Verfahren zur Herstellung eines kochsalzarmen bzw. kochsalzfreien
Hefeextraktes aus Preß-, Bier-, Molken- oder Holzzuckerhefen Bei der üblichen Herstellung
von Hefeextrakt wird die Plasmolyse durch Zusatz von Kochsalz bewirkt, und dieses
tritt dann Inn fertigen Extrakt auf. Die Erfindung betrifft demgegenüber ein Verfahren
zur Herstellung von kochsalzarmem oder kochsalzfreiem Hefeextrakt aus Preß-, Bier-.
Molken- oder Holzzuckerliefen.Process for the production of a low-sodium chloride or a salt-free one
Yeast extract from pressed, beer, whey or wood sugar yeast in the usual production
of yeast extract, plasmolysis is effected by adding table salt, and this
Then the finished extract occurs. In contrast, the invention relates to a method
for the production of low-salt or free-salt yeast extract from pressed, beer.
Whey or wood sugar ran.
Bei der Herstellung von kochsalzfreiem Hefeextrakt wird bisher in
der Weise verfahren, daß die Ausgaiigsliefe durch direkte Einleitung vonWasserdainpf
verflüssigt ,wird. Dabei ist es nicht zu vermeiden, claß ein Teil der Hefe überhitzt
und abgetötet wird und daher für die Enzymwirkung ausfällt. Cberdies liegt die Hefe
nach der Wärmeverflüssigung als warmer Brei vor, Nvas das Einfallen von Fäulnisbakterien
begünstigt, die bei dem üblichen Verfahren durch den Kochsalzgehalt zuriickgedr:ingt
werden und was ferner die Enzymwirkung ungünstig beeinflußt. Auch die Ausheute an
kochsalzfreiem Extrakt ist infolge des ungenügenden Allbaues des Zellinhaltes unbefriedigetid.In the production of salt-free yeast extract, in
proceed in such a way that the exit flow by direct introduction of water steam
liquefied, becomes. It is inevitable that some of the yeast will overheat
and is killed and therefore fails for the enzyme action. Moreover, the yeast lies
after the heat liquefaction as warm porridge before, Nvas the invasion of putrefactive bacteria
favored, which is suppressed in the usual process by the salt content
and what also adversely affects the enzyme action. Also on today
Salt-free extract is unsatisfactory due to the insufficient overall structure of the cell content.
Es «wurde nun gefunden, claß diese bei der Herstellung von kochsalzarmen
oder kochsalzfreien Hefeextrakten bisher auftretenden Nachteile dadurch vermieden
werden können, daß die Plasinoly-se der Hefe durch Einwirkung flüssiger Chloride
gesättigter und/oder ungesättigter Kohlenwasserstotte, z. B. des Methans. des Äthans.
des Propans und des Äthylens bewirkt wird. Es gelingt hei der Einwirkung dieser
als Zellgift wirkenden Stoffe, die I'lasmol@se schnell und ohne jede Beeinträclitigung
der Etiz@-mNvirl:ting hei Zimmertetnlieratur durchzuführen. Auch der Einfall von
Fäulnisbakterien
wird durch die niedrige Arbeitstemperatur verhindert. Ferner zeigt sich eine überraschende
Verbesserung der Ausbeute. Wie die nähere Prüfung ergeben hat, kommen für die Durchführung
der Plasmolyse insbesondere die folgenden flüssigen Kohlenwasserstoffe in Betracht:
Nr. Name Formel Siedepunkt Löslich
in Wasser
°C
1 Methylchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CH,Cl
-23,7 Gas II
2 Methylenchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . CH2C12
41,6 2/2o°
3 Chloroform ..................... CHCIg 61,2 0,82/20
4 Tetrachlorkohlenstoff ............ CC14 76,7 0,08/25
5 Äthylehlorid . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . CH3 #
CH2CI 13,1 schwer lösl.
6 Äthylidenchlorid . . . . . . . . . . . . . . . .
CH, # C H C12 57,3 055/20
7 1 . i # i-Trichloräthan . . . . . . . . . . . .
C H3 # C C13 74,1 unlösl.
8 Äthylenchlorid . . . . . . .. . . . . . . . . . . CH,CI #
CH2CI 83,7 o,86/25
9 1 . i # 2-Trichloräthan . . . . . . . . . . . . C H2Cl .
C H C12 113,5
io i # i # i # 2-Tetrachloräthan ....... C H3 Cl # C
C13 130,5 unlösl.
11 i # i . 2 . 2-Tetrachloräthan ....... C H C12 # C
H C12 146,2 unlösl.
12 Pentachloräthan . . . . . . . . . . . . . . . . CHCI$ #
CC13 161,9 unlösl.
13 Hexachloräthan . . . . . . . . . . . . . . . . . CC13 #
CC13 185/Vak. unlösl.
14 i-Monochloräthylen ............. CH2=CHCl
15 1 . i-Dichloräthylen . . . . . . . . . . . . . . C H3 =
C C12 34
16 Cis-r # 2-Dichloräthylen . . . . . . . . . . Cl C H = Cl
C H 60,3
16a Trans-i # 2-Dichloräthylen . . . . . . . . CICH = CICH
48,4
17 Trichloräthylen . . . . . . . . . . . . . . . . . C H Cl
= C C1, 87,2 Spur
18 Tetrachloräthylen . . . . . . . . . . . . . . . C C12 =
C C12 120,8 unlösl.
Von diesen Verbindungen haben sich bei der betriebsmäßigen Auswertung des Verfahrens
vor allem die wasserlöslichen Stoffe als geeignet erwiesen, da diese offenbar rascher
die Zellwand durchdringen können. Dabei haben Stoffe mit niedrigem Siedepunkt den
weiteren Vorteil, daß sie sich bei dem Eindampfen des Hefeextraktes vollständig
aus dem Extrakt entfernen und zurückgewinnen lassen. Aus diesen verschiedenen Gründen
erwiesen sich unter Berücksichtigung ihres Preises Methylenchlorid und Trichloräthylen
(Drawinol) als besonders geeignet.It has now been found that these disadvantages, which have hitherto occurred in the production of low-salt or free-from-salt yeast extracts, can be avoided by the fact that the plasinolysis of the yeast due to the action of liquid chlorides of saturated and / or unsaturated hydrocarbons, e.g. B. of methane. of the ethane. of propane and ethylene is effected. Under the influence of these substances, which act as cell poison, it is possible to carry out the plasma rapidly and without any impairment of the etiology in the room. The invasion of putrefactive bacteria is also prevented by the low working temperature. There is also a surprising improvement in the yield. As the closer examination has shown, the following liquid hydrocarbons are particularly suitable for performing plasmolysis: No. Name Formula Boiling point Soluble
in water
° C
1 methyl chloride. . . . . . . . . . . . . . . . . . . CH, Cl -23.7 gas II
2 methylene chloride. . . . . . . . . . . . . . . . . CH2C12 41.6 2/20 °
3 chloroform ..................... CHCIg 61.2 0.82 / 20
4 Carbon tetrachloride ............ CC14 76.7 0.08 / 25
5 Ethyl Chloride. . . . . . ... . . . . . . . . . . . CH3 # CH2CI 13.1 difficult to dissolve.
6 ethylidene chloride. . . . . . . . . . . . . . . . CH, # CH C12 57.3 055/20
7 1. i # i-trichloroethane. . . . . . . . . . . . C H3 # C C13 74.1 insol.
8 ethylene chloride. . . . . . ... . . . . . . . . . CH, CI # CH2CI 83.7 o, 86/25
9 1. i # 2 trichloroethane. . . . . . . . . . . . C H2Cl. CH C12 113.5
io i # i # i # 2-tetrachloroethane ....... C H3 Cl # C C13 130.5 insol.
11 i # i. 2. 2-tetrachloroethane ....... CH C12 # C H C12 146.2 insol.
12 pentachloroethane. . . . . . . . . . . . . . . . CHCI $ # CC13 161.9 insol.
13 hexachloroethane. . . . . . . . . . . . . . . . . CC13 # CC13 185 / Vac. insoluble
14 i-monochlorethylene ............. CH2 = CHCl
15 1. i-dichloroethylene. . . . . . . . . . . . . . C H3 = C C12 34
16 cis-r # 2-dichloroethylene. . . . . . . . . . Cl CH = Cl CH 60.3
16a Trans-i # 2-dichloroethylene. . . . . . . . CICH = CICH 48.4
17 trichlorethylene. . . . . . . . . . . . . . . . . CH Cl = C C1, 87.2 lane
18 tetrachlorethylene. . . . . . . . . . . . . . . C C12 = C C12 120.8 insol.
Of these compounds, in the operational evaluation of the process, the water-soluble substances in particular have proven to be suitable, since they can apparently penetrate the cell wall more quickly. Substances with a low boiling point have the further advantage that they can be completely removed from the extract and recovered when the yeast extract is evaporated. For these various reasons, taking into account their price, methylene chloride and trichlorethylene (Drawinol) proved to be particularly suitable.
Es ist zwar bereits bekannt, Choroform beim Arbeiten im Laboratorium
zur Durchführung der Plasmolvse zu verwenden. Dieser Stoff kommt aber für die betriebsmäßige
Verwendung schon wegen seines Preises nicht in Betracht. Es war nicht vorherzusehen,
daß es möglich ist, die Plasmolyse erfolgreich mit anderen Chloriden gesättigter
und/oder ungesättigter Kohlenwasserstoffe durchzuführen.True, it is already known to use Choroform when working in the laboratory
to use for performing the plasmolvse. However, this material is used for operational purposes
Use out of the question because of its price. It was unpredictable
that it is possible for the plasmolysis to be successfully saturated with other chlorides
and / or unsaturated hydrocarbons.
Ausführungsbeispiel 1500 kg Hefe werden bei Zimmertemperatur
mit i bis Solo, z. B. 3% Trichloräthylen versetzt und nach eingetretener Dickflüssigkeit
gut verrührt. Die Plasmolyse tritt bereits nach wenigen -Minuten unter Verflüssigung
der Hefe und lebhafter Selbstgärung der zelleigenen Kohlehydrate, also des Glykogens
ein. Bei der weiteren Verarbeitung wirkt der chlorierte Kohlenwasserstoff als Antiseptikum
gegen den Befall des Autolysates durch unerwünschte Mikroorganismen, so daß in der
bei der Herstellung kochsalzhaltiger Hefeextrakte üblichen Weise gearbeitet werden
kann.Embodiment 1 500 kg yeast are at room temperature with i to Solo, z. B. 3% trichlorethylene added and stirred well after thick liquid has occurred. Plasmolysis occurs after just a few minutes with liquefaction of the yeast and lively self-fermentation of the cell's own carbohydrates, i.e. the glycogen. During further processing, the chlorinated hydrocarbon acts as an antiseptic against attack by undesired microorganisms in the autolysate, so that it is possible to work in the manner customary in the production of yeast extracts containing common salt.
Nach Beendigung der Autolyse und Entfernung der Zellrückstände durch
Separieren wird das Trichloräthylen beim Eindampfen im Vakuum von dem Extrakt getrennt
und wiedergewonnen.After completion of the autolysis and removal of the cell residues by
Separating the trichlorethylene is separated from the extract during evaporation in a vacuum
and regained.