DE8407242U1 - Dynamische Schulterabduktionsorthese - Google Patents

Description

nie Erfindung betrifft eine dynamische Schulterabduktionsorthese mit einem federelastischen Abduktionselement* das sich zwischen einer an einer Thoraxspange angelenkten Oberarmschiene und einer Beckenanstlitzung abstutzt.

An der Schulter führen die Adduktionskontrakturen in Verbindung mit Schulter-Hand-Finger-Syndrom, gelenknahen Frakturen und Luxationen häufig zu Problemen. In der dynamischen Bewegungsphase nach Konsulidierung des primären Traumas hat sich eine dynamische Schulterabduktionsorthese bewährt. In einer vorbekannten Ausführungsform ist ein hydraulisch arbeitendes Abduktionselement zwischen Oberarmteil und Beckenanstützung eingefügt und ermöglicht dem Patienten, seine Schulter gegen diesen Widerstand zu bewegen. Zu Beginn der Aufdehnungsphase wird die Abduktionskraft des dynamischen Elementes sehr leich-t eingestellt, um die Schwerkraft der oberen Extremität beim Gehen in leichte Ad- und Abduktionsbewegungen umzusetzen. Im weiteren Behandlungsverlauf wird die dynamische Kraft forciert, so daß schlußendlich aktive Abduktionsbewegungen gegen diesen Widerstand zur Kräftigung der Muskulatur möglich sind. Dabei ist es von Vorteil, daß die gewonnene Aufdehnung des Gelenkes und seiner

Muskeln sofort in dynamisches Bewegungstraining gegen Widerstand umgesetzt werden kann. Hierin liegt ein großer Vorteil gegenüber einer starren Armabstlitzung.

Bei der vorbekannten Ausführungsform liegt der obere Abstützpunkt des Abduktionselementes am äußeren Ende der Oberarmschiene, so daß sich eine sehr sperrige Konstruktion ergibt. Die im Stoßdämpferprinzip arbeitende Schulterabduktionsorthese läßt keine Veränderung des Abduktionswinkels oder des Adduktionswinkels zu.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde» die vorstehend erläuterte Orthese hinsichtlich Aufbau und Wirkungsweise zu verbessern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Abduktionselement eine ortsfeste Schwebeführung aufweist, in der das untere Ende einer an der Oberarmschiene angelenkten Stützstange gegen die Wirkung eines federelastischen Elementes lotrecht verschiebbar geführt ist, wobei zumindest ein verstellbarer Anschlag zur Längenveränderung des Verschiebeweges vorgesehen ist.

Dabei ist es zweckmäßig, wenn durch zwei -unabhängig voneinander verstellbare Anschläge zur Veränderung des Beginns sowie des Endes des Verschiebeweges vorgesehen sind.

Durch die verstellbaren Anschläge läßt sich der Beginn des genannten Verschiebeweges und damit der Abduktionswinkel sowie die Länge des Verschiebeweges und damit der Adduktionswinkel verändern.

Die Schiebeführung kann einen Längsschlitz aufweisen, in den das untere Enda der Stützstange verschiebbar eingreift, die mit ihrem oberen Ende zwischen der Armmanschette der Oberarmschiene und dem Scharnier zwischen Oberarmschiene und Thoraxspange angelenkt ist. Das gesamte Abduktionselement liegt somit verhältnis-

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mäßig dicht am Körper des Patienten und wirkt nicht mehr so sperrig wie bei der vorbekannten Konstruktion.

Um eine exakte Anpassung der Oberarmschiene an den Orthesenträger zu ermöglichen, ist es zweckmäßig, wenn die Oberarmschiene um eine lotrechte, im Scharnier an der Thoraxspange liegende Achse verschwenkbar und in der gewünschten Schwenkstellung an einen Lappen des Scharniers festlegbar ist, wobei die Verbindungen an den beiden Enden der Stutzstange als Kugelgelenke ausgebildet sind,

Das federelastische Element kann eine Druckfeder sein, die sich dann sehr einfach auswechseln läßt, wenn die Hülse an ihrem einen Stirnende durch eine Schraubkappe verschlossen ist. Die Orthese läßt sich durch Austausch der Druckfeder somit in einfacher und zuverlässiger Weise auf verschiedene Widerstände einstellen. Der Orthopädie-Mechaniker kann jeweils Federn unterschiedlicher Kennlinie verwenden. Grundsätzlich wäre es auch möglich, die Vorspannung einer bereits eingebauten Druckfeder zu verändern.

Wenn das erfindungsgemäße federelastische Abduktionselement als austauschbare Baueinheit ausgebildet ist, kann sie in einfacher Weise durch eine starre Armabstützung ersetzt werden, so daß alle übrigen Teile de»* Schulterabduktionsorthese unverändert bleiben können. Die im Austausch gegen das federelastische Abduktionselement ggf. einzubauende starre Armabstützung weist vorzugsweise eine längenveränderliche Stützstange auf.

Die Thoraxspange sowie die Beckenanstützung bestehen vorzugsweise aus Kunststoff oder kunststoffbeschichtetem Metall und sind vorgeformt und lassen sich individuell nachformen. Alle Körperformteile sind an den Schienen verstellbar befestigt und ermöglichen einen schnellen Austausch.

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An der Unterarmschiene sind eine Unterarmschale sowie eine Handauflage auswechselbar befestigt, wobei letztere durch ein Fingermodul ergänzt werden kann.

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In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Figur 1 eine Schulterabduktionsorthese in perspektivischer Darstellung und

Figur 2 einen Längsschnitt durch ein federelastisches Abduktionselement in vergrößertem Maßstab.

Bei der dargestellten dynamischen Schulterabduktionsorthese stützt sich ein federelastisches Abduktionselement zwischen einer an einer Thoraxspange 1 angelenkten Oberarmschiene 2 und einer Beckenanstützung 3 ab. Das Abduktionselement besteht aus einer Hülse 4 mit einem Längsschlitz 5, in den das untere Ende einer Stützstange 6 eingreift, deren oberes Ende über ein Kugelgelenk 7 an der Oberarmschiene 2 angelenkt ist. Dieser Anlenkpunkt liegt zwischen einer Armmanschette 8 der Oberarmschiene und einem Scharnier 9 zwischen Oberarmschiene 2 und Thoraxspange 1. Das untere Ende der Stützstange 6 greift in einen Schieber 10 ein, der in der Hülse 4 nach unten gegen die Wirkung einer in der Hülse 4 angeordneten Druckfeder 11 verschiebbar ist, Zur Veränderung dieses Verschiebeweges sind zwei von außen verstellbare Anschläge 12,13 vorgesehen, die mit jeweils einer Gewindestange 14,15 in den beiden Enden der Hülse 1 gelagert sind und sich dadurch von außen manuell verstellen lassen. Um ein Auswechseln der Druckfeder 11 zu ermöglichen, ist die Hülse 1 an ihrem oberen Stirnende über eine Schraubkappe 16 verschlossen. Um die Anschläge 12,13 in der jeweils gewünschten Position arretieren zu können, sind Kontermuttern 17,18 vorgesehen.

Die Oberarmschiene 2 ist um eine lotrechte, im Scharnier 9 an der Thoraxspange 1 liegende Achse 19 verschwenkbar und in der gewünschten Schwenkstellung an einem Lappen 20 des Scharniers festlegbar. Daher ist auch die Verbindung des unteren Endes der Stützstange 6 mit dem Schieber 10 als Kugelgelenk 21 ausgebildet,

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Zwischen der Oberarmschiene 2 und einer Unterarmschiene 22 i^-t ein federelastisches Zugglied 23 angeordnet, das die Unterarmschiene 22 in gestreckter oder um 90° abgewinkelter Stellung
gegenüber der Oberarmschiene 2 federelastisch arretiert. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das federelastische Zugglied 23 ein Gummizug.

An der linterarmschiene 22 sind eine Unterarmschale 24 sowie eine Handauflage 25 auswechselbar befestigt.

Figur 1 läßt erkennen, daß die Hülse 4 an einer Schiene 26 befestigt ist, die die Thoraxspange 1 mit der Beckenanstützung 3 abstandsveränderlich verbindet.

Claims (12)

1. Dynamische Schulterabduktionsorthese mit einem federelastischen Abduktionselement (4,5,6,11 )> das sich zwischen einer an einer Thoraxspange ( 1 ) angelenkten Oberarmschiene (2 ) und einer Beck.enanstützung ( 3 ) abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß das Abduktionselement (4,5, ⁶» ¹¹ ) eine ortsfeste Schiebeführung (4,5) aufweist, in der das untere Ende einer an der Oberarmschiene ( 2 ) angelenkten Stützstange ( 6 ) gegen die Wirkung eines federelastischen Elementes ( 11 ) lotrecht verschiebbar geführt ist, wobei zumindest ein verstellbarer Anschlag (12,13) _zur Längenveränderung des Verschiebeweges vorgesehen ist.

2. Orthese nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei unabhängig voneinander verstellbare Anschläge (12 , 13) zur Veränderung des Beginns sowie des Endes des Verschiebeweges.

3. Orthese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebeführung (4,5) einen Längsschlitz ( E> ) aufweist, in den das untere Ende der Stützstange ( 6 ) verschiebbar eingreift, die mit ihrem oberen Ende zwischen der Armmanschette ( 8 ) der Oberarmschiene ( 2 ) und dem Scharnier (10 ) zwischen Obera^mschiene ( 2 ) und Thoraxspange ( 1 ) angelenkt ist.

4. Orchese nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der ί Längsschlitz ( 5 ) in der Wandung einer Hülse ( 4 ) angeordnet ist, in deren beiden Enden die von außen verstellbaren ; Anschläge (12 , 13 ) gelagert sind. j

5. Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Anschlag (12 , 13 ) aus einer Gewindestange (HIE} besteht.

6. Orthese nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende der Stützstange ( 6 ) in einen Schieber (ι ο ) eingreift, der in der Hülse ( 4 ) verschiebbar angeordnet ist.

7. Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberarmschiene ( 2 ) um eine lotrechte, im Scharnier ( 9 ) an der Thoraxspange ( 1 ) liegende Achse ( 19) verschwenkbar und in der gewünschten Schwenkstellung an einem Lappen ( 20) des Scharniers ( 9 ) festlegber ist, wobei die Verbindungen an den beiden Enden der Stützstange ( 6 ) als Kugelgelenke (7 , 21 ) ausgebildet sind.

8. Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das federelastische Element ( 11) eine Druckfeder ist.

9. Orthese nach Anspruch 4 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse ( 4 ) an ihrem eine»? Stirnende durch eine das Auswechseln der Druckfeder ( 11 ) ermöglichende Schraubkappe ( 16) verschlossen ist.

10.Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das federelastische Abduktionseiement ( 4, ⁵· ⁶» ¹¹ ) als gegen eine starre Armabstützung ( - ) austauschbare Baueinheit ausgebildet ist.

11« Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet* daß zwischen Ober- und Unterarmschiene ( 2 ,

22 ) ein federelastisches Zugglied (23 ) angeordnet ist, das die Unterarmschiene (22 ) in gestreckter oder um 90° abgewinkelter Stellung gegenüber der Oberarmschiene ( 2 ) federelastisch arretiert.

12. Orthese nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das federelastische Zugglied ( 23) ein Gummizug ist.

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