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Spielgerät Die Erfindung betrifft ein Betätigungs- und Unterhaltungsspiel
von Einzelpersonen ohne Partner, das insbesondere von Blinden und in Genesung und
Rekonvaleszenz befindlichen Schwerkranken und Amputierten verwendbar ist. Der Aufgabenschwierigkeitsgrad
ist variabel. Das Spielgerät dient auch zur psychologischen Einzel- und Massenprüfung
von Personen, und zwar zur Feststellung des Denkvermögens, der Auffassungsgabe,
der Konzentrationsdauer, der Geduld, der Ausdauer und Geschicklichkeit.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß auf einer Grundplatte
stehende Führungen angeordnet sind, die zur Aufnahme und Aufschichtung von sich
je voneinander unterscheidenden Spiel- bzw. Prüfkörpern dienen.
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Dabei sind die Führungen zweckmäßig durch Stäbchen oder Stifte gebildet,
während die Prüfkörper aus Lochscheiben (Ringen) oder Kettengliedern bestehen und
zur Herbeiführung einer markanten Unterscheidung in ihrem Ausmaß fühl-und schätzbar
derartig voneinander abweichen, daß sie sich in der Aufschichtung stufenförmig verjüngen.
Der Umfang der Prüf- und Spielkörper verläuft zweckmäßig kegelmantelförmig.
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Die Zeichnung zeigt eine waagerecht liegende Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Spiel-und Prüfgerätes, und zwar Fig. i im Aufriß, Fig. 2 in Draufsicht.
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Auf einer aus Holz, Kunststoff, Eisen, Metall, Porzellan, Edelmetall
oder deren Legierungen bestehenden, in horizontaler Lage mit Füßen 2 versehenen
Grundplatte i sind zweckmäßig leicht lösbar, mit »Start«, »Ziel« und »Hp«, d. h.
Hilfs-oder Lagerpunkt, bezeichnet, die Stäbchen oder
Stifte 3, 4,
5 als leicht gleitbare Führungen aus Fiber, Bein, Horn, Holz oder Metall angeordnet.
In der skizzierten horizontalen Ausführungsform des Spiel- und Prüfungsgerätes sind
zum Aufschichten auf die Führungen Lochscheiben 6 aus beliebigem Material als Spiel-
bzw. Prüfkörper vorgesehen, die alle verschiedene Durchmesser aufweisen und deren
Mantel zweckmäßig kegelstumpfförmig verläuft.
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Die kegelstumpfförmige Ausbildung der Scheiben 6 dient in der Hauptsache
für Blindengeräte zur Anwendung das Tastsinnes. Sie weist aber auch im übrigen den
Vorteil auf, daß die Scheiben leichter und schneller zu erfassen sind, was eine
Rolle spielt, wenn dem Prüfling oder Spieler die Verlegung der Scheiben von »Start«
auf »Ziel« innerhalb der kürzesten Zeiteinheit -zur Aufgabe gegeben und hieraus
die Wertung gezogen oder der Sieg zugesprochen wird.
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Für eine geräuschempfindliche Umgebung eines Spielers ist zur Behebung
von Klangwirkungen und Geräuschen auf der Unterseite der Spielkörper eine Filzisolierung
vorgesehen.
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Die Durchführung des Spieles oder einer psychotechnischen Prüfung
vollzieht sich folgenderweise: je nach dem Schwierigkeitsgrad des Spieles oder der
Prüfung wird eine bestimmte Anzahl Prüfkörper oder Scheiben auf Führung 3, Punkt
»Start«, derart aufgereiht, daß der Prüfkörper größten Durchmessers auf die Grundplatte
und der Prüfkörper kleinsten Durchmessers in der Verjüngung obenauf zu liegen kommt.
Der Spieler oder Prüfling hat die Aufgabe, die auf »Start« befindlichen Prüfkörper
in der gleichen Größenanordnung auf dem kürzesten Weg, unter Mitbenutzung des Punktes
»Hp« als Lagerpunkt, durch Verlegung auf Führung 5 »Ziel« zu bringen. Bei der Verlegung
ist als Regel streng zu beachten: i. es darf nur ein Prüfkörper verlegt werden;
2. bei der Verlegung darf niemals ein Prüfkörper größeren Durchmessers auf einen
Prüfkörper kleineren Durchmessers zu liegen kommen und ihn demnach zudecken.
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Als Prüfmaß dient bei Prüfungen kleineren Schwierigkeitsgrades die
bei der Verlegung benötigte Anzahl der Züge. Für jede Größe des Prüfungssatzes (Anzahl
der Prüfkörper auf Start) ist für den kürzesten Weg zum Ziel die Anzahl der Züge
zahlenmäßig festgelegt. Bei Prüfungen größeren Schwierigkeitsgrades bestimmt das
Zeitmaß die Wertung.
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Für Prüfungen über Konzentrationsvermögen und Geschicklichkeit können
die Prüfungsbestimmungen durch Einlegen von Strafpunkten verschärft werden.
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Das Spiel- und Prüfgerät ist nicht nur dazu geeignet, Einzelpersonen
zur Unterhaltung zu dienen oder sie psychotechnisch zu prüfen, sondern eine unbegrenzte
Anzahl von Personen kann gleichzeitig geprüft oder im Turnier oder Wettkampf unter
gleichen Voraussetzungen der Sieger ermittelt werden, wenn jeder Teilnehmer über
ein Gerät verfügt.
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Weiterhin ist die Erfindung geeignet, in vereinfachter Ausführung
und Lockerung der Bedingungen und Regel als Betätigungscpiel für Kleinkinder zu
dienen. Nicht erforderlich ist hierbei, daß die Führungen aus Einzelstiften 3, 4,
5 bestehen. Es können natürliche Führungen beliebiger Art sein. Die Spielkörper
oder Scheiben brauchen auch nicht notwendig verschiedene Durchmesser aufzuweisen.
Sie können gleichen Durchmesser und gleiche Form besitzen und fortlaufend Markierungen,
z. B. kontrastreiche Farbenunterschiede in geordneter Reihe oder Ziffern, aufweisen,
so daß die gegenseitige Unterscheidung an Hand der Markierung möglich ist. Im letzteren
Fall darf natürlich, wenn z. B. von unten nach oben fortlaufend numeriert ist, eine
niedrige Nummer nicht eine höhere Nummer bedecken.
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Selbstverständlich lassen sich bei einer Auflockerung der Spielbedingungen,
wenn auch nicht gerade zweckmäßig, an Stelle von drei Führungen 3, 4, 5 mehrere
Führungen verwenden. In dieser Gestaltung ist das Spiel außerordentlich zur Betätigung
und Unterhaltung von Einzelpersonen oder einer Mehrheit von Personen geeignet. Es
läßt sich durch die Anzahl der zu verwendenden Spielkörper weitgehend abwandeln.
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Damit ist das Spiel zum Lehrmittel für ABC-Schützen geworden. Es dient
beim ersten Rechnen zum sichtbaren Aufbau des ersten Zehners in Addition, Subtraktion
und Gleichung. In der Erweiterung werden die Zehner überbrückt und das kleine Einmaleins
greifbar veranschaulicht.