DE8023197U1

DE8023197U1 - Durchbruchhemmende Verbundscheibe

Info

Publication number: DE8023197U1
Application number: DE8023197U
Authority: DE
Original assignee: Deutsche Spezialglas AG
Current assignee: Deutsche Spezialglas AG
Publication date: 1980-12-18

Description

'"""' ' ^Λ' DEUTSCHE SPEZIALGLAS AG

GrUnenpian Postfach 80

3223 Deliigsen 2

Durchbruchhemmende Verbundscheibe

Die Erfindung betrifft eine durchbruchhemmende Verbundscheibe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Durchbruchhemmende Verbundscheiben werden 1n steigendem MaBe 1m öffentlichen,privaten und gewerblichen Bereich zum Schutz von Gegenstanden und Einrichtungen vor unerlaubtem Zugriff, als Abschirmung z.B. an Werkzeugmaschinen und nicht zuletzt 1m modernen Strafvollzug als Ersatz fllr unschön wirkende Vergitterungen eingesetzt. Dabei wird neben guter Transparenz der Scheiben ein hoher Widerstandswert nicht nur gegen mechanische Angriffe, beispielsweise durch Schlä'ge mit Hammer, Bell oder Brechelsen oder durch umherfliegende Bruchstücke von berstenden Hochgeschwindigkeits-Schleifscheiben, sondern auch gegen thermische Belastungen, beispielsweise von Schweißbrennern, verlangt. Der Widerstandswert bezieht sich aber nicht nur auf die Heftigkeit der vorgetragenen Angriffe,sondern auch, und das 1st bei durchbruchhemmenden Scheiben sogar besonders wichtig, auf die LSnge der Zelt, die solche Scheiben einem Angriff zu widerstehen vermögen.

Eine weitere ganz wesentliche Forderung an durchbruchhemmende Scheiben 1st die nach möglichst geringen Dicken, um neben der Vermeidung zu hoher Material kosten und zu großen Gewichts den Einbau möglichst einfach und unaufwendig zu gestalten.

Es sind Verbundscheiben bekannt, bei denen SHIkatgiasscheiben verschiedener Dicken und verschiedener Anzahl durch Kunststoff-Zwischenschichten wie Polyvinylbutyral, Polymethyimetacrylat oder Epoxidharze miteinander verklebt sind.

Derartige Verbünde werden als PanzerglSser mit hoher Schußsicherheit eingesetzt, sie bieten aber nur kurzfristig Schutz gegen Beschüß mit Handfeuerwaffen, schwere Schlüge oder thermische Belastung und können nicht als durchbruchhemmend angesehen werden. | Weiterhin sind Verbünde bekannt, bei denen einzelne SiHkatgias- f scheiben durch massive Kunststoffscheiben ersetzt sind. So 1st aus i der DE-PS 27 54 684 eine durchbruchhemmende Scheibe bekannt, bei tder smkatglas- und Polycarbonatscheiben 1n wechselnder Folge mit- | einander verbunden sind. Diese Scheibe hat bereits sehr gute durch- fj bruchhemmende Eigenschaften und widersteht selbst einem massierten jg Angriff bei gleichzeitigem Einsatz thermischer und mechanischer * MIttel für längere Zelt.

Ziel der Erfindung 1st es, eine durchbruchhemmende Scheibe mit einem noch höheren Widerstandswert zu entwickeln, um gegebenenfalls bei gleicher druchbruchhemmender Wirkung aber verringerter Dicke einen problemlosen Einbau 1n herkömmliche TUr- und Fensterrahmen zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird Überraschenderweise dadurch gelöst, daß ein Kern-Verbund von zwei oder mehreren Polycarbonatscheiben von je 2 bis 10 mm Dicke auf der Vorder- und Rückseite von je einer S1l1katglassche1be mit einer Dicke von 2 bis 10 mm flankiert wird. FUr die Verklebung sowohl der SHIkatglasscheiben mit dem PoIycarbonat-Kern als auch der den Kern bildenden Polycarbonatscheiben miteinander wird flexibilisieftes Epoxidharz verwendet, wie ss aus der DE-PS 20 17 723 bekannt 1st. Die Dicke der Zwischenschichten bewegt sich zweckmäßigerweise zwischen 0,2 und 2,5 mm.

Eine besonders bevorzugte AusfUhrungsform der Erfindung ergibt sich aus dem Anspruch 5.

Die erfindungsgemSßen Verbundscheiben haben eine Dicke von 10 bis

50 mm, wobei selbstverständlich auch daran gedacht 1st, sie fUr ; besonders hohe Anforderungen als Bausteine fUr dickere Verbünde ·

zu verwenden, Indem mehrere durchbruchhemmende Scheiben gemäß der Erfindung entweder mit gegenseitigem Abstand oder In unmittelbarer Aufeinanderfolge, jeweils mit Epoxidharz-Zwischenschichten verbunden, eingesetzt werden.

Die Zeichnung zeigt eine erf 1ndungsgema*ße durchbruchhemmende Verbundscheibe 1m Schnitt. Diese besteht aus einer SiHkatglasscheibe (10) mit einer Dicke von 4 mm, einer Epoxidharz-Zwischenschicht (12) mit einer Dicke von 1 mm, einer ersten Polycarbonatscheibe (14) mit einer Dicke von 4 mm, einer Epoxidharz-Zwischenschicht (16) mit einer Dicke von 0,5 mm, einer zweiten Polycarbonatscheibe (18) mit einer Dicke von 4 mm, einer Epoxidharz-Zwischenschicht (20) mit einer Dicke von 1 mm und einer S1l1katglasscheibe (22) mit einer Dicke von 4 mm. Die dargestellte Verbundscheibe hat eine Gesamtdicke von 18,5 mm und ISBt sich problemlos 1n jeden normalen TUr- oder Fensterrahmen einbauen. Selbstverständlich kann eine solche Scheibe erf Indungsgema'ß nicht nur als E1nfach-Verbundsche1be verwendet werden, sondern es können mehrere solcher E1nfach-Verbundsche1ben hintereinander angeordnet und mittels flex1b1Hs1erten Epoxidharzes miteinander verklebt werden, wodurch sich besonders hohe Widerstandswerte ergeben.

Eine Einfach-Verbundscheibe gernüß dem gezeigten Ausftlhrungsbeispiel macht trotz der geringen Dicke von nur 18,5 mm einen Durchbruch mit mechanisch wirkenden Werkzeugen wie Hammer, Bell, Stemmelsen nahezu unmöglich, da zwar die S1l1katglassche1ben zerspringen, die mit elastischen Gießharzen beschichteten Polycarbonatscheiben aber selbst sehr heftigen und vielen Schlägen widerstehen.

Ein gleichzeitig durchgeführter Angriff mit thermischen und mechanischen Mitteln auf eine Scheibe der erfindungsgemSßen Art zeigt besonders deutlich Ihre durchbruchhemmenden Eigenschaften: Eine E1nfach-Verbundsche1be nach dem gezeigten AusfUhrungsbe1sp1e1

widersteht trotz der geringen Dicke von nur 18,5 mm selbst einem

III I

Il t t

t Ir (ti

kombinierten Angriff mit Lötlampe, Hammer, Messer und Säge sehr lange Zelt. Zunächst zersplittern bei einem solchen Angriff die S1l1katglasscheiben, sie lassen sich aber nur 1n kleinen Stückchen abschlagen. Sind die Kunststoffscheiben bloßgelegt, gelingt es zwar, durch Erhitzen mit der Lötlampe und Bearbeiten der erweichten Stellen mit Messer oder SSge, kleine Löcher zu schaffen, fUr einen endgültigen Ourchbruch 1st aber eine mühevolle und sehr langwierige Kleinarbeit erforderlich. Auch schwere Schläge mit einem Vorschlaghammer zeigen keine Wirkung, da die Polycarbonatscheiben die Schläge zurückfedern lassen.

Wie aus dem AusfUhrungsbe1sp1el ersichtlich 1st, bietet die erfindungsgemäße Verbundscheibe einen zuverlässigen Schutz gegen kriminelle Delikte, wie Einbrüche. Die Scheibe 1st aber auch hervorragend fUr den Einsatz 1n Strafvollzugsanstalten, als Ersatz fUr unschöne Vergitterungen, geeignet, da sie durch Ihren selbst bei geringen Dicken hohen Widerstandswert ein wirksames Bollwerk gegen Ausbruchsversuche darstellt und gleichzeitig problemlos In herkömmliche TUr- und Fensterrahmen eingepaßt werden kann. Schließlich läßt sich die Scheibe auch als Schutzschild an Maschinen mit schnell rotierenden Werkzeugen, wie Hochgeschw1nd1gke1tsschle1fsche1ben, einsetzen.

Claims

DEUTSCHE SPEZIALGLAS AG GrUnenplan Postfach 80 3223 DelHgsen t Ansprüche

1.) Durchbruchhemmende Verbundscheibe» dadurch gekennzeichnet» daß ein Kern aus zwei oder mehreren miteinander verklebten Polycarbonatscheiben (14,18) auf der Vorder- und Rückseite Über kiebfKhige Zwischenschichten aus f1ex1b1Hs1ertem Epoxidharz (12,20) mit S111katglassche1ben (10, 22) verbunden 1st.

2.) Durchbruchhemmende Verbundscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die S1T1katglassche1ben (10,22) eine Dicke von 2 bis 10 mm haben.

3.) Durchbruchhemmende Verbundscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polycarbonatscheiben (14,18) eine Dicke von 2 bis 10 mm haben.

4.) Durchbruchhemmende Verbundscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die klebfffhigen Zwischenschichten (12,16,20) aus flexibi-Hsiertem Epoxidharz eine Dicke von 0,5 bis 2,5 mm haben.

5.) Durchbruchhemmende Verbundscheibe nach einem ^r Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch den nachfolgenden Schichtaufbau: S111katglassche1be 4 mm (10); Epoxidharzzwischenschicht 1 mm (12); Polycarbonatscheibe 4 mm (14); Epoxidharzzwischenschicht 0,5 mm (16); PoIycarbonatscheibe 4 mm (18); Epoxidharzzwischenschicht 1 mm (20); SHIkatglasscheibe 4 mm (22).