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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Bierwürze Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Bierwürze,
angefangen vom Maischen und Würzekochen über die Weiterbehandlung der Würze, nämlich
das Kühlen und Belüften, bis zum Abscheiden des Trubs und Hopfens und Filtrieren
bis zur fertigen A.nstellbicr%,#,ürze.
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Es ist bereits ein Verfahren zum Kühlen, Belüften, Abscheiden des
Taubs und Hopfens und Filtrieren von Bierwürze in einem einzigen Arbeitsgang vorgeschlagen
worden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die vom Sudhaus kommende, den Hopfen
enthaltende heiße Würze in einem einzigen geschlossenen und völlig glattwandi"en
Behälter durch ein Verteilungsteller vorteilhaft unter Belüftung mit in entgegengesetzter
Richtung einströmender. keimfreier Luft, wobei nicht nur der Würzeschleier, sondern
auch die Oberfläche der auf dem Boden des Behälters stehenden Würze belüftet wird,
in an sich bekannter Weise versprüht, hierbei konin nete Stromführung zentriert
und durch geeig schließlich bis auf Anstelltemperatur abgekühlt wird, wobei sich
aus der durch Außenkühlung der Behälterwand und des Bodens mit Z.B. Brunnen- oder
vorgekühltemWasser erhaltenen Würzeschicht zunächst der Hopfen, sodann der Heißtrub
und schließlich der Fein- und Kalttrub in einer besonderen Bodenvertiefung des Behälters
ausscheidet, worauf die Würze vom Heiß- sowie auch vom Kalt- oder Feintrub durch
Filtrieren durch die Hopfenschicht auf bekannteWeise befreit wird.
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Es wurde nun gefunden, daß man ohne Beeinilussung der Qualität des
Bieres den Brauprozeß noch weiter dadurch vereinfachen kann, daß bereits der Maischprozeß
in dem gleichen Behälter durchgeführt wird, in dem die nach dem Maischen in einem
Läuterbottich
abgeläuterte Würze mit Hopfen ge-iz 1-# kocht,
sodann in bekanner Weise belüftet, konzentriert, darauf abgekühlt, von Hopfen und
ausgeschiedenem Trub befreit und über die abgeschiedene Hopfenschicht filtriert
wird. Es erübrigt sich also bei diesem Verfahren ein besonderes Ausschlagen der
Bierwürze, und man erzielt außerdem auch noch den Vorteil der Ersparnis eines besonderen
Maischgefäßes und einer besonderen Braü-oder Würzepfanne. Man erzielt ferner hierdurch
eine vollkommene Sterilität der Würze und des für die weitere Behandlung der Würze
notwendigen Apparates.
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An sich war es auch schon bereits bekannt, die Herstellung der Maische
und das Würzekochen in ein und demselben Behälter durchzuführen. Demgegenüber werden
erfindungsgemäß in demselben Behälter auch die im Patent 703 603 beschriebenen
Maßnahmen des Kühlens, Belüftens, Abscheiden des Trubs und Hopfens und des Filtrierens
der Bierwürze durch den Hopfen in einem einzigen Arbeitsgang in dem gleichen Gefäß
durchgeführt.
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Im einzelnen geht das erfindungsgemäße Verfahren wie folgt vor sich:
In einem Behälter, wie er beispielsweise im Patent 703 603 beschrieben worden
ist, u nd an welchem die im nachfolgenden beschriebenen Änderungen und Ergänzungen
12 12 vorgenommen worden sind, wird zunächst in der üblichen Weise unter Heizen
und Rühren eingemaischt. Zu diesem Zweck wird erforderlichenfalls der im genannten
Patent vorgesehene Verteilungsteller und die in das Innere des Gefäßes führende
Luftzuführung vorher entfernt. Diese Teile können aber auch bei geeigneter Anordnung
und Ausbildung in dem Gefäß belassen werden. Nach Beendigung des Maischprozesses
wird die gesamte Maische, wie üblich, in einen besonderen Läuterbottich gebracht
und dort in an sich bekannter Weise abgeläutert, d.h. vom Treber befreit. Die klar
ab-eläuterte Würze kommt nun wieder in die erfindungsgemäße Vorrichtung und wird
hier unter Zusatz des Hopfens in der üblichen Weise, wie sonst in einer besonderen
Brau- oder Würzepfanne, gekocht. Ist der Kochprozeß beendet, so wird die Bierwürze
nicht wie bisher über einen Hopfenseier in ein Kühlschiff gepumpt, sondern verbleibt
vielmehr in demselben Gefäß, in dem vorher schon der Maisch- und sodann der Würzekochprozeß
durchgeführt worden ist. In diesem Gefäß erfolgt dann, also in direktem Anschluß
an das Hopfenkochen, das Kühlen, Belüften und Abscheiden des Trubs und Hopfens und
schließlich das Filtrieren der fertigen Bierwürze, wie es im Patent 703 603
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ausführlich
beschrieben und erläutert worden ist, weswegen hier der Einfachheit halber nur auf
die diesbezüglichen Ausführungen dieses Patents hin-ewiesen werden soll.
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Zur Durchführung des im vorstehenden C, beschriebenen Verfahrens
eignet sich in vorzüglicher Weise die im Patent 7o:3 603 beschriebene Vorrichtung.
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Der Verteilungsteller, über den die ausgeschlagene Würze dem Innern
des Gefäßes zugeführt wird, fällt entweder ganz we- oder wird von oben z. B. an
der Würzezuleitung angeordnet, so daß er auf leichte Weise aus dem Innern des Gefäßes
leicht entfernt werden kann. Die mit einer Haube versehene Pfanne wird mit einem
besonders flachen, von außen beheiz- und kühlbaren Boden und beheizbarem bzw. kühlbarem
unteren Teil des Mantels ausgestattet. Die Vertiefung im Boden d8s Gefäßes ist in
Ab-
änderung des entsprechenden Elements beim Patent 7o3603 lediglich in Form
eines nach unten (außen) zu gewölbten Bodens der Pfanne ausgeführt, der in der Mitte
einen durchlöcherten kleinen Doppelboden inForm. eines Senkbodens erhält, welcher,
wenn erforderlich, z.B. für die Zwecke des Maischens, herausgenommen werden kann.
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Der Behälter ist ferner mit einem bei einer Sudpfanne an sich bekannten
Rührwerk ausgestattet, welches vorteilhaft von unten in das Innere des Behälters
eingeführt wird. Neu ist jedoch die Anwendung eines Senkbodens in einer solchen
Pfanne. Gerade durch die Anwendun- eines solchen, in Verbindun- mit den am Boden
und in der Seitenwandung angebrachten Erhitzungs- und Kühlvorrichtungen, die ein
intensives Erhitzen oder Kühlen des Behälterinnern gestatten, wird es ermöglicht,
eine solche Vorrichtung nicht nur als Maischpfanne und Würzepfanne, sondern auch
unter Ersparung des Ausschlagens der Würze zum Kühlen, Belüften, Abscheiden des
Trubs und Holifens und zum Filtrieren von Bierwürze zu benutzen, d.h. zu allen den
Maßnahmen, die bereits im Patent 703 603 in dem dort für diese Zwecke beschriebenen
Universalapparat durchgeführt werden. Der Behälter weist außerdem eine krümmungslose
Zuleitung für die zu verarbeitenden Stoffe, einen Stutzen für die Zuführun- von
keimfreier Luft zwecks Belüftung der Würze und einen mit einer Klappe versehenen
Abzug für die Wrasendämpfe auf sowie im untersten Teil der Seitenwandung einen Ablauf
für die zu läuternde Würze und im mittleren Teil des Bodens einen Ablauf für die
filtrierte, auf Anstelltemperatur gekühlte Würze und vorteilhaft auch einen besonderen
Stut7en zur Entfernung des als Filtermasse dienenden
Hopfens. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung stellt also die Kombination einer Maisch- und Wärzepfanne
mit der im Patent 703 6o3 beschriebenen, zur Behandlung der Würze vom Sudhaus
bis zum Gärkeller dienenden Vorrichtung dar.
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Im folgenden wird eine vorzugsweise Ausführungsform der erfindungsgemäßenVorrichtung
beschrieben: Die Vorrichtung -besteht aus einem einzigen geschlossenen, glattwandigen
Behälter i, welcher eine gewölbte Haube 2 besitzt, die einen Stutzen3 für die Zufuhr
von keimfreier Belüftungsluft, einen Wrasenabzug 4 mit Klappe 5 und ein krümmungsfreies
Rohr 6 zwecks Zuführung der zu verarbeiienden Stoffe besitzt. Letzteres kann
im Bedarfsfalle aus dem Innern des Gefäßes entfernt werden. Zweckmäßig ist auch
eine Einsteigöffnung 7 vorgesehen. Am nach außen gewölbten Boden
8 des Behälters befindet sich das Rühnverkg und unterhalb desselben ein durchlöcherter
und im Bedarfsfalle entfernbarer Doppelboden io und unterhalb desselben ein Stutzen
i i zur Entfernung der auf Anstelltemperatur abgekühlten Würze und ein weiterer
Stutzen 12 zur Entfernung des als Filtermittel dienenden Hopfens zwecks Auspressung
desselben nach dem Filtrieren und Auswaschen. In der Seitenwandung 13 ist im untersten
Teil ein Stutzen 14 angebracht, welcher der Abführung der zu läuternden Würze dient.
Der Boden8 und der untere Teil der Seitenwandung 13 ist von außen mit Heiz-
und Kühlrohren (Schlangen) 15 und mit einer Würzezuleitung 16 ausgestattet.
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