DE8117316U1

DE8117316U1 - Vorrichtung zum Rühren und Belüften von Gülle

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Publication number: DE8117316U1
Application number: DE8117316U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1982-05-27

Description

Vorrichtung zum Rühren und Belüften von Gülle.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Rühren und Belüften von Gülle oder sonstigen übelriechenden Abwässern in Lagerbehältern, Güllegruben od.dgl. mit einem motorgetriebenen, senkrechten, etwa bis zum Behälterboden reichenden Luftzuführungskörper, mit dem Rühr flügel, Luftverwirbler od.dgl. zusammenarMten können.

Es sind zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen bekannt geworden, um die in Großbehältern aufgefangenen oder gesammelten Exkremente von Rindern, Schweinen, Geflügel usw. oder sonstige anfallende, stinken de Abwässer periodisch oder dauernd durch Rührer und/oder Belüfter unterschiedlichster Konstruktion, Beschaffenheit und Bewegungsart umzuwälzen und dabei gleichzeitig Luftsauerstoff einzubringen, mit dem Ziel, sauerstoffzehrende Bakterien zu beleben und dadurch die unangenehm üblen Gerüche zu vermindern oder ganz zu beseitigen. Außerdem sollen die Rühreinrichtungen die verschiedenen Flüssigmist anteile wie Sinkstoffe und die sich leicht verfestigenden schwimmen den organischen Bestandteile stets in einer pumpfähigen Mischung er halten. Hierzu sind Antriebsleistungen erforderlich, die mit den no malen Elektromotoren in der Landwirtschaft nicht mehr aufzubringen sind, wie aus der DE-OS 25 05 523 hervorgeht.

All diesen bekannten Ausgestaltungen von Güllegrubenbelüftern und -rührern haften die erheblichen Nachteile an, daß sie kompliziert, zu kostenaufwendig und zu energieverbrauchend konstruiert sind und trotz alledem den Luftsauerstoff nicht innig genug mit dem zu belebenden und dadurch zu desodorierenden Medium vermischen.

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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteil zu vermeiden und eine Rühr- und Belüftungsvorrichtung für Gülle aller Art oder sonstige Abwasser zu schaffen, die abgesehen von den an sich bekannten Antriebsaggregaten und normalen Regelvorrichtunge nur aus zweckmäßig ausgestalteten und bearbeiteten handelsüblichen Wasserleitungsrohren aufgebaut ist, die in ihrer Anordnung und aufgezwungenen Funktionsweise eine technische Wirkung erzielen, die
in Anbetracht des bereits erwähnten Standes der Technik vom Fachmann nicht zu erwarten war.

Die skizzierte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der von dem Elektromotor mit Untersetzungsgetriebe mit geringer Dre zahl angetriebene vertikale Luftzuführungskörper wenigstens aus ein Rohr besteht, vorwiegend jedoch mehrere ventillose, luftführende Rc re ungleicher lichter Weite umfaßt, deren obere in einem Kupplungsflansch gehaltene Enden in einer Ebene oberhalb des Güllemassenspie gels liegen, um ein Verschließen oder Verstopfen der Rohre durch
Rückstände zu vermeiden, und die am unteren Ende des Luftzuführungs körpers in Nähe des Behälterbodens rechtwinklig angebogene bzw. angekuppelte Luftausblasrohre aufweisen, die über den langsam umlaufe den Luftzuführungskörper in bodenparallele Bewegungen bzw. horizon-

htehtale Verschiebungen versetzbar sind und dabei die mittels eines Luf kompressors bzw. Luftgebläses od.dgl. erzeugte und zugeführte Druck luft nach Passieren des Luftzuführungskörpers bzw. der luftführende Rohre und der Luftausblasrohre bzw. deren Luftaustrittsöffnungen da entstehenden Luftbläschen gleichmäßigen dem zu belüftenden Medium verteilen und beim Aufsteigen vom Behälterboden an den gesamten Behälterinhalt mit Luftsauerstoff anreichern.

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Weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den nachstehend beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen von energiesparenden Vorrichtungen zum Rühren und Belüften von Gülle in Verbindung mit den Unteransprü chen 1 bis 9.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere dari daß die geringe Drehzahl des Luftzufuhrkörpers mit dem gesamten Roh system um die Grubenachse ( je nach Durchmesser des Güllebehälters etwa 1/2 bis 2 U/min ) nur einen Elektromotor mit geringer Leistung und einen Energieaufwand von nicht einmal 2 KW während weniger Minu ten bedingt. Die intensive Lufteinbringung durch das die gesamte Bo denfläche des Güllebehälters bestreichende Robsystem erlaubt eine kurze Belüftungszeit von maximal 3x5 min/Tag, welche durch die
Schaltautomatik in einfacher Weise regelbar ist. Die völlig gleichmäßige Luftverteilung in dem zu behandelnden Medium ist auch in Grc güllebehälter od.dgl. mit dem neuartigen Belüftungs- und Rührgerät möglich. Das hat den großen Vorteil, daß die Gülle über eine große Zeitspanne gespeichert waden kann und nicht im Winter auszubringen ist, so daß die Gülle weder auf hartgefrorenen Hanglagen ablaufen kann, noch auf eine unregelmäßig erstarrte Schneedecke unkontrollie bar zu verteilen ist. Vielmehr kann das Ausbringen der so aufbereiteten Gülle, die weder einen üblen Geruch verbreitet noch die junge Pflänzchen "anbrennen" kann, auf die günstige Vegetationszeit verle werden.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 einen Güllebehälter mit einfachem Rühr- und Belüftungssystem,

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Fig. 2 einen Güllebehälter für große Mengen Flüssigmist

in längeren Verweilzeiten mit dem erfindungsgemäßei Rühr- und Belüftungssystem, im wesentlichen bestehend aus einer Mehrzahl von aufeinander abgestimmt! Belüftungsrohren mit zweckmäßig einer optimalen Belüftung der Gülle angepaßten Luftaustrittöffnungen

Gemäß den perspektivischen Darstellungen des Erfindungsgegenstandes in den Fig. 1 und 2 hat der in üblicher hohlzylindrischer Bauweise
gefertigte, beispielsweise oben offene Güllebehälter 1 einen laufsti ähnlichen Tragrahmen 2 für dar Rühr- und Belüftungsaggregat, das im wesentlichen aus dem Antriebsmotor mit Untersetzungsgetriebe 4 und < senkrecht umlaufenden hohlen Antriebswelle 5 mit Durchlaß für die
Druckluft besteht. Sie dient gleichzeitig als Träger für den zentra und vertikal im offenen Güllebehälter 1 mit geringer Drehzahl umlau fenden Luftzufuhrkörper 6, der in Kleinanlagen wenigstens ein luftführendes Rohr, vorwiegend jedoch mehrere ventillose, d.h. an ihren oberen und unteren Enden offene Luftführungsrohre 7 verschieden gro ßer lichter Weiten umfassen kann. Die oberen Enden der in einer Ebe oberhalb des Mediumspiegels liegenden luftführenden Rohre 7 sind in einem nicht dargestellten Kupplungsflansch gehalten, der mit. dem am unteren Ende der hohlen Antriebswelle 5 vorgesehenen Antriebsflansc drehfest verbindbar ist. Zwischen dem oberen Antriebs- und dem unte ren Kupplungsflansch ist ein durch Dichtungsringe oder -platten geg über der Atmosphäre abgedichteter Raum für die anschließend die luf führenden Rohre 7 beaufschlagende Druckluft vorgesehen.

Die Druckluft kann aber auch über eine zwischen Antriebsflansch und Kupplungsflansch angeordnete Blendscheibe mit unterschiedlich große Bohrungen für eine genaue Dosierung den ebenfalls in der lichten We

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te variierenden luftführenden Rohren7 zugeführt werden, entweder in üblicher Weise kontinuierlich oder auch über Regelorgane in stoßweiser Beaufschlagung.

Am unteren Ende des Luftzufuhrkörpers 6 bzw. des diesen darstellenden Rohrbündels aus luftführenden Rohren 7 unterschiedlichen Kalibers sind in Nähe des Behälterbodens 3 rechtwinklig angebogene oder auch angeflanschte Luftausblasrohre 8 angeordnet, wobei jedes luftführende Rohr 7 mit je einem Luftausblasrohr 8 nicht querschnittsverengend verbunden ist, derart, daß das luftführende Rohr 7 mit de: größten Querschnitt mit dem bis in Nähe der Peripherie des Güllebehälters reichenden Luftausblasrohr 8 zusammenarbeitet, während das luftführende Rohr 7 mit dem kleinsten Querschnitt das Luftausblasrohr 8 in Nähe des Luftzufuhrkörpers 6 beaufschlagt. Somit enden ve schieden große Luftausblasrohre 8 in verschiedenen Abständen gestaf feit von der Mittelachse des Güllebehälters beginnend zur Peripheri des Güllebehälters hin.

In zweckmäßiger Weise können die freien Enden der Luftausblasrohre 8 nach unten zum Behälterboden 3 um mehr oder weniger als 20 abgebogen sein, um die abgelagerten Schlammsinkschichten freispülen zu können-und so eine homogene Güllemischung zu erreichen als beste Vc aussetzung für eine energiesparende Weiterbehandlung beim periodischen Rühren und Belüften. Je nach Beschaffenheit, Art und Herkunft der zu belüftenden Gülle genügen wenige Minuten Maschineneinsatz etwa drei bis 6 Mal innerhalb von 24 Stunden, der durch die Steueranlage bzw. die Schaltautomatik 12 mit zwei Zeitschaltuhren bequem regelbar durchzuführen ist.

Die im Vorstehenden an Hand von offenen Güllebehältern geschilderte energiesparenden Maßnahmen beim fortschrittlichen Rühren und Belüft

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von Gülle od.dgl. sind sebstverständlich auch bei oben geschlossen« Güllebehältern mit einer deren Decke tragenden Mittelsäule durchfül bar. Es sind dann mit Abstand voneinander zwei vertikale Luftzuführungskörper 6 vorzusehen, die wegen der im Wege stehenden Mittelstütze des Güllebehälters natürlich nicht um 360° rotieren können, sondern nur eins Schwenkbewegung von etwa 200° ausführen müssen,
wobei eine gute Synchronschaltung der Antriebsvorrichtungen die

Schwenkbewegungen der den Behälterboden^in und her überstreichen-

den Luftausblasrohre^so zu steuern hat, daß eine vorteilhafte Überschneidung der Luftausblaswege am Behäterboden^gewährleistet und
eine vollständige Belüftung des Behälterinhaltes in allen Schichte: sichergestellt ist.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind ohne weiteres weitere Abwandlungen und Ausbildungen möglich. So könnte die Druckluft ggf.
auch stoßweise über entsprechende Regelorgane zugeführt werden.
Sie könnte mit Desodorisierungszusätzen, keimfreimachenden Chemikal en, umweltfreundlichen Stoffen,sogenannten Geruchskillern, Ausfällmitteln, Reinigungsstoffen u.dgl.m. versetzt zugeführt werden.
Die Anordnung der Luftaustrittöffnungen könnte auch so gewählt were daß die austretende Druckluft das Drehen der Rühr- und Belüftungseinrichtung mit unterstützt. Schließlich könnte die Druckluft mit
einer vorteilhaften gleichmäßigen Temperatur zugeführt werden, die dem Wachstum der sauerstoffaufnehmenden Bakterien am zuträglichstei ist.

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^Be zug sz if f eruliste:

1 = offener Güllebehälter

2 = Tragrahmen, nur für offene Behälter

3 = Behälterboden

4 = Antriebsmotor mit Untersetzungsgetriebe

5 = hohle Antriebswelle

6 = vertikaler Luftzufuhrkörper

7 = luftführende Rohre

8 = Luftausblasrohre

9 = Luftaustrittsöffnungen

= Luftbläschen

= Luftausblasrohrenden

= Steuer- und Regeleinrichtung (Schaltautomatik)

Claims

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1. Vorrichtung zum Rühren und Belüften von Gülle oder sonstigen übelriechenden Abwässern tn Lagerbehältern, Güllegruben od.dgl. mit einem motorgetriebenen, senkrecht umlaufenden und etwa bis zum Behälterboden reichenden Luftzuführungskörper, mit dem Rührflügel, Luftverwirbler od dgl. zusammenarbeiten können, dadurch gekennzeichnet,daß

der mit geringer Drehzahl senkrecht umlaufende Luftzuführungskörper (6) vorwiegend aus mehreren, ventillosen, luftführenden Rohren (7) ungleicher lichter Weite besteht, deren obere von der Druckluft frei beaufschlagbare Enden im Kupplungsflansch des Untersetzungsgetriebes gehalten sind, während deren untere Enden in Nähe des Behälterbodens (3) in rechtwinklig angebogene bzw, angekuppelte Luftausblasrohre (8) ebenfalls von ungleicher lichter Weite und ggf. abgestufter, unterschiedlicher Länge übergehen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die winklig abgebogenen oder angekuppelten Luftausblasrohre ( 8 ) in Abständen mit Luftaustrittsöffnungen ( 9 ) unterschiedlichen Querschnitts, und zwar steigender Größe bzw. Kalibers von der Behälterachse an zur Peripherie des Güllebehälters ( 1 ) versehen sind.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes oben offene luftführende Rohr ( 7 ) mit einem Luftausblasrohr ( 8 ) nicht querschnittsverengend verbunden ist, so daß die jeweils eingedrückte Luftmenge ungehindert dem ebenfalls freien Ende (11) der Luftausblasrohre ( 8 ) entströmen kann.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die winklig abgebogenen oder angekuppelten Luftausblasrohre ( 8 ) in verschiedenen Abständen von der Mittelachse des Güllebehälters ( 1 ) enden, wobei die Luftausblasrohre ( 8 ) mit größerem Abstand ihres jeweiligen Rohrendes von der Mittelachse des Güllebehälters einen größeren luftführenden Querschnitt aufweisen, dera daß z.B. in material- und kostensparender Weise die drei genormten Rohrarten mit 3/4 Zoll, 1 Zoll und 1 1/4 Zoll verwendbar sind.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die oben in einer Ebene endenden luftführenden Rohre ( 7 ) in einem Kupplungsflansch gehalten sind, der unter Belassen eines die Druckluft aufnehmenden, zur Atmosphäre gut abgedichteten Raumes mit einem Antriebsflansch zusammenwirkt, der mit dem Elektromotor bzw. dem Untersetzungsgetriebe ( 4 ) drehfest verbunden ist, wobei durch die hohle Hauptgetriebeachse ( 5 ) die Druckluft in den die luftführenden Rohre ( 7 ) beaufschlagenden Raum einpreßbar ist.

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6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Antriebsflansch und den luftführenden Rohren ( 7 ) bzw. deren Kupplungsflansch eine Blendscheibe mit unterschiedlich abgestuften Bohrungen bzw. Durchtrittsöffnungen für die Druckluft vorgesehen ist, um den unterschiedlich großen luftführenden Rohren ( 7 ) die erforderliche Luftmenge in genauer Dosierung kontinuierlich oder über entsprechende Regelorgane stoßweise zuzuführen.

7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die -Enden (11) der Ausblasrohre ( 8 ) nach unten zum Behälterboden ( 3 ) etwa um 15° bis 20° abgebogen sind, um die dort abgelagerten Schlammsinkschichten besser aufwirbeln zu können.

8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine Steueranlage (12) mit zwei Zeitschaltuhren für die je n-ach Beschaffenheit, Art und Herkunft der Gülle vorwählbare Belüftung der Gülle während einer Laufzeit des oder der Luftzuführungsrohre ( 6-9 ) von 1 bis 3 Minuten jeweils nach einer Ruhepause der Vorrichtung von 4 bis 8 Stunden.

9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei oben geschlossenen Güllebehältern od.dgl. mit einer die Decke tragenden Mittelsäule zwei vertikale Luftzuführungskörper ( 6 ) mit Abstand vorgesehen sind, die nicht um 360° rotieren, sondern eine Pendeldrehbewegung von etwa 200° ausführen, derart, daß sich die Luftausblaswege der Luftausblasrohre ( 8 ) infolge genauer Synchronschalti der Antriebsvorrichtungen überschneiden.