DE7718346U1 - Vorrichtung zum trocknen von farben, lacken, klebern o.dgl. auf drucktraegern, insbesondere auf drucktraegern aus papier oder pappe - Google Patents
Vorrichtung zum trocknen von farben, lacken, klebern o.dgl. auf drucktraegern, insbesondere auf drucktraegern aus papier oder pappeInfo
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Description
DR. SOLF & ZAPF .^^114—^_: -.■•PATENTANWÄLTE Hi
DRYING. DIPL.-INe. A. SOLF
DIPL.-ING. CHR. ZAPF
Wall 27/29 56OO Wuppertal 1 Postfach 13Ο219
l/p/684 G 77 18 346.1
Reinhard Mohn OHG, Carl-Bertelsmann-Str. 161,
4830 Gütersloh 1
Vorrichtung zum Trocknen von Farben, Lacken,
Klebern oder dergleichen auf Druckträgern, insbesondere
auf Druckträgern aus Papier oder Pappe
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung |
zum Trocknen von Lösungsmittel enthaltenden Farben, Lacken, \
Klebern oder dergl. auf Druckträgern, insbesondere auf Papier oder Pappe in Form von Bahnen oder Bögen mit einem'
strömenden Trockenmedium.
Bekannte Vorrichtungen zum Trocknen von Druckfarben auf Papierbahnen arbeiten mit Luftumwälzung und Zuführung von
Heißluft. Dabei wird die Heißluft mit der Oberfläche der bedruckten Bahn in Kontakt gebracht, so daß das Lösungsmittel
verdunstet und mit der Heißluft abgeführt wird. Durch diu Heißluft wird jedoch nicht nur die Farbe
des Druckerzeugnisses, sondern auch der Druck-
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träger., das Papier, aufgeheizt und aufgrund des niedrigen J
Wasserdampfpartialdruckes in der Atmosphäre des Trockners j
dem Papier Feuchtigkeit entzogen. Das Papier, das am Einlauf des Trockners noch einen normalen Feuchtigkeitsgehalt
und gibt soviel von etwa 5 bis 6 Gew.-% aufweist, schrumpft beim Trocknen/
Feuchtigkeit ab, daß der Gehalt am Auslauf des Trockners nur noch 0,5 bis 1,5 Gew.-% beträgt. Während der Lagerung
bei einer Raumtemperatur von 20 bis 30 C und normaler relativer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 65 % adsorbiert das
Papier aus der Atmosphäre Feuchtigkeit, bis die Ausgleichsfeuchte von 5 bis 6 Gew.-% nahezu wieder erreicht ist. Dabei
quillt das Papier, es wächst aus, wie der Fachmann sagt. Die Wasserabgabe und - aufnahme ist bei unbedruckten Papieren
ein reversibler Vorgang. Bei bedruckten Papieren erfolgt der Wasserentzug beim Trocknen mit Heißluft . jedoch
zonal unterschiedlich und ist abhängig von der Stärke des Farbauftrages. Farbfreie Zonen trocknen stärker aus als
farbbedeckte Zonen und bei letzteren wiederum trocknen die Zonen mit dünnem Farbauftrag stärker aus als Zonen mit
dickem Farbauftrag. Die Wasseraufnahme des Druckerzeugnisses
aus der Atmosphäre nach dem Trocknen erzeugt daher Wellenbildung und mindert die Qualität des Druckerzeugnisses
erheblich. Die Übertrocknung kann ebenso bei anderen Druckträgern wie beim Papier auftreten und zu den gleichen·
oder ähnlichen Nachteilen führen.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine Vorrichtung zum Trocknen von Farben, Lacken, Klebern und dergl.
auf Druckträgern zu schaffen, mit denen eine Übertrocknung des Druckträgers vermieden wird und der Trockenvorgang
beschleunigt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist eine Trockenvorrichtung, im wesentlichen bestehend aus einem Trocknertunnel und
einem Gebläse für das Trockenmedium, gekennzeichnet durch ein Kanalsystem 3 mit Kanälen 4, die Austrittsschlitze 6 für das Trockenmedium aufweisen. Weitere
erfindungswesentliche Merkmale enthalten die Unteransprüche
2 bis 5.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn sich auf dem Druckerzeugnis aufgrund des Temperaturgefälles zum Trockenmedium
nach dem ersten Kontakt mit dem Trockenmedium ein Wasserkondensatfilm
in dünner Schicht niederschlägt. Das Kondensat verhindert eine,Übertrocknung des Papiers und sorgt
gleichzeitig für einen besonders guten Wärmeübergang vom Trockenmedium zum Farbauftrag des Druckerzeugnisses. Ferner
hat sich in überraschender Weise gezeigt, daß die Lösungsmittelverdampfung offenbar katalytisch vom Wasserdampfkondensatfilm
beeinflußt sehr viel schneller vor sich geht und dadurch die Trocknung ungewöhnlich
schnell erfolgt. Es ist möglich, daß es sich dabei um einen Destillationseffekt handelt, mit dem der Stoffüber-
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gang Lösungsmittel - Kondensat - Atmosphäre beschleunigt wird-
Das Kondensat verdampft wieder mit zunehmendem Wärmeüber-
! gang und zunehmender Temperaturerhöhung in der Färb-,
Lack- oder Klebstoffschicht und ist am Ausgang des Trock-
iß. ners bzw. nach Beendigung des Trocknens vollkommen ver-
dampft. Die Farbe, der Lack oder der Kleber ist getrock-
net und der Druckträger weist in allen Bereichen die ge-
< wünschte Ausgleichsfeuchte von 5 bis 6 Gew.-% bei Ver-
> wendung normaler Papiex-'sorten als Druckträger auf, weil
der Kondensatfilm im Zusammenwirken mit dem Heißdampf eine Übertrocknung verhindert, wobei sich kurzfristig
ein Ungleichgewicht einstellt. Die Verwendung von Heißdampf zum Trocknen lag keineswegs nahe. Vielmehr ist es
widersinnig, durch Erhöhung des Wassergehaltes im Trockenmedium und damit Verminderung der Wasseraufnahmekapazität
des Trockenmediums Lösungsmittel, die u.a. Wasser enthalten können, aus der Farbe, dem Lack oder dem Kleber schneller
austreiben zu wollen.
Beim Trocknen von bedruckten Papierbahnen im Rollenoffsetverfahren
ist besonders vorteilhaft, wenn die Papierbahn einer Trockenmediumstromung mit einer Geschwindigkeit von
2 5 bis 30 m/s ausgesetzt und im Trockner ein Unterdruck
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von 1 bis 5, verzugsweise 2 bis 3 mm Wassersäule aufrechterhalten
sowie eine Temperatur des Trockenmediums gewählt ΐ wird, die unterhalb, vorzugsweise 50 bis 100° C unter der
Siedetemperatur des auszutreibenden Lösungsmittels liegt. Die Papierbahn läuft mit einer Temperatur von etwa 20 bis
30° C in den Trockner ein und verweilt solange im Einflußbereich des Trockenmediums, bis die Färb-» Lack- oder Klebstoffschicht
die gewünschte Temperatur erreicht hat und das Lösungsmittel vollständig ausgetrieben worden ist. Dabei
können die günstigen Trockenbedingungen in bezug auf Temperatur und den Wassergehalt der Papierbahn beim Einlaufen
in den Trockner,die Temperatur und den Heißdampfgehalt des
Trockenmediums, den Unterdruck und die Strömungsgeschwindigkeit sowie Verweilzeit und Auslauftemperatur der Papierbahn
empirisch auf einfache Weise ermittelt werden. In jedem Fall soll die Trocknung der Farbe, des Lackes oder des
Klebers beendet sein, bevor die Austrocknung des Papiers beginnt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich nach einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung auch zur Konditionierung von Papierbahnen bei Übertrocknung, wobei die trockenen
Papierbahnen bedruckt oder unbedruckt kurzzeitig einer Heißdampfströmung ausgesetzt werden.
Anhand der Zeichnung wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
beispielhaft näher erläutert.
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Der Trockner besteht aus dem Trocknertunnel 1, dem Gebläse 2, dem Kanalsystem 3 mit den Kanälen 4 oder 5 mit Schlitzen
6 sowie Rohrleitungen 7 zur Zu- und Abführung des Trockenmediums sowie einem Wärmetauscher 8.
Die Papierbahn 9 wird mit üblichen Transportmitteln (nicht dargestellt) durch den Trockner geführt. Dabei wird über
die Kanäle 4 oder 5 durch jeden Schlitz 6 ein gebündelter Trockenmediumstrahl 10 auf die Papierbahn 9 gelenkt.
Das Trockenmedium wird im Kreislauf geführt, wobei mit dem Ventilator 2 aus dem Trockner das mit Lösungsmitteldämpfen
beaufschlagte Trockenmedium abgesaugt und einem Kondensator 11 zugeführt wird. Im Kondensator 11 werden die Lösungsmittel
niedergeschlagen und über die Leitung 12 abgeführt, während der Wasserdampf im Trockenmedium verbleibt.Anstelle
des Kondensators 11 kann ein Bypaßsystem 14 verwendet werden, mit dem ein Teil des Trockenmediums aus dem Kreislauf geführt
wird, um die Konzentration des Lösungsmittelgehaltes im Trockenmedium zu reduzieren. Das Trockenmedium gelangt
dann in den Wärmetauscher 8, wird dort auf die gewünschte Temperatur gebracht und ggf. über die Leitung 13 mit Wasserdampf
angereichert. Danach wird es dem Kanalsystem 3 zuge-
a führt und über die Kanäle 4 oder 5 auf die Papierbahn ge-
leitet. Für doppelseitig bedruckte Papierbahnen befindet sich unterhalb der Papierbahn 9 ein spiegelbildlich angeordnetes
Kanalsystem(nicht dargestellt) mit entsprechenden
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Rohrleitungen. Zur Bündelung des Trockenmediums zu einem Strahl hat sich die Kanalform 5 als besonders geeignet
herausgestellt.
Der Kondensatfilm auf der Papierbahn bewirkt sehr wahrscheinlich,
daß die Papierbahn kurzzeitig Feuchtigkeit aufnimmt, die nach der Verdunstung des Lösungsmittels und des Kondensatfilms
wieder entzogen wird, so daß die Papierbahn am Trocknerauslauf die übliche Feuchtigkeit enthält. Dies erreicht man insbesondere
durch ein schnelles Aufheizen der Papierbahn auf etwa 100° C, wozu der Kondensatfilm dient, ein kurzzeitiges Überhitzen
bis auf etwa 13o° C und ein anschließendes relativ langsames Abkühlen der Papierbahn. Entsprechend der Temperatur
führung in der Papierbahn ist die Temperaturführung im Trocken medium einzustellen, wobei es sich als vorteilhaft erwiesen
hat, Temperaturunterschiede von 20 bis 60°C bei Laufgeschwir
digkeiten der Papierbahn von 30 bis 150 m/min zu wählen.
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Claims (5)
1. Trockenvorrichtung, insbesondere zum Trocknen von Farben, Lacken, Klebern oder dergleichen auf Druckträgern,
vorzugsweise auf Druckträgern aus Papier oder Pappe, im wesentlichen bestehend aus einem Trocknertunnel
und einem Gebläse für das Trockenmedium, dadurch
gekennzeichnet, daß im Trocknertunnel (l) ein Kanalsystem (3) mit Kanälen (4 bzw. 5) vorzugsweise
über der Druckträgerbahn (9) angeordnet ist, wobei die Kanäle Austrittsschlitze (6) für das Trockenmedium aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß es Rohrleitungen (7) zur Zu- und
Abführung des Trockenmediums sowie einen Wärmetauscher (8) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kondensator (11)
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mit einer Rohrleitung (12) dem Wärmetauscher (8) vorgeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in der zum Gebläse (2) führenden Leitung (7) in der Abzweigung zum Kondensator (11) ein Bypaß (14)
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß am Wärmetauscher (8) eine Rohrleitung (13) für die Zuführung von Wasser-dampf angeordnet ist.
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Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE7718346U DE7718346U1 (de) | 1977-06-10 | 1977-06-10 | Vorrichtung zum trocknen von farben, lacken, klebern o.dgl. auf drucktraegern, insbesondere auf drucktraegern aus papier oder pappe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE7718346U DE7718346U1 (de) | 1977-06-10 | 1977-06-10 | Vorrichtung zum trocknen von farben, lacken, klebern o.dgl. auf drucktraegern, insbesondere auf drucktraegern aus papier oder pappe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7718346U1 true DE7718346U1 (de) | 1978-04-20 |
Family
ID=6679709
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE7718346U Expired DE7718346U1 (de) | 1977-06-10 | 1977-06-10 | Vorrichtung zum trocknen von farben, lacken, klebern o.dgl. auf drucktraegern, insbesondere auf drucktraegern aus papier oder pappe |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE7718346U1 (de) |
-
1977
- 1977-06-10 DE DE7718346U patent/DE7718346U1/de not_active Expired
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