DE752737C - Herstellung von Erdalkalicarbiden, -cyaniden u. dgl. Schmelzprodukten in Elektrodenschmelzoefen - Google Patents

Herstellung von Erdalkalicarbiden, -cyaniden u. dgl. Schmelzprodukten in Elektrodenschmelzoefen

Info

Publication number
DE752737C
DE752737C DEB177697D DEB0177697D DE752737C DE 752737 C DE752737 C DE 752737C DE B177697 D DEB177697 D DE B177697D DE B0177697 D DEB0177697 D DE B0177697D DE 752737 C DE752737 C DE 752737C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
electrodes
electrode
furnace
melt
melting
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB177697D
Other languages
English (en)
Inventor
Rolf Dr Chem Neubner
Rudolf Dr Chem Wendlandt
Johannes Dr Chem Wotschke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE A
Original Assignee
BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE A
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE A filed Critical BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE A
Priority to DEB177697D priority Critical patent/DE752737C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE752737C publication Critical patent/DE752737C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/002Synthesis of metal cyanides or metal cyanamides from elementary nitrogen and carbides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/90Carbides
    • C01B32/914Carbides of single elements
    • C01B32/942Calcium carbide

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Vertical, Hearth, Or Arc Furnaces (AREA)

Description

  • Herstellung von: Erdalkalicarbiden, -cyaniden u. dgl. Schmelzprodukten in Elektrodenschmelzöfen Bei der Herstellung von Erdalkalicarbiden, -cyaniden u. dgl. in Lichtbogen- bzw. Widerstandsöfen ist es eine bekannte Erscheinung, daß der Abstich der schmelzflüssigen Massen großen Unregelmäßigkeiten unterworfen ist, wobei nicht nur die prozentige Zusammensetzung der den Ofen verlassenden Schmelze unerwünschte Schwankungen erleidet, sondern auch andere Eigenschaften des Produktes, z. B. bei Carbiden die Azotierbarkeit, unerwünschte Änderungen erfahren. So wurde z. B. bei Verwendung der bisherigen Schmelzöfen die unter den Elektroden gebildete Schmelze durch nachrutschendes nicht oder nur unvollständig umgesetztes Gut dadurch. verschlechtert, daß der Herdwiderstand durch entsprechend hohe Etektrodenstellung hoch gehalten wurde.
  • Die Erfindung betrifft nicht die besonderen Merkmale von Elektrocarbidöfen, wie Ein-oder Mehrphasenöfen, diskontinuierliche oder kontinuierliche Elektroden oder besondere Anordnung derselben, sondern beseitigt die obenerwähnten Nachteile, indem sie ein neues Verfahren zum Betrieb von Elektroschmelzöfen für Erdalkalicarbide, -cyanide u. dgl. aufzeigt. Die Erfindung besteht darin, daß zur Erhöhung der Material- und Stromausbeute und/oder Verbesserung der Eigenschaften des Schmelzproduktes in einem Elektroschmelzofen, dessen Bodenelektrode unmittelbar unterhalb der oberen Elektrode eine zur Aufnahme der Schmelze dienende, der Elektrodenquerschnittsform angepaßte und am tiefsten Punkt mit dem Abstich in Verbindung stehende Vertiefung aufweist, die obere Elektrode so tief gehalten wird, daß die Schmelze vor dem Zutritt von nicht eingeschmolzener Beschickung durch die darüberstehenden Elektroden selbst abgeschirmt wird und weiterhin fertige Schmelze regelbar in dem Maße unter den Elektroden abgezogen wird, daß trotz tiefer Elektrodenstellung unter Ausnutzung der hinsichtlich der vorgeschriebenen Zuleitungsquerschnitte zulässigen Stromstärke mit möglichst hoher Ofenspannung bzw. hohem Herdwiderstand gefahren wird.
  • Es wird also erfindungsgemäß eine nachträgliche Vermischung und damit Verschlechterung der Schmelze mit nicht umgesetztem Material, insbesondere ungaren Kali, und Kohlenstoff enthaltendem Rohmaterial bei der Carbidbildung, mit Hilfe entsprechender Tiefstellung der Elektrode bzw. Elektroden vermieden, indem diese so tief in die Ofenwanne hineinversenkt wird, daß sie selbst einen Schutz gegen nachrutschendes Material bildet. Die der Aufnahme der Schmelze im Ofenboden unter der Elektrode dienende und der Elektrodenform angepaßte Vertiefung ist rinnen-, mulden- oder trichterförmig ausgebildet. Gleichzeitig gelingt es, trotz tiefer Elektrodenstellung durch entsprechende Entfernung bzw. Ableitung der fertig gebildeten Schmelze einen hohen Herdwiderstand und damit günstigen Leistungsfaktor zu erzielen. Durch diese neuen Maßnahmen wird sowohl der Stromweg wie die Bewegung des Ausgangsmaterials und der Schmelze im Ofen gegenüber den bisher bekannten Schmelzöfen und Betriebsweisen derselben so vorteilhaft geändert, daß sowohl die Gleichmäßigkeit der Produkte wie die chemischen und energetischen Ausbeuten des Schmelzproduktes in unerwarteter `"eise verbessert werden konnten. Insbesondere gelingt es überraschenderweise, auch aus unreinen Rohstoffen hochwertige Endprodukte zu erhalten, z. B. aus Braunkohlenkoks hergestelltes Calciumcarbid von hoher Azotierbarkeit.
  • Eine besonders vorteilhafte und wirksame Vertiefung kann auch so erreicht -,verden, daß der Ofenboden zwischen den Elektroden Erhöhungen aufweist und/oder der Ofenboden selbst zwecks Ableitung der Schmelze schräg oder stufenförmig oder uneben und/oder die Vertiefungen durch entsprechende Formgebung der Ofenwand ausgebildet werden.
  • Verwendet man, z. B. bei Mehrphasenöfen, Elektrodenrin langgestreckter Paketfortn oder aus einzelnen Stiften bestehende Elektroden bzw. Elektrodenpakete, so kann trotz niedrig gehaltenem Schmelz-estand und tiefer Elektrodenstellung der Herdwiderstand dadurch erfindungsgemäß hoch gehalten und über die g:samte Elektrodenunterkante gleichmäßig verteilt werden, daß die Elektrode nicht nur senkrecht nach oben und unten verschiebbar ist, sondern auch gekantet bzw. schräg bewegt werden kann in der Richtung der Neigung des Ofenbodens. Man gelangt auch zu demselben Ergebnis, wenn sich die Elektroden stufenförmig der \eigung des Ofenbodens bzw. des z. B. rinnenförmigen Flußbettes ganz oder teilweise anpassen bzw. wenn das Flußbett selbst stufenförmig ausgebildet wird. Auch kann man die Elektrode durch Zwischenräume unterteilen bzw. mehrere (jeweils an eine Phase angeschlossene) Elektroden oder Elektrodenstifte regelbar in oder über das Bad senken, wodurch gleichzeitig eine Regelung der Stromaufnahme des Ofens in seinen einzelnen Teilen in gewünschter Weise erzielt wird.
  • Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, den Herdwiderstand durch vollkommene Vermeidung von direktem Stromübergang nach der Ofenwandung bzw. bei Mehrphasenöfen auch zwischen den Elektroden hoch zu halten, z. B. indem in bekannter Weise gekühlte Rohre bis zum Ofenboden bzw. dessen Erhöhungen heruntergezogen werden, so daß unter jeder Elektrode ein für sich getrenntes Schmelzbad gebildet wird. Durch diese Vermeidung von Seitenströmen werden die elektrischen Verluste verringert und die Energiebilanz des Ofens wird verbessert, da der Ofenstrom fast verlustlos über die Schmelze bzw. den Ofenboden fließt und . fast vollkommen für die chemische Umsetzung nutzbar gemacht wird. Um die insbesondere mit Wasser gekühlten Rohre setzt sich bei bestimmten Anwendungsformen erstarrtes Material fest, das die Stromleitung zwischen den Elektroden wirksam unterbindet. Hat man es mit chemischen Prozessen und leitenden Rohstoffen zu tun, z. B. bei der Carbidbildung, so werden die gekühlten Rohre derartig elektrisch unterteilt, daß kein direkter Stromübergang zwischen den Elektroden stattfinden kann. Man verwendet z. B. zwei verschiedene, durch einen Zwischenraum voneinander getrennte Schichten von Kühlrohren, wobei der Zwischenraum nicht oder nur mit schlecht leitendem Material, z. B. Kalk oder kalkreicher Mischung, ausgefüllt ist und bei der Carbidbildung gleichzeitig der Ga sabsaugung dient. Erfindungsgemäß wird aber auch eine Stromleitung in der Kühlrohrschicht zum Ofenboden hin durch elektrische Unterteilung unterbunden, indem z. B. Kühlrohre außerhalb oder innerhalb des Ofens elektrisch isoliert und nur paarweise metallisch verbunden werden usw.
  • Es hat sich bei diesen Anordnungen ergeben, daß die Seitenleitung zwischen zwei Elektroden vollkommen vermieden werden konnte und daß die Stromausbeute stieg. Es zeigte sich nämlich, daß die Elektrode so weit gesenkt werden konnte, daß der Stromfluß nur noch von dir Elektrodenunterkante bis zum Ofenboden stattfindet und daß unerwarteterweise der Wärmeentzug durch die gekühlten Wände kleiner ist als die Wärmeersparnis durch den verkleinerten Schmelzraum.
  • Es ist ferner vorteilhaft, die aus Metall bestehenden Kühlwände mit einer Schicht nicht leitender Steine zu versehen, z. B. bei Carbidö,fen hauptsächlich aus Aluminiumoxyd bestehender Steine. Man kann aber auch auf die Steine verzichten, wenn die Schmelze in kaltem Zustand den Strom nicht oder nur wenig leitet, z. B. Cyanidschmelze. Dann bildet sich während des Betriebes an diesen Wänden eine erstarrte Schmelzeschicht, die den Wärmeentzug in nicht zu erwartender Weise auch dann niedrig hält, wenn sich die Kühlflächen bzw. -röhren im eigentlichen Schmelzraum befinden. So konnte z. B. bei einem Cyanidofen die Ofenwand ausschließlich aus elektrisch isolierten, gekühlten Röhren ausgebildet werden. Im Betrieb bildete sich dann eine vollkommen dichte Wand aus erstarrter Schmelze, die gleichzeitig als Wärmeisolierung diente.
  • Durch diese Kühlrohre bzw. Kühlwände wird erzielt, daß unter jeder Elektrode ein für sich getrenntes Schmelzbad gebildet wird, aus dessen Vertiefung das geschmolzene Gut durch einen abgedeckten Kanal bzw. eine Bohrung im Ofenboden in gewünschter Richtung, fortgeleitet wird. Besonders einfach gelingt dies, wenn der Ofen zwischen den Elektroden und dem Abstich mit einer z. B. besonders kohlenstoffhaltigen Mischung' beschickt wird, während die normale Mischung zwischen den Elektroden aufgegeben wird. Durch diese Maßnahme bildet sich während des Betriebes unerwarteterweise ein Kanal aus kohlenstoffhaltigen Massen von den Elektroden bis zur Abstichseite des Ofens, wodurch eine nachträgliche Vermischung der Schmelze insbesondere mit ungarer oder kalkreicherer Mischung verhindert wird. Die Ausbildung dieses Kanals kann auch mit anderen kohlenstoffhaltigen Massen bewirkt werden, z. B. mit Söderbergmasse, also roher, aus Anthrazit, Teer und Pech bestehender Elektrodenstampfmasse.
  • Man kann aber auch auf die Ausbildung des Kanals durch Verwendung von besonders kohlenstoffhaltigen Mischungen für den gesamten Ofen verzichten und den Kanal durch erstarrte Schmelze erzeugen. So kann durch Wärmeabfuhr zwischen Elektrode und Abstich mit Kühlrohren ein erstarrter Carbidblock gebildet werden, so daß die Schmelze einen Kanal in der erstarrten Schmelze bildet, der gegen nachträgliche Vermischung schützt.
  • Eine andere Möglichkeit zur Bildung eines geschlossenen Kanals besteht darin, die im Boden eingebauten Kohlesteine mit Kanälen bzw. Bohrungen zu versehen, die die flüssige Schmelze von der Elektrode bis zum Abstich weiterleiten. So wurde z. B. ein Lichtbogen-bzw. Widerstandsofen zur Erzeugung von Schmelzcyanid aus Kalkstickstoff und Kochsalz in beschriebener Weise ausgebildet (s. Abb. z), bei dem die Schmelze von der Mitte der Elektrode aus den trichterförmigen Vertiefungen des Ofenbodens bis zum Abstich geleitet wird. Das gleiche ist auch z. B. bei Carbidöfen vorteilhaft, gegebenenfalls unter zusätzlicher Energiezufuhr, besonders wenn diese kontinuierlich betrieben werden.
  • Bei Schmelzverfahren mit diskontinuierlichem Abstich ist es vorteilhaft, die Vertiefungen unter den Elektroden so groß zu wählen; daß die zwischen zwei Abstichen gebildete Schmelze in den Ofenbodenvertiefungen Platz findet und ein Heraustreten in den für die Materialbeschickung notwendigen Raum vermieden wird.
  • Die Vertiefungen nehmen dabei z. B. bei Verwendung von Elektrodenpaketen die Form eines Flußbettes an. (s. die Fig. 2 bis 4), das nach der Abstichseite schwach geneigt ist (Fig.4). Bei Mehrphasenöfen ist es vorteilhaft, die Vertiefungen zusammenzuführen und einen gemeinsamen Abstich zu verwenden. Die Verbindungen können gegebenenfalls als Speicherraum mitverwendet oder durch besondere Vertiefungen als solcher ausgebildet werden.
  • Der Speicherraum bzw. Verbindungskanal kann vorteilhaft auch unter einer oder mehreren Elektroden oder teilweise unter den Elektroden und teilweise zwischen dem Abstichloch und der bzw. den Elektroden angeordnet sein: Er kann aber auch durch einen besonderen Kanal mit dem Abstich verbunden werden.
  • Durch die oben beschriebene Boden- bzw. Wandgestaltung ergibt sich nicht nur der erfindungsgemäße Vorteil, daß durch die zwangsläufige Entfernung der Schmelze unter den Elektroden bei- Vermeidung der Vermischung mit rohem oder ungarem Gut durch die tiefgestellte Elektrode hochprozentige Schmelzen erhalten werden können, sondern durch die Beschränkung des Schmelzraumes auf die Stellen unter den Elektroden bzw. auf bestimmte Rinnen, Vertiefungen u. dgl. werden auch, im Gegensatz zu den bisherigen Ofen mit verhältnismäßig großen wärmeableitenden Flächen des Schmelzsumpfes, die Wärmeverluste des Ofens verringert. Ein weiterer besonderer Vorteil der neuen Erfindung besteht in der besseren Konstanthaltung des Ofenganges.
  • Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß die Ansammlungen des Schmelzproduktes in den Vertiefungen bzw. im Flußbett stromaufnehmend ausgebildet werden, z. B. durch entsprechende Anordnung der Schmelzerinnen oder durch besondere Elektroden bzw. Elektrodenteile. Während auf diese Weise die Hauptumsetzung unter den gewöhnlichen Ofenelektroden stattfindet, wird durch die besondere Strombelastung der schon gebildeten Schmelze in den Vertiefungen bzw. im Flußbett eine vorteilhafte Fertigschmelzung bzw. Raffination erzielt. Zum Beispiel kann man eine solche Ansammelvertiefung vor dem Eintritt in die Abstichschnauze anbringen und dort eine besondere Fertigungs- oder Raffinationselektrode vorsehen. Bei der Carbidbildung in Dreiphasenöfen mit langgestreckten Paket- oder Stiftelektroden kann 'die vor der in der Mitte gelegenen Abstichöftnung angeordnete Ansainmelvertiefung auch durch eine verlängerte oder bis über die Ansammelvertiefung herausgerückte Elektrode der Mittelphase mit Strom belastet werden; durch Neigung der Mittelelektrode oder durch stufenförmige U nterkante der Elektrode ist diese Strombelastung regelbar.
  • Ein weiterer Vorzug des Verfahrens besteht darin, daß durch die erfindungsgemäße Fortleitung der Schmelze unter den Elektroden bei hohem Herdwiderstand die Schmelzeausflußtemperaturen in vorteilhafter Weise nunmehr so hoch gehalten werden können, wie es für einen kontinuierlichen Abstich notwendig ist, wodurch die Schmelze in bezug auf Höhe und Gleichmäßigkeit der Zusammensetzung und anderer Eigenschaften, z. B. die Azotierbarkeit von Carbiden, verbessert werden kann.
  • Zur Vermeidung nachträglicher Vermischung der fertigen Schmelze mit Rohmaterial «-erden Zufuhr, Zusammensetzung und Korngrößen des letzteren so geregelt, daß kein Rohmaterial in die Abstichzone gelangt, z. B. durch Aufgabe des Rohmaterials vorzugsweise an der der Abstichseite entgegeng'setzt2n Ofenseite. Der Ofen wird zwar erfindungsgemäß zwischen den Elektroden und der Abstichöffnung z. B. mit Rohmaterial bz.w. kohlenstoffreicher Mischung bzw. mit erstarrtem Fertigprodukt abgedeckt, erhält aber die laufende Zufuhr von Rohmaterial entweder zwischen den Elektroden oder besonders vorteilhaft an der' der Abstichzone entgegengesetzten Ofenseite. Man kann auch die Rohmateriahmischung in Richtung nach der Abstichöffnung mit verschiedener Zusammensetzung und Korngröße einstellen, und zwar derart, daß nach der Abstichseite zu z. B. an Fertigprodukt oder z. B. beim Carbidbildungsprozeß an Reduktionsmaterial reichere Mischung aufgegeben wird als an der entgegengesetzten Seite. Durch verschiedene Einstellung der Zusammensetzung und Korngrößen wird auch die Strombelastung in den einzelnen Teilen der Elektrode im Sinn eines möglichst hohen Herdwiderstandes bzw. optimalen Schmelzprozesses günstig beeinflußt und andererseits die Seitenleitung zwischen den Elektroden unterdrückt. Die Regulierung des Herdwiderstandes und damit des Schmelzprozesses kann auch durch mehrere Rohmaterialmischungen verschiedener chemischer und korngrößenmäßiger Zusammensetzung erfolgen, was sich sowohl bei diskontinuierlichem Betrieb als bei kontinuierlichem Betrieb als besonders vorteilhaft erwiesen hat.
  • Die Erfindung beschränkt sich nicht auf einzelne Konstruktionselemente von elektrischen Schmelzöfen, sondern besteht insbesondere in der Erkenntnis der besonderen Betriebsweise von solchen Ofen unter Ausgestaltung der Ofenböden usw., die zu einer Verbesserung des Schmelzproduktes führt.
  • In der Zeichnung sind zwei zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung gegebene Ausführungsformen von Elektroschmelzöfen schematisch dargestellt: Fig. i zeigt im Aufriß und Schnitt einen i-Phasenofen; die Fig. 2 bis d. zeigen in zwei Aufrissen und einem Grundriß, sämtlich im Schnitt, einen 3-Phasenofen.
  • i bezeichnet die Ofenwandung, 2 den Ofenboden, 3 die Bodenelektroden, q. die oberen Elektroden, 5 aus Kühlrohren zusammengesetzte Einfülltrichter zu beiden Seiten der Elektroden, G senkrecht stehende Kühlrohrzwischenwände zwischen den Elektroden, Vertiefungen in den Bodenelektroden, 3 unterhalb der oberen Elektroden 4. und 8 den Ofenabstich. Ausführungsbeispiele i. In einem 2ooo-kW-Ofen wurde eine Cyanidschmelze aus Kalkstickstoff und Kochsalz hergestellt. Der Ofen bestand aus einem Kohletiegel mit einem Abstichkanal am Rand des Tiegels in gleicher Höhe mit dem horizontalen und ebenen Ofenboden. Der Abstand der Elektrode vom Ofenboden betrug 35 cm. Nachdem entsprechend Fig. i der Abstichkanal durch Ausbildung des Elektrodenbodens bis unter die Elektrode verlängert wurde und die seitliche Stromleitung durch Verwendung einer Kühlschlange vermieden wurde, konnte der Abstand der Elektrode vom Ofenboden von 35 cm auf 5 cm ohne Verminderung des Herdwiderstandes verringert werden. Die Ofenspannung betrug in beiden Fällen i2o V. Die Stickstoffausbeute wurde von 88% auf 94,6% erhöht unter wesentlicher Verringerung des Stromverbrauches um etwa 15 bis :20%. Trotz geringeren Köchsalzverbrauches gelingt es auf diese Weise, die Cyanidkonzentration um etwa 2o % zu steigern.
  • 2. In einem 15 ooo-kW-3-Phasenofen wurde Carbid hergestellt. Der Ofen hatte einen flachen Kohleboden. Das Carbid wurde diskontinuierlich an der mittleren Elektrode abgestochen. Der Abstand der Elektroden vom Ofenboden betrug go bis i4o cm während einer Abstichperiode..
  • Leitet man nach Fig.2 bis 4 das Carbid unter den Elektrodenpaketen in einem geneigten Flußbett im Ofenboden nach einer während des Betriebes mit kohlereicher Mischung bedeckten Sammelrinne zwischen Elektroden und Abstich und unterbindet man die Stromleitung zwischen den Elektroden durch bis zum Ofenboden herabgezogene Kühlrohre, so kann der Elektrodenabstand vom Boden von vorher go bis 140 cm auf 35 bis 5o cm bei gleichem Herdwiderstand und gleicher Spannung gesenkt werden, worauf sich das Carbid aus dem Ofen kontinuierlich an der mittleren Elektrode abziehen läßt. Das Ergebnis ist in folgender Tabelle enthalten:
    Schmelze Verbrauch
    °% Ca c2 Azotier- j e t Ca C2
    (Monats- barkeit kg Elek-
    mittel) % troden
    Vor der Änderung 82 94 26
    Nach der
    Änderung ..... gi 98 16
    Auch der Stromverbrauch pro Tonne Carbid läßt sich hierbei vorteilhaft verringern. Durch passende Wahl der Mischung und des Elektrodenabstandes kann auch ein Carbid von gleicher Prozentigkeit wie vor der Änderung erzeugt werden, jedoch unter vorteilhafter Verbesserung der Azotierbarkeit auf 96% und Verringerung des Elektrodenverbrauches pro Tonne Ca C2 auf 22 kg.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Schmelzprodukten, wie Erdalkalicarbiden und -cyaniden, in obere Elektroden bzw. Elektrodenpakete sowie Bodenelektroden aufweisenden Elektroschmelzöfen in einer Verfahrensstufe, gegebenenfalls bei kontinuierlichem Abstich der erzeugten Schmelzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenelektrode unmittelbar unter der (den) oberen Elektrode(n) eine zur Aufnahme der Schmelzen dienende, dem Ouerschnitt der oberen Elektrode (n) entsprechende und am Boden mit einem Abstich für die Schmelzen in Verbindung stehende Vertiefung bzw. Vertiefungen aufweist, ferner daß die obere(n) Elektroden) während des Ofenganges so tief über der bzw. den Vertiefungen gehalten wird(werden), daß die Schmelzen vor dem Zutritt von noch nicht umgesetztem Beschickungsgut abgeschirmt und schließlich die fertigen Schmelzen in der Tiefe abgezogen werden, daß trotz tiefer Stellung der oberen Elektrode (n) unter Ausnutzung der zulässigen Stromstärke der thermische Prozeß mit möglichst hoher Spannung durchgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofenboden zwischen den Elektroden Erhöhungen aufweist und/oder der Ofenboden zwecks Ableitung der Schmelze Gefälle aufweist oder stufenförmig ausgebildet ist.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und z, dadurch gekennzeichnet, daß bei Elektroden großen bzw. breiten Querschnitts (Elektrodenpaketen) der Herdwiderstand durch Neigung der Elektroden oder z. B. durch schräge bzw. stufenförmig ausgebildete Eiektrodenunterkanten hoch gehalten wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks weitgehender Vermeidung von direktem Stromübergang nach der Ofenwandung bzw. bei Mehrphasenöfen auch zwischen den Elektroden in an sich bekannter Weise gekühlte Rohre bzw. Wände zwischen den Elektroden bzw. zwischen diesen und den Ofenwänden bis zum Ofenboden bzw. dessen Erhöhungen heruntergezogen werden.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gekühlten Rohre bzw. Wände elektrisch unterteilt sind.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das geschmolzene Produkt aus den Vertiefungen durch abgedeckte Kanäle bzw. Bohrungen im Ofenboden fortgeleitet wird, vorzugsweise durch ganz oder teilweise aus Rohmaterial oder erstarrtem Fertigprodukt gebildete Kanäle.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzmassen in den Vertiefungen bzw. im Bereich der Stromlinienfelder angeordnet werden. B. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei z. B. 1VIehrphasenöfen die Schmelzmassen aus den Vertiefungen gemeinsam abgeführt werden. g. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Zufuhr, Zusammensetzung und Korngrößen des Rohmaterials so geregelt werden, daß Stromleitung zwischen den Elektroden und/oder zur Wand unterdrückt wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften N r. 238 974, 463 461; britische Patentschrift Nr. 13 297; französische Patentschrift Nr. 809 308; USA.-Patentschrift Nr. 1 434 45 1.
DEB177697D 1937-03-11 1937-03-11 Herstellung von Erdalkalicarbiden, -cyaniden u. dgl. Schmelzprodukten in Elektrodenschmelzoefen Expired DE752737C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB177697D DE752737C (de) 1937-03-11 1937-03-11 Herstellung von Erdalkalicarbiden, -cyaniden u. dgl. Schmelzprodukten in Elektrodenschmelzoefen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB177697D DE752737C (de) 1937-03-11 1937-03-11 Herstellung von Erdalkalicarbiden, -cyaniden u. dgl. Schmelzprodukten in Elektrodenschmelzoefen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE752737C true DE752737C (de) 1953-09-28

Family

ID=7008251

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB177697D Expired DE752737C (de) 1937-03-11 1937-03-11 Herstellung von Erdalkalicarbiden, -cyaniden u. dgl. Schmelzprodukten in Elektrodenschmelzoefen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE752737C (de)

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE238974C (de) *
GB189613297A (en) * 1896-06-16 1897-01-30 Scipione Regnoli Improvements in and relating to Electric Furnaces.
US1434451A (en) * 1920-10-23 1922-11-07 Internat Nitrogen Company Process for the manufacture of carbide
DE463461C (de) * 1924-04-04 1928-08-01 Demag Akt Ges Elektrisch betriebener Schmelzofen
FR809308A (fr) * 1935-08-09 1937-03-01 Fu R Stickstoffdu Nger Ag Procédé de préparation de carbure de calcium, four propre à l'exécution de ce procédé et produits obtenus par ce procédé ou à l'aide de ce four

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE238974C (de) *
GB189613297A (en) * 1896-06-16 1897-01-30 Scipione Regnoli Improvements in and relating to Electric Furnaces.
US1434451A (en) * 1920-10-23 1922-11-07 Internat Nitrogen Company Process for the manufacture of carbide
DE463461C (de) * 1924-04-04 1928-08-01 Demag Akt Ges Elektrisch betriebener Schmelzofen
FR809308A (fr) * 1935-08-09 1937-03-01 Fu R Stickstoffdu Nger Ag Procédé de préparation de carbure de calcium, four propre à l'exécution de ce procédé et produits obtenus par ce procédé ou à l'aide de ce four

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2737720A1 (de) Verfahren zur carbothermischen reduktion von aluminiumoxid
DE3718953A1 (de) Verfahren zur herstellung von glasprodukten mittels elektroschmelzen sowie elektroschmelzeinrichtung hierfuer
DE3413745A1 (de) Gleichstromlichtbogenofen
DE60010861T2 (de) Graphit-kathode für die elektrolyse von aluminium
DE752737C (de) Herstellung von Erdalkalicarbiden, -cyaniden u. dgl. Schmelzprodukten in Elektrodenschmelzoefen
DE3880952T2 (de) Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen und gleichzeitigen graphitierung von langen kunstkohlekoerpern und von koernigem kohlenstoffmaterial in gegenstrombewegung.
DE2539355C3 (de) Glasschmelzofen mit einem zusammenhängenden Schmelz- und Läuterteil
DE2703223A1 (de) Verfahren zum schmelzen von glas und glasschmelzofen zur durchfuehrung des verfahrens
DE102015108195B4 (de) Glasschmelzanlage mit einer Schmelzwanne mit U-Flammenbeheizung
DE1092216B (de) Stromfuehrungselemente und deren Verwendung in elektrolytischen Zellen zur Gewinnung oder Raffination von Aluminium
DE1167041B (de) Lichtbogen-Reduktionsofen, insbesondere zur Reduktion von Aluminiumoxyd mit Kohlenstoff
DE1471853B2 (de) Als elektrode dienende vorrichtung fuer einen schmelzofen mit elektrischer beheizung insbesondere fuer einen glas schmelzofen
DE874216C (de) Stromzufuehrungsvorrichtung in Zellen fuer die Schmelzflusselektrolyse von Aluminium
DE1471853C (de) Als Elektrode dienende Vorrichtung für einen Schmelzofen mit elektrischer Beheizung, insbesondere für einen Glasschmelzofen
DE2132353C3 (de) Verfahren zur Herstellung von AIuminium-Silizium-Legierungen
DE2132352A1 (de) Drehstromschmelzofen fuer die Erzeugung von Aluminium-Silizium-Legierungen
DD294238A5 (de) Glasschmelzverfahren
DE515229C (de) Anordnung an OEfen zur Herstellung von Aluminium
AT209063B (de) Mehrzellenofen für Aluminiumherstellung durch Schmelzflußelektrolyse und Verfahren zum Anfahren dieses Ofens
DE1571443C2 (de) Elektrischer Ofen zur direkten Widerstandserhitzung von kohlenstoffhaltigen Rohstoffen für die Elektrodenherstellung von Schmelzöfen
DE729159C (de) Verfahren zur Herstellung von Anoden zur Gewinnung von Erd- oder Erdalkalimetallen, wie Aluminium, Magnesium, Beryllium durch schmelzfluessige Elektrolyse
AT207578B (de) Ofen zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflußelektrolyse aus Tonerde, und Verfahren hiezu
DE166562C (de)
DE912374C (de) Elektrischer Ofen, insbesondere elektrischer Reduktionsofen geschlossener Bauart, mit im Dreieck angeordneten Elektroden
DE506584C (de) Reduktionsofen fuer die Aluminium-Erzeugung