DE8136370U1 - Waermedaemmtapete - Google Patents

Description

Troisdorf, den 25. Nov. 1981

_ OZ 81081 MG/Ce

DYNAMIT NOBEL AKTIENGESELLSCHAFT Troisdorf, Bez. Köln

Wärmedämmtapete

Die Neuervtag "befaßt sich mit einer bahn- oder plattenförmigen rollbaren Wärmedämmtapete mit einer flexiblen Basisschicht aus vorzugsweise vernetztem Polyolefinschaum-stoff, die ¹TiXt einer textlien Dekorschicht kaschiert ist.

Als dekorative Wandbeläge werden normalerweise Tapeten ver-15wendet, die direkt auf entsprechend vorbehandelte geputzte Raumwände geklebt werden. In den letzten Jahren ist man auch_: dazu übergegangen, zwischen der Tapete und der Wand bzw. dem Mauerwerk noch eine sogenannte Untertapete anzuordnen, wobei die Untertapete mit dem Untergrund und mit der Tapete vollflächig verklebt wird. Der Untertapete kommt hierbei die Aufgabe zu, die Isolierwirkung in bezug auf den Wärmeverlust und auf die Kältestrahlung zu verbessern und auch gegebenenfalls eine Schallminderung zu bewirken. Entsprechend ist auch eine aus der DE-OS 24- 48 9^3 bekannte 25rollbare fertiggeputzte Isolierschale für Bauzwecke an-

wendbar, die für den Innen- und Außenputz geeignet ist.

Aus dem DE-GM 77 24- 050 und der DE-OS 27 30 402 sind bereits rollbare Wandbeläge für Raumwände bekannt, die außer der Dekorfunktion auch wärmedämmende und isolierende Eigenschaften aufweisen.

Hierbei besteht der rollbare Wandbelag mit Wärmedämmung aus einer flexiblen Unterschicht aus verschweißbarem Schaumkunststoff, vorzugsweise einem vernetzten PoIyethylenschaumstoff und einer mit dieser haftfest vollflächig verbundenen vorzugsweise kaschierten Nutzschicht aus einer textilen und/oder Kunststoffbahn. Der rollbare Wandbelag wird vorzugsweise mittels eines Klebers auf dem Untergrund aufgebracht, wobei Spezialkleber für Kunststoffe oder schwere Tapetenkleister oder Dispersionskleber verwendet werden können.

Der Neuerung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine Wärmedämmtapete mit einer wertvollen und dekorativen Nutzschicht zn schaffen, die bei einer späteren Renovierung nicht von der Wand entfernt werden muß, sondern als Basisschicht für neue Dekorschichten verbleiben kann. Dies wird

oder nur wenig gemäß der Neuerung dadurch erreicht, daß ein nielftyausgerüstetes Gewebe, Vlies, Gewirke bzw. Gelege auf Basis Baumwolle, Jute, Polyester, Kunstfasergemischen, Leinen und/oder Glasfasern mit einer lockeren Bindung zwischen Kett- und Schußfäden, wobei die Luftzwischenraumabstände etwa 20 bis 200 % vorzugsweise 50 bis 150 % der Fadendicke betragen in die aufgeschmolzene Oberfläche der Schaumstoffschicht zwischen 20 und 50 % der Gewebedicke eingebettet und nach Erstarren verankert ist.

Die neuerungsgemäße Wärmedämmtapete weist eine Dehnung von mindestens 100 % und eine Stauchung von mindestens 100 %

auf, so daß sie nicht nur roirbar und leicht transportierbar, sondern auch außerordentlich anpassungsfähig am Untergrund angebracht werden kann. Darüber hinaus ist die durch ihre hohe Elastizität Stauchfähigkeit und Dehnfähigkeit sehr robust gegenüber Einwirkungen im Betrieb und damit Resistenz gegenüber Verletzungen, Abrissen etc. Bevorzugt werden sehr leichte Gewebe od. dgl. mit einem I'lächengewicht von 10 bis 100 g/m vorzugsweise 10 bis 40 g/m eingesetzt.

Die rollbare Wärmedämmtapete nach dem neuerungsgemäßen Aufbau ist relativ leicht, so daß sie in Rollenlängen von 20 bis 25 laufenden Metern problemlos von einem Mann transportiert werden kann. Eine so große Rollenlänge hat wiederum den Vorteil, daß bei der Einteilung der Bahnen relativ wenig Verschnitt anfällt.

Bevorzugt wird für die Wärmedäinmtapete gemäß der Neuerung ein chemisch vernetzter Polyethylenschaumstoff verwendet, der beispielsweise dadurch hergestellt wird, daß ein Compound aus einem Hochdruckpolyethylen, Peroxid und Treibmittel , insbesondere Azodicarbonamid mit Hilfe eines Breitschlitzwerkzeuges zu einer endlosen· Bahn verformt wird. Diese Matrix wird danach in einem sogenannten Schäumofen auf Temperaturen erwärmt, die zunächst eine Vernetzung durch den radikalischen Zerfall des Peroxids bewirken. In einem zweiten Reaktionsschritt wird anschließend das Treibmittel zersetzt und die Expansion eingeleitet. Ein auf diese Veise hergestellter chemisch vernetzter Polyethylenschaumstoff besitzt eine mittelfeine gleichmäßige geschlossene Zellstruktur. Er weist eine Formbeständigkeit in der Wärme je nach Raumgewicht zwischen 80 und 100 ⁰C auf, ist alterungsbeständig, hat eine sehr geringe Feuchtigkeitsaufnahme, ist ölfest und wasserdicht, wirkt stoß-

35dämpfend, ist geruchsneutral, elastisch und sehr gut

verformbar. Der Venetzungsgrad liegt in der Regel zwischen 40 und 80 %. Dieser vernetzte Polyethylenschaumstoff eignet sich hervorragend für den Einsatz als Unterschicht "bei rollbaren Wandbelägen mit oberseitigen Nutζschichten. Er bewirkt die gewünschte gute Isolierwirkung gegen Wärme und Kälte, was eine entsprechende Energieersparnis zur Folge hat, wobei gleichzeitig der Komfortcharakter durch die weiche Oberfläche verbessert und eine stoßabsorbierende Wirkung und auch eine Verminderung der Schallreflexion im Raum erzielt wird. Da keine Veränderung der Wasser-aufnähme durch den eingesetzten vernetzten Polyethylenschaumstoff bei der rollbaren Wärmedämmtapete auftritt, kann auf diese Weise auch keine spätere Beeinflussung der Haftung z.B. durch Luftfeuchtigkeit und durch die weitere Umgebung und auch kein ungewolltes Loslösen der Tapete von dem Untergrund stattfinden.

Die Isolierwirkung und auch Verminderung der Schallreflexion im Raum kann insbesondere auch durch die ge- . wählte Dicke der Schaumstoffschicht für die Wärmedämmtapete nach Bedarf variiert werden, wobei für die Schaumstoffschicht vorzugsweise eine Dicke zwischen 5 und 10 mm vorgesehen ist.

Auf die Isolierwirkung und Schallreflexion haben auch das Raumgewicht des verwendeten vernetzten Polyethylenschaumstoff es einen Einfluß, wobei bevorzugt ein Schaumstoff mit einem Raumgewicht von 25 bis 4-0 kg/nr eingesetzt wird.

Für die Neuerung ist wesentlich das eingesetzte Gewebe mit einer lockeren Bindung und großer Dehnfähigkeit. Die neuerungsgemäße Wärmedämmtapete wird beispielsweise in der Weise hf ^gestellt, daß die Schaumstoffschicht mit einer Gasflamme von 300 bis 400 ⁰C nach Art des Flammkaschierens oberflächlich in einer Dicke von 200 bis 500 μ ange

schmolzen wird und in diese angeschmolzene Oberfläche die eine durchgehende Polyethylen-Klebefläche bildet das Gewebe od. dgl. der Dekorschicht eingelegt wird und bei Erstarren verankert. Hierbei wird bevorzugt das Gewebe zwischen 20 bis 50 % seiner Dicke eingebettet. Während der starken Erwärmung dehnt sich die SchaumstoffUnterschicht jedoch zwischen 3 bis 8 % im Schnitt in Längs- und Querrichtung aus, und schrumpft nach dem Erstarren wieder. Das neuerungs

oder nur WQpig gemäß eingesetzte lockere. Gewebe, das nichtyäusgerusiret

fixierenden
ist, d.h. keine zusätzlichenYBindungen der Kett- und Schußfäden enthält, ist in der Lage, diesen Dehnungs- und Schrumpfungsprozeß mitzumachen und gleichzeitig ein Produkt von faltenfreier und rißfreier Oberfläche zu liefern.

Sollte im Laufe der Jahre der Wunsch entstehen, die neuerungsgemäße Wärmedämmtapete zu renovieren, so kann entweder'eine neue Tapete auf Papier- oder Textilbasis aufgeklebt werden oder es ist auch möglich, die Gewebeoberschicht der Wärmedämmtapete mit einer Dispersionsfarbe oder Latexfarbe anzustreichen.

In der Zeichnung ist in Figur 1 im Querschnitt schematisch der Aufbau der Wärmedämmtapete gemäß der Feuerung dargestellt. Der rollbare Wandbelag nach Figur Λ besteht aus der Schaumstoffschicht 1, einem elastischen flexiblen vorzugsweise vernetzten Polyolefinschaumstoff. Die Schaumstoffschicht 1 wird rückseitig auf dem Wanduntergrund mit üblichen Klebern oder durch Flammkaschieren aufgebracht. Auf der Sichtseite ist die Schaumstoffschicht 1 mit dem ne-ierungsgemäßen Gewebe, das in die Schaumstoff schicht im Bereich 2a eingebettet ist, versehen.Der gesamte Verbund aus Schaumstoffschicht 1 und Gewebe 2 weist eine so hohe Elastizität und Flexibilität auf, das er gerollt werden kann und wieder entrollt. Es ist möglich, bei sehr dicken Schaumstoffschichten 1 diesen rückseitig mit leich-

1 t°n Eillen zu vergehen, um bern Entrollen	5	die durch die
Aufrollung; hervorgerufene Spannung und das	10	Glattlxegen zu
erleichtern.	15
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Claims (3)

- 1 - Troisdorf, den 25„ Nov. 1981 OZ: 81081 MG/Ce Schtitzansprüche:

1. Bahn- oder plattenförmige rollbare Wärmedämmtapete mit einer flexiblen Basisschicht aus vorzugsweise vernetzten Polyolefinschaumstoff, die mit einer textlien Dekorschicht kaschiert ist, dadurch .gekenn-

oder nur wenig zeichnet , daß ein nichtTäusgerüstetes Gewebe, Vlies, Gewirke bzw. Gelege auf Bessie baumwolle, Jute, Polyester, Kunstfasergemischen T-ei^ir» '-üd/oder Glasfasern mit einer lockeren Bindung ^- en Kett- und Schußfäden, wobei die Luftraumzwischenabstände etwa bis 200 %, vorzugsweise 50 bis 150 % der Fadendicke betragen, in die aufgeschmolzene Oberfläche der Schaurostoffschicht zwischen 20 und 50 % der Gewebedicke eingebettet und nach Erstarren verankert ist.

2. Wärmedämmtapete nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Dehnung von wenigstens 100 % und Stauchung von mindestens 100 % aufweist.

3. Wärmedämmtapete nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebe od. dgl. ein Flächengöwicht

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von. 10 bis 100 g/m , vorzugsweise 10 bis 40 g/m aufweisen.

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