DE749289C

DE749289C - Process for processing printed or written waste paper

Info

Publication number: DE749289C
Application number: DEB184300D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Josef Breitkopf
Original assignee: JOSEF BREITKOPF DIPL ING
Current assignee: JOSEF BREITKOPF DIPL ING
Priority date: 1938-08-13
Filing date: 1938-08-13
Publication date: 1944-11-21
Also published as: FR858833A

Description

(RGBl. ü S. 150)(RGBl. Ü p. 150)

DEUTSCHES REICH AUSGEGEBENAM 21. NOVEMBER .1944GERMAN REICH ISSUED NOVEMBER 21, 1944

REICHSPATENTAMTREICH PATENT OFFICE

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

JVr 749 KLASSE 55 b GRUPPEJVr 749 CLASS 55B GROUP

• B184300 IVbI55 b • B184300 IVbI55 b

ist als Erfinder genannt wordenhas been named as the inventor

Patentiert im Deutschen Reich vom 13. August 1938 an Patenterteilung bekanntgemacht am 27. AprilPatented in the German Reich on August 13, 1938 Patent grant announced April 27th

Für die Aufarbeitung von bedrucktem oder beschriebenem Altpapier ist es bereits bekannt, das Altpapier in feuchtem Zustande gründlich zu zerfasern und darauf mit Seifenlösungen oder alkalischen Waschmitteln zwecks Entfernung der D rucker schwärze zu behandeln. Für diese Behandlung der zerfaserten Papiermasse hat man auch bereits neutrale Waschmittel verwendet. Diese bekannten Arbeitsweisen haben aber den Nachteil, daß die Faserstoffe bei der Behandlung mit Waschmitteln aufquellen und erweicht werden und daß sie in diesem Zustand leicht durch die anwesenden Füllstoffe abgescheuert und beeinträchtigt werden.For the processing of printed or written waste paper, it is already known to shred the waste paper thoroughly when it is damp and then with soap solutions or alkaline detergents to remove the blackness. For this treatment of the frayed Paper pulp has already been used with neutral detergents. These well-known But working methods have the disadvantage that the fibrous materials in the treatment with Detergents swell and are softened and that in this state they easily permeate the fillers present are abraded and impaired.

Bei der Aufarbeitung von Altpapier hat man auch schon die zerfaserte Stoffmasse über einen Sortierer laufen lassen, um unaufgefaserte Papierteilchen auszuscheiden, ohne daß aber hierdurch eine Trennung der Füllstoffe von den Faserstoffen erfolgte. Ferner ist bereits vorgeschlagen worden, den zerfaserten Papierstoff mit starken Wasserdruckstrahlen auf beweglichen endlosen Siebbändern zu behandeln, um aus den zerfaserten Papierstoffen alle Beimischungen, wie Fremdkörper, Füllstoffe, Druckfarben sowie Harzleime und sonstige Leime, gleichzeitig zu entfernen. Auf diesem rein mechanischen Wege läßt sich aber eine brauchbare Reinigung der Fasern nicht erreichen. When processing waste paper, you already have the fiberized mass over you Let the sorter run in order to separate out unfragged paper particles, but without this resulted in a separation of the fillers from the fibers. Furthermore is already has been proposed to use strong water pressure jets on the shredded paper stock movable endless sieve belts to handle all of the shredded paper stock Admixtures such as foreign bodies, fillers, printing inks as well as resin glues and others Remove glue, at the same time. In this purely mechanical way, however, a do not achieve useful cleaning of the fibers.

Es wurde nun gefunden, daß sich die Aufarbeitung von Altpapier ohne Beeinträchtigung der wertvollen Faserstoffe dadurch erreichen läßt, daß man das Altpapier unter reichlichem Zusatz von Wasser (z. B. auf τ Teil Altpapier o, bis 19 Teile Wasser, je nach Art und Beschaffenheit des Papiers¹} in schonender Weise, d. h. unter Ausschluß von Kollergängen und Mahlholländern, z. B. durch ein mit Schaufelradkränzen ausgestattetes Rührwerk zerfasert, aus dem so gewonnenen Papierstoffbrei durch Filtration, z. B. auf Saugtromtnelnltern, und anschließende Auswaschung die aufgeschwemmten Füllstoffe (Kaolin, Wasserglas, Alaun, Leim, Harze usw.) ab-It has now been found that the processing of waste paper can be achieved without impairing the valuable fibrous materials by adding plenty of water to the waste paper (e.g. up to 19 parts of water, depending on the type and nature of τ part of waste paper of the paper ¹ } in a gentle manner, i.e. with the exclusion of pan grinders and Mahlholländer, for example by an agitator equipped with paddle wheel rings, from the paper pulp obtained in this way by filtration, e.g. on suction drum parents, and then washing out the floating fillers ( Kaolin, water glass, alum, glue, resins, etc.)

trennt und für sich zurückgewinnt und das von den Füllstoffen befreite Faserstoffgemisch nach Suspendierung in Wasser mit neutralen Waschmitteln auswascht. Mit den im Filtrat bzw. den Waschwässern aufgeschwemmten Füllstoffen gelangt gleichzeitig ein nicht unerheblicher Teil der Druckerschwärze bzw. Tinte in Abgang, nämlich der an den Füllstoffen haftende Teil.separates and recovered for itself and the fiber mixture freed from the fillers Washed out with neutral detergents after suspension in water. With those in the filtrate or the fillers floating up in the washing water, a not inconsiderable amount reaches the same time Part of the printer's ink or ink in waste, namely the part adhering to the fillers.

Das durch die Filtration von den Füll-' stoffen befreite Faserstottgemisch wird auf Saugtiltern bis auf 25 bis 3O°,'₀ Stoffgehalt entwässert. Das entwässerte Fasergemisch wird nunmehr zur Reinigung mit einem-säure- und kalifreien Waschmittel, z. B. Saponin oder einem Fettalkoholsulfonat, behandelt. Hierzu wird der Faserstoffbrei in Wasser zu einer Suspension von 2 bis 4% Stoffdichte.angesetzt und nach Zusatz einer 0,(1 bis -1.5⁰ZoIiT-Ti «ο Waschmittellösung durch geeignete Rührwerke etwa 8 bis ι ο Minuten kräftig umgerührt. Hierauf wird erneut, z. B. in Saugfiltern, filtriert, mit Wasser ausgewaschen, und der im Filter verbleibende Faserstoff entwässert. Durch die Verwendung säure- und alkalifreier Waschmittel wird die Beschaffenheit der Pflanzenfaser nicht beeinträchtigt. Dagegen wird aber durch diese Behandlung die Entfernung der Druckerschwärze herbeigeführt bzw. gefördert. Obtained by the filtration of the filling 'materials freed Faserstottgemisch is on Saugtiltern up to 25 to 3O °,' ₀ dewatered solids content. The dehydrated fiber mixture is now to be cleaned with an acid and potassium-free detergent, e.g. B. saponin or a fatty alcohol sulfonate treated. For this purpose, the pulp in water is vigorously stirred to a suspension of 2 to 4% Stoffdichte.angesetzt and after addition of a 0 (1 to ⁰ -1.5 ZoIiT-Ti "ο detergent solution by means of suitable stirrers about 8 to ι ο minutes. This will again , e.g. in suction filters, filtered, washed out with water, and the fibrous material remaining in the filter is dehydrated. The use of acid- and alkali-free detergents does not impair the quality of the vegetable fibers promoted.

Aus dem Saugfilter geht der Faserstoff in Form eines laufenden Bandes durch eine Entwässcrungspresse. Der Wassergehalt wird dadurch auf 50 bis 55 % herabgesetzt. Nach der Entwässerungspresse sind je nach Bedarf zwei Arbeitsgänge vorgesehen. Das Faserstoffband kann entweder in Tafeln üblicher Abmessung zerschnitten und in dieser Form zum Versand an die frachtgünstig gelegenen Abnehmer gebracht werden, oder das Faserstoffband geht durch Zerreißer, wird hier in kleine Flocken aufgehechelt und geht dann nach einer Trommeltrocknungsanlage, in der der Wassergehalt auf I2°/_O herabgetrocknet wird (lufttrockenes Faserstoffgemisch).The pulp leaves the suction filter in the form of a moving belt through a dewatering press. The water content is thereby reduced to 50 to 55%. After the dewatering press, two work steps are provided as required. The fiber band can either be cut into sheets of normal dimensions and brought in this form for dispatch to the customers conveniently located for freight, or the fiber band goes through a shredder, is tickled into small flakes and then goes to a drum drying system in which the water content is at I2 ° / _O is dried down (air-dry fiber mixture).

Die Filtrate und Waschabwässcr von der Füllstoitabtrerinung einerseits und von der Waschmittelbehandlung andererseits werden in gesonderte Absetzbecken geleitet. In diesen setzen -sich die Füllstoffe und die etwa mitgerissenen Faserstoffteilchen ab. Die Absaubecken sind in eine Anzahl Kammern untergebracht, deren jede für sich durch eine Tauchwand in zwei Teile getrennt ist. Die einzelnen Kammern stehen durch Rohrleitungen miteinander in Verbindung, deren Einlauf wenigeZentimeter unter dom IJöchstwasserspiegel liegt und die etwa 1 ö bis 2 m unter dem Wasserspiercicht, daß die Niederschlagszeit der Feststoffe auf 60 bis 80 Minuten verkürzt. Im Gegensatz zu den üblichen Arbeitsweisen werden nun die Abwasser nicht in einen Vorfluter abgeleitet, sondern die Abwasser der Füll- _ Stoffabtrennung werden über eine Filteranlage, z. B. Schnellfilter bekannter Bauart, und die Abwasser der Waschmittelbehandlung über eine Kläranlage geleitet und sodann in je einem geschlossenen Kreislauf zurückgeführt, so daß sie erneut zur Verwendung kommen. Durch diesen vollkommen geschlossenen Kreislauf des Wasserhaushalts wird eine außerordentliche Ersparnis an Wasser erreicht. Durch Fortfall der Abwasser ist man bei der Wahl des Betriebsortes von dem Vorhandensein eines Vorfluters unabhängig. Ferner wird hierdurch eine beträchtliche Ersparnis an Waschmitteln erzielt, da die Waschmittelabwasser, wie Versuche ergeben haben, noch 50 bis 6o°/₀ der ursprünglich zugesetzten Waschmittel in gebrauchsfähiger Beschaffenheit enthalten, die bei Ableitung der Waschwässer nach Vorflutern verloren sind, jetzt aber restlos aufgebraucht werden.The filtrates and washing waste water from the filler separation on the one hand and from the detergent treatment on the other hand are directed into separate settling basins. The fillers and any entrained fiber particles settle in these. The sinks are housed in a number of chambers, each of which is separated into two parts by a diving wall. The individual chambers are connected to one another by pipelines, the inlet of which is a few centimeters below the maximum water level and which is about 1 to 2 m below the water level, so that the precipitation time of the solids is shortened to 60 to 80 minutes. In contrast to the usual working methods, the wastewater is now not diverted into a receiving water. B. quick filter of known type, and the wastewater from the detergent treatment passed through a sewage treatment plant and then returned in a closed circuit, so that they can be used again. Through this completely closed cycle of the water balance, an extraordinary saving of water is achieved. By eliminating the wastewater, you are independent of the presence of a receiving water when choosing the operating location. Furthermore, this a considerable saving of detergent is achieved, since the detergent effluent, as tests have shown even 50 to 6o ° / of the originally added detergents contain, ₀ in serviceable condition that are lost when deriving the washing waters after receiving waters, but now consumed completely .

Der Niederschlag in den Absetzbecken wird von Zeit zu Zeit ausgehoben. Er besteht aus den Füllstoffen, vornehmlich Kaolin, und den gegebenenfalls mitgerissenen Faserstoffteilchen. Um eine Trennung der Fa-serstoffteilchen von den Füllstoffen im Niederschlag herbeizuführen, wird dieser in eine Flüssigkeit eingebracht, deren spezifisches Gewicht geringer als das der Füllstoffe, dagegen aber höher als das der nassen Faserstoffteilchen ist. Als Trennflüssigkeit zur gesonderten Gewinnung der mitgerissenen Faserstoffteilchen und des Kaolins aus dem Niederschlag der Absetzbecken kann z. B. eine gelatinehaltige Flüssigkeit mit einem spezifischen Gewicht von etwa 1,7 verwendet werden. In dieser Trennfiüssigkeit treten die Faserstoffe auf die Oberfläche, von dort werden sie abgezogen bzw. abgeschöpft und dem Faserstoffgemisch zur Waschmittelbehandlung wieder zugesetzt. Infolgedessen ist der Faserstoffverlust bei der Aufbereitung des Altpapiers praktisch gleich Null. Das Kaolin sinkt nach unten und sammelt sich am Boden des Trennbehälters, wo es aufgefangen und zu beliebiger weiterer Verwendung abgezogen werden kann.The precipitation in the sedimentation basin is dug out from time to time. It consists of the fillers, primarily kaolin, and the fibrous particles that may be entrained. To separate the fiber particles from the fillers in the precipitate bring about, this is introduced into a liquid, the specific gravity lower than that of the fillers, but higher than that of the wet fiber particles is. As a separating liquid for the separate extraction of the entrained fiber particles and the kaolin from the sedimentation tank precipitation can e.g. B. a gelatin-containing Liquid with a specific gravity of about 1.7 can be used. In this As part of the separating liquid, the fibrous materials come out onto the surface, from where they are drawn off or skimmed off and added back to the fiber mixture for detergent treatment. As a result, the pulp loss in the recycling of the waste paper is practically the same Zero. The kaolin sinks to the bottom and collects at the bottom of the separation tank, where it can be collected and withdrawn for any further use.

Die lx'sonderen Vorteile des neuen Verfahrens bestehen einmal darin, daß hierbei trotz ausgezeichneter Reinigung jede Schiuligung der Faser durch ätzende Chemikalien oder Bleichmittel sowie durch das Scheuern der Füllstoffe ausgeschlossen ist und daß keine Faserstoff- und Waschmittelverluste eintreten.The lx'special advantages of the new method consist in the fact that here in spite of excellent cleaning, any training of the fiber by corrosive chemicals or bleach as well as by scrubbing the fillers is excluded and that none Fiber and detergent losses occur.

Claims

: 74t) 28 «

Patent claims:

ι. Process for reconditioning printed or scribbled waste paper by treating the frayed paper runny with neutral detergents and with recovery · the fillers, characterized in that the waste paper with copious addition of water in a gentle manner, el. h. excluding from pan mills and Mahlholländer, frayed, from the pulp obtained in this way by filtration and subsequent Wash out the bloated. Separates and recovers fillers from the fillers After dispensing in water, wash the freed fiber mixture with neutral detergents.

2. \ ^r experience according to claim 1, characterized in that the filtrates and washing waste water from the filler separation on the one hand and the detergent treatment on the other hand are passed into separate settling basins and with the interposition of filter systems for the waste water of the filler separation and from sewage treatment plants for the detergent treatment in each returns a closed cycle.

3. The method according to claim 1 and 2, characterized in that the precipitate that settles out of the waste water from the filler separation is introduced into a liquid whose specific weight is greater than that of the fibrous materials in question, but less than that of the fillers, so that the fillers collect on the bottom while the fibers floating on the surface are drawn off and added to the fiber mixture for detergent treatment.

To distinguish the subject of the application from the state of the art, the granting procedure the following publications have been considered:

German patents ... Xr. 1: 278.20, 233 A 5, 370047, 370048, 017 (184;

Swiss Patent No. 04243;

French patent specification No. 490 150, 664059;

from the journal "Paper Trade Journal" 93 (Ne \ v York 1931), No. 13, p. 36,

from the journal "Colloid Symposium Monograph" 4 (Ithaca-New York 1926), pp. 311 to 327 (cf. the report on this in the "Chemischen Zentralblatt" 1928, II p. 951),

from the work of Fr. λίΰΙΚίΓ »Die Papierfabrikation and their machines ”, Volume 1 (1931), pp. 17S and 294;

from the little book by Audes »Detergents, bleaches, bleaches, starches and shine agents« (A. Hartlebens Verlag 1909), pp. 320 to 323