DE75576C - Flügelrad für Kartoffelerntemaschinen zum Zerkleinern der von einem Schar ausgehobenen Erdmasse - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Erdmasse.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Kartoffelerntemaschine, welche eine vollständige Sonderung der Kartoffeln von Erde und Kraut vornimmt und ein bequemes Auflesen der Kartoffeln ermöglicht.

Auf beiliegender Zeichnung ist:

Fig. ι ein Längsschnitt der Kartoffelerntemaschine und

Fig. 2 ein Grundrifs;

Fig. 3 und 4 sind Einzeltheile derselben.

An den das Maschinengestell bildenden Seitenwänden AA' sind die Laufräder B C befestigt, welche an ihrem Umfange mit Leisten s versehen sind, um beim Befahren des lockeren Ackerbodens ein Mitgehen der Räder und des von denselben getriebenen Mechanismus unter allen Umständen zu sichern. Das vordere Räderpaar C ist mittelst der Stangen q in den Führungen r verstellbar, so dafs hierdurch ein verschieden tiefes Aufpflügen mittelst des an einem Ausläufer des Gestelles sitzenden Schares G ermöglicht wird. Durch die Kettentriebe tu ν wird beim Fortbewegen der Maschine die in zwei vorstehenden Armen des Gestelles gelagerte Welle D in Umdrehung versetzt, auf welche eine Anzahl mit Flügeln h ausgerüsteter Scheiben i aufgereiht ist. Die Flügel erfassen den von dem Schar G ausgehobenen Kartoffeldamm und schieben denselben auf die an das Schar sich anschliefsenden Förderbänder d. Hierbei werden die Erdklumpen von den aufschlagenden Flügeln zerkleinert und gleichzeitig der Zusammenhang zwischen Kartoffelknolle und Kraut aufgehoben. Damit besonders grofse und harte Klumpen, Steine u. s. w., welche von den Flügeln nicht zerschlagen werden können, nicht auch sofort einen Stillstand der Welle und sämmtlicher benachbarter Flügel veranlassen oder gar ein Bruch eines Maschinentheiles erfolgt, sind die Scheiben i lose auf die Welle D aufgeschoben und werden von dieser durch Reibung mitgenommen, welche durch Anziehen von Bremsbacken mittelst der Schrauben V geregelt wird.

Die Förderbänder d laufen über die Leitwalzen/'g· und die Spannwalze e und werden von der Förderwalze E in Bewegung versetzt. Der Antrieb der letzteren geschieht von der Hinterradachse aus, welche mittelst des Zahnrades α auf das Zahnrad b der Förderwalze einwirkt. Die ausgehobene Erde wird daher von der unteren Leitwalze in der Pfeilrichtung weiterbefördert; die Erde fällt hierbei zwischen den Förderbändern durch, das Kraut und die Knollen hingegen werden auf den Rost J geschoben, zwischen dessen Stäben die Stifte der durch die Zahnräder α c angetriebenen Schleuderwalze F kreisen. Durch diese Stifte wird sowohl das Kraut als auch die Knollen erfafst und nach hinten geschleudert; da letztere die schwereren sind, werden dieselben am weitesten nach hinten fliegen und demzufolge auf das bereits niedergelegte Kraut niederfallen. Durch diesen Vorgang werden die Kartoffeln sämmtlich zu oberst gelegt und können nun leicht aufgelesen werden.

Damit · ein Umwickeln von Kartoffelkraut u. s. w. um die Flügel h der Welle D öder die Stifte der Schleuderwalze F oder um diese selbst verhindert wird, sind die Abstreicher k I

angeordnet, welche letzteren an dem Baum m sitzen und mit ihren Spitzen unter Einwirkung des Gewichtshebels η gegen die Walze F schleifen, so dafs von dieser alles Unkraut abgestreift wird.

Das Umwenden der Maschine geschieht unter Zuhülfenahme der an dem gabelförmigen Winkelhebel ο angebrachten breiten Räder 27, welche während des Betriebes der Maschine vom Erdboden abstehen, beim Abwärtsbewegen des Hebels ο in die punktirte Lage o¹ jedoch die Maschine so weit anheben, dafs die Räder G aufser Berührung mit dem Erdboden gelangen.

Aufserdem sind an dem Hintertheil der Maschine die Sterzen ρ zum Lenken und Wenden vorgesehen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Flügelrad für Kartoffelerntemaschinen, dessen Flügel h durch Aufschlagen auf die von dem Schar G aufgepflügten Erdschollen eine Zerkleinerung derselben, sowie eine Trennung von Kartoffelkraut und Knollen bewirken, dadurch gekennzeichnet, dafs die Scheiben i lose auf die Welle D aufgesetzt sind und durch Reibung von durch die Schrauben z'¹ einstellbaren, auf die Welle D wirkenden Bremsbacken mitgenommen werden, zum Zweck, beim Auftreffen eines Flügels auf einen harten Körper oder anderen unüberwindlichen Widerstand einen Stillstand der die Flügelräder tragenden Welle D, sowie der übrigen Flügelräder zu verhindern.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.