DE8202661U1 - Eisbrechendes schiff - Google Patents
Eisbrechendes schiffInfo
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Description
Essen, den 2.2.1981 PZ 3286 EB/bk
Thyssen Nordseewerke GmbH Am Zunoenkai 2970 Emden
Die Erfindung bezieht sich auf ein eisbrechendes Schiff, dessen Vorschiff
eine über die gesamte Schiffsbreite sich erstreckende, nach vorn und oben geneigte Stirnfläche aufweist, an deren beiden äußeren Rändern
sich in Schiffslängsrichtung erstreckende, vorzugsweise an stabartigen Profilen angeordnete Schneidkanten befinden, wobei die geneigte
Stirnfläche nach hinten anschließend in ein Unterwasser-Vorschiffsteil
mit unten V-förmig schrägen Spanten übergeht.
Aus DE-PS 23 43 719 ist ein eisbrechendes Schiff mit einem oberhalb
der Wasserlinie liegenden, pontonförmig ausgebildeten Vorschiffsteil
bekannt, der eine über die gesamte Schiffsbreite sich erstreckende, stark nach vorn oben geneigte, ebene Stirnfläche aufweist. Der an den
pontonförmigen Vorschiffsteil anschließende Teil des Unterwasser-Vorschiffes
ist V-förmig derart ausgebildet, daß die Übergangsflächen seitlich nach oben und nach vorn oben geneigt sind und an einem nach vorn
steil geneigten Vorsteven aneinanderstoßen. An den Unterkanten der Schiffsseitenwände sind Schnittflächer für das Eis angeordnet. Gemäß
Zusatzpatent 25 30 103 ist das eisbrechende Schiff mit einem oberhalb der Wasserlinie liegenden, pontonförmig ausgebildeten Vorschiffsteil
derart weiter ausgestaltet, daß der pontonförmige Vorschiffsteil an
den Unterkanten seiner beiden Seitenwände parallel zueinander und sich bis zu dem V-förmig ausgebildeten Teil des Unterwasser-Vorschiffs er-
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streckende stabartige Gleit- und Brechprofile hat, deren einander gegenüberliegende
Wandflächen schräg nach oben verlaufend ausgebildet sind und die die Schneidkanten aufweisen.
Ein derartiger Eisbrecher mit ebener, schräg nach oben geneigter Stirnfläche
seines pontonförmigen Vorschiffs gleitet auf das zu brechende Eis auf, ohne daß der mittlere Teil des pontonförmigen Vorschiffs mit
dem Eis in Berührung kommt. Unter der Wirkung der von den beiden Schneidkanten auf das Eis ausgeübten Kräfte wird eine einteilige Eisscholle
gebrochen, die im wesentlichen die Breite des Vorschiffs besitzt. Diese einteilige Eisscholle gelangt schließlich an dem stark nach oben gerichteten
Unterwasser-Vorsteven, der praktisch einen verlängerten Kiel im Bereich des V-förmigen Unterwasser-Vorschiffs bildet, infolge ihres
Auftriebs in eine labile Gleichgevichtslage, aus der die Scholle nach
einer der beiden Seiten abkippt und seitlich unter die feste Eisdecke abschwimmt, wobei eine eisfreie Fahrrinne entstehen soll.
Es hat sich nun in der Praxis gezeigt, daß bei einem derartigen eisbrechenden
Schiff die sichere Führung des Schiffes beim Aufgleiten auf feste Eisdecken und das nachfolgende Scherbruchverhalten bei stark zerklüfteter
Eisoberfläche - wie auf Preßeisrücken aus übereinandergeschobenen,
zusammengefrorenen Schollen (Ridges) - und bei unterschiedlichen,
ggf. wechselnden Eisbedingungen, wie Festigkeit, Dicke u.dgl. noch verbesserungsbedürftig
sind. Insbesondere hat ein Schiff nach DE-PS 23 j 43 719 und 25 30 103 den Nachteil, daß die gebrochenen Eisschollen von
j voller Schiffsbreite unkontrolliert nach irgendeiner Schiffsseite abschwimmen
aber oftmals nicht vollständig unter der ungebrochenen Ei ε
decke verschwinden, oder durch unkontrollierbare Zerkleinerungsbrüche
in mehr oder weniger viele Teilstücke zerbrechen, die ebenfalls nicht seitlich unter die feste Eisdecke abzuleiten sind. Bei Fahrt in eisfreiem
Seegang hat das Schiff erhebliche abträgliche Seegangsstöße zu ertragen.
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Aus DE-OS 21 12 334 ist ein Schiff mit Eisbrecherbug bekannt, dessen
Rumpf in ein Unterwasser-Vorschiff mit zwei keilförmig ausgebildeten
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Eisbrechersteven übergebt,, die zwischen sich eine Rinne einschließen.
Am hinteren Ende der Rinne ist eine schneepflugartige Leitvornchtung
unter dem Schiffsboden angeordnet. Die dabei entstehenden vielen kleinen Eisschollen sind nicht unter die seitliche feste Eisdecke
schiebbar, sondern sie schwimmen in den Zwischenraum zwischen dem Schiffskörper und der seitlichen festen Eisdecke auf und, verursachen
en der Schiffsaußenhaut eine erhöhte Reibung bzw. sie sammeln sich in
der Rinne und gleiten mittschiffs unter dem Schiff bis in den Propellerbereich.
Daher hat ein solches Schiff einen erhöhten Leistungs- !>adarf und die Propeller sind der schädigenden Einwirkung von Eisschollen
ausgesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile
bei einem eisbrechenden Schiff der eingangs genannten Art zu beseitigen, insbesondere die Bedingungen für den Scherbruch einer einteiligen
Scholle aus der festen Eisdecke noch günstiger zu gestalten und die Führung der Scholle unter das Wasser bei verminderter Gefahr
der Schollenzerkleinerung zu vielen Bruchstücken zu verbessern, so daß das seitliche Verbringen der Scholle unter die feste Eisdecke
noch zuverlässiger erzielt wird.
Die Lösung besteht darin, daß die Schneidkanten unu die nach vorn
oben geneigte Stirnfläche in Längsrichtung gekrümmt ausgebildet sind, daß die Stirnfläche im mittleren Bereich ihrer Längserstreckung nahe,
insbesondere unterhalb der Konstruktionswasserlinie annähernd horizontal
querschiffs verlaufende untere Begrenzungen der Spanten besitzt,
die mindestens annähernd eine Ebene bildens und daß am Unterwasservorschiff
in Mittschiffslängsebene eine Kufe mit einem eiskerbenden Profil angeordnet ist.
Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß das Schneiden der Eisfläche
auch bei den erörterten unterschiedlichen Eisverhältnissen sehr wirkungsvoll
erfolgt, weil für den seitlichen Scherbruch der Scholle und den Biegebruch in Querrichtung der Scholle optimale Bedingungen
geschaffen sind.
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Die gebrochene einteilige Eisscholle wird am hinteren Ende der nach
vcrn oben geneigten Stirnfläche nicht - wie es bei den bekannten Eisbreehern
der Fall ist - auf einen steilen Unterwasser-Vorsteven geleitet,
der die Eisscholle nach unten drückt und in eine labile Gleichgewichtslage führt. Es hat sich nämlich gezeigx, daß ein nach Art eines Räumkeiles
wirkender Vorsteven im V-Spantenbereich einen Zerkliinerungsbruch
der von vorn ankommenden einteiligen Eisscholle verursachen kann, so
daß die zahlreichen Bruchstücke in die Fahrrinne aufschwimmen. Aus der festen Eisdecke ausgebrochene einteilige Eisschollen mit häufig hoher
Sprödigkeit und/oder Anrissen, sind dahingehend gefährdet, daß sie bei
plötzlich auftretender unkontrollierter Belastung, beispielsweise in
labiler Gewichtslage am Unterwasser-Vorsteven durch die beidseitigen
Vorstevens oder infolge Anschlagens an der Schiffswand energieverzehrend
in kleine Stücke brechen. Von der in der Mittschiffslängsebene angeordneten
Mittelkufe wird die Eisscholle nn'ttig angeritzt bzw. gekerbt und
eine Sollbruchlinie geschaffen, so daD die einteilige Scholle sich infolge
der Auftriebskräfte in zwei etwa gleichgroße Stücke teilt, die dann seitlich unter die Eisdecke geleitet aufschwimmen. Durch die Formgebung
der Mittelkufe hinsichtlich Querschnitt, Längserstreckung und Längsform sind an den verschieden geneigten Flächen und Kanten des Unterwasser-Vorschiffs
allmähliche, fließende flbergänge leicht zu verifizieren. Die Kerbwirkung kann allmählich ansteigend ausgebildet werden,
so daß die erstrebte mittige Zweiteilung bruchgefährdeter Eisschollen in hohem Maße gesichert ist.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche. Das sicher geführte Auflaufen des Schiffes und Schneiden von Schollen aus Eisdecken mit zerklüftet?η, höhenvariablen Oberflächen,
kann noch dadurch weiter verbessert werden, daß die Schneidkanten nach vorn oben in zwei katamaranähnliche Vorsteven übergehen, denen gegenüber
die Schiffsform im Bereich der Mittschiffslängsebene zurücktritt und stei. ■ als die beiden Vorsteven nach oben ansteigt. Da die Schiffsunterseite
infolge der katamaranähnlichen Ausbildung des Vorschiffs nach innen hin hochgewölbt ausgebildet ist, bewirken die beiden seitlichen
Schneidkanten eine ungestörte, den erstrebten Scherbruch fördernde
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■ III III
Zweipunkt.- bzw. ZweiIinierauflage des Vorschiffs auch bei unregelmäßigen,
widerstandsfähigen Eisformationen, wie Ridges, so daß die senkrecht eisbrechende
Schwerkraft1^rkung stets voll auf die beiden seitlichen Schneidkanten
einwirkt. Eine Berührung des Eises mit der Schiffswand zwischen den beiden Schneidkanten wird auch bei zerklüfteten Eisoberflächen weitgehend
vermieden. Eine Mehrfach-Berührung bzw. Auflage der nach vom
oben geneigten Stirnfläche auf dem Eis würde Schräg- bzw. Querkraftkomp».ienten
verursachen, die ^n erforderlichen Scherbruch der Eisdecke ungünstig
beeinflussen oder verhindern wurden. Diese Oberwasser-Vorschiffsform
ergibt außerdem ein besonders stoßarmes, kontinuierliches Einsetzen des Schiffes in den Seegang, ohne die Eisbrecheigenschaften zu beeinträchtigen.
Zweckmäßig werden die Schneidkanten vorzugsweise an stabartigen Profilen
nach vorn über die Stirnfläche hinaus in den Bereich der katarnaranähnlichen
beiden Vorsteven oberhalb der Starkeis-Wasserlinie geführt, um auch bei sehr dickem Eis günstige Voraussetzungen für das Schneiden der
Vorzugsweise ist die Mittelkufe schon im hinteren Unterwasserbereich
der nach vorn oben geneigten vorhanden, angeordnet. Dabei kann die Profilhöhe
der Mittelkufe nach hinten hin geringfügig zunehmend so ausgebildet sein, so daß die Kufenunterkante gegenüber der Horizontalen nur
um kleine Winkel stärker geneigt ist als die seitlichen Schneidkanten. Dadurch erfolgt das anfängliche mittige Ankerben der Eisscholle sehr
schonend. Je nach den zu erwartenden Eisverhältnissen kann die Mittelkufe auch lediglich in dem Unterwasser-Vnrschiffsteil mit V-förrigen
Spanten angeordnet sein. Vorteilhaft ist jedoch meist eine solche Anordnung der Mittelkufe, daß diese im hinteren Unterwasserbereich der
geneigten Stirnfläche beginnt und bis zum Schiffsboden hin nach hinten
sich erstreckt. Dabei kann die Mittelkufe gekrümmt, insbesondere geschwungen
ausgebildet sein, für ein optimales Zusammenwirken mit den beiden seitlichen Schneidkanten und zur Anpassung an die beim Einsatz
des Schiffes erwarteten Eisverhältnisse. Die Mittelkufe kann auch mindestens teilweise aus einem Zahnprofil bestehen.
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Die vorzugsweise an stabartigen Profilen befindlichen seitlichen Schneidkanten
werden in der Regel nach hinten bis in den unten V-förmig ausgebildeten Teil des Unterwasser-Vorschiffs fortgeführt, bei zu erwartenden widerstandsfähigen Eisformationen auch noch weiter nach hinten.
Dabei ist es für die schonende Erzeugung der mittigen Sollbruchlir«ie
in der Eisscholle förderlich, wenn die Hittelkufe gegenüber der geneigten Stirnfläche des Vorschiffs bzw. der von den beiden seitlichen Schneidkanten
an den stabartigen Profilen aufgespannten Fläche in ihrem vorderen Kufenbereich zunächst nur geringfügig nach unten vorspringt, nach
hinten hin allmählich zunehmend und dann wieder abnehmend vorspringt. Die beiden Seitenkufen aus stabartigen Profilen mit scharfen Schneidkanten
laufen zweckmäßig an ihrem hinteren uode in wulstartige seitliehe
Verdickungen des Schiffsrumpfes aus, so daß die beiden mittels
der erzeugten Sollbruchlinie erhaltenen Hälften der ursprünglich einteilig geschnittenen Eisscholle an den Schrägflächen des Schiffs seitlich
nach außen gleiten können und ohne Bruchgefahr am Schiffsrand flach unter die Eiscfacke gelenkt werden.
Das erfindungsgemäße eisbrechende Schiff kann gegenüber der normalen
eisbrechenden Konstruktionswasserlinie durch stärkere Beladung, beispielsweise mit Ballastwasser, tiefer abtauchen, um Schichteis mit größeren
Dicken leichter zu brechen. Beim Absenken bii zu einer Starkeis-Wasserlinie
bleiben die wesentlichen Eigenschaften des Schiffes unverändert erhalten mit dem zusätzlichen Vorteil, daß ein höheres Biegemoment
für das Abbrechen der rechteckigen Eisschollen im Biegebruch nach dem Abscheren der Seitenkanten aus dem Eisfeld zur Verfugung steht.
Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den vorderen Schiffsteil in einer perspektivischen Ansicht von unten,
Fig. 1 den vorderen Schiffsteil in einer perspektivischen Ansicht von unten,
Fig. 2 einen Spantenriß des Schiffes nach Fig. 1, Fig. 3 bis
Fig. 5 in drei verschiedenen Querebenen des Schiffs das Verhalten
der Eisscholle.
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Il Il Il
Das eisbrechende Schiff hat eine über die gesamte Schiffsbreite sich
erstreckende, nach vorn und oben geneigte Stirnfläche 1, die in den Figuren 1 und 2 durch Punktierung verdeutlicht ist. Die Stirnfläche
erstreckt sich etwa mit der Hälfte ihrer Längserstreckung unter die Konstruktionswasserlinie 2. An den beiden äußeren Rändern der Stirnfläche
1 befinden sich in Schiffslängsrichtung erstreckende Schneidkanten 5, die an stabartigen, zur Mittschiffslängsebene 6 symmetrisch
verlaufenden Gleit- und Brechprofilen 3 - nachfolgend Seiterikufen genannt
- angeordnet sind und die zwei seitliche Begrenzungsebenen 13 haben, welche die größte Breite des eisbrechenden Schiffskötpers definieren.
Jede Seitenkufe ist in ihrer Begrenzungsebene 13 leicht gekrümmt ausgebildet. Dieser leichten Krümmung in Längsrichtung folgt
auch die nach vorn oben geneigte Stirnfläche 1. In dem mittleren Teilbereich
ihrer Längserstreckung nahe, insbesondere unterhalb der Konstruktionswasserlinie
2 hat die Stirnfläche 1 querschiffs horizontale, praktisch geradlinige untere Begrenzungen der ihr zugeordneten Spanten,
so daß sie dort mindestens annähernd eine Ebene bildet. Weiter nach vorn ist die Stirnfläche 1 in Querrichtung \. it einer allmählichen Anpassung
an das Vorschiff, hier leicht hochgewölbt ausgebildet, weil das Oberwasser- Vorschiff nach vorn oben in zwei katamaranähnliche Vorsteven
11 übergeht, denen gegenüber die Vorschiffsform im Bereich der Mittschiffslängsebene 6 zurücktritt und steiler als die Vorsteven 11
nach oben ansteigt.
Die nach vorn oben geneigte Stirnfläche 1 geht nach hinten in ein Unterwasser-Vorschiff
steil mit unten V-förmig schrägen Spanten 10 über. In ihrem Fndabschnitt ,t sie deshalb mittig leicht geknickt ausgebildet
und schafft so einen allmähliche., und nicht zu steilen Übergang
zum eigentlichen Unterwasser-Schiffsteil mit unten V-förmig schrägen
Spanten 10, Weiter hinten haben die Spanten Trapezform, deren Konturen
von Bodenlinien 8 und anschließenden schrägen Seitenlinien 9 ausgebildet
wird, die steiler als die vorhergehenden V-Spanten 10 geneigt sind.
Wie Fig. 2 besonders deutlich zeigt, hat das Vorschiff die größte Schiffsbreite entsprechend dem Abstand der Schnittkanten 5 an den beiden
Seitenkufen 3 (seitliche Begronzungsflachen 13) und zwar über eine
Länge, die mit der gestrichelt angedeuteten Längserstreckung der beiden - 8 -
Seitenkufen 3 übereinstimmt. Die durch Punktierung angedeuteten Quer- |
linien zeigen nahe der Konstruktionswasserlinie 2 einen geradlinigen, 1
parallelen Verlauf, wo die Stirnfläche 1 praktisch eine Ebene ist. Da- j
vor ist sie zur Mitte hin leicht hochgewölbt, im hinteren Bereich mittig schwach geknickt ausgebildet und mit der Mittelkufe 4 versehen. Gegenüber
den Kufen 3 und 4 und den beiden Vorsteven 11 tritt der übrige Vorschiffskörper mindestens im Bereich seines mit der festen Eisdecke
bzw. der gerade ausgebrochenen einteiligen Eisscholle in Berührung kommenden
Teils zur Mittschiffsebene 6 hin deutlich zurück. j
Die in Mittschiffslängsebene 6 angeordnete Mittel kufe 4 erstreckt sich
vom hinteren Utiterwasserbereich der ebenen Stirnfläche 1 über den Unterwasser-Vorschiffsteil
mit unten V-förmigen Spanten 10 und endet am Schiffsboden 8. Ihre in Fig. 1 gezeigte Län^iserstreckung ist in Fig. 2 ;
gestrichelt angedeutet. Das Profil 12 der MittelKufe 4 hat anfangs eine '
annähernd dreieckfdrmige und später eine trapezförmige Gestalt mit der
Spitze nach unten, so daß eine entsprechende Kerbe in a&r aus der fester,
Eisdecke geschnittenen einteiligen Eisscholle erzielbar ist und eine Sollbruchlinie
erzeugt wird. Die Unterkante der Mittelkufe 4 ist im Bereich der Stirnfläche 1 selbst etwas stärker gegenüber der Horizontalen geneigt
als die Unterkante (Schneidkanten 5) der Seitenkufen 3. Dieser Neigungsunterschied gegenüber der Horizontalen nimmt nach hinten hin wieder ^
ab. Dadurch kann im Zusammenwirken zwischen der Profilhöhe der Mittel- t
kufe und der Höhe der V-Spanten die Kerbwirkung der Mittelkufe optimal unter Berücksichtigung der sonstigen Konstruktionsbedingungen des Schiffes )
gewählt werden, und somit die kontrollierte mittige Zweiteilung der etwa ■
rechteckigen großen Schollen in hohem Maße erzielt und ein Zerbrechen der Schollen in viele Teilstücke vermieden werden. Im hinteren Bereich ]
des V-förmigen Unterwasser-Vorschiffs gehen die Seitenkufen 3 in wulst- )
artige, seitliche Verdickungen 7 des Schiffskörpers Über. \
In den Figuren 1 und 2 ist eine Starkeis-Wasserlinie 2a gestrichelt dargestellt
bis zu der das Schiff, z.B. mittels BaKastwasser, abgetaucht werden kann, so daß ein höheres Biegemoment beim Biegebrechen der annähernd
rechteckigen, an den Seitenkanten abgescherten Eisscholle aus der festen
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Eisdecke zur Verfügung steht bei im übrigen unveränderten Eigenschaften
des Schiffs. Dabei liegt die nach vorn oben geneigte Stirnfläche 1 praktisch vollständig unter Wasser.
Fig. 3 zeigt das eisbrechende Schiff in einem Querschnitt hinter der
Konstruktionswasserlinie 2 an der Stirnfläche 1 (Fig. 1,2) im vorderen Abschnitt der Mittelkufe 4. Aus der festen Eisdecke 14 ist unter den
Schneidkanten 5 eine Eisscholle 15 zweiseitig abgeschert und wird durch Biegebruch an einer nicht sichtbaren Querünie der Eisdecke einteilig
ausgebrochen, die Mittelkufe 4 kerbt die Scholle 15 mittig und schafft
eine Sollbruchlinie, Im Unterwasser-Vorschiffsteil mit unten V-förmigen
Spanten (Querschnitt nach Fig. 4) bewirken die Mittelkufe 4 und der Auftrieb am Schollenrand die Teilung der Scholle in zwei etwa gleiche
Hälften 15a, 15b. Diese werden an dem weiter hinten liegenden Schiffsteil (Querschnitt nach Fig. 5) seitlich nach außen unter die feste Eisdecke
14 geleitet.
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η If
- 13 Bezugszeichenliste "Eisbrechendes Schiff"
1 = geneigte Stirnfläche
2 = Konstruktionswasserlinie 2a = Starkeis-Wasserlinie
3 = stabartige Profile mit Schneidkanten 5 (Seitenkufen)
4 = Mittelkufe
5 = Schneidkanten
6 = Mittschiffslängsebene
7 = wulstförmige Verdickung (seitliche Ausbuchtung)
8 = Schiffsboden (Fig. 1) bzw. Bodenlinie eines Trapezspants (Fig. 2)
9 = schräges Seitenteil eines trapezförmigen Spants
10 = V-förmiger Spant
11 - katamaranartige Vorsteven
12 = eiskerbendes Profil
13 = seitliche Begrenzungsebene (größte Breite des eisbre
chenden Schiffskörpers)
14 = feste Eisdecke
15 = einteilige Eisscholle
15a,b = hälftig geteilte Eisscholle
Claims (13)
1. Eisbrechendes Schiff, dessen Vorschiff eine über die gesamte Schiffsbreite sich erstreckende, nach vorn oben geneigte Stirnfläche
aufweist, an deren beiden äußeren Rändern sich in Schiffslängsrichtung erstreckende, vorzugsweise an stabartigen Profilen
angeordnete Schneidkanten befinden, wobei die geneigte Stirnfläche
nach hinten anschließend in ein Unterwasser-Vorschiffsteil
mit unten V-förmig schrägen Spanten übergeht, dadurch gekennzeichrjrt,
daß die Schneidkanten (5) und die nach vorn oben geneigte Stirnfläche (1) in Längsrichtung gekrümmt ausgebildet sind,
daß die Stirnfläche (1) im mittleren bereich ihrer LaY.gcs^streckung nahe, insbesondere i'nterhalb der Konstruktionswasserlinie (2) annähernd horizontal querschiffs verlaufende ;ntere Begrenzungen der Spanten besitzt, die mindestens annähernd eine Ebene bilden, und daß am Unterwasservorschiff in Mittschiffslängsebene eine
daß die Stirnfläche (1) im mittleren bereich ihrer LaY.gcs^streckung nahe, insbesondere i'nterhalb der Konstruktionswasserlinie (2) annähernd horizontal querschiffs verlaufende ;ntere Begrenzungen der Spanten besitzt, die mindestens annähernd eine Ebene bilden, und daß am Unterwasservorschiff in Mittschiffslängsebene eine
Kufe (4) mit einem eiskerbenden Profil (12) angeordnet ist.
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2. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidkanten (5) nach vorn oben in zwei katamaranähnliche Vorsteven (11) übergehen, denen gegenüber die Schiffsform
im Bereich der Mittschiffslängsebene (6) zurücktritt
und steiler als die beiden Vorsteven (11) nach oben ansteigt.
3. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidkanten (5), vorzugsweise an stabartigen Profilen (3), nach vorn über die Stirnfläche (1) hinaus in den Bereich
der katamaranähnlichen beiden Vorsteven (11) oberhalb der
Starkeis-Wasserlinie (2a) geführt sind.
Starkeis-Wasserlinie (2a) geführt sind.
4. Eisbrechendes Schiff nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittelkufe (4) im hinteren Unter-
wasserbereich der Stirnfläche (1) angeordnet ist.
- 11-
5. Eisbrechendes Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittelkufe (4) im Unterwasser-Vorschiffsteil
mit unten V-förmigen Spanten (10) angeordnet ist.
6. Eisbrechendes Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel kufe (4) bis zum Schiffsboden
(8) nach hinten fortgeführt ist.
7. Eisbrechendes Schiff nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittelkufe (4) gekrümmt ausgebildet
ist.
8. Eisbrechendes Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittelkufe (4) aus einem oder mehreren Zähnen besteht.
9. Eisbrechendes Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die vorzugsweise at stabartigen Profilen
(3) befindlichen Schneidkanten (5) sich weiter nach hinten bis in den Bereich der V-förmig (10) oder der trapezförmig
(9) ausgebildeten Unterwasser-Spanten des Vorschiffs erstrekken.
10. Eisbrechendes Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidkanten (5) nach hinten hin in wulstartige, seitliche Ausbuchtungen (7) des Schiffskörpers
überg°hen.
11. Eisbrechendes Schiff nach einem de*· Ansprüche i bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Unterkante der Mittelkufe (4) gegenüber der Horizontalen nur um kleine Winkel stärker geneigt ist als
die seitlichen Schneidkanten (5) im entsprechenden Längenabschnitt des Schiffes.
- 12 -
12. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Unterschied zwischen den Neigungswinkeln der Mittel kufe
5 (4) und der Schneidkanten (5) gegenüber der Horizontalen von vorn
nach hinten abnimmt.
13. Eisbrechendes Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch eine mittels stärkerer Beladung, beispielsweise
10 durch Ballastwasser, erzeugbare Wasserlinie (2a) oberhalb der Konstruktionswasserlinie
(2) für das Schneiden von Eisdecken mit großer Dicke.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19828202661 DE8202661U1 (de) | 1982-02-03 | 1982-02-03 | Eisbrechendes schiff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19828202661 DE8202661U1 (de) | 1982-02-03 | 1982-02-03 | Eisbrechendes schiff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE8202661U1 true DE8202661U1 (de) | 1983-04-07 |
Family
ID=6736610
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19828202661 Expired DE8202661U1 (de) | 1982-02-03 | 1982-02-03 | Eisbrechendes schiff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE8202661U1 (de) |
-
1982
- 1982-02-03 DE DE19828202661 patent/DE8202661U1/de not_active Expired
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