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Vorrichtung zur Herstellung galvanischer Überzüge auf kleineren Gegenständen
Nachstehend beschriebene Erfindung bezweckt die Erzeugung einwandfreier galvanischer
Niederschläge, insbesondere solcher der Edelmetalle auf kleineren Gegenständen,
wie z. B. Zahnprothesen oder Schmuckstücken.
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Es sind Vorrichtungen bzw. Geräte für galvanische Arbeiten an kleineren
Gegenständen bekannt, die aber lediglich maßstäbliche Verkleinerungen von gebrauchsüblichen
größeren galvanischen Anlagen darstellen. Der Hauptnachteil solcher Vorrichtungen
besteht in der mangelhaften elektrischen Kontaktgabe zwischen Gegenstand und Stromzuführung.
Von der Spannungsquelle führen nämlich zwei Stromschienen quer über den Behälter,
der das galvanische Bad enthält, und an den Plusleiter wird das Anodenmetall, an
den Minusleiter der Gegenstand angehängt, so daß beide Körper in das Bad eintauchen.
Der Kontaktdruck an der- Aufhängestelle wird hier durch die Schwere der Gegenstände
bewirkt.
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Während nun bei schweren Gegenständen der Kontaktdruck genügt, um
den Strom fast ungehindert fließen zu lassen, treten bei kleinen und leichten Dingen,
wie Zahnkronen und Schmuckstücken, Kontaktprobleme auf. Die Ursache liegt in dem
bekannten Gesetz begründet, daß bei Verkleinerungen die Längsmaße zwar in der ersten,
die Flächen bereits in der zweiten, die Gewichte aber sogar in der dritten Potenz
abnehmen. Die mangelnde Kontaktgabe in der bisherigen Form ist die Ursache für viele
Mißerfolge im Herstellen von guten Metallüberzügen und trägt erheblich dazu bei,
daß z. B. der Zahnpraktiker sich scheut, die von ihm hergestellten Zahnprothesen
selbst zu vergolden. Da er auf die Vergoldung wegen der Mundbeständigkeit und Schönheit
nicht verzichten will, nimmt er die teuere und umständliche Verschickung in Kauf.
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Die vorliegende Erfindung vermeidet nun die aufgezeigten Nachteile.
Die elektrische Spannungsquelle, vorzugsweise ein Trockengleichrichter, der über
einen Transformator vom Netz her gespeist
wird, ist zusammen mit
einem Regulierwiderstand und einem Voltmeter in einem Gehäuse untergebracht. Sowohl
die Plus- als auch die Minusklemme sind nach außen geführt. Zwischen ihnen herrscht
also eine elektrische Gleichspannung, deren Höhe durch den Widerstand regulierbar
ist und deren Wert am Voltmeter abgelesen werden kann.
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In die Polklemmen werden nun biegsame Arme eingesteckt, die an ihrem
anderen Ende Greifklauen besitzen zur Aufnahme des Gegenstandes bzw. des Anodenmetalls.
Die biegsamen Arme sind bogenförmig gekrümmt und können so von oben her in das bereitstehende
Bad herunterreichen. Die Gegenstände und Anoden sind auf diese Weise stets in bestem
Kontakt mit der Stromquelle und können jede beliebige Lage im galvanischen Bad oder
außerhalb desselben annehmen. Als Arme kann man solche an sich bekannten Konstruktionen
verwenden, wie sie z. B. für Schreibtischlampen, deren Stellung wählbar sein muß,
in Gebrauch sind. Für obige Zwecke genügen vielfach aber auch bogenförmige Arme
aus geeignetem, günstig dimensioniertem Metalldraht, der sich biegen läßt, ohne
zurückzuschnellen. jedenfalls müssen die Arme die Gegenstände frei tragend in jeder
Lage halten können, was zufolge der Kleinheit der Gegenstände leicht erreichbar
ist.
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Ein weiterer großer Vorteil dieser Vorrichtung besteht in folgendem:
Der zu überziehende Gegenstand wird zu Beginn der Arbeiten an die Greifklaue des
einen Armes angeklemmt. DerArm selbst ist dabei aus der zugehörigen Polklemme herausgenommen.
Der Arm dient jetzt also gewissermaßen als Pinzette, und der Gegenstand braucht
nicht mehr angefaßt zu werden, was zur Erzielung guter Haftung der Niederschläge
sehr wichtig ist. Die verschiedenen Vorbereitungen zum Galvanisieren, wie Entfetten,
Entoxydieren, Überziehen mit einer dünnen Quecksilberschicht usw., die durch Eintauchen
in entsprechende Flüssigkeiten erfolgen, werden somit stets mittels des als Pinzette
dienenden Armes vorgenommen. Durch Einstecken des Armes in die Minuspolklemme und
anschließendes Herabbiegen kann dann der Gegenstand bei anliegender elektrischer
Spannung in das Bad getaucht werden. Der die Anode haltende andere Arm war vorher
bereits eingesetzt worden. Das für die Galvanotechnik wichtige Eintauchen des Gegenstandes
unter elektrischer Spannung ist mit Hilfe der Arme also auch einfachst erreichbar.
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Erwähnenswert ist noch die Möglichkeit zum schnellen Badwechsel. Oft
wird z. B. eine Messingschicht und darüber erst eine Goldschicht gewünscht. Mit
Hilfe der leicht schwenkbaren und vierbiegbaren Arme ist das Herausnehmen des Gegenstandes
aus dem Messingbad, das Spülen und Eintauchen in das danebenstehende Goldbad eine
leicht durchführbare Arbeit, die keine Kontaktschwierigkeiten mit sich bringt.
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Um wegen des Kontaktes ganz sicher zu gehen, ist in dem erwähnten
Gehäuse, das die Spannungsquelle enthält, noch die Zuleitung zu der Minuspolklemme
durch Druck auf einen Knopf unterbrechbar. Wenn Strom fließt, also überall Kontakt
vorhanden ist, so sinkt die Spannung am Voltmeter wegen der Belastung der Quelle
etwas. Wird durch Druck auf den Knopf der Stromfluß unterbrochen, so. zeigt das
Voltmeter wieder die etwas höhere Leerlaufspannung an. Ein Druck auf den Knopf genügt
also, um festzustellen, ob Strom fließt bzw. allseitiger Kontakt besteht.
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Abb. i zeigt ein Beispiel der Vorrichtung gemäß Erfindung von oben.
Abt). 2 das gleiche Beispiel von der Seite. Das Gehäuse a enthält die Gleichspannungsquelle.
Bei b. wird die Netzspannung zugeführt. Mit Hilfe des Regulierknopfes c wird die
Spannungshöhe eingestellt und der Wert am Voltmeter d abgelesen. Die Polklemmen
e und f enthalten die üblichen Vertiefungen zum Einstecken von Bananensteckern
o. dgl., und in diese Vertiefungen sind die vierbiegbaren Arme g und h eingesteckt,
die an ihren freien Enden die Greifklauen j und k tragen. Der Pole
ist positiv, und daher nimmt die Klaue j das (nicht gezeichnete) Anodenmetall, z.
B. ein Stück Blech, auf. Der Pol f ist negativ, und an der Klaue k ist daher der
Gegenstand L angeklemmt, der in Abt). i fortgelassen wurde, in Abb.2 aber zu sehen
ist. In Abb.2 ist auch noch ein Badgefäß m angedeutet, das die galvanische Flüssigkeit
aufnimmt.
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Die zugehörige elektrische Schaltung ist in Abb.3 dargestellt. Die
über b zugeführte Netzspannung wird im Transformator n herabgesetzt. Durch den regulierbaren
Widerstand c (Potentiometerschaltung) wird die einstellbare Wechselspannung an den
Trockengleichrichter p in Grätzschaltung angelegt und die entstandene Gleichspannung
am Voltmeter d abgelesen. Diese Spannung liegt auch, falls der Kontakt
q geschlossen ist, an den Polklemmen e
und f. Durch Knopfdruck
kann der Kontakt q geöffnet und damit die Stromzufuhr nach f unterbrochen
werden, solange der Druck anhält.