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Verfahren zum Abscheiden der festen Bestandteile aus Schwelgasen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver- |
fahren zum Abscheiden der festen Bestand- |
teile aus Schweljasen, bei dem die gesam- |
ten Schwelerzeugnisse durch den Abscheider |
.geführt werden. |
Gemäß der Erfindung werden die in an |
sich bekannter Weise unter erheblichem |
Überdruck in außen beheizten Rohren |
aus feiillcörnigen 13rennstotien gewonnenen |
Schwelerzeu-nisse in Hochdruckabscheidern |
unter Druckgefallen von mindestens lnoo 1l1111 |
Wassersäule voll den festen I3estandteilen be- |
freit. Unter Hochdruckabscbeidern sind |
solche Abscheider ztt ;erstehen. in denen ein |
holir: Druckz;efälle ausgenutzt wird. |
I:s ist bekannt. feste liestandteile aus Gasen |
mler Dämpfen ganz allgemein unter _\ivven- |
dllll;r verhältnismäßig hoher I)ruchgcf:ille ab- |
zilsclleiclcn; .dllilci handelt c: sich eilm-eder |
uni die lieb<t@lflltitlg'@tlll Gascii oder Dämpfen |
mit an sich hoher Spannung, oder es wird mit |
Unterdruck gearbeitet, wie z. B. hei der Ab- |
scheidung des Wasserdampfes aus atmosphä- |
rischer Luft. 'I?rfindutlgsgemäß wird dagegeauf dein Sondergebiet
der Schweltechnik das- |
Schwelverfahren allsichtlich mit höheren |
Drücken betrieben. um dann bei i.iberatmo- |
sphärischem Druck ein @enügenci großes |
Druckgefälle von über looo min Wassersäule |
für die Abscheidung der gesamten festen Be- |
standteile des Schwelverfahrens zur Verfü- |
gtlllg zu haben. |
Es ist weiterhin helcannt, Generatorgase |
durch starke Entspannung zu entstaullen. |
Während aller bei dein erfindungsgemäßen |
Verfahren Glas gesamte Schwelgut den Druck- |
sllrun- durchlütift. \\-erden bei dein bekannten |
Vu#rfahren 'nur clie gasförmigen Reaktions- |
produkte mit geringem Staubgehalt und auch |
diese nur in einem "heilstrcmi entspannt. hin |
weiterer Unterschied besteht darin, daß das bekannte Verfahren
Drucksprünge von mehr als iooo mm Wassersäule nicht ausnutzt; denn soweit es sich
um mit Unterdruck arbeitende Anlagen handelt, lassen sich aus Sicherheitsgründen
wegen der -Explbsions- und Brandgefahr Unterdrücke von diesem Ausmaß nicht anwenden,
und mit Rücksicht auf die erforderliche Dichthaltung kann auch der Betrieb von Druckgeneratoren
mit überdrücken von mehr als iooo mm Wassersäule nicht unterstellt werden.
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Schließlich ist ein Röhrendruckschwelverfahren bekannt, bei dem die
gesamten Schwelerzeugnisse durch einen nachgeschalteten Abscheider hindurchgeschickt
werden; dabei wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß möglichst geringe
Druckgefälle im Abscheider zur Anwendung kommen sollen.
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Die Schwierigkeiten der Abscheidung der festen Bestandteile beruhen
bei der erfindungsgemäßen Behandlung von Schwelgasen, an,Stelle deren auch.die lediglich
bei höherer Temperatur erzeugten Verkokungsgase in Betracht kommen können, vor allem
darin, daß diese Gase den gesamten aschehaltigen Koks mitführen. Es- sind, daher
theoretisch ioo% Kohle im Teer oder, bezogen auf das Teergewicht, etwa 4001/, Staub
im Teer enthalten. Während die bei den bekannten Druckschwelverfahren für die Abscheidung
der festen Bestandteile zugelassenen Druckgefälle zu gering sind, als daß koks-
und aschefreier Teer in die Kondensationsanlage gelangen könnte, arbeiten die üblichen
Unterdruck erzeugenden Gebläse nur wirtschaftlich bei Druckgefällen von etwa So
bis ioo mm Wassersäule. Führt man aber die Abscheidung der festen Bestandteile in
den Staubabscheidern nur teilweise .durch, so ergibt sich die schwierige Aufgabe,
aus den in die Kondensationsanlage gelangten Schwelerzeugnissen den nicht mehr in
Urform enthaltenen Teer vom Koks, z. B. durch Verdampfen, zu trennen; man erhält
dabei ein zusammengebackenes Gemisch von Schwelkoks und gekracktem Koks, Hartkoksansätze
an den Behälterwandungen sowie eine erheblich verminderte Ausbeute an flüssigen
Stoffen. Die Entstaubung stellt daher gerade beim Röhrenschwelverfahren ein entscheidendes
Problem dar.
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Die erfindungsgemäß abzuscheidenden Stoffe sind nicht nur reiner Staub,
sondern auch feste Bestandteile bis zu etwa 2 mm Korngröße. Die Hauptschwierigkeit
bereitet allerdings die Entfernung der feinsten _1r@teile, die infolge des Zerplatzens
der Körner in der Hitze bei Braunkohle.oder aber infolge Zerstörung gröberer Körnungeh
durch Reibung in erheb-Aichem Maße in den Schwelerzeugnissen vorhanden sind.
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Erfindungsgemäß werden daher praktisch am häufigsten Drücke im Schwelrahm
zur Anwendung kommen, die zwischen 5ooo und 5oooo mm Wassersäule liegen. Defartig
hohe Drücke im Schwelraum in Verbindung mit Hochdruckabscheidern sind bisher beim
Röhrenschwelverfahren nicht angewendet worden, obschon gerade dieses Schwelverfahren
hierzu die Möglichkeit bietet, weil die Schwelung des Gutes im Schwebezustand erfolgt
und Heizfläche, Kohlestützfläche sowie Gasabschließungsraum hierbei durch die Schwelröhren
gleichzeitig in leicht zu erreichender druckfester Bauweise gebildet werden.
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Noch höhere als die angegebenen Drücke wird man nur dann anwenden,
wenn ganz besondere Anforderungen an den Staubfreiheitsgrad des Teeres gestellt
werden. Die Erfindung nutzt dabei.die Tatsache aus, daß der Grad der Entstaubung,
welche zweckmäßig in Hochdruckzyklonen erfolgt, in hohem Maße von dem zur Verfügung
stehenden. Druckgefälle abhängig ist.
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Ein Vorzug des erfindungsgemäßen gegenüber allen bekannten Schwelverfahren
besteht noch darin, daß sämtliche bis zur Kondensationsanlage führenden Rohrleitungen
beliebig klein ausgeführt werden können, weil ein genügend großes Druckgefälle zur
Überwindung der in den Rohrleitungen auftretenden Strömungswiderstände zur Verfügung
steht.