Dehnungen, und Biegungen und die Einflüsse der Atmosphäre, die ein Ansaugen von Feuchtigkeit, etwa wie bei einem Docht, zur Folge haben können.
  • Das Verfahren zur Herstellung sowie die verwendeten Materialien, werden in der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert: Fig. t ist eine schematische Darstellung des Flicf')verfahretis zur Herstellung von Kabeln mit hohem Ohmschen Widerstand gemäß der Erfindung; Fig.2 ist eine Ansicht eines kurzen Abschnitts der Kabelseele in größerem Maßstab; Fig. 3 ist ein Schnitt längs der Linie 3-3 der Fig. 2 ; Fig. 4. ist eine Ansicht eines kurzen Abschnitts des isolierten Kabels in größerem Maßstab; Fig. 5 ist ein Schnitt längs der Linie 5-5 der Fig. 4; Fig. 6 ist eine Ansicht einer einzelnen Faser der Kabels,cele; sie verdeutlicht, daß das Innere aus einer Nylonfaser besteht, die mit einem elektrisch leitenden Überzug aus Graphit überzogen ist.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Kabel sind durch Vereinigung außergewöhnlicher Festigkeit, Lebensdauer und Stetigkeit der elektrischen Eigenschaften gekennzeichnet. Dazu wird eine Kabelseele in Form einer Litze aus geflochtenem faserigem Material mit einem Benetzungsmittel behandelt, damit das leitfähige überzugs'-material besser auf den einzelnen Fäden und Fasern haftet; danach wird ein Überzug eines elektrisch leitenden Stoffes in die Litze gedrückt und in gewünschter Stärke auf die einzelnen Fäden oder Fasern aufgebracht; man erhält auf diese Weise einen Leiter mit einem Eigenwiderstand, der die durch die Zündeinrichtung eines Kraftfahrzeuges hervorgerufenen Störgeräusche unterdrückt und außerdem imstande ist, den zur Zündung der explosiblen Gase einer Verbrennungskraftmaschine erforderlichen Hochspannungsstrom zu leiten.
  • Als Grundmaterial wird eine Kabelseele in Form einer geflochtenen Litze aus synthetischen oder Naturfasern handelsüblicher Art verwendet. Im ersten Arbeitsgang wird der Leim oder das die Verflechtung erleichternde Schmiermittel, das während der Herstellung der Litze auf dieser haftenbleibt, entfernt. Danach wird die so behandelte Litze getrocknet. Die ausreichend getrocknete Litze wird dann in die Lösung eines gebräuchlichen handelsüblichen Benetzungsmittels getaucht und wiederum getrocknet. In dieser Verfassung kann ein elektrisch leitender Überzug in die Litze hineingepreßt und auf die Fasern aufgebracht werden. Dazu wird die Litze in eine mit einer geringen Menge eines Benetzungsmittels versetzte kolloidale Suspension von Graphit in Wasser eingetaucht und danach durch eine Öse gezogen, deren öffnungsdurchmesser kleiner als der Durchmesser der Litze ist. Hierdurch wird die Graphitsuspension in die Zwischenräume der Flechtstruktur hineingepreßt und jede einzelne Faser mit einem gleichmäßigen Überzug versehen. Danach wird die durchsetzte und überzogene Litze getrocknet, als nächstes eine Weile in kochendes Wasser getaucht und dann wiederum getrocknet. Nach diesen Behandlungen kann auf die leitfähige Litze nach einem beliebigen, dafür geeigneten bekannten Verfahren eine Gummiisolierung aufgebracht werden.
  • Da der elektrische Widerstand der mit leitfähigem Material überzogenen und durchsetzten Litze von der Stärke des elektrisch leitenden überzuges auf jeder einzelnen Faser abhängig ist, kann es erforderlich sein, den Arbeitsvorgang des Überzichens mit einem elektrisch leitenden Überzug eventuell mehrmals zu wiederholen, je nach dem gewünschten Widerstand pro Längeneinheit der Litze. In solchen Fällen wird die Litze mit weiteren Überzügen des elektrisch leitenden Materials versehen, nachdem der erste Überzug getrocknet, mit kochendem Wasser behandelt und wieder getrocknet worden ist. Im Anschluß an die zweite oder evtl. auch zur Gewährleistung der geeigneten elektrischen Eigenschaften erforderlichen dritten Graphitbehandlung wird die überzogene Litze wiederum durch eine Öse von kleinerem Öffnungsdurchmesser als der der Litze gezogen, getrocknet, mit kochendem Wasser behandelt und wieder getrocknet. In diesem Zustand kann dann die Kabelisolation aufgebracht werden.
  • Besonders gute Ergebnisse sind bei Verwendung einer geflochtenen Litze aus einer synthetischen Faser, die aus eitlem Polyamid, wie Nylon, hergestellt wird, erzielt worden. Dieses enthält Mischpolymerisate von Adipinsäure und Hexamethylendiamin mit großem Molekulargewicht. Die Abmessungen der geflochtenen Litze hängen von den gewünschten physikalischen Eigenschaften des elektrischen Leiters ab. Es wurde festgestellt, daß ein Kabel mit einer Seele in Form einer in Hinsicht auf die Verwendung für elektrischen Stromtransport behandelten Litze aus handelsüblichem Nylon besonders günstig als Kabel für Zündvorrichtungen in Kraftfahrzeugen ist. Die vorzugsweise verwendete Litze hat einen Durchmesser von 1,6 mm und setzt sich aus vier Mittelschnüren, die mit einer Hülle geflochtener Fäden umgeben sind, zusammen. Jede der Mittelschnüre setzt . sich wiederum aus drei Fäden aus gezwirnten Nylonfasern zusammen. Es ist in dieser Hinsicht natürlich selbstverständlich, daß andere Ausführungsformen der Litze mit ähnlichen Festigkeitseigenschaften in gleicher Weise brauchbar sind.
  • Im ersten Arbeitsgang wird die Litze von Leim oder Schmiermitteln befreit, die als Folge des Herstellungsverfahrens von handelsüblichem Nylon auf den Fasern der Litze haften. Dazu wird die Nylonlitze mit Chloroform behandelt. In der Zeichnung ist eine Spule mit handelsüblichem Nylon mit 2 bezeichnet und vor einem Chloroform enthaltenden Tank 4 montiert. Die Litze wird von der Spule in den Tank 4 mit Chloroform geführt und läuft darin über eine Anzahl abwechselnd oben und unten angeordneter, unter der Flüssigkeitsoberfläche liegender Rollen 6. Obgleich man zur vollständigen Entfernung von Leim und Schmiermitteln mit einem einzigen Chloroformbad auskommen kann, ist eine Serie mehrerer Tanks oder Behälter, durch die die Litze nacheinander gezogen wird, vorteilhaft. Es wurde festgestellt, daß der Gebrauch von drei bis sechs Tanks vorzuziehen ist.
  • Nach der Entfernung der Litze aus diesen hintereinandergeschalteten Chloroformtanks wird sie durch einen Trockenofen 8 geführt, in welchem sie während des etwa 3 bis 5 Minuten dauernden Durchgangs durch den Ofeneiner Temperatur von 150 bis 165' C ausgesetzt wird. Nach vollständiger Trocknung läuft sie über eine Anzahl hoch und tief versetzter Rollen i o, die in der Lösung eines handelsüblichen Benetzungsmittels in Wasser im Tank 12 angeordnet sind. Das geschieht zum Zweck besserer Benetzbarkeit und Kapillarität der Oberfläche der Fasern und Fäden für die Aufnahme des elektrisch leitenden Überzuges.
  • Die für dieses Verfahren als brauchbar ermittelten, im Handel erhältlichcii Benetzungsmittel gehören zu den Klassen, die im Handel normalerweise als Santomerse und' Aerosole bekannt sind, und von diesen Klassen insbesondere Santomerse Nr. i und Aerosol AS. Santomersc Nr. i ist ein Alkyl-Aryl-Sulfonat und Aerosol AS das Natriumsalz der Isopropylnaphthalensulfoiisäure. Zur Behandlung der Litze ist eine etwa 2oioige, wäßrige Lösung, einer der beiden Verbindungen vorzuziehen, doch zeigten Versuchsergebnisse, daß auch mit 0,25- bis 5 %igen wäßrigen Lösungen eines der beiden Benetzungsmittel gute Ergebnisse zu erzielen sind. Nach der Behandlung mit der Benetzungsmittellösung wird die Litze durch einen zweiten Trockenofen 14 gezogen, und zwar dauert das ebenfalls 3 bis 5 Minuten, bei der gleichen Ofentemperatur von 150 bis i65° C. In diesem Zustand ist die Litze für die Behandlung mit dem elektrisch leitenden Material brauchbar.
  • Um die Litze mit günstigen elektrischen Eigenschaften für den Gebrauch in Kraftfahrzeugzündeinrichtungen zu versehen, wird jede der einzelnen Fasern der geflochtenen Litze mit einem elektrisch leitenden Überzug versehen. Dazu wird die Litze über eine Anzahl nach oben und unten versetzter Rollen 16 durch einen Tank 18 gezogen, der mit einer kolloidalen Suspension von Graphit in Wasser angefüllt ist und daneben noch 20/0 eines der obenerwähnten Benetzungsmittel enthält. Die Suspension hat einen Graphitgehalt von etwa 120/0. Während die Litze durch die Graphitsuspension des Tanks 18 läuft, wird diese einschließlich des Benetzungsmittels infolge der vorangegangenen Behandlung mit einem Benetzungsmittel in das Innere der Litze hineingesaugt und überzieht dabei die,Ober-. fläche jeder einzelnen Faser der Litze mit einem im wesentlichen vollständigen Graphitüberzug. Um aber ganz sicher zu gehen, daß auch die innersten kleinen Lufträume der geflochtenen Litze von der Graphitsuspension erreicht werden, und daß der Überzug auf jeder einzelnen Faser gleich stark ist, wird die Litze hiernach durch eine Öse 2o gezogen, deren Öffnungsdurchmesser etwas kleiner ist als der Durchmesser der Litze. Dadurch wird die flüssige Suspension in die infolge der Flechtstruktur vorhandenen Hohlräume gepreßt, so daß sie auch die innersten Fasern der Litze erreicht und mit dem Graphitüberzug versieht. Darüber hinaus wird durch diese Quetschbehandlung mit Hilfe der Öse gewährleistet, daß der Überzug auf jeder Faser etwa gleich stark ist.
  • Es wurde festgestellt, daß bei einer geliochtenen Litze von etwa 1,6 mm Durchmesser vorzugsweise eine Öse mit einer Öffnung von etwa 1,4 mm Durchmesser verwendet werden sollte, um die mit dem Beisetzungsmittel versetzte Graphitsuspension in die innersten Hohlräume der Flechtstruktur hineinzupressen und jede einzelne Faser mit einem gleichmäßigen Überzug zu versehen. Selbstverständlich wird man für eine dünnere Litze eine Öse mit entsprechend kleinerer Öffnung benutzen. Nach Durchzug durch die Öse 2o wird die mit Graphit durchsetzte und überzogene Litze zur Trocknung durch einen auf i 5o bis 165°C angeheiztcii Trockenofen 22 gezogen. Das dauert etwa 3 bis 5 Minuten.
  • Nach Behandlung mit der Graphitsuspension und erfolgter Trocknung wird die Litze über eine Anzahl abwechselnd nackt oben und unten versetzter Rollen 24 geführt, die unter der Flüssigkeitsoberfläche in einem mit kochendem Wasser angefüllten Tank 26 angeordnet sind. Die mit Graphit durchsetzte Litze ist während des wenigstens 5 Minuten währenden Durchganges durch den Tank 26 der Einwirkung des kochenden Wassers ausgesetzt. In dieser Hinsicht wurde festgestellt, daß eine Anordnung von Tank und Rollen, durch die die Litze etwa 30 Minuten im kochenden Wasser eingetaucht gehalten wird, besonders vorteilhaft arbeitet. Anschließend wird die Litze zur Trocknung bei etwa i 5o bis 165° C rund 2 bis io Minuten lang durch einen Trockenofen 28 gezogen und danach auf eine Spule 30 aufgewickelt. Damit ist die Litze für die Aufbringung eines Isolierüberzuges auf ihre Oberfläche vorbereitet; diese Isolation kann aus Gummi oder einem anderen gebräuchlichen Isoliermaterial bestehen und nach einem der bekannten Verfahren zur Aufbringung eines Isolierüberzuges auf einen elektrischen Leiter aufgetragen werden.
  • Da die Stärke des Graphitüberzuges auf den Fasern der Litze die elektrischen Eigenschaften des Leiters bestimmt, kann es wünschenswert sein, je nach der gewünschten elektrischen Leitfähigkeit die Litze zur Auflage weiterer Überzüge ein zweites oder drittes Mal oder sogar noch öfter in die netzmittelhaltige Graphitsuspension einzutauchen. Wenn das Kabel in der Zündeinrichtung eines Kraftfahrzeuges den Weg für einen zwischen den beiden Elektroden überspringenden Hochspannungsfunken darstellen und darüber hinaus einen genügend großen Widerstand haben soll, um jegliche Resonanzerscheinungen, die von der Zündentladung an den Elektroden resultieren, zu zerstreuen, wurde ein Leitungswiderstand von etwa 165 Ohm/cm als besonders günstig ermittelt. Es wurde festgestellt, daß die Auftragung nur eines Überzuges auf die Fasern der geflochtenen Nylonlitze zur Realisierung dieses Widerstandes nicht ausreicht. Anderseits erhält man bei mehr als zwei Graphitüberzügen einen Widerstand wesentlich unter den gewünschten 165 Ohm/cm.
  • Durch dieselbe oben beschriebene Behandlung mit einer Graphitsuspension kann ein zweiter überzug aufge; ragen werden. Dazu werden zwischen Trockenofen 22 und Wassertank 26 folgende Vorrichtungen in das Behandlungsbad eingeschaltet: Ein dem Tank 18 entsprechender, mit Graphitsuspeission und Beisetzungsmittel gefüllter Behälter, eine der Ziehöse 20 entsprechende Öse und ein dem Trockenofen 22 entsprechender Ofen.
  • Durch Einschaltung einer weiteren, diese drei Elemente enthaltenden Apparategruppe kann in gleicher Weise ein dritter Überzug aufgetragen werden. Die Art der Behandlung ist immer die gleiche, wie sie in Verbindung mit dem ersten überzug beschrieben worden ist. Nach Trocknung des ersten Überzuges wird die graphitdurchsetzte und überzogene Litze durch eine netzmittelhaltige Graphiksuspension oben beschriebener Zusammensetzung geführt und dann durch eine Öse mit einem Öffnungsdurchmesser von i,4 mm gezogen, wenn, wie oben beschrieben, die Litze einen Durchmesser von i,6 mm aufweist. AriSChließend wird der zweite Überzug bei schon beschriebener Temperatur und Zeitdauer getrocknet, mit kochendem Wasser behandelt und wieder getrocknet. Wenn so auf die Litze ein elektrisch leitender Überzug in der Stärke, die dem Kabel einen Widerstand von etwa 165 Öhm;'cm gibt, aufgetragen worden ist, wird die Litze mit einem Isolierüberzug aus Gummi versehen. Das fertige Kabel eignet sich in zufriedenstellender Weise zum Gebrauch in der Zündeinrichtung von Kraftfahrzeugen.
  • Die Fig. 2, 3, 4 und 5 werden nachfolgend zusammen erläutert. In diesen Zeichnungen ist ein nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestelltes Zündkabel dargestellt. Das Kabel enthält eine Kabelseele in Form einer geflochtenen Litze 32, die aus vier Mittelschnüren 34 und einer darumliegenden Hülle 36 aus geflochtenen Fäden oben beschriebener Art besteht. Jede der Mittelschnüre 34 ist aus drei Fäden, die wiederum aus einer Vielzahl gezwirnter Fasern bestehen, hergestellt. Auch die geflochtenen Fäden der Hülle 36 bestehen aus einer Vielzahl gezwirnter Fasern. Nach der Behandlung gemäß dem beschriebenen Verfahren ist jede Nylonfaser 4o in ihrer gesamten Länge mit einem einheitlich starken Überzug 42 aus Graphit umgeben. Darüber hinaus haftet der Graphitüberzug fest auf der Nylonfaser, ohne bei Biegung oder Dehnung des Kabels abzublättern. Zuletzt wird auf die Oberfläche der Litze 32 ein Isolierüberzug 38 aus Gummi oder einem anderen brauchbaren Material aufgebracht und mit ihr verbunden.
  • Obwohl in der Beschreibung des elektrischen Leiters und des Herstellungsverfahrens auf eine leitfähige Litze aus Nylon Bezug genommen wurde, kann verständlicherweise eine Litze in anderer Größe, Gestalt und aus anderem Material, z. B. Glas-, Baumwoll- oder Leinenfasern auch gute Ergebnisse zeitigen.
  • Ein nach dem Verfahren der Erfindung hergestellter elektrischer Leiter eignet sich infolge seiner großen Zugfestigkeit und beständigen elektrischen Eigenschaften besonders zum Gebrauch in Zündeinrichtungen von Kraftfahrzeugen.' Die elektrische Leitfähigkeit wird weder durch Dehnung oder Biegung noch durch Gebrauch in Räumen hoher Wasserdampfkonzentration beeinträchtigt, in denen man eventuell annehmen könnte, daß ein dochtähnliches Ansaugen von Feuchtigkeit infolge der Faserflechtstruktur der Litze den elektrischen Widerstand verändern könnte. Darüber hinaus leistet dieser Leiter den die Isolation zerstörenden Koronaerscheinungen in hervorragender Weise Widerstand.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Leiters mit hohem Ohmschen Widerstand, insbesondere zur Verwendung als Zündkabel in Verbrelinungskraftmaschinen, durch überziehen und Imprägnieren einer Kabelseele in Form einer geflochtenen Litze aus selbst nichtleitenden, nichtmetallischen Fasern mit Graphit und nachfolgendes Aufbringen einer fest anhaftenden Hülle aus einem Isoliermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß als Faser ein synthetisches Polyamid (Nylon) verwendet wird und die daraus geflochtene Litze (32) zuerst zur Entfernung von Leim- und Schmiermittelrückständen einer Chloroformbehandlung (4) unterworfen, nach erfolgter Trocknung (8) zur Verbesserung der Oberflächenbernetzbarkeit der Fasern durch ein Netzinittelbad ( 12) und zur Graphitauftragung durch eine kolloidale Graphitsuspension (18) geführt, danach zur Einpressung des Graphits in die Flechtstruktur durch eine Öse (20) mit kleinerem Durchmesser als dem Durchmesser der Litze (32) gezogen und abschließend mit kochendem Wasser (26) behandelt wird, wodurch jede einzelne Faser der geflochtenen Litze (32) mit einem gleich starken, vollständigen, elektrisch leitenden Graphitüberzug (42) versehen wird, der fest auf der Faser haftet und bei mechanischer Beanspruchung nicht abblättert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die geflochtene Litze sowohl nach der Behandlung mit Chloroform (¢) als auch nach Verlassen des Netzmittelbades und der Graphitsuspension bei einer Temperatur von etwa 165'C etwa 3 bis 5 Minuten lang getrocknet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Netzmittelbad (12) eine wäßrige 0,25- bis 5o/oige Netzmittellösung und als Graphitbad ( 18) eine etwa 12 o/oige Suspension von Graphit in einer 0,25- bis 5o/oigen wäßrigen Netzmittellösung verwendet wird.
DEG4245A 1949-06-17 1950-10-03 Kabel mit hohem Ohmschen Widerstand und Verfahren zur Herstellung solcher Kabel Expired DE844756C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US844756XA 1949-06-17 1949-06-17

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE844756C true DE844756C (de) 1952-09-15

Family

ID=22185197

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG4245A Expired DE844756C (de) 1949-06-17 1950-10-03 Kabel mit hohem Ohmschen Widerstand und Verfahren zur Herstellung solcher Kabel

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE844756C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3103211A1 (de) * 1980-01-31 1981-11-26 Nippondenso Co., Ltd., Kariya, Aichi Hochspannungs-zuendkabel

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3103211A1 (de) * 1980-01-31 1981-11-26 Nippondenso Co., Ltd., Kariya, Aichi Hochspannungs-zuendkabel

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3115242A1 (de) Heizkabel, insbesondere fuer elektrische heizdecken
DE2920805A1 (de) Leiter fuer elektrisches kraftstromkabel und verfahren zu seiner herstellung
DE2526626A1 (de) Litze, die aus einer anzahl verseilter draehte besteht
DE3744545A1 (de) Zuendkabel
DE4033846C2 (de)
DE844756C (de) Kabel mit hohem Ohmschen Widerstand und Verfahren zur Herstellung solcher Kabel
DE4008400A1 (de) Hochfrequenzstoerungen unterdrueckendes zuendkabel mit einem halbleitenden leiterkern aus polyolefin
DE2952472C2 (de) Verteiler für Verbrennungsmotor
DE2445660B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Hochspannungskabels
DE3438660A1 (de) Abgeschirmtes, elektrisches kabel
DE2925852A1 (de) Verfahren zum befestigen eines kontaktteils an einer elektrischen leitung
DE4116165C2 (de)
DE3522335A1 (de) Elektrisches kabel und verfahren zu seiner herstellung
DE3152877C2 (de) Zündkerze
DE3045462C2 (de) Verfahren zur Herstellung einer Glimmschutzschicht am Nutaustritt eines Ständerwicklungsleiters einer elektrischen Maschine
DE542791C (de) Verfahren zum Trocknen oder Vulkanisieren der Isolierung elektrischer Leitungen durch Erwaermung des leitenden Kernes
DE1490618C3 (de) Widerstandszündleitung für Brennkraftmaschinen
DE3304789C2 (de)
DE2157707C3 (de) Verzögerungsleitung
DE102013208250A1 (de) Schutzschlauch mit elektromagnetischer Abschirmung
CH269894A (de) Verfahren zur Unterdrückung von durch die Zündung von Brennkraftmaschinen hervorgerufenen Radiostörungen.
DE903225C (de) Hochspannungskabel mit gummiisolierten Adern
DE912954C (de) Endverschluss fuer gummiisolierte Leitungen oder Kabel in Freiluftanlagen
DE1539196A1 (de) Widerstandzuendkabel
DE2504555B2 (de) Flexible elektrische leitung