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Wellenkupplung mit einem oder mehreren bolzenförmigen elastischen
Verbindungsgliedern Es ist bekannt, Wellen nachgiebig zu kuppeln, indem z. B. Gummibolzen
parallel zur Wellenachse liegen, die mit dem einen Ende an der einen Kupplungshälfte
befestigt werden. Eine solche Anordnung hat gegenüber einer starren schon gewisse
Vorteile, trotzdem genügt sie nicht allen Anforderungen, die bisweilen an solche
Kupplungen in der Praxis gestellt werden. Die bekannte Kupplung arbeitet einerseits
zu weich bei Winkelverdrehungen und andererseits zu hart, wenn die Wellen nicht
genau koaxial liegen. Bei Geräten, '>ei denen es auf einen Synchronlauf ankommt
und bei denen die koaxiale Lage der Wellen nicht immer möglich ist, wenn man nicht
unnötigen Aufwand treiben will, genügt die bekannte Kupplung den praktischen Anforderungen
nicht. Dies ist z. B. bei Tonfilmgeräten der Fall. Die Erfindung; zeigt einen Weg,
wie eine elastische Kupplung auszubilden ist, damit sie auch weitergehenden Anforderungen
genügt. Gemäß der Erfindung werden die bolzenförmigen Verbindungsglieder mit ihren
Enden mit den Kupplungshälften so verbunden, daß sie mit ihrer Längsrichtung in
einer Ebene liegen, auf welcher die Wellenachse senkrecht steht. Während hei der
bekannten Anordnung die Verbindungsstellen der Bolzenenden an den Kupplungshälften
genau gegenüber liegen, liegen diese Stellen bei der neuen Anordnung diametral gegenüber.
Die vorteilhafte Wirkung beruht dabei darauf, daß die Gummibolzen bei Winkelverdrehung
der Achse auf Zug bzw. Druck beansprucht werden und bei nicht koaxialen Wellen auf
Biegung; im ersten Falle ist die Kupplung besonders hart und im zweiten Falle nachgiebig
im Gegensatz zu der bekannten Anordnung, bei der
die Verhältnisse-gerade
umgekehrt liegen. Die Erfindung kann schon dadurch verwirklicht werden, daß ein
einziges bolzenförmiges Verbindungsglied angebracht wird, jedoch ist es vorteilhaft,
mehrere Glieder, z. B. drei, zu verwenden, die sich kranzartig um die Welle verteilen.
Unter Umständen ist es vorteilhaft, die eine Kupplungshälfte von der anderen aus
mit einer Führung zu versehen, die bei ungewöhnlichen Betriebszuständen, z. B. beim
Anlaufen eine Überbeanspruchung begrenzt.
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Die Erfindung und weitere Einzelheiten werden an Hand der Abb. i und
2 beispielsweise erläutert. In Abb. i trägt die eine Wellenhälfte Al die Kupplungsscheibe
K1 und die andere Wellenhälfte A2 die Kupplungsscheibe K2. An Al liegt beispielsweise
der Antrieb und an A2 das anzutreibende Gerät. Die beiden Kupplungsscheiben K1 und
K2 sind über einen runden Gummibolzen B miteinander verbunden, und zwar erfindungsgemäß
so, daß die Längsachse des Gummibolzens in einer Ebene liegt, auf der die Wellenachse
senkrecht steht. Die Enden des Bolzens sind über ein Winkelstück W mit Kupplungsscheiben
K1 und K2 verbunden; hierzu besitzen die Bolzen zweckmäßig eingelassene und mit
dem Material fest verbundene Schrauben, über welche die Befestigung leicht hergestellt
werden kann. Es können natürlich auch andere Befestigungsarten gewählt werden. Zur
Führung der abgehenden Welle W2 ist ein Glied F vorgesehen, das an der Kupplungsscheibe
K1 befestigt ist und über die Kupplungsscheibe K2 führend übergreift; derartig,
daß beim normalen Betrieb die Kupplungsscheibe K2 frei. läuft, aber bei Überbeanspruchung
durch das Führungsglied gehalten wird. Dieses Führungsglied besteht in einfacher
Weise aus einer Trommel, die im Bereich der Kupplungsscheibe K2 gebogen ist, wobei
die Kupplungsscheibe K2 an ihrem Umfang eine korrespondierende Wölbung aufweist,
wie dies in der Abbildung dargestellt ist; es können aber auch einzelne Glieder,
z. B. vier, verwendet werden, die entsprechend ausgebildet sind und über den Umfang
symmetrisch verteilt werden. Eine solche Anordnung ist besonders dann von Vorteil,
wenn fliegende Wellen benutzt werden oder, mit anderen Worten, eine Anordnung, bei
der zwischen Antrieb und Gerät zwei Kupplungen gemäß der Erfindung eingeschaltet
sind. Die beschriebene Führungsanordnung wird dann vorteilhaft an beiden Kupplungen
angebracht. Eine solche Anordnung ist besonders dann nützlich, wenn Abweichungen
in axialer Lage verhältnismäßig groß sind.
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An Stelle eines einzigen Verbindungsgliedes können natürlich auch
mehr verwendet werden, und in den meisten Fällen wird diese Ausbildung die vorteilhaftere
Ausführungsform sein. In Abb. 2 ist eine solche Anordnung im Prinzip dargestellt,
und zwar unter Betrachtung nur einer Kupplungshälfte. Es sind drei bolzenartige
Verbindungsglieder B1, B2 und B3 vorgesehen, die sich nach Art eines gleichseitigen
Dreiecks um die Achse A1 gruppieren. Mit der einen Kupplungsscheibe K1 sind diese
Verbindungsglieder wiederum über die Winkelstücke W1, W2 und W3 verbunden, und zwar
so, daß ein freies mit der anderen Kupplungshälfte zu verbindendes Ende einem durch
die Winkelverbindung mit der Scheibe K1 besetztes Ende benachbart ist. Die Verbindung
mit den freien Enden mit der zweiten Kupplungsscheibe, die hier nicht dargestellt
ist, erfolgt in analoger Weise über entsprechende Winkelstücke. Die einzelnen Verbindungsglieder
liegen damit wiederum mit ihrer Längsrichtung in Ebenen, welche die Wellenachse
schneiden; dabei können die einzelnen Glieder alle praktisch in derselben Ebene
liegen, es können natürlich auch noch mehr Verbindungsglieder in entsprechender
Anordnung verwendet werden.
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Die Form und Größe der Verbindungsglieder richtet sich im wesentlichen
nach den Materialkonstanten und der gegebenen Kupplungsleistung. Als Material wird
zweckmäßig synthetischer Kautschuk genommen und in der Form ein länglicher Stab
oder Bogen mit vorzugsweise rundem Querschnitt.