DE8213134U1 - Bioindikator - Google Patents

Bioindikator

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DE8213134U1
DE8213134U1 DE19828213134 DE8213134U DE8213134U1 DE 8213134 U1 DE8213134 U1 DE 8213134U1 DE 19828213134 DE19828213134 DE 19828213134 DE 8213134 U DE8213134 U DE 8213134U DE 8213134 U1 DE8213134 U1 DE 8213134U1
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spore
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gas
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  • Apparatus Associated With Microorganisms And Enzymes (AREA)

Description

Merck Patent Gesellschaft h
mit beschränkter Haftung |
Darmstadt L
Bioindikator
Die Erfindung betrifft Bioindikatoren zur mikrobiolo- S gischen Kontrolle von Gassterilisationsverfahren. |
Bei den Bioindikatoren handelt es sich um Testsysteme* \
die lebende Mikroorganismen als Indikatoren enthalten. |
Der Bioindikator wird zusammen mit dem zu sterilisieren- ]
den Gut den Sterilisationsbedingungen ausgesetzt. Nach ϊ
Abschluß des Sterilisiervorganges erfolgt eine Kontrolle ί
der Äbtötung der Indikator-Mikroorganismen. '
"Mikrobiologische Sterilisationsindikatoren werden in zu- I nehme*»dem Maße bei der Überwachung von Sterilisations- | verfahren verwendet. Während bei der Kontrolle von
Sterilisationsprozessen das Schwergewicht früher auf der
Sterilitätsprüfung des sterilisierten Gutes lag, kann
heute der Umfang der Sterilitätsprüfung verringert werden,
wenn das Sterilisationsverf ahren mittels mikrobiologischer
Indikatoren kontrolliert und eine ausreichende Sterilisationssicherheit nachgewiesen wird.
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Gassterilisationsverfahren beruhen auf der Verwendung von gasförmigen, bakterizid und sporizid wirkenden chemischen Agenzien wie beispielsweise Ethylenoxid und Formaldehyd. Die Abtötungswirkung von chemischen Agenzien wird im wesentlichen durch deren Konzentration, Einwirkungszeit und Temperatur sowie durch die Art und den Zustand der Mikroorganismen bestimmt.
Als quantitatives Maß für die Widerstandsfähigkeit von Mikroorganismen gegenüber Sterilisationsbedingungen dienen die "Dezimale Abtötungsztiit" (D-Wert) sowie die "Abtötungszeit". Die "Dezimale Abtötungszeit" gibt die Zeit in Minuten an, innerhalb der die Zahl der vermehrungsfähigen Keime auf 1/10 abnimmt. Die "Abtötungszeit11 gibt an, wie lange die Sterilisationsbedingungen - andauern müssen, bis am kontaminierten Objekt oder am Bioindikator keine Überlebensfähigen Mikroorganismen mehr nachgewiesen werden können.
Die Abtötungszeit der Bioindikator-Testkeime sollte mindestens so lang sein wie die Abtötungszeit der Keime auf dem kontaminierten Probenmaterial, d.h. die Resistenz der Mikroorganismen des Bioindikators soll der Resistenz der Keime am kontaminierten Probenraaterial ähnlich sein.
- Die Verwendung von Bioindikatoren zur Kontrolle von Gassterilisationsverfahren ist bekannt. Der wichtigste natürliche Bioindikator ist Sporenerde; dabei handelt es sich meist um Komposterde, die zu 0,2 - 2,0 g in speziellen Päckchen abgepackt ist. Nach der Exposition in der Sterilisationskammer werden ale Sporenerde-Päckchen unter aseptischen Bedingungen geöffnet, wonach die Sporenerde in Kulturröhrchen mit einem Nährmedium übergeführt wird. Die Kulturen werden bebrütet und z.B. nach 1, 3, 7 und 14 Tagen auf Trübung infolge Mikroorganismenwachstum überprüft. Trübe Röhrchen werden oft zusätzlich durch öberimpfen einer Probe auf einen Nährboden untersucht.
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Die Verwendung von Sporenerde als Bioindikator ist nicht unproblematisch, da die Zusammensetzung der Mikroorganismenflora der Erde und die Resistenz der Mikroorganismen gegenüber den Sterilisationsbedingungen sehr unterschiedlich sein kann. Die Beurteilung der Sterilisationseffizienz ist umständlich und langwierig, da die Proben mehrere Tage bebrütet werden müssen. Oft kann erst nach tiberimpfung einer Probe auf einen Nährboden eine sichere Aussage über ein Mikroorganismenwachstum gemacht werden, da die Sporenerde selbst bereits zu einer Trübung des Nährmediums führt.
Neben Bioindikatoren mit natürlicher Keimpopulation wie Sporenerde sind auch Biοindikatoren in Gebrauch, die Reinkulturen von bestimmten Mikroorganismen enthalten.
. Der geeignetste Testorganismus für die Ethylenoxid-Sterilisation ist Bacillus subtilis var. niger in Form seiner Spore. Die Sporen besitzen eine recht große Resistenz gegenüber Ethylenoxid, der Mikroorganismus ist apothogen und dank seiner orangen Pigmentbildung z.B. auf Caseinpepton-Sojamehlpepton-Agar leicht zu erkennen. Bioindikatoren, die Sporen von Reinkulturen der Indikator Organismen enthalten, sind in den unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt, beispielsweise auf Trägermaterialien wie Papier, Kunststoff, Glas, Sand.
Bei den sogenannten Sporenstreifen handelt es sich um Filterpapierstreifen, die mit einer definierten Sporenzahl beladen sind. Sporenstreifen werden gewöhnlich mit einer Sporenkonzentration von etwa 10 Sporen pro Streifen verwendet. Diese Streifen sind einzeln in kleine kuvertartige Verpackungen aus gas- und wasserdampfdurchlässigem Material verpackt. Dieser Bioindikator wird mit dem zu sterilisierenden Gut in die Sterilisationskammer gegeben. Zur Überprüfung der Effizienz des Sterilisationsverfahrens wird der Sjporenstreifen nach der Sterilisation
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.ί mit einer sterilen Pinzette aus der kuvertartigen Ver-
^f packung entnommen und in ein Kulturröhrchen mit sterilem
Nährmedium gegeben. Die Kulturröhrchen werden bebrütet.
:: Das Wachstum überlebender Keime wird durch Trübung des
Nährmediums und/oder durch Farbumschlag eines pH-Indik'a-.1 tors angezeigt. Die Ablesung der Kulturröhrchen erfolgt
meist nach 1, 2, 3, 4 und 7-tägiger Bebrütung. Bei der Entnahme des Sporenstreifens aus der kuvertartigen Verpackung zum Test auf lebensfähige Keime besteht die Gefahr, daß der Sporenstreifen mit lebenden Mikroorganismen kontaminiert wird und somit ein falsches
\ Ergebnis erzielt wird,
Neben Bioindikatoren, bei denen die Sporenträger nach der Sterilisation in ein separates Nahrmedium übertragen werden müssen, sind auch komplette Bioindikatorsätze bekannt, die Sporenträger und Nährmedium enthalten. Diese Bioindikatoren bestehen aus Kunststoffröhrchen, f. die einen mit einer definierten Sporenzahl belegten
Papierstreifen und eine dünnwandige Glasampulle mit Nährmedium enthalten. Das Kunststoffröhrchen ist mit
einer gasdurchlässigen Kappe verschlossen. Zur Überprüfung auf lebensfähige Keime wird durch Zusammendrücken des Kunststoffröhrchens die Glasampulle zerbrochen, wodurch das Nährmedium mit dem Sporenträger in .Kontakt tritt. Anschließend wird der Bioindikator bebrütet. Ein Wachstum von Keimen, die die Sterilisation überlebt haben, ist an einem Farbumschlag des pH-Indikators im Kulturmedium zu erkennen. Die Ablesung erfolgt nach 24 und 48 Stunden.
Die Aufbewahrung des Nährmediums in einer Glasampulle
gewährleistet zwar eine wasserdampfdichte Verpackung des Nährmediums, jedoch ist eine Verletzungsgefahr durch Glassplitter beim Zerbrechen der Ampulle nicht auszuschließen.
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Die bekannten Bioindikatoren sind oft kostspielig in der |
Produktion, die Standardisierung der Empfindlichkeit der I
Indikator-Mikroorgamsäen gegenüber den Sterilisations- \
bedingungen ist schwierig, die Handhabung unsicher und P,
umständlich und/oder die Bewertung des Sterilisations- |
Verfahrens sehr zeitaufwendig. |
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen Bioindika- \ tor zur mikrobiologischen Kontrolle von Gassterilisa- 'm tionsverfahren zu schaffen, der die Nachteile der bisher | bekannten Bioindikatoren nicht aufweist, der preisgün- 'f stig herzustellen, gut zu standardisieren, einfach tmd ■ sicher anzuwenden sowie schnell und problemlos auszuwerten ist. \
Gelöst wurde diese Aufgabe durch einen Bioindikator zur mikrobiologischen Kontrolle von Gassterilisationsverfahren, der Sporenträger und ggf. Nährmediumbehälter in einer speziellen Tiefziehpackung enthält. ;
Gegenstand der Erfindung sind Bioindikatoren zur mikrobiologischen Kontrolle von Gassterilisationsverfahren, bestehend im wesentlichen aus einem Sporenträger (1) in einem Behälter (2), die dadurch gekennzeichnet sind, daß der Behälter (2) als Tiefziehpackung gestaltet und mit -einer gas- und wasserdampfdurchlässigen Folie (3, 9) verschlossen ist, die mindestens dann abziehbar gestaltet ist, wenn der Behälter (2) nicht zusätzlich einen abgeschlossenen Nährmediumbehälter (ό) enthält.
Enthält der Behälter (2) zusätzlich einen Nährmediumbehälter (6), so ist dieser derart angeordnet, daß der Sporenträger (1) in den mit einer durchdrückbaren Folie (7) verschlossenen Nährmediumbehälter (6) gedrückt werden kann. Der Bioindikator kann auch so gestaltet '
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sein, daß auf dem mit einer eindruckbaren Folie (7) verschlossenen Nährmediuinbehälter (6) eine als Behälter für den Sporenträger (1) dienende Hülse (10) angeordnet ist, die mit einer gas- und wasserdampfdurchlässigen Folie (9) verschlossen ist. Es können auch mehrere Sporenträger {1} mit gegebenenfalls unterschiedlichem Sporengehalt bzw. paarweise Sporenträger (1) und Nährmediumbehäiter (δ) in mit einer gas- und wasserdampf durchlässigen Folie {3, 9) verschlossenen Behältern (2) angeordnet sein.
IQ Die Bioindikatoren enthalten einen oder mehrere Sporen· träger (1), die aus angeätzten oder angeschliffenen Glaskugeln oder -ringen oder aus entsprechenden Formteilen aus Keramik oder Kunststoff mit rauher Oberfläche bestehen. Die Glaskugeln weisen zveckmäßigerweise einen
1S Durchmesser von etwa 2 - 8 mm, vorzugsweise etwa 5 mm auf. Keramikringe sollten einen Durchmesser von etwa 4-8 mm, vorzugsweise etwa 6 mm, besitzen. Die Sporenträger werden z.B. mit 10 , 10 bzw. 10 Sporen/Träger beladen. Als Indikatormikroorganismen für Bioindikatoren zur mikrobiologischen Kontrolle von Gassterilisationsverfahren werden beispielsweise Sporen von Bacillus subtilis var. niger verwendet. Im gleichen Sinne können Sporen anderer sporenbildender Bakterien eingesetzt werden. Die Sporen werden aus ethanolischen oder wäßrigen .Suspensionen auf die Formteile aufgebracht, wobei die Suspensionen Salze, Indikatorfarbstoffe, Gelatine, verschiedene Cellulosederivate, Polyvinylalkohole oder Polyvinylpyrrolidone enthalten können.
Als gas- und wasserdampfdurchlässige Folien (3, 9) zum Verschluß des Behälters mit dem Sporenträger (1) können alle Folienmaterialien oder Vliese verwendet werden, die eine gute Durchlässigkeit für gasförmige chemische Sterilisationsagenzien besitzen, die wasserdampfdurchlässig
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und zumindest im trockenen Zustand bakteriendicht sind sowie auf Kunststoffe wie Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid oder entsprechende Mischpolymerisate auf gesiegelt werden können. Gut geeignet sind z.B. Sterilisationspapier nach DIN 58953 oder spezielle Vliese aus Polyethylenfasern.
Der transparente Nährmediumbehälter (6) besteht aus Glas oder Kunststoffen wie Polyethylen oder Polypropylen, auf deh eine leicht zu durchstoßende dünne Folie (7) mit äußerst geringer Gas- und Wasserdampf durchlässigkeit auf· gesiegelt ist. Etwa 10 - 15 μπι dicke Aluminiumfolie, die mit einem Siegellack beschichtet ist, eignet sich vorzugsweise als leicht durchstoßbare Folie (7) zum Verschluß eines Nährmediumbehälters aus Polypropylen oder
Polyethylen.
Die Erfindung wird anhand der Abbildungen 1 bis 3 näher erläutert:
Beim Bioindikator nach Fig. 1 befinden sich einzelne Sporenträger (1) mit unterschiedlichem Sporengehalt in den Vertiefungen eines Tiufziehteils (8). Das Tief ziehteil enthält z.B. drei Behälter (2) für Sporenträger mit
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verschiedenen Sporenkonzentrationen (z.B. 10 , 10 , 10 -Sporen/Träger). Auf das Tief ziehteil ist eine zerstörungsfrei abziehbare gas- und wasserdampfdurchlässige Folie (3) aufgesiegelt. Fig. 1 a stellt eine Aufsicht, Fig. 1 b einen Querschnitt dar. In Fig. 1 c ist dargestellt, wie ein Sporenträger (1) nach partiellem Abziehen der Folie (3) in ein separates Behältnis (4) mit Nährmedium (5) überführt wird.
Der Bioindikator nach Fig. 2 und 3 enthält sowohl den Sporenträger (1) als auch ein Behältnis mit Nährmedium (6) zum Test der Vitalität der Indikator-Mikroorganismen
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nach der Exposition in der Sterilisationskammer- Der Nährmeditimbehälter (6) mit: dem Nährmedium (5) ist aus transparentem Material gefertigt, damit von außen das Bakterienwachstum durch Trübung und/oder Farbveränderung » 5 etwa von pH-Indikatoren verfolgt werden kann. Der Nährmediumbehälter (6) ist mit einer eindrückbaren Folie
(7) gasdicht verschlossen.
Fig. 2 a zeigt eine Ausfföärungsform des Bioindikators im Schnitt, bei der mehrere Sporenträger (1) und KJChrmediumbehälter (6) paarweise ii* Vertiefungen (2) eines Viefziehteiles (β) angeordnet sind. Auf das Tief ziehteil
(8) ist eine gas- und wasserdampf durchlässige Folie
(9) auf gesiegelt.
über dem transparenten Nährmediumbehälter (6), der mit einer dünnen, leicht zu durchstoßenden Folie (7) gas- und wasserdampfdicht verschlossen ist, befindet sich der Sporenträger (1). Dieser kann beispielsweise durch einen flexiblen Kunststoff ring (11) zentral über dem . Nährmediumbehälter gehalten werden. Zur Beurteilung des
* 20 Sterilisationserfolges wird durch Eindrücken des flexiblen Tiefziehteilbodens im Bereich des Nährmediumbehälters (6) die dünne VerschluSfolie? (7) des Nährmediumbehälters gegen den Sporenträger (1) gepreßt, so daß die Folie (7), wie .in Fig. 2 b dargestellt, einreißt und der Sporenträger in das Nährmedium (5) gelangt.
Fig. 2 c zeigt das Bioiadikator-Set im A'afriß.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform des Bioißdikatcrs, bei der auf einen mit einer gas- und wasserdarapfdichtem eindrückbaren Folie (7) verschlossenen Nährmediumbehälter (6) eine Hülse (10) aufgesteckt wird, die als Behälter
für den Sporenträger (1) dient und die mit einer gas- und
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wasserdampfdurchlässigen Folie (9) verschlossen ist. Durch Zusammenschieben von Nährmediumbehälter (6) und aufgesteckter Hülse (10) und somit Zerreißen der dünnen Folie (7) kann der Sporenträger (1) in das Nährmedium (5) befördert werden. Die Folie (9) muß reißfest sein.
Zur mikrobiologischen Kontrolle von Gassterilisationsverfahren wird der Bioindikator mit dem zu sterilisierenden Gut in die Sterilisationskammer gegeben. Nach der Exposition der Bioindikatoren in der Sterilisationskammer und
iQ Überführung der Sporenträger in ein Nährmedium werden die
Nährmediumbehälter mit den Sporenträgern z.B. 24 h bei 35 0C bebrütet. Bei einem wachstum der TeStkeiffie wird z.B. ein Glucose enthaltendes Nährmedium durch Abbau von Glukose angesäuert, was den Farbumschlag eines pH-Indikators bewirkt.
Das Wachstum ist an der Trübung des Nährmediums zu erkennen*
Da bei chemischen Sterilisationsverfahren einzelne Keime innerhalb einer großen Population häufig unter den normalen Sterilisationsbedingungen nicht abgetötet, sondern nur stark geschädigt werden, erscheint eine generelle Bewertung des Steriliationsverfahrens nach der Endpunkt-Methode, d.h. einer Überprüfung auf Sterilität "Ja/Nein", infolge einer zu langen Analysenzeit für die Routine nicht empfehlenswert.
Bei einer Bewertung des Sterilisationsverfahrens durch
Oc Auswertung des Keimwachstums von Trägern mit z.B. 10 ,
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10 bzw. 10 Sporen nach einer Bebrütungszeit von 24 Stunden gewinnt man sichere Anhaltspunkte dafür, wie effizient das Sterilisationsverfahren war. Zeigen alle 3 Trägertypen nach 24 Stunden Inkubation in einem Testnährmedium kein Wachstum, so kann man davon ausgehen, daß unter den gewählten Sterilisationsbedingungen mindestens 10 Keime pro Träger abgetötet wurden.
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Durch eine längere Bebrütungszeit läßt sich diese Aus= sage zwar noch etwsis präzisieren, jedoch ist für Routineuntersuchungen eine Bebrütungszeit von 24 Stunden voll ausreichend, wenn der Keiffigehalt/Testfläche auf dem zu sterilisierenden Gut deutlich geringer ist als auf dem Sporenträger mit der mittleren Sporenkonzentration von . 10" Sporen/Träger, so daß eine ausreichende Sterilisationssicherheit vorhanden ist. Die Bebrütung erfolgt in der Regel bei 35 0C. Als Nährmedium wird vorzugsweise ein Nährmedium mit Pepton, Glucose und einem pH-Indikator verwendet. Die Behälter mit dem Nährmedium werden jeweils vor der Fertigung der Bioindikatoren-Sets, z.B. durch γ-Bestrahlung, sterilisiert.
Beispiel 1
Als Sporenträger werden oberflächlich rauh geschliffene Glaskugeln vom Durchmesser 5,0 ± 0,1 mm verwendet. Die Sporen von Bacillus subtilis var. niger werden aus einer ethanolischen Suspension auf die Träger gebracht- Die
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mit 10 , 10 und 10 Sporen pro Träger beladenen Sporenträger werden einzeln in etwa 7 mia breite und 7 mm tiefe Behälter eines Tiefziehteils aus einer 250 pm dicken Polyethylenfolie gegeben. Auf das Tief ziehteil wird ein abziehbares Sterxlxsationspapxer nach DIN 58953 {100 g/m ) - auf gesiegelt. Nach der Exposition der Bioindikatoren in der Sterilisationskammer wird die abziehbare Deckfolie über dem Sporenträger-Behälter abgezogen und der Sporenträger in einen Behälter mit Nährmedium aus 5,0 g Pepton, 5,0 g Glucose, 30 mg/1 Bromthymalblau (pH 7,3 ± 0,05) überführt. Nach 24 Stunden Inkubation bei 35 0C wird das
3Q Nährmedium auf Keimwachstum untersucht, das an einem umschlag der pH-Indikatorfarbe von Blau nach Gelb zu erkennen ist.
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Beispiel 2
Alb Sporenträger werden oberflächlich rauh geschliffene Glaskugeln vom Durchmesser 5,0 ± 0,1 mm verwendet. Die \ Sporen von Bacillus subtilis var. niger werden aus
einer Suspension in 1-molarer Natriumchloridlösung, die 5 g Bromthymolblau pro Liter enthält, auf die Träger
3 5 aufgebracht. Jeweils 3 Sporenträger mit 10 , 10 und 10 Sporen/Träger werden für ein Bioindikator-Set verwendet.
Die Nährmediumbehälter aus einem Polyethylen-Spritzgußteil mit 1,5 cm Durchmesser und 1,2 cm Höhe sind zu 2/3 mit NähnnediuiB gefüllt. Auf die Nähnnediumbehälter ist eine 10 pm dicke Aluminiumfolie, die mit einem Siegellack beschichtet ist, aufgesiegelt. Der Behälter wird bei 28 K Gray (± 10 %) γ-strahlensterilisiert. Die sterilen Nährmediumbehälter werden in Vertiefungen eines Tiefziehteils aus einer 300 pm dicken Polyethylenfolie eingesetzt* Auf die Nährmediumbehälterdeckel wird ein Schaumstoffring mit einem Innendurchmesser von etwa 7 mm und einer Höhe von etwa 5 mm aufgesetzt. Jeweils ein 20. Sporenträger wird in die Ringöffnung gesetzt. Auf das Tiefzieht<äil mit Nährmediumbehälter und Sporenträger wird ein Stei
siegelt.
ein Sterilisationspapier nach DIN 58953 (100 g/m2) aufge-
Nach der Exposition des Bioindikators in der Sterilisationskammer wird der Nährmediumbeiiälter durch Druck auf das leicht verformbare Tiefziehteil so gegen den Sporenträger gepreßt, daß die Aluminiumfolie des Nährmediumbehälters reißt und der Sporenträger in das Nährmedium gelangt. Das Bioindikator-Set wird 24 Stunden bei 35 0C bebrütet. Eine Verfärbung des Nährmediums nach Gelb zeigt an, daß unter den gewählten Sterilisationsbedingungen nicht alle Sporen von Bacillus subtilis var. niger abgetötet wurden.
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: Beispiel 3
* Als Sporenträger werden Keramikringe mit rauher Oberfläche
von 6,0 ± 0,1 mm Außendurchmesser, 3,0 ± 0,1 mm Innendurchmesser und 5,0 ± 0,1 mm Höhe verwendet. Die Träger - 5 werden mit 10 , 10 bzw. 10 Sporen beladen.
ί Zylinderförmige durchsichtige Kunststoffbehälter (Spritz-
gußteile aus Polypropylen) von 1,2 cm Durchmesser und 3 cm Höhe werden zu 2/3 mit Nährmedium gefüllt, mit einer
J 15 pm dicken siegellackbeschichteten Aluminiumfolie dicht
(| 10 verschlossen und bei 28 K Gray (± 10 %) γ-strahlensteri-Ixszext. Der Nähoriediuinbehalter' wxrd m exne Polypropylen—
hülse mit einem Sporenträger bis zu einem Anschlag etwa in der Mitte der Hülse gesteckt. Auf die Hülse ist an ihrer Oberseite ein gas- und wasserdampfdurchlässiges Vlies au:
siegelt.
Vlies aus Polyethylenfasern (Tyvek^J (70 g/m) aufge-
Nach der Exposition des Bioindikators in der Sterilisationskammer wird durch ein Zusammenschi eben von Nährmediumbehälter und Hülse der Sporenträger durch die dabei aufreißende Aluminiumfolie in das Nährmedium befördert. Nach 24 Stunden Inkubation bei 35 0C wird festgestellt, ob Wachstum von Bacillus subtilis var- niger an einem Umschlag des pH-Indikators von Blau nach Gelb zu erkennen ist.
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Zusammenfassung
Bioindikator
Die Erfindung betrifft Bioindikatoren zur mikrobiologischen Kontrolle von Gassterilisationsverfahren/ die im wesentlichen aus einem Sporenträger in einem Behälter bestehen* Der Behälter ist als Tiefziehpackung gestaltet und mit einer gas- und wasserdampfdurchlässigen Folie verschlossen, die mindestens dann abziehbar gestaltet ist., wenn der Behälter nicht zusätzlich einen abgeschlossenen Nährmediumbehälter enthält«

Claims (3)

Merck Patent Gesellschaft mit beschrankter Haftung Darmstadt
1. Bioindikator 2ur mikrobiologischen Kontrolle von Gassterilisationsverfahren, bestehend im wesentlichen aus einem Sporenträger (1) in einem Be- hälter (2), dadurch gekennzeichnet, daß dieser als Tiefziehpackung gestaltet und mit einer gas- und wasserdampfdurchlässigen Folie (3,9) verschlossen ist, die mindestens dann abziehbar gestaltet ist, wenn der Behälter (2) nicht zusätzlich einen abgeschlos- senen Nährmediumbehälter (6) enthält.
2. Bioindikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da£ der Nährmediumbehälter (6) derart angeordnet ist, daß der Sporenträger (I) in den mit einer durchdrückbaren Folie (7) verschlossenen Nährmediumbehälter (6) gedrückt werden kann.
3. Bioindikator nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem mit einer eindrückbaren Folie (7) verschlossenen Nährmediumbehälter (6) eine als 3ehälter für den Sporenträger (1) dienende Hülse
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(10) angeordnet ist, die mit einer gas- und wasserdampfdurchlässigen Folie (9) verschlossen ist.
Bioindikator nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Sporenträger (1) mit gegebenenfalls unterschiedlichem Sporengehalt bzw. paarweise Sporenträger (1) und Nährmediumbehälter (6) in mit einer gas- und wasserdampfdurchlässigen folie (3, 9) verschlossenen Behältern (2) ^.geordnet sind.
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DE19828213134 1982-05-06 1982-05-06 Bioindikator Expired DE8213134U1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE9003257U1 (de) * 1990-03-20 1990-06-07 Simon, Paul Gerhard, 8000 München Vorrichtung zur Kontrolle der Wirksamkeit von in geschlossenen Behältern durchgeführten desinfizierenden Waschverfahren

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE9003257U1 (de) * 1990-03-20 1990-06-07 Simon, Paul Gerhard, 8000 München Vorrichtung zur Kontrolle der Wirksamkeit von in geschlossenen Behältern durchgeführten desinfizierenden Waschverfahren

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