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Beim Betrieb von Filterpressen ist es bekanntlich wichtig, daß man
jederzeit nachWunsch den Filtratablauf der einzelnen Filterpreßplatten kontrollieren
und gegebenenfalls beim Undichtwerden eines Filtertuches ein einzelnes Filterelement
außer Betrieb setzen kann. Dies ist bei einem sogenannten offenen Betrieb verhältnismäßig
einfach, wo das Filtrat aus jeder einzelnen Filterpreßplatte nach außen abläuft.
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Bei geschlossenen. Filterpressen, wo das Filtrat in einem geschlossenen,
z. B. im Innern der Filterpresse verlaufenden Kanal abfließt, bietet diese Kontrolle
jedoch Schwierigkeiten. Es sind zwar bereits Konstruktionen bekanntgeworden, bei
denen das Filtrat jeder Platte durch eine Bohrung nach einem an dieser befestigten
Absperrorgan geleitet wird, von wo es gegebenenfalls durch eine zweite Bohrung wieder
in die Filterpreßplatte zurückgeführt werden kann. Die Abdichtung der zwei Flüssigkeitsdurchgänge
wird dabei durch Flansche oder Gewinde bewerkstelligt. Diese Konstruktion eignet
sich besonders für Filterpreßplatten aus Metall, nicht aber für solche aus Holz,
da infolge der Schwund- und Schwellvorgänge im Holz eine einwandfreie Abdichtung
und Befestigung nicht möglich ist. Anderseits wäre es aber außerordentlich wichtig,
auch.bei Verwendung von Filterpreßplatten aus Holz oder ähnlichem Material die angegebenen
Vorteile zu erreichen, weil Holz infolge seiner relativ guten Säurebeständigkeit
sowie seiner anderen Vorteile wegen (billiger Preis und leichtes Gewicht) in vielen
Fällen ein ideales Material für Filterpreßplatten darstellt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Einrichtung an geschlossenen
Filterpressen, die es erlaubt, jederzelt eine Probe aus einer einzelnen Filterpreßplatte
zu entnehmen und gewünschtenfalls eine Filterpreßplatte außer Betrieb zu setzen.
Dies wird erreicht mit Hilfe eines Hahns für die Steuerung des Filtratauslaufs bei
Filterpreßplatten mit in eine konische Bohrung dichtend.passendem Körper, bei dem
der konische Körper mit zwei Kanälen versehen ist, wobei der eine Kanal das Filtrat
zum Absperrorgan führt, von wo es entweder ins Freie oder durch den zweiten Kanal
und eine in der konischen Bohrung vorgesehene seitliche öffnung wieder in die Platte
zurück zu einem geschlossenen Ablaufkanal geführt wird.
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In den Fig. I und 2 ist eine beispielsweise Ausführung einer erfindungsgemäßen
Einrichtung dargestellt. Fig. 1 stellt einen Vertikalschnitt durch einen Teil einer
Filterplatte samt eingesetztem Hahn und Fig. 2 stellt einen Horizontalschnitt gemäß
Linien C-D der Fig. I dar. In den Figuren bedeuten lo die Filterpreßplatte, II einen
geschlossenen Ablaufkanal, 12 eine konische Bohrung, die vom Innern der Filterpreßplatte
ins Freie führt, I3 einen gegebenenfalls sehr kurzen Verbindungskanal zwischen der
konischen Bohrung 12 und dem geschlossenen Ablaufkanal II. Ferner stellen 14 den
konischen Körper des Hahns und 15 das Absperrorgan des Hahns dar.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist in der Zeichnung ohne weiteres
ersichtlich. In der in den Figuren gezeichneten normalen Arbeitsstellung fließt
das Filtrat in Pfeilrichtung durch den oberen Kanal zum Absperrorgan und wird dort
in den unteren Kanal zurückgelenkt, von wo es in die Filterplatte zurück in den
geschlossenen Ablaufkanal geführt wird. Durch Drehen des Absperrorgans kann jederzeit
entweder zur Probeentnahme das Filtrat nach außen geführt oder die Filterpreßplatte
außer Betrieb gesetzt werden.
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Der erfindungsgemäße Hahn wird zweckmäßig aus Metall, vorzugsweise
aus einem Metall, das gegenüber den vorgesehenen chemischen Einflüssen beständig
ist, z. B. aus rostfreiem Stahl oder Bronze, oder einem anderen harten und gegebenenfalls
säurefesten Material hergestellt und kann selbstverständlich die in der Zeichnung
nicht angegebenen bekannten Vorrichtungen aufweisen, die zur Erzielung einer guten
Abdichtung notwendig sind, sowie Anschläge, die zur leichten Bedienbarkeit beitragen.
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Ferner ist es auch möglich, die Bohrung bzw. Aussparung des Absperrorgans
um einen anderen als den gezeichneten Winkel gegeneinander versetzt anzuordnen.
Die Kanäle im konischen Körper des Filterpreßhahns können je nach Umständen durch
Bohren, Formen oder Gießen erhalten werden; sie können einen kreisrunden oder halbkreisförmigen
Querschnitt besitzen. Die dem Verbindungskanal I3 entsprechende Öffnung im konischen
Körper wird zweckmäßig etwas größer gewählt als die Öffnung des Verbindungskanals
I3.
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Es ist überraschend, daß sich die Dichtungs- und Befestigungsprobleme
bei einer Einrichtung der oben beschriebenen Art in sehr einfacher Weise lösen lassen,
und es war auch nicht vorauszusehen, daß trotz der Schwund- und Schwellvorgänge
beim Holz ein störungsfreier Betrieb mit dem Hahn gemäß vorliegender Erfindung möglich
ist. Der erfindungsgemäß Hahn kann gewünsehtenfalls auch mit Filterpreßplatten verwendet
werden, die ganz oder teilweise aus einem anderen Material als Holz bestehen, vorausgesetzt,
daß mindestens derjenige Teil der Filterpreßplatten, der die konisch dichtende Bohrung
enthält, aus einem Material besteht, das dem Holz ähnliche Dichtungseigenschaften
aufweist.