DE817062C - Selbstsichernde Mutter - Google Patents
Selbstsichernde MutterInfo
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Description
Die nachfolgend beschriebene Erfindung betrifft Verbesserungen an Schraubenmuttern mit Selbstsicherung
sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Man hat bereits mehrfach Schraubenmuttern mit Selbstsicherung vorgeschlagen. Indes haben nur
wenige dieser Ausführungen Eingang in die Praxis gefunden, und auch diese sind nur in beschränktem
Maße zur Anwendung gekommen. Derartige Schraubenmuttern mit Selbstsicherung müssen
mannigfachen Anforderungen genügen, um in vollem Maße brauchbar zu sein. Die zu praktischer Verwendung
gekommenen Formen sind dennoch nur zu beschränkter Anwendung gekommen, weil sie zu
kostspielig sind. Im allgemeinen erfordern die bisher vorgeschlagenen Ausführungsformen von
Schraubenmuttern mit Selbstsicherung besondere Formen von Rohmuttern sowie verschiedene formgebende
Bearbeitungs- oder Gesamtoperationen, die über diejenigen hinausgehen, die zur Herstellung
gewöhnlicher Muttern erforderlich sind.
Man hat auch bereits einige Vorschläge zur Herstellung weniger kostspieliger Muttern mit Sicherung
entwickelt. Einige dieser Vorschläge richten sich unter anderem darauf, einen Teil des Muttergewindes
in anomaler Weise zu verformen. Diese Vorschläge laufen entweder darauf hinaus, daß das
Gewinde geschlitzt wird, also diskontinuierlich verläuft, oder daß das Verformen mehr oder weniger
zufällig und unkontrollierbar ist. Bei der ersten Art der Ausbildung sind besonders kostspielige
Bearbeitungsoperationen erforderlich. Bei der zweiten Art lassen sich die Ergebnisse nicht voraussagen,
da sich weitgehende Änderungen und Variationen in der Gestaltung der Verwindung und häufige Verzerrungen
und Beschädigungen des Gewindebolzens der Mutter ergeben.
In der vorliegenden Beschreibung und in den Ansprüchen wird mit dem Ausdruck selbstsichernde
Mutter eine Mutter bezeichnet, bei welcher ein Teil des Muttergewindes verformt ist. Der Zweck der
nachfolgend beschriebenen Erfindung richtet sich
ίο darauf, eine mit geringen Kosten herzustellende
Mutter mit Selbstsicherung zu schaffen, die sich für allgemeine Anwendung eignet. Ein weiterer Zweck
der Erfindung besteht darin, eine solche selbstsichernde Mutter derart auszubilden, daß sie in
Massenherstellung unter genauer Kontrolle des verformten Gewindes und ihrer anderen Eigenschaften
hergestellt werden kann. Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung
solcher Muttern mit Sicherung, mit dessen Hilfe
ao gewöhnliche Muttern ohne wesentliche Kosten in Muttern mit Selbstsicherung umgewandelt werden
können.
Die Erfindung betrifft also eine selbstsichernde Mutter der beschriebenen Art, die aus einem
Mutterstück entsprechend den handelsüblichen Muttern besteht, eine durch den Mutterkörper hindurchgehende
axiale Bohrung sowie ein kontinuierliches inneres Gewinde von gleichbleibender Ganghöhe
innerhalb der üblichen Toleranzen besitzt. An einem Ende des Mutterkörpers befindet sich ein der
Sicherung dienender Abschnitt, bei dem ein über den normalen Durchmesser des Gewindes nach innen
hinausragender, mit Gewinde versehener Teil angeordnet ist. Der Sicherungsteil ist dadurch gekennzeichnet,
daß entgegengesetzt zu dem nach innen ragenden Gewindeteil durch eine auf die Metallfasern ausgeübte Scherbeanspruchung an der
äußeren Fläche der Mutter ein Eindruck nach innen erzeugt ist, der das Hervorragen des entsprechenden
Gewindeteils nach innen bewirkt. Die Erfindung schließt ferner den Verfahrensschritt der Herstellung
einer selbstsichernden Mutter ein, der darin besteht, daß ein Gewindemutterkörper mit den
handelsüblichen Gewindetoleranzen durch Ausübung einer Scherbeanspruchung auf die Metallfasern mit
einem Eindruck in der äußeren Fläche des Mutterkörpers versehen wird, so daß eine Verschiebung
des Metalls in der Weise stattfindet, daß der dem Gewinde des Mutterkörpers radial gegenüberliegende
Teil einwärts geneigt ist.
Das Wesen der Erfindung und die Art, in welcher dieselbe ausgeführt ist, soll auf Grund der nachfolgenden
Beschreibung erläutert werden. Ferner ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in der
Zeichnung dargestellt.
Fig. ι zeigt einen Grundriß einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Mutter mit Selbstsicherung;
Fig. 2 zeigt eine Ansicht derselben;
Fig. 3 ist ein axialer, senkrechter Schnitt nach Linie 3-3 in Fig. 2;
Fig. 3 ist ein axialer, senkrechter Schnitt nach Linie 3-3 in Fig. 2;
Fig. 4 zeigt einen axialen, senkrechten Teilschnitt einer Zifferblattpresse, die bei der Ausführung der
Erfindung benutzt werden kann.
Fig. 5 ist ein horizontaler Schnitt des in Fig. 4 gezeigten Stempels nach Linie 5-5 in Fig. 4.
Die Mutter mit Sicherung, wie in Fig. 1 bis 3 dargestellt, ist im allgemeinen in der Art ausgebildet,
daß sie in radialer Richtung mit dem Gewinde eines Bolzens im Eingriff steht, auf den die Mutter
geschraubt ist. Der Mutterkörper besitzt ein kontinuierliches Gewinde, dessen sämtliche Teile gleiche
oder wesentlich gleiche Ganghöhe innerhalb der üblichen Toleranz besitzen. Die Sicherungswirkung
wird durch besondere Teile des Gewindes bewirkt, die nach innen über den normalen Gewindedurchmesser
hinausragen und im wesentlichen gleichen Abstand von der Achse der Gewindebohrung des
Mutterkörpers besitzen.
Die besondere Ausführungsform einer Mutter, die in Fig. ι bis 3 dargestellt ist, besteht aus einem
Mutterkörper 1 von sechseckigem Außenumriß in Übereinstimmung mit der üblichen Ausbildung, so
daß also sechs Schlüsselflächen 2 \Orhanden sind. Der Mutterkörper besitzt eine axiale Bohrung und
ist mit kontinuierlichem Innengewinde 3 versehen. Ein Teil des Gewindes, der der Stirnfläche 5 des
Mutterkörpers benachbart liegt, ragt einwärts hinein. Vorzugsweise sind verschiedene derartige
nach einwärts hineinragende Teile 6 vorhanden, die, unter gleichen Winkeln verteilt, symmetrisch gegenüber
der Achse der Mutter angeordnet sind. Und zwar sind sechs solcher einwärts hineinragender
Teile vorgesehen, einer jeden Schlüsselfläche 2 gegenüber. An den einwärts hervorragenden Teilen
verläuft das Gewinde kontinuierlich und dehnt sich nicht in axialer Richtung aus, so daß es an diesen
Stellen dieselbe Ganghöhe behält.
Zur Erzielung möglichst guter Sicherungseigenschaften, sowie einer exakten Gleichmäßigkeit der
Ausführung ist es empfehlenswert, daß die verschiedenen, z. B. zwei oder mehr nach innen hervorragenden
Teile 6 im wesentlichen dieselbe oder gleiche Greifwirkung auf das Gewinde des in die
Mutter eingeschraubten Bolzens ausüben. Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, daß die nach innen hervorragenden
Teile gegenseitig fließend mit dem Gewinde eines Bolzens zusammenarbeiten und im wesentlichen
gleiche Entfernung von der Achse der Gewindebohrung des Mutterkörpers besitzen, obwohl
dies nicht unbedingt notwendig für eine gute no Sicherungswirkung ist. In dieser Hinsicht wird
keine Bruchbeanspruchung des Bolzens oder der Mutter und aller Teile hervorgerufen, sondern ein
im wesentlichen gleichmäßiges Eingreifen mit dem Bolzen gewährleistet. Die einwärts hervorragenden
Gewindeteile 6 können wie in der dargestellen Mutter durch eine radial nach innen gerichtete Verschiebung
des Metalls der äußeren Oberfläche des Mutterkörpers gebildet sein. Die bewirkte Verschiebung
ist dauernd infolge der Einpressungen 7 in den Schlüsselflächen gegenüber diesen Verschiebungen
des Gewindes. Bei der dargestellten Mutter ist die bewirkte Verschiebung an der Stirnfläche
5 am größten. Sie verjüngt sich oder ist geneigt nach dem Punkt 8 der Schlüsselfläche zu, der
zwischen den Enden der Mutter und der Stirn-
fläche 5 liegt. Infolge dieser Verschiebungen an den
Schlüsseflächen erstrecken sich die hervorragenden Gewindeteile nach innen über zwei bis drei Gewindegänge.
Am weitesten nach innen ragen sie an der Endfläche 5. Die Verschiebung, infolge deren die
Gewindeteile nach innen ragen, wird z. B. durch eine auf die Fasern des Metalls an den Grenzmarken der
verschobenen Teile ausgeübte Scherbeanspruchung herbeigeführt. Dies kann z. B. mit Hilfe eines Werkzeugs
bewirkt werden, das eine im wesentlichen rechteckige Fläche besitzt, die so gestaltet ist, daß
sie die dargestellte und beschriebene Verschiebung hervorruft. Durch Scherbeanspruchung der Metallfasern
entlang den in gewissem Abstand voneinander befindlichen Längsebenen wird das Maß der
Formänderung bestimmt. Die verschobenen Teile, weiche die einwärts ragenden Gänge des Gewindes
tragen, besitzen ein gewisses Maß von Elastizität. Dies genügt, um hinreichende Reversibilität zu
gewährleisten, so daß die einwärts ragenden Gewindegänge einen wirksamen Sicherungsabschnitt
bilden, wenn sie mit einem Bolzen größter Gewindetoleranz und andererseits mit einem Bolzen kleinster
Gewindetoleranz im Eingriff stehen. Außerdem ermöglicht die Elastizität eine für maximale und
minimale Toleranzen hinreichende Formänderung quer zu den Schlüsselflächen gewöhnlicher handelsüblicher
Muttern.
Es ist möglich, die Verschiebung des Gewindes derart zu bewirken, daß sich eine leichte Abwärtsneigung
des Gewindes an den verschobenen Teilen ergibt. Diese Abwärtsneigung kann dazu dienen,
die gegenseitige Reibung der ineinandergreifenden Gewinde in dem Sicherungsabschnitt wesentlich
zu vergrößern und dadurch eine axiale Lockerung des Gewindes und eine Verschiebung der Mutter in
axialer Richtung zu vermeiden, wenn die Mutter mit ihrer Auflagefläche angezogen wird. In Abhängigkeit
von besonderen Erfordernissen der Praxis kann die vorstehend beschriebene Verschlußmutter gemäß
der Erfindung in verschiedener Weise ausgestaltet werden. In gewissen Industrien, vorzugsweise in der
Flugzeugindustrie, ist eine mehr verfeinerte Ausführung erforderlich als in anderen Industrien, z.B.
in der Automobilindustrie. Im allgemeinen bedingen indes diese Anforderungen, soweit die Sicherungseigenschaften in Betracht kommen, daß die Mutter
bei der ersten Anwendung einer gewissen Verdrehungsbelastung unterworfen wird und daß sie
ein Minimum an dauernder Formänderung durch Verdrehung nach einer bestimmten Zahl von Beanspruchungen
zeigt. Ferner muß die Mutter eine gewisse Vibration und Stoßbeanspruchung aushalten,
ohne sich zu lockern oder zu Bruch zu gehen.
Diese Erfordernisse sind in der Autompbilindustrie nicht so hoch wie in der Flugzeugindustrie.
Sicherungsmuttern, die sich gemäß ihren Merkmalen zur Verwendung im Automobil- und Flugzeugbau
eignen, können gemäß der Erfindung in einer einzigen Operation aus vorgeformten handelsüblichen
Muttern gefertigt werden. Das bedeutet, daß zunächst eine handelsübliche Mutter hergestellt
wird, die alsdann zu einer Sicherungsmutter umgestaltet wird. Die gebohrte und mit Gewinde versehene
Mutter kann also die Rohmutter für die Herstellung von Muttern gemäß der Erfindung bilden.
Dies ist vom wirtschaftlichen Standpunkt aus besonders vorteilhaft, da der hohe Entwicklungsstand
in der Ausstattung und in den Herstellungsmetheden für handelsübliche Muttern bei der Fabrikation
von Verschlußmuttern gemäß der Erfindung nutzbar gemacht werden kann.
Eine Sicherungsmutter icv d. h. eine Rohmutter, ·
die in der für handelsübliche Muttern gegebenen Weise gebohrt und mit Gewinde versehen ist und
dieselbe Höhe besitzt, ist in Fig. 4 unten der Zeichnung dargestellt. Die Mutter ist mit einem Innengewinde
11 versehen. Eine derartige Mutter, die in beliebiger Menge auf dem offenen Markt käuflich
ist, kann als Rohmutter bei der Herstellung von Sicherungsmuttern gemäß der Erfindung dienen. In
Übereinstimmung mit der Erfindung werden einwärts ragende Gewindeteile, wie beschrieben, in der
Rohmutter ausgebildet, um die beschriebene Sicherungsmutter herzustellen. Es kann dabei eine
beliebige Zahl solcher einwärts ragender Gewindeteile vorgesehen sein. Unter dem Gesichtspunkt der
Herstellung und des Aussehens werden zweckmäßig zwei oder mehr solcher Teile vorgesehen, die symmetrisch
um die Achse der Mutter herum angeordnet sind. Bei gewöhnlichen Muttern wird vorzugsweise
ein solcher Gewindevorsprung für jede Schlüsselfläche der Mutter vorgesehen. In Fig. 4
und 5 ist ein Werkzeug dargestellt, das sich zur Verwendung bei einer Presse mit einstellbarem Arbeitstisch
eignet, um die Verschiebungen 7 mit den einwärtsragenden Gewindeteilen 6 herzustellen. Solche
Pressen sind an sich bekannt. Die Gegenstände, z. B. die Mutter 10, werden aus einem Vorratsbehälter
auf eine waagerechte Aufspannplatte 12 aufgeliefert, welche sie in bezug auf eine vertikale
Achse einstellt und in eine Stellung bringt, in der der Gegenstand unter einem in vertikaler Richtung
hin und her gehenden Stempel 13 sich befindet. In der dargestellten Presse ist der Stempel 13 mit
einem Werkzeug ausgestattet, das allgemein mit dem Bezugszeichen 14 bezeichnet ist. Dasselbe dient
dazu, sechs im Winkel zueinander angeordnete Verschiebungen in der Rohmutter 10 hervorzubringen.
Es ist zu bemerken, daß Rohmuttern, wie die Mutter 10, ohne weiteres aus einem Vorratsbehälter
auf den Arbeitstisch der Presse gebracht werden können, da es unwesentlich ist, auf welcher Seite
der Rohmutter die Formänderungen 7 angebracht werden.
Das Werkzeug 14 besteht aus einem kreisförmigen Metallblock 15, der eine axiale Bohrung besitzt,
um einen Teil 16 anzubringen, der eine zentrale Bohrung besitzt und in radialer Richtung geprägt
ist, so daß sechs unter gleichem Winkel stehende iao
Schlitze 17 entstehen. In jedem dieser Schlitze 17 ist eine Prägerippe 18 angeordnet. Jede Prägerippe
besitzt einen Teil 19 mit gerader Kante, der mit der Wand des gebohrten Teils 16 zusammenfällt, und
eine Verschiebungskante 20, die geneigt zur Achse des gebohrten Teils und divergierend mit ihr ver-
läuft. Zweckmäßig besitzen die Arbeitskanten oder Deformierungskanten 20 der Prägerippen einen
Winkel von io° in bezug auf .die Achse des Werkzeugs,
so daß sie also einen Winkel von 200 einschließen. Die Prägerippen werden in geeigneter
radialer Stellung sowie in den Schlitzen durch einen inneren kreisförmigen Pflock 21 gehalten, der in den
Block 15 eingeschraubt ist und in die Bohrung 16 hineinragt. An dem Block 15 ist ein äußeres, ringsumlaufendes
Gehäuse 22 durch Schrauben 23 befestigt. Das Gehäuse 22 besitzt einen einwärts gerichteten Flansch 24, der die Prägerippen an den
Schlitzen hält.
Eine Mutter, z. B. entsprechend der Mutter 10, wird auf dem Werktisch durch eine Klampe 25 in
ihrer Stellung gehalten. Nachdem der Werktisch 12 derart eingestellt ist, daß sich die Mutter unter dem
Stempel 13 befindet, bewegt sich der Stempel um einen bestimmten Betrag abwärts. Bei der Ab-
ao wärtsbewegung des Stempels greifen die Prägefinger am Ende der Mutter an und verursachen die
Verschiebungen, indem die Metallfasern einer Scherbeanspruchung derart unterworfen werden,
daß die einwärts ragenden Gewindeteile 6 zustande kommen. Der Stempel wird alsdann zurückgezogen,
der Werktisch derart eingestellt, daß die Mutter entfernt werden kann, und es wird eine andere Rohmutter
unter den Stempel gebracht.
Eine derartig hergestellte Mutter besitzt eine Sicherungswirkung, die besser ist, als im allgemeinen
bei Sicherungsmuttern für den Gebrauch bei Automobilen benötigt. Man kann auf diese Weise alle
für die Verwendung im Flugzeugbau gestellten Anforderungen erfüllen. Die vorstehend beschriebenen
Vorgänge zur Herstellung.des Sicherungsabschnitts bei Rohmuttern sind äußerst einfach und lassen sich
schnell automatisch und mit geringen Kosten durchführen. Derart hergestellte Sicherungsmuttern besitzen
dieselbe Länge wie gewöhnliche Muttern, haben ferner im wesentlichen die gleiche Zugfestigkeit
und erfordern keine Bolzen besonderer Länge. Für gewisse Zwecke kann es wünschenswert sein,
die Verschiebung nach innen und das Hervorragen der Gewindeteile nach innen zu kontrollieren. In
solchen Fällen kann ein unterdimensionierter, mit Gewinde versehener Dorn durch die Mutter geschraubt
werden, während das Werkzeug die Verschiebungen nach innen bewirkt. Bei diesem Vorgang
wird eine Presse mit einstellbarem Arbeitstisch vorgesehen, die mit einem Gewindedorn 26 ausgestattet
ist, der, wenn die Mutter sich in ihrer Stellung unter dem Stempel befindet, durch eine
öffnung 27 in den Arbeitstisch eintritt und in die Mutter geschraubt wird. Der Gewindedorn besitzt
ein Gewinde, das dem Muttergewinde ähnlich ist, jedoch geringeren Durchmesser hat. Vorteilhafterweise
wird ein Fühler 28 an einem Ende des Domes vorgesehen, der in die kreisförmige Bohrung 16 des
Werkzeugs eingreift und das Werkzeug und den Dorn gegeneinander zentriert. Bei der Abwärtsbewegung
des Werkzeugs wird das Metall verformt, so daß die einwärts ragenden Gewindeteile sich an
den Dorn anlegen. Bei der Aufwärtsbewegung des Stempels wird der Dorn zurückgezogen und der
Arbeitstisch erneut eingestellt. Für gewisse andere Zwecke, insbesondere um das Gewinde eines Bolzens
zu unterstützen, auf welchen die Mutter zunächst aufgeschraubt ist, um die anfängliche Bewegung der
einwärts ragenden Gewindeteile zu bewirken, kann die Mutter gestellt werden, nachdem die Ver-Schiebung
bewirkt ist. Bei diesem Vorgang wird die Verformung mit den einwärts ragenden Gewindeteilen
ohne Anwendung des vorstehend beschriebenen Dorns bewirkt. Vielmehr wird erst nach der
Verformung und nach dem Zurückziehen des Werk· zeugs der unterdimensionierte Gewindedorn durch
die Mutter geschraubt. Auf diese Weise wird eine gleichmäßigere Initialverdrehung erreicht. Es ist
klar, daß beide Vorgänge auf derselben Presse nacheinander durchgeführt werden können. Auf diese
Weise wird eine Behandlung der Rohmuttern ausgeschaltet.
Aus der vorstehenden Beschreibung der Erfindung und der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform sowie aus dem beschriebenen Herstellungsver-
fahren geht hervor, daß durch die Erfindung eine Herstellung selbstsichernder Muttern aus beliebigem
Metall mit geringen Kosten und in einer für alle Industrien und Anforderungen geeigneten Form
ermöglicht wird. Dabei ist zu bemerken, daß das Gewinde der Bolzen bei der Anwendung nicht beschädigt
wird. Die Muttern lassen sich auf verschiedenen Bolzen desselben Gewindes auswechseln,
ohne daß dabei die Sicherungskraft gemindert wird. Dies kann wiederholt geschehen. Es ist ferner zu
bemerken, daß das Gewinde des Sicherungsabschnitts auch bei Massenfabrikation der gemäß
der Erfindung hergestellten Muttern von größerer Genauigkeit in bezug auf den Durchmesser ist als
die Toleranzen der handelsüblichen Muttern derselben Größe und Gewindeklasse.
Claims (8)
1. Selbstsichernde Mutter, bestehend aus einem z. B. gemäß einer handelsüblichen Mutter
gestalteten Mutterkörper, der mit einer axialen Bohrung und Innengewinde gleichmäßiger Ganghöhe
innerhall) der üblichen Toleranzen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sicherungsabschnitt an einem Ende des Mutterkörpers
mit Gewindeteilen versehen ist, clie einwärts
hineinragen, wobei der Sicherungsteil unter Scherbeanspruchung der Metallfasern durch
nach innen gerichtete Verformungen der äußeren Fläche der Mutter gebildet wird, die den nach
innen hervorragenden Gewindeteilen gegenüberliegen und andererseits die Bildung solcher Teile
bewirken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere einwärts ragende Gewindeteile im Winkel zueinander stehen und symmetrisch um die Achse des Mutterkörpers
derart angeordnet sind, daß sie nach innen hineinragen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei polygonaler
äußerer Gestaltung des Mutterkörpers mit mehreren Schlüsselflächen der Sicherungsabschnitt durch eine einwärts gerichtete Verformung
der Schlüsselflächen mit geringerer Breite als die Schlüsselfläch'e durch eine Scherbeanspruchung
der Metallfasern derart bewirkt wird, daß jeder der eingedrückten Teile einem nach
innen hervorragenden Gewindeteil gegenüberliegt und seinerseits die Bildung eines solchen
nach innen hervorragenden Teils bewirkt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede nach innen gerichtete
Verformung in der äußeren Fläche des Mutterkörpers, geneigt zur Achse des Mutterkörpers,
verläuft und durch die Endfläche des Mutterkörpers begrenzt ist.
5. Verfahren zur Herstellung selbstsichernder Muttern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem handelsüblichen Mutterkörper mit üblichen Gewindetoleranzen unter Scherbeanspruchung
der Metallfasern Eindrücke in der äußeren Oberfläche und eine Verformung des
Metalls derart bewirkt werden, daß auf der Innenseite einwärts geneigte, radial einander gegenüberliegende
Gewindeteile des Mutterkörpers entstehen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine axial gerichtete
Kraft gleichzeitig eine Reihe von symmetrisch angeordneten Eindrücken der äußeren Fläche ·
des Mutterkörpers unter Scherbeanspruchung der Metallfasern derart bewirkt werden, daß einwärts
geneigte, radial einander gegenüberliegende Gewindeteile entstehen.
7. Verfahren nach Ansprüchen 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gewindedorn
geringeren Durchmessers in den Mutterkörper eingeführt und bei der Verformung des Mutterkörpers
Gewindeteile des Mutterkörpers zwangsweise zum Eingriff mit dem Dorngewinde gebracht
werden, worauf der Dorn entfernt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß nach Einführung des Dorns
geringeren Durchmessers in den Mutterkörper Kräfte an diametral einander gegenüberliegenden
Stellen des Mutterkörpers von genügender Größe angebracht werden, um Teile des Mutterkörpers
dauernd nach innen zu verformen, wobei entgegengesetzte Gewindeteile des Mutterkörpers
in Eingriff mit dem Dorn gebracht werden, worauf nach Aufhebung der verformenden
Kräfte der Dorn entfernt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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