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Verfahren zur Eichung der Skala eines Abstinmmkreises Es sind verschiedene
Verfahren zur selbsttätigen Eichung von Skalen von Abstimmkreisen, wie sie in Empfängern
oder Sendern der drahtlosen Technik benutzt werden, bekannt. Diese Verfahren bestehen
grundsätzlich darin, daß von einem Eichsender verschiedene, um ein bestimmtes Frequenzintervall
voneinander abweichende Frequenzen ausgesandt werden, der mit der zu eichenden Skala
verbundene Abstimmkreis kontinuierlich verändert wird und bei Übereinstimmung seiner
Resonanzfrequenz mit den Frequenzen des Eichsenders eine Aufzeichnungsvorrichtung
betätigt wird. Es bestehen dabei verschiedene Möglichkeiten, die Übereinstimmung
der Frequenzen erkennbar zu machen. Üblicherweise wird der Abstimmkreis erregt und
die Übereinstimmung seiner Frequenz mit den Frequenzen des Eichsenders durch Schwebungskontrolle
ermittelt. Die Aufzeichnung kann hierbei entweder beim Schwebungston Null oder bei
irgendeiner festgelegten Schwebungsfrequenz erfolgen. Die Aufzeichnungsvorrichtung
selbst kann mannigfach ausgeführt sein. Zweckmäßigerweisewirdein photogräphisches
Aufzeichnungsverfahren verwendet, bei dem durch einen Lichtzeiger die Teilungsstriche
auf die mit einer lichtempfindlichen Schicht überzogene Skalenplatte geworfen werden.
Die ganze Apparatur solcher selbsttätig arbeitenden Skalenaufzeichnungsvorrichtungen
besteht aus einer Vielzahl elektrischer und mechanischer Einzelteile, bei denen
naturgemäß Verstärker, Filterkreise, Relais, Antriebsvorrichtungen, Kupplungsvorrichtungen
u. dgl. verwendet werden, die in entsprechender Weise miteinander verbunden sein
müssen.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die beschriebene Art von
Verfahren und Anordnungen
zur selbsttätigen Eichung der Skalen
eines Abstimmkreises, bei denen ein Resonanzrelais verwendet wird, das auf einen
bestimmten Schwebungston anspricht und durch welches die Aufzeichnungsvorrichtung
ausge= löst wird. Durch die Betätigung des Relai-, wird die Bewegung der Skala angehalten
und die Belichtung vorgenommen. Nach erfolgter Belichtung setzt wieder die kontinuierliche
Drehung der Skala ein, um beim Auflaufen der Frequenz auf die nächste Frequenz des
Eichsenders beim gleichen Scbwebungston wiederum in Tätigkeit zu treten.
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Während bisher bei derartigen Apparaturen die Geschwindigkeit der
Abstimmungsänderung der Skala von Frequenzintervall zu Frequenzintervall unverändert
blieb, wird nach der Erfindung das Verfahren so ausgeführt, ilaß die Geschwindigkeit
der Änderung der Abstimmung kurz vor der Erreichung der aufzuzeichnenden Frequenz
mittels einer auf eine oberhalb der bestimmten Schwebungsfrequenz liegende Frequenz
ansprechenden Anordnung verlangsamt wird. Wollte man nämlich mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
die Abstimmung des mit der zu eichenden Skala versehenen Abstimmkreises gleichmäßig
ändern, so müßte man die Apparatur relativ langsam laufen lassen, damit die kritische
Schwebungsfrequenz, auf die das Resonanzrelais abgestimmt ist, nicht zu schnell
durchlaufen wird und dadurch das Relais nicht zum Ansprechen kommt oder zumindest
die Sicherheit des Ansprechens nicht gewährleistet wäre. Wenn die Gesamtapparatur
aber langsam läuft, so erfordert die Eichung der ganzen Skala einen erheblichen
Zeitaufwand. Der Sinn der selbsttätig arbeitenden Verfahren besteht aber neben der
Genauigkeit der Arbeit in einer Beschleunigung der Herstellung. Daher muß dafür
gesorgt werden, daß die Frequenzen möglichst schnell durchlaufen werden. Um dabei
nun gleichzeitig das einwandfreie Arbeiten und die Genauigkeit der Betätigung der
Maschine sicherzustellen, wird kurz vor der Erreichung der Schwebungsfrequenz, auf
die das Resonanzrelais anspricht, also noch bei höheren Frequenzen, der Gang der
Apparatur verlangsamt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird folglich eine wesentliche
Beschleunigung des gesamten Verfahrens erreicht.
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Um nun das Verfahren gemäß der Erfindung auszuführen, sind verschiedene
schaltungstechnische Kunstgriffe erforderlich. Zur Erläuterung des Prinzips der
Erfindung wird auf die anliegende, rein schematische Darstellung der Schaltung verwiesen.
Es wird zunächst bemerkt, daß außer den oben beschriebenen Maßnahmen zur Verlangsamung
der Umdrehungsgeschwindigkeit noch andere Maßnahmen erforderlich sind, um ein genaues
und betriebsmäßig zufriedenstellendes Arbeiten der Apparatur zu erreichen. So muß
z. B. verhindert werden, daß das Resonanzrelais auf den gleichen Scliwebunastün
anspricht, wenn die Frequenz des Abstimmkreises nicht auf die Frequenz des Eicbsenders
aufläuft, sondern sich von dieser entfernt, d. h. also im Sprachgebrauch der Nachrichtentechnik,
daß die Betätigung des Relais bei der Spiegelfrequenz verhindert werden muß. Für
diesen Zweck ist ein Vorrelais vorgesehen, das ebenfalls in der Zeichnung aiireedeutet
ist. R 5t011 das Resonanzrelais dar, welches auf eine bestimmte Schwebungsfrequenz,
11111 ein Beispiel zu nennen, das praktisch angewendet u-ird, auf etwa 16 Hz anspricht.
K ist die Ktippituig21-einrichtung, durch die ein bestimmtes Übertragungsverhältnis
für die mechanische Betätigung des Antriebes eingestellt werden kann, so daß bei
Betätigung der Kupplung die Umdrehungsgeschwindigkeit herabgesetzt wird. Die ankommenden
Schwebungsfrequenzen werden über die Leitungen a. und b einer Verstärkeranordnung
F, die mit Filterkreisen versehen ist, zugeführt. Diese Filterkreise sind so bemessen,
daß sie nur niedrige Frequenzen, z. B. ab ioo Hz, durchlassen.
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Die Anordnung gemäß der Erfindung arbeitet dann wie folgt: Sobald
die Schwebungsfrequenz unter ioo Hz herabsinkt, wird die Schwebung durch die Apparatur
F hindurchgelassen, die Kupplung K betätigt und damit die Umlaufsgescbwindigkeit
des Antriebes für die Skala herabgesetzt. Erreicht die Schwebungsfrequenz den kritischen
Wert, der durch das Resonanzrelais gegeben ist, also dein Beispiel nach 16 Hz, so
tritt das Resonanzrelais in Wirksamkeit, die Apparatur wird angehalten und der Lichtzeiger
betätigt.
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Um nun, wie oben bereits gesagt, zu verhindern, daß das Resonanzrelais
nochmals auf die Spiegelfrequenz anspricht, ist ein Vorrelais I% vorgesehen, welches
die beiden Leitungen in und zt, die die Filtervorrichtung mit dem Resonanzrelais
bzw. mit der Kupplungseinrichtung _K verbinden, unterbrechen kann. Dieseln V orrelais
V werden über die Leitung k Schwingungen zugeführt, die erst durch einen Siebkreis
S gegangen sind. Der Siebkreis S ist wie der Filterkreis F an den Eingangskreis
angeschlossen und so bemessen, daß er nur einen bestimmten, oberhalb der durch den
Filterkreis begrenzten Frequenz liegenden Frequenzbereich hindurchläßt. Beispielsweise
soll der Siebkreis eine Lochbreite von j0(1 bis 500 Hz besitzen. Der Z\reclc
dieses Siebkreises und des Vorrelais besteht darin, das Resonanzrelais R und die
Kupplungsanordnung K erst dann betriebsbereit zu machen, wenn der Schwebungston
der Fr-cquenz des Siebkreises gemäß dem Beispiel
3oo bis 5oo Hz
erreicht hat. Das Vorrelais V ist aber so beschaffen und mit dem Resonanzrelais
R so verbunden, daß, nachdem das Resonanzrelais R angesprochen hat, das Vorrelais
V wieder abfällt und die Verbindung zwischen der Filteranordnung F und dem Ptesonanzrelais
R bzw. der Kupplungsvorrichtung K löst. Diese Rückwirkung des Resonanzrelais R auf
das Vorrelais h ist durch die Verbindung Z angedeutet.
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Die für die Aufzeichnung wesentlichen Teile, wie Skala, Beleuchtungsvorrichtung,
Antriebsvorrichtung, sind in der Abbildung nicht dargestellt, da die Abbildung nur
schematisch das Prinzip der Betätigung der Verlangsamung erläutern soll. Die Apparatur
gemäß der Erfindung funktioniert -demnach wie folgt: Der Eichsender sendet Eichfrequenzen
aus, die etwa um i kHz voneinander abweichen, so daß die Skala in Kilohertz geeicht
wird. Der Abstimmkreis wird in Schwingungen versetzt, und dabei wird durch eine
kontinuierlich bewegte Antriebsvorrichtung die Frequenz geändert. Diese Interferenzfrequenzen
werden dem Eingangskreis a, b zugeführt. Wenn die Schwebungsfrequenzen im
Intervall zwischen 300 und 5oo Hz liegen, werden sie durch die Anordnung
S hindurchgelassen, gelangen über die Leitung k in das Vorrelais T%, wodurch
die Verbindung zwischen der Filtervorrichtung F und dem Resonanzrelais R bzw. der
Kupplungsv orrichtungK hergestellt wird. Die Kupplungsvorrichtung K spricht aber
noch nicht an, sondern erst dann, wenn die Schwebungsfrequenz unter ioo Hz gesunken
ist, die duich die Filteranordnung F hindurchgelassen wird. Durch die Betätigung
der Kupplung wird die Abstimmungsänderung des zu eichenden Abstimmkreisesverlangsamt.
Erreicht dieSchwebungsfrequenz die Frequenz des Resonanzrelais R, also 16 Hz, dann
spricht das Resonanzrelais i2 an, und die Aufzeichnung des Teilstriches erfolgt.
Schließlich wird das Vorrelais V wieder ausgeschaltet, so daß die Verbindungen zzt
und st unterbrochen werden. Die Apparatur läuft jetzt weiter. Beim Durchlaufen.
des Schwebungstones 16 Hz kann aber das Resonanzrelais nicht ansprechen, da durch
das Vorrelais V die Leitung unterbrochen ist. Erst bei Erreichung einer Schwebungsfrequenz
von 300 bis 5oo Hz wird infolge der Siebvorrichtung S das Vorrelais V wieder betätigt
und folglich das Resonanzrelais R und die Kupplungsvorrichtung K betriebsbereit
gemacht. Die Apparatur läuft jetzt mit schnellerer Geschwindigkeit. Sobald die Abstimmfrequenz
mit der folgenden Eichfrequenz des Senders wieder den Ton ioo Hz erreicht, tritt
die Filteranordnung F erneut in Tätigkeit, und das Spiel beginnt von neuem.