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Einrichtung zum raschen Entleeren von Verdampfern zwecks Abtauens
Beim Abtauen von Verdampfern in Kälteanlagen geht man in der Regel so vor, daß der
Verdampfer als Verflüssiger geschaltet wird. Die bei der Verflüssigung des Kältemittels
frei werdende Wärme dient dann - dazu, das an den Verdampferflächen angesetzte Eis
abzutauen. Um den Abtauvorgang möglichst zu beschleunigen, ist es wichtig, das im
Verdampfer befindliche flüssige Kältemittel zu entfernen. Hierzu sind bereits verschiedene
Mittel vorgeschlagen. Man kann z. B. das im Verdampfer befindliche flüssige Kältemittel
unter Verflüssigerdruck der Regelstelle zuführen und es auf diese Weise allmählich
in die nicht in der Abtauperiode befindlichen Verdampfer drücken. Dies dauert indessen
geraume Zeit. Ferner ist bereits vorgeschlagen worden, ein besonderes Gefäß anzuordnen,
in das das flüssige Kältemittel aus dem Verdampfer während der Abtauperiode übergeführt
wird. Hier bedeutet die Notwendigkeit eines .besonderen Gefäßes eine unnötige Verteuerung
der Anlage.
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Die erwähnten Schwierigkeiten lassen sich jedoch vermeiden, wenn man
erfindungsgemäß das bei den meisten Anlagen am Ausgang des Verflüssigers angeschlossene
Sammelgefäß auch zum Aufnehmen des flüssigen Kältemittels verwendet, das während
der Abtauperiode aus dem entsprechenden Verdampfer entfernt werden muß. Um dies
bewerkstelligen zu können, sieht man drei mit entsprechenden Absperrorganen versehene
Leitungen vor, von denen die erste das Sammelgefäß mit dem Dampfraum der Verdampfer,
die zweite das Sammelgefäß mit den unteren Enden der Verdampfer und die dritte das
untere Ende des Verflüssigers mit der Regelstelle verbindet. Durch eine entsprechende
Stellung der Absperrorgane, die in der Beschreibung der Abbildung näher erläutert
werden wird, erreicht man mit der
Einrichtung nach dem Erfindungsgedanken
einen dreifachen Vorteil. Zunächst ist es möglich, den abzutauenden Verdampfer sehr
rasch zu entleeren. Zweitens benötigt man kein besonderes Sammelgefäß zur Aufnahme
des aus dem abzutauenden Verdampfer kommenden flüssigen Kältemittels. Schließlich
ist noch der Vorteil vorhanden, daß die übrigen auf Kälteleistung geschalteten Verdampfer
keine Unterbrechung in ihrer Belieferung mit den flüssigen Kältemitteln erfahren.
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Einebesonders einfache Anordnung ergibt sich, wenn das Sammelgefäß
unterhalb der Verdampfer angeordnet ist, weil dann das flüssige Kältemittel von
selbst aus dem Verdampfer in das Sammelgefäß fließt. Indessen ist es auch möglich,
das flüssige Kältemittel in das Sammelgefäß zu bringen, wenn dieses oberhalb der
Verdampfer angeordnet sein sollte. Man hat dann nur nötig, das im Verdampfer befindliche
flüssige Kältemittel mit Hilfe des Verflüssigerdruckes in das unter Verdampferdruck
stehende Sammelgefäß zu drücken.
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In der Abbildung ist die Einrichtung näher erläutert, und zwar für
den Fall, daß das Sammelgefäß unterhalb der Verflüssiger angeordnet ist.
Mit a ist ein Verdichter bezeichnet, der das verdichtete Kältemittel über
das Absperrventil 1 und Leitung b in den ölsammler c drückt, wo das Kältemittel
von Öl befreit wird. Durch das Ventil 2 und Leitung d gelangt das dampfförmige Kältemittel
in den Verflüssiger e und von hier als Flüssigkeit über das Absperrorgan 5 und Leitung/
in die Sammelflasche g. Am unteren Teil der Sammelflasche befindet sich die mit
dem Absperrorgan 6 versehene Leitung h, die in das Sammelrohr k führt,
von dem aus das flüssige Kältemittel über das Ventil 7 und das Regelventil 14 durch
Leitung 1 in den Abscheideraum m der beiden Verdampfer I und II gelangt. Das flüssige
Kältemittel gelangt durch das Fallrohr n und die mit den Absperrorganen 9 bzw. 9a
versehenen Leitungen o in die Verdampfer I und II. Das verdampfte Kältemittel strömt
durch die mit den Absperrorganen 3 und 3a versehenen Leitungen p und g in den Abscheider
m und gelangt über die Saugleitung r und das Ventil 4 in den Verdichter a zurück.
. Erfindungsgemäß sind nun drei Leitungen vorgesehen. Zunächst die Leitung s, die
über das Absperrorgan 13 das Sammelgefäß g mit dem Dampfraum der Verdampfer verbindet.
Die zweite Leitung t verbindet über die Absperrorgane 1o bzw. loa und 11 den unteren
Teil der Verdampfer I und II mit dem Sammelgefäß g. Schließlich verbindet die mit
dem Absperrorgan 12 versehene dritte Leitung u das untere Ende des Verflüssigers
e mit der Regelstelle. Ferner sind noch die mit den Absperrorganen 15 und 15a versehene
Leitung v und die mit den Absperrorganen 16 und 169 versehene Leitung w vorgesehen.
Die erstere dient dazu, zum Abtauen den unter Verflüssigerdruck stehenden Kältemitteldampf
dem abzutauenden Verdampfer zuzuführen, die zweite dazu, das beim Abtauen im abzutauenden
Verdampfer entstehende flüssige Kältemittel der Regelstelle zuzuführen.
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Im normalen Betrieb, wenn also die beiden Verdampfer I und II auf
Kälteleistung geschaltet sind. sind die Absperrorgane 3, 3a 5, 6, 9 und 9a offen,
dagegen die Absperrorgane 1 o, 1 oa, 11, 12, 13, 15, 15a, 16 und 16a geschlossen.
Soll jetzt der Verdampfer I abgetaut werden, .so ist er zunächst möglichst rasch
zu entleeren. Zu diesem Zweck werden die Absperrorgane 5 und 6 geschlossen und das
Ventil 12 geöffnet. Bei dieser Ventilstellung ist das Sammelgefäß g aus dem Kreislauf
ausgeschaltet, und das Kältemittel fließt durch Leitung u unmittelbar aus dem Verflüssiger
e der Regelstelle k zu. Nunmehr wird das Ventil 13 geöffnet und dadurch
das Sammelgefäßg unter Verdampferdruck gesetzt, wobei sich das im Sammelgefäß befindliche
flüssige Kältemittel auf Verdampfertemperatur abkühlt. Dann werden die Ventile 9
und 3 geschlossen, dagegen 1 o und 11 geöffnet. Ist dies geschehen, fließt das im
Verdampfer I befindliche flüssige Kältemittel von selbst durch die Leitung t in
das Sammelgefäß g. Zum weiteren Abtauen werden nun in üblicher Weise nach Schließen
der Ventile 9 und 1 o die Ventile 15 und 16 geöffnet. Soll nach Abtauen der Verdampfer
I wieder auf Kälteleistung umgeschaltet werden, so werden die genannten Ventile
in umgekehrter Reihenfolge gestellt. Entsprechend verfährt man beim Abtauen des
Verdampfers Il.
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Ist das Sammelgefäß g oberhalb der Verdampfer 1 und 1I angeordnet,
so wird das in den Verdampfern befindliche Kältemittel mit Hilfe des durch die Leitung
v und die Ventile 15 bzw. 15a zuströmenden. unter Verflüssigerdruck stehenden dampfförmigen
Kältemittels über Leitung t in das unter Verdampferdruck stehende Sammelgefäß g
gedrückt.