DE8336583U1 - Rueckstandsfrei wieder abloesbare haftklebrige flaechengebilde - Google Patents
Rueckstandsfrei wieder abloesbare haftklebrige flaechengebildeInfo
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Description
BEIERSDORF AKTIENGESELLSCHAFT HAMBURG
Rückstandsfrei wieder ablösbare haftklebrige Notizzettel, Haftklebeetiketten oder dergleichen.
Die vorliegende Erfindung betrifft druckempfindlich klebende Notizzettel oder dergl., die nach der Verklebung
rückstandsfrei wieder abgelöst und - falls gewünscht erneut verklebt werden können. Derartige Gegenstände
werden in der Praxis seit langem verwendet, z.B. rückstandsfrei ablösbare reversibel klebende Haftklebeetiketten,
Schutzfolien, Abdeckpapiere, Notizzettel und Werbemittel sowie rückstandsfei ablösbare und erneut
verklebende Wund- oder Wundverbandpflaster.
Für diese Zwecke sind bereits eine Anzahl verschiedener Haftklebemassen und Herstellverfahren beschrieben
worden.
In der DE-OS 2 407 494 wird ein schwach haftklebriges Emulsionspolymerisat beschrieben, das durch
Copolymerisation von 2-Äthylhexylacrylester, Methylmethacrylster,
(Meth)acrylsäure und 1,4 Butandioldiacrylester in Gegenwart von Weichmachern wie Paraffinöl, Scualen
oder niedermolekularem Polyisobutylen erstellt wird und aufgrund seiner verhältnismäßig geringen Adhäsivität
eine Wiederablösbarkeit der damit ausgerüsteten Haftklebeartikel ermöglicht.
Im JP 82 87 481 wird eine wäßrige Haftklebedispersion beschrieben, die durch Copolymerisation von Alkylacrylestern
mit Esterresten C> 4, Methylacrylsäure und N-Methylclacrylamid unter Zusatz spezieller Weichmacher
hergestellt wird. Nach Zugabe von Verdickungsmitteln sind diese Dispersionen zur Ausrüstung von reversibel
klebenden Papieretiketten geeignet. In dem JP 82 70 162 wird ein ähnliches Verfahren aufgezeigt.
Das JP 82 31 972 beschreibt ein Emulslonscopolymer, das aus 2-Äthylhexylacrylat, Methylmethacrylat, Acrylsäure,
Itaconsäure und Ethylendimethacrylat hergestellt wird und nach Puffern mit Natriumacetat und Verdicken mit
Hydroxyethylcellulose als Haftklebemasse für wiederablösbare Haftklebeartikel geeignet ist.
Das JP 82 42 778 beschreibt ein schwach haftklebriges,
perlförmiges Copolymer, das in wäßriger Dispersion aus (Meth)acrylestern in Gegenwart eines Dispergierhilfsmittels
erstellt wird. Das wasserlösliche Dispergierhilfsmittel besteht aus einem Copolymer, das aus
einem geringen Anteil Butylacrylat und einem hohen Anteil Acrylsäure durch radikalische Copolymerisation
erhalten wird.
Die US-PS 3 691 140 und die DE-OS 2 417 312 beschreiben
die Herstellung von wiederablösbaren mehrfach verwendbaren Haftklebeartikeln, deren Haftklebeschicht
aus häftklebrigen Mikrokugeln besteht. Die Mikrokugeln werden in wäßriger Dispersion in Gegenwart anionischer
Emulgatoren durch Copolymerisation von Alkylacrylestern,
speziellen wasserlöslichen ionischen Monomeren und Maleinsäureanhydrid synthetisiert. Zur Verbesserung
der Verankerung werden die Mikrokugeln mittels spezieller Verankerungsschichten auf den Trägermaterialien befestigt.
In der US-PS 2 510 120 wird zur Verbesserung der Wiederablösbarkeit haftklebriger Flächengebilde
eine partielle flächige Beschichtung, z.B. Streifen oder andere flächige Muster, beschrieben.
Die DE-OS 2 535 897 beschreibt einen partiellen flächigen Auftrag von Haftklebemassen auf Etikettenpapier,
bei dem mittels einer Gravurwalze nur die Etikettenfläche vollflächig vor dem Ausstanzen beschichtet
wird.
Haftklebeartikel, die nach den aufgezeigten Verfahren mit entsprechenden Haftklebemassen ausgerüstet
sind, weisen neben vorteilhaften Eigenschaften auch gravierende Mangel auf.
1. Weichmacher, die häufig in den beschriebenen Haftklebemassen enthalten sind, z.B. Paraffinöle,
neigen zum Ausbluten aus der Masse und können die Trägermaterialien z.B. Papier durchfetten. Außerdem
ändert sich dadurch das klebtechnische Eigenschafts . profil. Schließlich können sie bei längerer Verklebungszeit
auch in die verklebten Substrate eindringen.
2. Verdicker und Emulgatoren schlagen sich beim Trocknen und Verfilmen der Emulsion auf den Haftklebeteilchen
nieder, vermindern die Haftklebrigkeit und fördern insbesondere die Wasseraufnahme der Haftklebefilme
in Abhängigkeit von der Umgebungsfeuchte und dem Feuchtegehalt der verklebten Substrate. Durch
die weichmachende Wirkung bereits geringer Wassermengen ändern sich die klebtechnischen Eigenschaften in unkontrollierbarer
Weise, was die Verwendbarkeit derartiger Haftklebeartikel beeinträchtigt.
-A-
3. Bei einer vollflächigen Haftkleberbeschichtung
steigt die Klebkraft, abhängig von der Verklebungszeit
an. Dies liegt darin begründet, daß zur Ausbildung
einer Verklebung Haftkleberfilme eine, wenn auch eingeschränkte Fließfähigkeit besitzen müssen, da ohne
steigt die Klebkraft, abhängig von der Verklebungszeit
an. Dies liegt darin begründet, daß zur Ausbildung
einer Verklebung Haftkleberfilme eine, wenn auch eingeschränkte Fließfähigkeit besitzen müssen, da ohne
diese Eigenschaft eine Benetzung der zu verklebenden
Substrate unmöglich ist, Bei einer kurzzeitigen Verklebung werden nur die Rauhigkeitsspitzen der Substratoberfläche benetzt, Die Festigkeit der Verklebung ist
Substrate unmöglich ist, Bei einer kurzzeitigen Verklebung werden nur die Rauhigkeitsspitzen der Substratoberfläche benetzt, Die Festigkeit der Verklebung ist
dementsprechend gering. Mit zunehmender Verklebungszeit
fließt die Haftklebemasse auch in die Rauhigkeitstiefen der normalerweise nicht mikroskopisch glatten Substratoberfläche
ein. Dadurch steigt die zur Trennung der
Verklebung benötigte Kraft auf das zwei- bis dreifache
Verklebung benötigte Kraft auf das zwei- bis dreifache
der Anfangswerte. Beim Lösen der Verklebung kann dadurch das Trägermaterial oder der Haftklebefilm gespalten
werden (Kohäsionsbruch) . Das Substrat wird verunreinigt, der Haftklebeartikel für eine erneute Verwendung unbrauch. bar. Teilweise können auch die Oberflächen wenig fester Substrate z.B. Papiere beschädigt werdet'. Da Haftklebeartikel auf Untergründen verschiedenster Rauhigkeit,
Festigkeit und chemischer Zusammensetzung verwendet
werden, ist eine zufriedenstellende Abstimmung zwischen ausreichender Anfangsklebkraft und reversibel lösbarer
werden (Kohäsionsbruch) . Das Substrat wird verunreinigt, der Haftklebeartikel für eine erneute Verwendung unbrauch. bar. Teilweise können auch die Oberflächen wenig fester Substrate z.B. Papiere beschädigt werdet'. Da Haftklebeartikel auf Untergründen verschiedenster Rauhigkeit,
Festigkeit und chemischer Zusammensetzung verwendet
werden, ist eine zufriedenstellende Abstimmung zwischen ausreichender Anfangsklebkraft und reversibel lösbarer
Endklebkraft nit vollflächigen glatten Beschichtungen
nur in speziellen Fällen erreichbar.
nur in speziellen Fällen erreichbar.
k. Partielle nicht vollflächige Haftklebebeschichtungen,
die in Form von Streifen oder anderen Mustern
auf die Trägermaterialien aufgebracht werden, können
insbesondere für weniger reißfeste Träger wie z.B.
auf die Trägermaterialien aufgebracht werden, können
insbesondere für weniger reißfeste Träger wie z.B.
Papier vorteilhaft sein. Durch die verkleinerte Verklebungsfläche werden die Zugkräfte auf das Trägermaterial
beim Trennen der Verklebung in Grenzen gehalten und
ein Aufspalten des Trägermaterials vermieden. In den
ein Aufspalten des Trägermaterials vermieden. In den
t flächig verklebten Bereichen wächst aber die Adhäsions- %
kraft zum Substrat nach dem im vorangegangenen Abschnitt I beschriebenen Mechanismus zeitabhängig an, so daß |
nach entsprechend langer Verklebungszeit ein Aufspalten ■.
des Haftklebefilmes beim Lösen der Verklebung droht, insbesondere dann, wenn die Verklebung in Streifenrichtung
gelöst wird.
5. Beschichtungen mit haftklebrigen Mikrokugeln geeigneter Größe (50 - 150 pm) zeigen das zeitabhängige
Anwachsen der Verklebungsfestigkeit in geringem Maße. Die kautschukelastischen Rückstellkräfte der bei der
druckempfindlichen Verklebung auf dem Substrat abgeplätteten
Kugeln streben die Rückbildung der ursprünglich gekrümmten Oberfläche an und wirken dadurch einem
stärkeren Einfließen der Haftklebemasse in die Rauhigkeitstiefen
des Substrats entgegen. Beim Lösen der Verklebung wirkt die Trennkraft konzentriert auf die verhältnismäßig
kleinen, kreisförmigen, diskreten verklebten Kugelabplattungen und wird von dort in die weit größeren
Kugelvolumina verteilt. Dadurch wird der gewünschte Adhäsionsbruch bevorzugt herbeigeführt, der unerwünschte
Kohäsionsbruch unterdrückt. Neben diesen Vorteilen weist dieses Verfahren auch einige Mängel bzw. Einschränkungen
auf. Um die Mikrokugeln auf dem Träger zu verankern, wird eine Bindemittelschicht benötigt, in die die
Kugeln eintauchen, und die aufgrund der größeren Benetzungsfläche eine Verankerung auf der Trägeroberfläche
bewirkt. Dieses Prinzip erfordert jedoch eine ebene, nur begrenzt saugfähige Oberfläche, um zu verhindern,
daß das Bindemittel in den Untergrund eindringt und damit im oben beschriebenen Sinne wirkungslos wird.
Die Auswahl der nach diesem Prinzip beschichtbaren Träger wird dadurch eingeschränkt bzw. macht einen
zusätzlichen Glattstrich für z.B. Papier erforderlich.
Beim Auftragen der Mikrokugeln auf das Trägermaterial
ist es zudem erforderlich, eine monopartikulare Beschichtung zu erzeugen. In Bereichen, in denen Mikrokugeln
übereinander positioniert sind, ist eine sichere Verankerung nicht mehr gewährleistet, da der oben
beschriebene Verankerungsmechanismus dann wirkungslos wird. Bei einer statistisch deutlich meßbaren Größenverteilung der Mikrokugeln ist diese Bedingung nur
schwierig zu erfüllen. Die einer Gaußschen Verteilungsfunktion folgende statistische Größenverteilung der
haftklebrigen Mikrokugeln hat weiterhin den Nachteil, daß die größeren weiter über die Trägeroberfläche
hinausragenden Mikrokugeln bei der druckempfindlichen Verklebung besonders stark beansprucht werden, die
kleineren dagegen nur wenig odergar nicht. Zudem bewirken die Rückstellkräfte der größeren Kugeln, daß die
unter dem Anpreßdruck gebildeten Verklebungen mit den kleineren Kugeln sich zeitabhängig lösen und zu
einer Reduzierung der Verklebungsfestigkeit führen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, die beschriebenen Nachteile möglichst weitgehend zu vermeiden.
Es wurde überraschend gefunden, daß haftklebrige Kalotten von definierter, einheitlicher Größe, die
in vorgegebenen Abständen auf geeignete Trägermaterialien aufgebracht werden, hervorragende klebtechnische Eigenschaften
zur Herstellung reversibel klebender, rückstände·
frei ablösbarer Flächengebilde besitzen. Mittels ihrer ebenen Basisfläche lassen sich haftklebrige Kalotten
auf den Trägermaterialien sicherer verankern als etwa entsprechende Mikrokugeln. Zudem sind dazu im allgemeinen
keine zusätzlichen Verankerungsschichten notwendig. Die kugelförmigen Oberflächen der Kalotten sind dem
zu verklebenden Substrat zugewandt und bieten die
unter Punkt 5 bereits beschriebenen haftklebetechnischen Vorzüge gekrümmter, haftklebriger Oberflächen bezüglich
einer reversiblen, rückstandsfrei lösbaren Verklebung.
Demgemäß betrifft die Erfindung rückstandsfrei wieder ablösbare, haftklebrige Notizzettel, Haftklebeetiketten oder dergleichen, gekennzeichnet durch angenähert
kalottenförmige Haftstellen von bis zu etwa 600 μπι Basisdurchmesser, wobei die Kaloctenbasis auf
dem Flächengebildet haftet, hergestellt im Druckverfahren vom Typ Siebdruck oder Tiefdruck mittels Klebstoff-Dispersionen
mit hohem Feststoffgehalt.
Diese reversiebel klebenden Haftklebeartikel unterscheiden sich vorteilhaft von denen des Standes
der Technik und weisen neben überzeugenden Vorteilen dessen f'acht2ile in weitaus geringerem Maße auf.
Die angestrebte Kalottenform der Haftstellen
braucht in der Praxis nicht in idealer Heise erreicht zu werden. So ist es für die erfindungsgemäßen ".wecke
möglich, Haftstellen mit nicht oder nicht ganz kreisförmiger Basis zu verwenden, da aufgrund der starken Strukturviskosität
und Thixotropie die Haftstelle eine angenäherte Kalottenform ausbildet. Bevorzugt weist die
verwendete Klebmasse nach dem Auftrag demgemäß eine starke Strukturviskosität und Thixotropie auf, ausreichend
hoch zur Ausbildung von Haftstellen mit angenäherter Kalottenform.
Weitere bevorzugte Merkmale der Klebmasse sind gute Haftklebrigkeit, gutes Verfilmen und eine ausreichende
Kautschuk-Elastizität.
Geeignete Haftkleber sind insbesondere solche auf der Basis von (Meth)-Acrylsäureestern mit Alkylresten
von C^ bis C^.
Daneben können aber auch geringe Anteile von (Meth)-Acrylsäureestern mit Alkylresten von C bis
C- bzw. C _ bis C10 enthalten sein. Außerdem können
3 13 Io
geringe Anteile (etwa 0-12 bzw. %) (Meth)-Acrylsäure
und/oder andere copolymerisierbare Säuren, wie Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure einpolymerisiert sein.
Zur Steigerung der Kohäsion und Verbesserung der Stabilität der Dispersion können auch Anteile von Acrylnitril
oder Acrylamiden sowie Vernetzerzusätze, z.B. N-Methylolacrylamid
oder Glycidyl-methacrylat in Verbindung mit Hydroxylgruppen tragenden (Meth)-Acrylsäureestern
oder mehrfunktionelle Acrylester, z.B. Butandiol-bisacrylat,
verwendet werden. Schließlich kann ein Teil der (Meth)-Acrylester durch copolymerisierbare Verbindungen,
wie Vinylacetat oder Vinylpropionat ersetzt sein.
Zur Erzeugnung haftklebriger, mit ihrer Basis auf Trägermaterialien verankerten Kalotten sind die
an sich bekannten technischen Druckverfahren vom Typ Siebdruck oder Tiefdruck hervorragend geeignet, wobei
als Haftklebemassen Dispersionen mit hohem Feststoffgehalt, bevorzugt konzentrierte, thixotrope, wäßrige
Haftklebedispersionen verwendet werden. Wässrige Dispersionen sind bevorzugt, jedoch können auch Dispersionen
vom Typ der Organosole verwendet werden, also solche auf Basis eines hochsiedenden organischen Nicht-Lösungsmittels,
oder auch solche vom Typ der Piastisole, wie pastenartiger Produkte aus Weichmacher plus Kunststoff.
Bevorzugt haben wässrigen Dispersionen einen Feststoffgehalt von mindestens 45 Gew.-%, vor allem
von etwa 55 - 65 Gew.-%.
Das Prinzip des Rotationssiebdruck besteht in der Verwendung einer rotierenden nahtlosen, tromraelförmigen, perforierten Rundschablone. Im Innenmantel
preßt eine mechanisch oder magnetisch gehalterte Rund-
oder Vierkantrakel die in die Trommel eingespeiste Haftklebedispersion durch die Perforation der Schablonenwand
auf die Trägerbahn. Diese wird mit einer Geschwindigkeit, die der Umfangsgeschwindigkeit der rotierenden
Siebtrommel entspricht, mittels einer Gegendruckwalze gegen den Außenmantel der Siebtrommel geführt.
Anschließend wird die Beschichtung in einem Heißluftkanal oder durch Infrarot bzw. Hochfrequenzstrahlung
getrocknet.
Die Kalottenform entsteht bei diesem Verfahren
nach folgendem Mechanismus: Der Rakeldruck fördert die Haftklebedispersion durch die Siebbohrung εη das
Trägermaterial. Dieses wird entsprechend der Lochgeometrie zunächst von der Dispersion flächig benetzt. Die Größe
der so ausgebildeten Basis der Kalotte wird durch den Durchmesser des Sieblochs vorgegeben. Entsprechend
der Transportgeschwindigkeit der Trägerbahn bzw. Rotationsgeschwindigkeit der Siebtrommel wird die Bohrung
vom Träger angehoben. Bedingt durch die innere Kohäsivität der HaftklebedieseVpersion wird von der auf dem
Träger bereits adhärierenden Basis der in der Bohrung gespeicherte Vorrat an Haftklebedispersion abgezogen,
bzw. durch den Rakeldruck auf die Bahn gefördert.
Nacn Beendigung dieses Massetransports formt sich, abhängig von der Strukturviskosität, Thixotropie und
der Fließfähigkeit der Dispersion, über der vorgegebenen Basisfläche die mehr oder weniger stark gekrümmte
Oberfläche der Kalotte. Das Verhältnis Höhe zu Basis der Kalotte hängt, diesem Mechanismus entsprechend,
im wesentlichen vom Verhältnis Lochdurchmesser zu Wandstärke der Siebtrommel und den physikalischen
Eigenschaften (Fließverhalten, Oberflächenspannung,
Benetzungsrandwinkel auf dem Trägermaterial) der Dispersion ab. Beim Trocknen schrumpft die Höhe der Kalotte
entsprechend dem Wasserverlust. Größe und Form der beim Trocknen auf dem Trägermaterial verankernden
Basis ändert sich nicht oder nur in sehr kleinen Grenzen.
Der beschriebene Bildungsmechanismus der Kalotten erfordert saugfähige oder zumindest von den Klebmassen
benetzbare Trägermaterialien. Nicht benetzbare Trägeroberflächen sollten durch zusätzliche Maßnahmen wie z.B.
elektrische Corona-Entladung oder Beschichtung mit Benetzung vermittelnden Stoffen behandelt werden.
Mit dem aufgtzeigten Druckverfahren kann die Größe und Form der Kalotten definiert festgelegt werden.
Für die Anwendung relevante Größenunterschiede, die wie beschrieben, die Qualität von Haftklebeartikeln
beeinträchtigen können, treten bei sachgemäßer Ausführung bei diesem Beschichtungsverfahren nicht auf.
Der Basisdurchmesser der Kalotten kann in einem Bereich von ca. 30 pm bis zu ca. 600 μιη gewählt werden, die
Höhe der Kalotten entsprechend von ca. 30 pm bis zu ca. 600 μιη. Bevorzugt werden Basisdurchmesser von
80 - 500 Mm. wobei der Bereich kleinere Durchmesser für glatte Trägermaterialien, die größeren Durchmesser
mit entsprechend größeren Kalottenhöhe für rauhere oder stark porige Trägermaterialien vorgesehen sind.
Die Positionierung der Kalotten auf dem Träger wird durch die in weiten Grenzen variierbare Geometrie
des Auftragswerkes, z.B. Siebgeometrie oder Gravurgeometrie, definiert festgelegt. Mit Hilfe der aufgezeigten
einstellbaren Parameter kann das haftklebetechnisch gewünschte Eigenschaftsprofil der Beschichtung, abgestimmt
auf die verschiedenen Trägermaterialien und Verwendungszwecke, sehr genau eingestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Notizzettel oder dergleichen irit ihren mechanisch aufgebrachten haftklebrigen Halbkugeln
besitzen u.a. die Vorteile der bekannten Mikrokugeln, ohne deren Nachteile aufzuweisen:
- es zeigt sich, daß mechanisch aufgebrachte Kalotten eine wesentlich geringere Größenverteilung besitzen
als chemisch erzeugte Perlpolymerisate. Während Polymerisationsreaktionen einer Gaußschen Verteilungskurve folgende Molekulgrößen bzw. Perlpolymerisatgrößen
aufweisen, lassen sich Werkzeuge für den mechanischen Kalottenauftrag mit einer gegen Null gehenden Toleranz
fertigen.
- Es zeigt sich ferner, daß alle aufgetragenen Kalotten für die Verklebung wirksam sind, da sie aufgrund
des Auftragsverfahrens ausnahmslos gleiche Abmessungen besitzen, so daß nur die tatsächlich notwendige
Klebstoffmenge zur Verfügung gestellt werden muß. Daraus resultiert zudem eine beträchtliche Einsparung
an Klebstoff. Außerdem wird die Verklebung im Vergleich zum Stand der Technik reversibler Verklebungen verbessert.
- es zeigt sich ferner, daß jeder Träger unabhähgig
von seiner Oberflächenrauhigkeit und Saugfähigkeit beschichtet werden kann u.z. in außerordentlich
wirtschaftlicher Weise. Insbesondere ist keine Glättung der Trägeroberfläche durch mechanische Einwirkung
wie z.B. Satinage oder Verwendung von Vorstrichen zur Ausfüllung der Unebenheiten notwendig. Das
Einsacken der Klebstoffdispersionen in poröses Trägermaterial kann durch Verwendung besonders grobteiliger
Dispersionen verhindert werden. Bei schlechten Haftgründen wie z.B. Polyäthylen kann jedoch ein Primer
Verwendung finden, der ä'ann die Aufgabe der Haftvermittlung
zu erfüllen hat.
- es zeigt sich ferner, daß für eine sichere Haftung kein Bindemittel erforderlich ist, da die Verankerung
•gewährleistet ist durch die der Oberflächenstruktur des Trägers angepaßte Basisfläche, die in jedem
Fall größer ist als die dem Substrat zugewandten und dort zur Verklebung kommenden Fläche,
- es zeigt sich ferner, daß die Größe der Kalotten in sehr weiten Grenzen variabel ist, ohne daß der
Effekt der reversiblen Verklebungsmöglichkeit verlorenginge.
- es zeigt sieht ferner, der durch die frei wählbaren
Parameter Durchmesser der Kalotten an der Basis, Höhe drir Kalotten, geometrische Verteilung der Kalotten
und Häufigkeit (Zahl/Flächeneinheit) die Eigenschaften
der dieserart haftklebrig beschichteten Substrate für nahezu jeden Einsatzzweck in dem Reversibilität
gefordert ist, eingestellt werden können.
- es zeigt sich ferner, daß die Klebstoffeigenschaften
in sehr weitem Rahmen modifiziert werden können:
von sehr weich, starktackig und gering scherfest bis zu hart, schwachtackig und hochscherfest.
- es zeigt sich ferner, daß die Raumform der Kalotten bzw. angenäherten Kalotten mit ihren vorteilhaften
Eigenschaften bei der reversiblen Verklebung durch ihre Kautschuk-Elastizität beständig ist. Sie wird
schon deswegen immer wieder nach Deformation durch Druck oder Ablösen eines Substrats angestrebt. Dieses
Verhalten kann unterstützt werden durch nachträgliche Vernetzung durch Wärme, Bestrahlung (ESH, UV,
HF), durch Einsatz von Füllstoffen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen
verdeutlicht, ohne daß damit eine Beschränkung auf diese Beispiele gemeint ist. Vielmehr kann der Fachmann
geeignete änderungen aufgrund seines Fachwissens vornehmen, ohne damit den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
In den Figuren 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßer haftklebriger Notizzettel dargestellt. Auf einem Träger
1 aus Papier befinden sich kalottenförmige Haftstellen
2 aus Selbstklebemasse, die in vorgegebenen Mustern
oder in geometrischer Zuordnung angeordnet sind. Die
Oberfläche 3 des Trägers 1 weist keinen Glättstrich auf, und auch die Rückseite 4 des Trägers 1 ist nicht
mit einer, klebstoffabweisenden Schicht versehen.
In eine 15 1 fassende Polymerisationsapparatur, ausgerüstet mit Rührer, Rückflußkühler, Temperaturfühler,
Stickstoffeinleitrohr und Dosiervorrichtung werden nach Verdrängen des Luftsauerstoffs durch N 3,00 kg
2-Äthylhexylacrylat, 0,134 kg Acrylsäure, 0,120 kg
Butandiolmonoacrylat, 0,100 kg Butandioldiacrylat, 0,020 kg Tetrabrommethan, 0,050 kg anionischer Emulgator
(Na-SaIz eines äthoxylierten und sulfonierten Nonylphenols)
und 5,00 kg entoinisiertes Wasser gegeben.
Der Inhalt wird unter Rühren auf 760C erhitzt. Dann
werden 10 g Ammoniumperoxodisulfat, gelöst in 50 g H 0, eindosiert. Nach Einsetzen der Polymerisation
wird das Reaktionsgut bei einer Temperatur von 84°-86°C gehalten. Nach Abklingen der exothermen Reaktion wird
die Temperatur auf 8O0C eingestellt,
Nach einer Reaktionszeit von 40 min werden 125 g 25%ige wäßrige Ammoniaklösung, 2,5 kg 2-Äthylhexylacrylat
- 14 und weitere 10 g Ammoniumperoxodisulfat zugesetzt.
Nach einer Gesamtreaktionszeit von 6 Stunden ist die Polymerisation beendet.
Die erhaltene Polymerdispersion hat folgende Daten:
Feststoffgehalt : 54 %
Viskosität : Schubspannung T Visk.
bei 250C , dyn. . , dyn. see. .
2 2
cm cm
2,2 * io3 1,3 " 105
2,5 * 103 2,8 * 10*
4,0 * 103 9,4 * 103
Oberflächenspannung 55 dyn/cm 250C
Ein haftklebriger Notizzettel mit definierten Kalotten wird auf folgende Weise hergestellt:
Diese Acrylatdispersion wird auf ein Papier (geeignet
sind auch ein Vlies oder eine Folie) mit einem Tiefdruckoder Siebdruckwerk kontinuierlich in einer Schichtdicke
von 1 - 20 g/m . bezogen auf Trockensubstanz, aufgetragen. ^C Technische Bedingungen:
Trägerbahn - Geschwindigkeit : ca. 10 - 100 m/min
Siebgeometrie : ca. 40 - 100 mesh
Bladeeinstellung : ca. 1,5 - 30 mm
Bladestärke : ca. 150 - 300 μΐη
Andruck : ca. 2-6 (mm)
Der Klebstrich wird anschließend in einem Konvektions-Trockenkanal
üblicher Bauweise soweit getrocknet, daß er problemlos zur Rolle wickelbar ist.
Claims (9)
- AnsprücheΊ. Rückstandsfrei wieder ablösbare, haftklebrige Notizzettel, Haftklebeetiketten oder dergleichen, gekennzeichnet durch angenähert kalottenförmige HaftstelLen von bis zu etwa 600 μπι Basisdurchmesser, wobei die Kalottenbasis auf dem Flächengebilde haftet, hergestellt im Druckverfahren vom Typ Siebdruck oder Tiefdruck mittels Klebstoff-Dispersionen mit hohem Feststoffgehalt.
- 2. Haftklebrige Notizzettel oder dergleichennach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete Kleber ein solcher mit hoher Oberflächenspannung sowie Haftklebrigkeit, Verfilmungsvermögen und Kautschuk-Elastizität ist.
- 3. Haftklebrige Notizzettel oder dergleichen n«ch Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete Kleber ein solcher auf Basis von (Meth)-Acryl^äureestern, ggf. mit geringen Anteilen anderer Monomereinheiten ist.
- A. Haftklebrige Notizzettel oder dergleichen nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Dispersionen wässrige Dispersionen, Organosole oder Piastisole sind.
- 5. Haftklebrige Notizzettel oder dergleichen nach Anspruch A, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten wässrigen Dispersionen konzentrierte, thixotrope Haftklebe-Dispersionen mit einem Feststoffgehalt von 55 - 65 Gew.-% sind.
- 6. Haftklebrige Notizzettel oder dergleichennach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,. daß der Basisdurchmesser der kalottenförmigen Haftstellen 80 - 500, insbes. 100 - 400 μπι ist.
- 7. Haftklebrige Notizzettel oder dergleichen nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftstellen nachträglich vernetzt sind.
- 8. Haftklebrige Notizzettel oder dergleichen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftstellen nachträglich durch Elektronenstrahlen vernetzt sind.
- 9. Haftklebrige Notizzettel oder dergleichen nach einem der Ansprüche 1-8, gekennzeichnet durch eine für die vorgesehene Verklebung optimale geometrische Anordnung und Anzahl (pro Flächeneinheit) der Haftstellen,
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19838336583 DE8336583U1 (de) | 1983-12-21 | 1983-12-21 | Rueckstandsfrei wieder abloesbare haftklebrige flaechengebilde |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19838336583 DE8336583U1 (de) | 1983-12-21 | 1983-12-21 | Rueckstandsfrei wieder abloesbare haftklebrige flaechengebilde |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE8336583U1 true DE8336583U1 (de) | 1985-05-30 |
Family
ID=6760056
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19838336583 Expired DE8336583U1 (de) | 1983-12-21 | 1983-12-21 | Rueckstandsfrei wieder abloesbare haftklebrige flaechengebilde |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE8336583U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19729905A1 (de) * | 1997-07-12 | 1999-01-14 | Beiersdorf Ag | Trägermaterial für medizinische Zwecke |
-
1983
- 1983-12-21 DE DE19838336583 patent/DE8336583U1/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19729905A1 (de) * | 1997-07-12 | 1999-01-14 | Beiersdorf Ag | Trägermaterial für medizinische Zwecke |
US6544910B2 (en) | 1997-07-12 | 2003-04-08 | Beiersdorf Ag | Backing material for medical purposes |
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