DE749153C - Verfahren zur Herstellung von Knoellchenbakterienkulturen fuer die Boden- und Saatgutimpfung von Leguminosen enthaltenden Trockennaehrboeden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Knoellchenbakterienkulturen fuer die Boden- und Saatgutimpfung von Leguminosen enthaltenden Trockennaehrboeden

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DE749153C
DE749153C DEL107311D DEL0107311D DE749153C DE 749153 C DE749153 C DE 749153C DE L107311 D DEL107311 D DE L107311D DE L0107311 D DEL0107311 D DE L0107311D DE 749153 C DE749153 C DE 749153C
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Dr Erich Escher
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/08Organic fertilisers containing added bacterial cultures, mycelia or the like

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pretreatment Of Seeds And Plants (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Knöllchenbakterienkulturen für die Boden- und Saatgutimpfung von Leguminosen enthaltenden Trockennährböden Beim Anbau von Leguminosen bewirkt die Impfung der Saat oder des Bodens mit den der betreffenden Leguminosenart zugehörigen Knöllchenbakterien eine wesentliche Ertragssteigerung. Besonders beim Erstanbau ist eine Impfung erforderlich, wenn eine zufriedenstellende Ernte erhalten werden soll. Sie ist besonders notwendig bei der Aussaat landfremder Leguminosenarten, wie z. B. der Sojabohne, da deren arteigene Knöllchenbakterien in den betreffenden Böden nicht heimisch sind und erst angesiedelt -werden müssen. Eine Impfung vor jeder Aussaat erhöht aber den Ernteertrag nicht nur, sondern reichert den Erdboden auch mit gebundenem Stickstoff an, der dann einer Nachfrucht zugute kommt und als biologische Düngung bezeichnet werden kann.
  • Es ist bereits bekannt und wird in der Praxis angewendet, den Leguminosenarten zum besseren Wachstum Bakterienaufschwemmungen zuzugeben. So «-erden Agrarkulturen benutzt oder eine mit Knöllchenbakterien durchtränkte Masse aus indifferenteu Stoffen, wie z. b. Erde, Torfmehl, Sand usw. Diese Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß bei den jungen Leguminosenpflänzchen nach einer Zeit guter Entwicklung ein gewisser Wachstumsstillstand eintritt. Die Pflänzchen machen den Eindruck, als ob sie sich in einem sogenannten Hungerstadium befänden. Die gesamte Entwicklung verzögert sich um ,4 bis 6 Wochen. Hierdurch bedingt tritt eine zeitliche Herausschiebung der Ernte ein, die sich besonders ungünstig bei Leguminosen von langer Wachtstums- und Reifezeit auswirkt, so daß mit einem nutzbringenden Anbau dieser Arten, wie z. B. den spätreifen Sorten der Sojabohne, nicht zu rechnen ist.
  • Wird also dieses Hungerstadium der jungen Pflänzchen verhindert, so ist die Voraussetzung für frühen und vermehrten Blüteilansatz, für einen besseren Ertrag und völlige Ausreifung gegeben. Bei Kleearten kann der erste Schnitt früher stattfinden, wodurch der zweite infolge längerer Entwicklungsmöglichkeit ertragreicher ausfällt. Gründüngung und Leguminosenmischfutter entwickeln sich schneller, der Boden wird für die Herbstbestellung früher saatfertig und die Aussaat hat Zeit, bis zum Beginn des `'Winters kräftig heranzuwachsen.
  • Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß es möglich ist, dieses Hungerstadium auszuschalten, so daß die Leguminosenpflanzen sich schnellundgleichmäßiggut entwickeln. Dieses Hungerstadium wird dadurch überbrückt, daß bei der Herstellung des Bakteriennährbodens erfindungsgemäß diesem der Wirtspflanze arteigene Nährstoffe zugegeben werden. Mit I-Iilfe dieser Nährstoffe tritt zunächst eine Vermehrung der Bakterien nach der Impfung unter Schonung der späteren Wirtspflanze ein, so daß diese sich in der Zwischenzeit so weit kräftig entwickeln kann, daß eine Inanspruchna"hme der Wirtsnährstoffe durch die Bakterien keine Störung des Wachstums der `'Wirtspflanze beim Eingehen der Symbiose hervorruft.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Knöllchenbakterienkulturen für die Boden- und Saatgutimpfung von Leguminosen enthaltenden körnigen, streufähigen Trockennährböden, nach welchem Nährböden üblicher Zusammensetzung und Herstellungsart mit aufgeschlossenen Leguminosenpflanzen und/oder frischem Leguminosensaft innig vermischt und zu einer homogenen Masse verarbeitet werden.
  • Der Aufschluß der Leguminosenpflanzen erfolgt mit Kalkmilch oder ähnlichen Aufschlußmitteln, worauf die Aufschlußmasse noch neutralisiert und getrocknet wird. DerLeguininosensaft wird durchAbhressen der frischen -zerkleinerten Leguminos,#npflanzen und Filtration des atisgepreßten Safts gewonnen.
  • Der auf diese Art Hergestellte Nährboden wird finit Kulturen von bestimmten Bakteriumradicicola-Stälnmen geimpft, die sich während der Herstellung derartig in dein Nährboden vermehren, daß dieser vollständig v011 den Bakterien durchsetzt ist. Es müssen für jede Leguminosenart die spezifischen Bestandteile eingearbeitet werden, die dann finit den zugehörigen radicicola-Keiinen beimpft «erden.
  • Die Anwendung dieses Inipfstofies in der praktischen Landwirtschaft lia.4 sich auf zwei Arten durchführen. Entweder wird der körnige, mit Bakterien durchsetzte \ährboden über das mit Leguminosen bestellte Feld eingesät oder nach Aufschweinmung des Nährbodens mit etwas Wasser wird er dc r Saat direkt untermischt, so daß jedes Saatkorn mit Bakterien in Berührung kommt. Ausfülirtings1)eisl)iel i. Aus i kg guter Kulturerde mit .2 1 Wasser wird durch zweistündiges Kochen im Autoklaven ein Bodenauszug hergestellt. Der Auszug wird filtriert, der Rückstand getrocknet und nach 5 weiterverwandt.
  • 2. Artspezifische frische Leguininosenpflanzen werden zerkleinert und abgepreßt. Der Pflanzensaft wird keimfrei filtriert und in Flaschen aufbewahrt. Der Filterrückstand wird getrocknet und wie bei 5 verwertet.
  • 3. Trockenes Leguminosenlieu, -stroh mit Wurzeln werden nach feinster Häckselung a) in einer Schrotmühle geschrotet, b) auf einer Feinmühle weiter zu Pulver vermahlen.
  • .4. Das geschrotete Stroh nach 3a) wird mit einer 8o/oigen Kalkmilch 24 Stunden aufgeschlossen, danach die Masse durch Einleiten von Kohlensäure neutralisiert und getrocknet.
  • 5. Das Trockengut wird mit Rückstand aus 1, 2 und 6 zu gleichen Teilen vermischt und die Mischungen mit der doppelten Gewichtsmenge Gips, dein i o/o kohlensaure Magnesia zugegeben ist, vermengt.
  • 6. 2o g arteigenes Leguininoseilinelll, 2o g arteigenes Leguminosenstrohmehl nach 31>) und io g Trockenhefe werden mit 7,50 cilt" des nach i hergestellten Bodenauszuges ?.4 Stunden ausgezogen und abfiltriert. Das Filtrat wird mit a50 cm3 des nach 2 gewonnenen Leguininosensaftes versetzt, niit -2.5 g Kaliumphosphat (K., H P 04) und 2o g Traubenzucker vermischt und a) je 5 crn3 solcher Nährlösung in Reagenzgläser abgefüllt und sterilisiert, b) der Rest in Vorratsflaschen abgefüllt und ebenfalls sterilisiert. Der Filterrückstand wird nach 5 verwertet. 7. In Nährlösung nach 6b) wird. das nach .5 hergestellte Gemisch zu einem steifen Brei angerührt, flach ausgestrichen und die ?Masse erstarren und trocknen gelassen. Die erstarrten Platten werden zerkleinert, gemahlen und auf Korngröße von 1 mm ausgesiebt, in Flaschen von 75 cm3 Inhalt mit je 50 g abgefüllt und 1l/2 Stunden bei ioo° im Autoklaven sterilisiert.
  • B. Einige Teilmengen Stammkultur werden in Reagenzgläsern mit je 5 cm@ der Nährlosung nach 6a) verrieben und 6 Stunden im Brutschrank aufbewahrt.
  • g. Diese: Verteilungskultur wird in die nach 7 hergestellten Flaschen mit Trockennährboden gegossen, gut durchgeschüttelt und 5 Tage im Brutschrank gehalten.
  • 1o. Nach Bebrütungwird diese feuchte Kultur durch Zusatz von Kieselgel getrocknet und somit in den streufähigen Zustand übergeführt und weiterhin mit Zwischenprodukten 5 a) auf Zoo g aufgefüllt, in wasserdichte Dosen verpackt und mittels Paraffin luftdicht verschlossen. ' Vor der Aussaat wird diese Trockenkultur mit physiologischer Kochsalzlösung aufgeschwemmt und dem Saatgut entweder im Saatkasten der Drillmaschine oder gesondert in einem reinen Holzkasten beigemengt. Sie reicht zu der Aussaat von 7,5 kg kleinkörnigem und 5o kg großkörnigem Saatgut bei 1/2 ha Anbaufläche.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE-1. Verfahren zur Herstellung von Knöllchenbakterienkulturen für die Boden- und Saatgutimpfung voll L eguminosen enthaltenden körnigen, streufähigen Trockennährböden, dadurch gekennzeichnet, daß Nährböden üblicher Zusammensetzung und Herstellungsart mit aufgeschlossenen Leguminosenpflanzen und/oder frischem Leguminosensaft innig vermischt und zu einer homogenen :fasse verarbeitet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem feuchten -Nährsubstrat durch Zusatz austrocknender indifferenter Stoffe das Wasser entzogen und der Nährboden in streufähige Form übergeführt wird bei gleichzeitiger Unterbrechung des Bakterienwachstums. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften N r. 84 820, 97970, 111247, 120141, 123 054, 228 592, 266 228.
DEL107311D 1942-03-25 1942-03-25 Verfahren zur Herstellung von Knoellchenbakterienkulturen fuer die Boden- und Saatgutimpfung von Leguminosen enthaltenden Trockennaehrboeden Expired DE749153C (de)

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