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Andrehvorrichtung mit stufenlos verstellbarem Untersetzungsgetriebe
Bei Andrehvorrichtungen wird man, um an Raum und Gewicht zu sparen, einen.- möglichst
schnellaufenden Brrennkraftmotor als Antriebskraftquelle benutzen. Da aber die Andrrehklaue,
die mit dem Hauptmotor in Verbindung gebracht wird, nur sehr langsam laufen darf
(etwa 50 U/min), so muß zwischen den Antriebsmotor und die Andrehklaue ein
Getri'eb'e mit starker Untersetzungsmöglichkeit eingeschaltet werden.
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Dazu wurden bisher fast ausschließlich Zahnradgetriebe, besonders
Planetenradgetriebe, benutzt.
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Die beste Andrehgeschivindigkeit ist bei dem. einzelnen Motorensorten
verschieden, sie hängt aber auch von der Witterung, dem Brennstoff, dem Betriebszustand
des Motors, und vielen anderen. Bedingungen, manchmal Zufälligkeiten, ab.
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Die üblichen Getriebe haben nur ein Untersetzungsverhältnis.; sie
vermögen somit xücht, sich den verschiedenartigen Anlaßbedingungen anzupassen.
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Eine Andrehvorrichtung, deren Untersetzung sich durch Betätigung eines
Handhebels den Erfordernissen des anzutreibenden-Hanptmotorsentsprechend reinstellen
läßt, hat ein sehr vielseitiges Anwendungsgebiet. Sie paßt für alle Motortypen und
für alle vorkommenden Betriebsverhältnisse; soweit ihre Leistungsfähigkeit geht.
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Eine derartige Andrshvorrichtung ist nachstehend beschrieben und auf
- den Zeichnungen dargestellt.
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Abb. i ist ein Längsschnitt durch die Andrehvorrichtung, wobei. der
Brennkraftmotor mit Zubehör in äußerer Ansicht gezeichnet ist.
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Abb.2 ist eine vergrößerte Darstellung: des stufenlos verstellbaren
Getriebes.
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Abb.3 zeigt die Dichtung und Bremse. Diese Andrehvorrichtung ist außerdem
mit noch: einigen weiteren Verbesserungen versehen, auf die im Laufe der Beschreibung
hingewiesen werden. wird.
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Ein vorzugsweise mehrzylindriger Brennkraftmotor i dient als Antriebskraft.
Auf seiner Kurbelwelle 3 sitzt rechts der Elektromotor z und der Zündverteiler 20,
links ein Steilgewinde y mit einer Schiebemuffe 8, die durch einen Handhebel 9 verschoben
werden kann. Dabei dreht sich. die Muffe 8 um die Welle 3. Gleichzeitig verdreht
sich die Exzenterhülse 6. Auf ,dies-er sitzen nebeneinander zwei- Exzenterrnge ¢
und 5, auf denen, vorzugsweise auf Wälzkörpern, je zwei Pleuelstangen i o gelagert
sind. Diese greifen an
Schalthebeln-i2 an. Der große Kopf dieser
Schalthebel hat eine glatte Bohrung als, Rollenlaufbahn, während der mittlere verstärkte
Teil der Wellen i3 mit muldenartigen Ausbuchtungen versehen ist (s. Abb.2). In den
Mulden liegen harte Stahlrollen i,¢, und jede Rolle -wird durch einen federbelasteten
Stopfen 15 gegen die Laufbahn gedrückt. Auf den Wellen 13 sitzen Ritzel 16,
die in den Zahnkranz 17 auf den Außenumfang der Rutschkupplungsschale 18 eingreifen.
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Am Flanschende der Andrehvorrichtung ist die Andrehklaue i i gelagert.
Sie ist von einem Dichtring 2 i von T-förmiger Gestalt umgeben, dessen Schenkel
durch darumgelegte Schraubenfedern i9 angepreßt werden. Diese Dichtung sperrt die
Andrehvorrichtung gegen das Motorgehäuse ab, verhindert das übertreten von Schmieröl
aus dem Motorgehäuse in ,die Andrehvorrichtung und ülverluste aus letzterem. Gleichzeitig
aber wirkt der mit ziemlich größer Reibung auf dem Halsteil der Andrehklaue gleitende
Dichtring als Bremse für die Klaue. Außen ist die Dichtung durch die Scheibe 22
abgedeckt. Der innere Teil des, Andrehklauenhalses ist mit einem Steilgewinde 2¢
versehen, auf dem leicht beweglich eine Mutter 23 läuft, die außen keilförmige Rippen
26 trägt. Die äußere Kupplungsschale 18 ist im Innern mit ähnlichen Rippen versehen.
In dem Raum zwischen der Schale 18 und der Mutter 23 ist ein Lamellenpaket
27 angeordnet. Die Lamellen greifen abwechselnd in die äußeren oder inneren Rippen
ein. Sie liegen zwischen einem Bund 28 der Mutter 23 und einem Ring 29 und sind
durch Ringfedern 30 belastet. Diese pressen -die Lamellen so stark zusammen,
daß die zur Übertragung des Drehmomentes erfomderlIche Reibung entsteht.
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Die Wirkungsweise der Anlage ist folgende: Der Elektromotor 2 setzt
den Brennkraftmoto,r i in Gang. Dabei ist die Hülse 6 so eingestellt, daß die Exzenter
¢ und 5 überhaupt keinen Hub ausführen. Wenn der Motor i auf voller Drehzahl ist,
wird der Handhebel 9 langsam aus seiner 0-Stellung gebracht. Dabei dreht sich die
Muffe 8 um die Welle 3 und überträgt diese Drehung auf die Exzenterhüls:e 6. Die
äußeren Exzenter q. und 5 erhalten so einen kleinen Hub, durch den die Pleuelstangen
io in Bewegung gesetzt werden- und die Schalthebel 12 hin und her schwingen. Diese
kleinen Hebelausschläge schieben durch Vermittlung der Rollen i¢ die Schaltwellen
13 langsam weiter. Durch die Ritzel 16 wird die Drehzahl noch weiter heruntergesetzt,
derart, daß bei Vollhub der Exzenter q. und 5 bei einer Motordrehzahl von 8ooo U/min
die Klaue etwa 57 U/min macht, also i : 140 untersetzt ist. Durch entsprechend:
Stellung des Handhebels 9 kann somit die Drehzahl der Klaue zwischen o bis. 57 U/min
verändert werden.
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Da die Andrehklaue i i durch die Bremswirkung des Dichtringes 2 i
am Drehen behindert ist, während die Mutter 23 bereits umläuft, so schiebt sich
die Klaue nach links und greift in das Gegenstück auf der Motorwelle ein. Beim Anspringen
des Hauptmotors wird die Andrehklaue herausgedrängt, und der Anlaßmotor kann .abgestellt
werden.
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Mit der hier beschriebenen Anlage kann der in Betrieb zu setzende
Hauptmotor mit ganz geringer Drehzahleine Zeitlang umgetrieben werden. Dabei wird
der Motor leicht gangbar, das Schmieröl kommt zu allen Schmierstellen, der Brennstoff
gelangt an den Motor heran. Die Ladeleitungen füllen sich mit frischem Gemisch,
auch erwärmt sich der Motor etwas. Steigert man nach und nach die Drehzahl, so wird
der Hauptmotor leicht anspringen.