DE814421C - Verfahren zur Herstellung geformter Baustoffe aus plastischen Massen, die als Grundsubstanz Anhydrit enthalten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung geformter Baustoffe aus plastischen Massen, die als Grundsubstanz Anhydrit enthalten Bei der Verarbeitung von Calciumsulfat, natürlichem oder synthetischem Anhydrit zu Bauzwecken: zu Estrichen, Steinen, Platten, Mörteln, erweist es sich als nachteilig, daß der mit der erforderlichen Menge Wasser (r7 bis 25 °/o bezogen auf Anhydrit) angemachte Anhydrit nur sehr schwer zu verarbeiten ist und längere Zeit benötigt, um sich plastisch verarbeiten zu lassen und dann sehr bald in einen nicht mehr verarbeitbaren Zustand kommt. An sich setzt man dem Anhydrit von vornherein bereits kleine Mengen Kalk, Zement und/oder Sulfate zu, um die Abbindezeit zu verringern, doch wird mit diesen Zusätzen keine Verlängerung des mir sehr beschränkten plastischen Zustandes erreicht, währenddessen die Masse verarbeitet werden kann. Es wurde nun gefunden, daß viele leimartige, hochmolekulare Substanzen, wie Stärke und Stärkeprodukte, Tylose (Celluloseäther), Holzäther, Al-, ginate, imstande sind, dem Anmachwasser oder der Mischung in Mengen von etwa o, i bis 5 °/o in wasserhaltigem Zustande, bezogen.auf den Anhydrit iin trockenen Zustand, zugesetzt, in Kürze ein Plastischwerden der Masse herbeizuführen; ohne daß dadurch eine Beschleunigung des Abl»ndens herbeigeführt wird. Mit derart zubereiteten Massen ist es möglich, etwa wie mit Stuckgips in streichbarem Zustand zu arbeiten, so daß der Wert und die Verwendungsmöglichkeit von Anhydrit als Baumaterial wesentlich erhöht wird.
• Man hat bereits versucht, dem Gips Leim und ähnliche Produkte zuzusetzen, wobei meistens der Effekt auftrat, daß die Verarbeitbarkeit des Gipses wesentlich verlängert wurde und eine Abbindeverzögerung eintrat. Es war aber nicht zu erwarten, daß ähnliche Mittel, dem Anhydrit zugesetzt, den Quellvorgang des Anhydrits mit Wasser so beeinflussen würden., daß sofort verstre@chbare, verformbare, oder verpreßbare Massen entstehen würden.
• Daß diese Substanzen im Anhydrit nicht (wie im Gips) als Verzögerer wirken sollen, geht schon daraus hervor, daß jedem Anhydrit von vornherein ein Abbindebeschleuniger zugegeben wird, um die normale Abbindezeit des Anhydrits, die sich nach Tagen bemißt, wesentlich zu verringern.
• Erhöht man die Zusätze an den angegebenen Körpern im trockenen Zustande über 0,5 %, bezogen auf Anhydrit im trockenen Zustande, so ist die Wir= kung nachteilig, da nun die Abbindezeit verlängert wird.
• Die Art und Weise der Wirksamkeit geht aus folgender Aufstellung hervor.

  Ohne Risse Abbinde-

  Material Beschleuniger Zusatz plastisch beginn

  verformbar nach

  Ca S04 natürlich 0,30k CaO - i h 8 h

  - - 0,3% - Celluloseäther o,oi% 5 h 8 h

  - - 0,3% - Stärke o,i% ....... 4 h 8 h

  _ _ 0,30k - - 0,5% ....... 4 h 12 h

  synthetisch 0,30k - - 0,5 h 5 h

  - - 0,30k - Celluloseäther o,oi% 3 h 5 h

  _ - 0,30/0 - - 0,10/0 4 h 16 h

  - - 0,30/ - Tragant o,oi%..... 2 h 5 h

  - - 0,3% - Oxycellulose o,02/0 2 h 5,5 h

  Schwer lösliche bzw. quellbare Zusätze werden zweckmäßig im Anmachwasser gelöst oder in feinst verteiltem Zustand dem Anhydrit zugemischt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung geformter Bauteile aus plastischen anhydrithaltigen Masse, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Anmachwasser des Anhydrits geringe Mengen hochmolekularer, leimartiger Stoffe zusetzt.
2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bereits dem Anhydrit beim Mahlprozeß kleine Mengen solcher Stoffe als Plastischmacher zusetzt.