DE72205C - Kernbohr-Verfahren und-Vorrichtung - Google Patents
Kernbohr-Verfahren und-VorrichtungInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 5: Bergbau.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Mai 1892 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen in der Gesteinsbohrtechnik und insbesondere
im Verfahren, um beim Kernbohren den Kern aus dem Bohrgestänge zu heben. Bisher kann der Kern bei Hohlbohrern häufig
nur in der Weise herausgefördert werden, dafs man das Gestänge gänzlich aus dem Bohrschachte
herausholt. Diese Arbeit veranlafst einen grofsen Zeitverlust, sobald das Bohrloch
eine beträchtliche Tiefe erreicht. Dem gegenüber bietet die vorliegende Erfindung ein
praktisches Verfahren, um den Kern durch das Bohrgestänge emporzufördern, während
das Bohrgestänge selbst in dem Bohrschacht weiter arbeitet oder stillsteht.
Aufser dieser Einrichtung betrifft die Erfindung weitere Verbesserungen der bei diesem
Verfahren benutzten Bohrapparate. . Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsarten
der Erfindung dargestellt.
Fig. ι ist der senkrechte Schnitt durch das untere Ende eines Bohrgestänges, das unten in
eine Bohrkrone beliebiger Art endigt, wobei auch das Kernhebegestänge zusammen mit den
Vorrichtungen, um es von neuem an seine Stelle im unteren Theile des Bohrgestänges zu
bringen, im Schnitt dargestellt sind.
Fig. 2 zeigt unten ein Rohr, das mit dem Kernheber (Fig. 1) verbunden ist, in Verbindung
mit einem Doppelfederschalthaken, der in das mit dem Kernhebegestänge verbundene Rohr
eingelassen wird, um es zu erfassen und mit dem Kern im Bohrgestänge zu heben.
Fig. 3, 4 und 5 zeigen eine Construction
der Bohrkrone, wobei ein Theil der Bohrkrone an dem Bohrgestänge und ein anderer
Theil an dem herausnehmbaren Kerngestänge sitzt. Diese Figuren zeigen zugleich, wie die
beiden Theile der Schneidkrone verkuppelt werden, so dafs das Kerngestänge sich mit dem
Bohrgestänge dreht. Fig. 3 zeigt im Schnitt die äufsere Bohrkrone, die an dem Bohrgestänge
befestigt ist. Fig. 4 ist eine Seitenansicht des mit dem Kerngestänge verbundenen
Theiles der Bohrkrone und Fig. 5 zeigt die Verbindung beider Theile in der Arbeitslage.
Fig. 6 zeigt eine Abänderung des Sperrwerkes, das den Kernheber in seiner Lage
hält.
Fig. 7 zeigt den unteren Theil einer Bohrröhre in der Bohröffnung, sowie den im Innern
derselben entstandenen Kern und den niedergelassenen Kernheber, der den Kern utnfafst.
Fig. 8 zeigt im Schnitt das obere und das untere Ende eines Bohrgestänges mit der Einrichtung,
um. einen Wasserstrom in die Bohröffnung abwärts und wieder aufwärts durch das Bohrgestänge zu leiten.
Fig. 9 ist ein Schnitt nach der Linie 9-9 der Fig. 8.
Fig. 10, 11 und 12 zeigen in drei Abschnitten
einen Schnitt durch das untere Ende der Verkleidungsröhre, einer Bohrkrone und der damit verbundenen Theile.
Fig. 13 und 14 sind Querschnitte nach den
Linien 13-13 und 14-14 der Fig. 11 und 12.
Fig. 15 zeigt das untere Ende der äufseren
Verkleidungsröhre im Schnitt.
Fig. 16 zeigt den zugehörigen Theil der Kuppelung, wodurch das Kernhebegestänge
mit der äufseren Röhre verbunden ist.
Fig. ι γ zeigt im Schnitt eine abgeänderte
Construction.
Fig. 18 ist ein Querschnitt nach 18 - 18 der
Fis- 1T-
Fig. 19 ist eine weitere Abänderung der in Fig. 17 dargestellten Construction.
Fig. 20, 21 und 22 sind Schnitte nach den Linien 20-20, 21-21 und 22-22 der Fig. 19.
Fig. 23 zeigt eine Maschine zum Betriebe des Bohrgestänges, wobei ein Theil der Bohrröhre
im Schnitt dargestellt ist.
Fig. 24 und 2 5 zeigen in zwei Abschnitten das untere Ende der Bohrröhre, das obere
Ende des Kernhebers und die damit verbundenen Theile im Schnitt.
Fig. 26 und 27 sind Schnitte nach den Linien 26-26 und 27-27 der Fig. 24.
Fig. 28 und 29 sind Schnitte nach der Linie 28-28 und der gebrochenen Linie 29-29
der Fig. 25.
Fig. 30 zeigt ein Kernbohrgestänge im Schnitt mit der umgebenden Verkleidungsröhre und
den Erweiterungsbohrern, die in der gespreizten Lage und in Seitenansicht dargestellt sind.
Fig. 31 ist derselbe Schnitt, wobei die Erweiterungsbohrer
zurückgezogen und die mit ihnen verbundenen Theile in entsprechender
Lage dargestellt sind.
Fig. 32 ist ein Schnitt durch den oberen Theil der in Fig. 30 und 31 dargestellten
Vorrichtungen.
Fig. 33 bis 36 sind waagrechte Schnitte nach den Linien 33-33 und 34-34 der Fig. 30
und 35-35 und 36-36 der Fig. 31.
In Fig. ι und 2 besteht das Bohrgestänge
aus Röhren AA, die durch die Kuppelungsstücke
A1 A1 verbunden sind. Der Ringbohrer B besteht aus einem Stück und ist an dem unteren
Ende des Bohrgestänges A befestigt. Bei der Umdrehung desselben wird in bekannter Weise
eine ringförmige Nuth in das Gestein gebohrt, während in dem Bohrgestänge ein Kern entsteht.
Die Bohrkrone B ist mit Diamanten besetzt, doch können auch Ringbohrer anderer
Einrichtung verwendet werden. Der Kernheber C läfst sich im Innern der Bohrröhre
frei auf- und niederbewegen, er befindet sich im unteren Theile des Bohrgestänges und kann
von beliebiger Länge sein; gewöhnlich genügen 5 bis 10 m, je nachdem ein kürzerer oder
längerer Kern gehoben werden soll. Der innere Durchmesser des Kernhebegestänges hat
ungefähr denselben Durchmesser wie die innere Oeffnung b des Ringbohrers; zweckmäfsig ist
sie etwas gröfser. Das Kernhebegestänge ruht in seiner .untersten Lage auf einem Flantsch
an der inneren Fläche des Bohrgestänges. Bei der dargestellten Ausführung ist der Flantsch
an dem oberen Ende des Kuppelungsstückes ΑΛ
des Bohrgestänges angebracht (Fig. 1) und das Kernhebegestänge ruht mittelst des losen Stahlringes
d4· auf diesem Flantsch. Der untere
Theil der Kernheberöhre stützt sich in Fig. 1 noch auf den Ring b3, der über einer Hinterdrehung
b 2 im Innern des Ringbohrers B ruht.
Die Kernheberöhre C trägt ein erweitertes Stück C1, das innen kegelförmig ist und oben
den gröfseren Durchmesser hat. In diesem Rohrstück sitzt ein Metallring C2, der zum
Zerbrechen und Festhalten des Kerns dient, wenn das Kernhebegestänge gehoben wird.
Der Ring C 2 ist an einer Seite offen, damit er
sich ausdehnen und zusammenziehen kann, und ist ferner zweckmäfsig in senkrechter Richtung
an mehreren Stellen mit senkrechten Einschnitten, wie dargestellt, versehen, so dafs er
biegsam ist. Dieser Greifring C2 hat solchen Durchmesser, dafs er ziemlich weit in dem
kegelförmigen Rohrstück C1 niederfallen kann, wobei sein unterer Durchmesser kleiner ist als
derjenige des entstehenden Bohrkernes. Befindet sich der Greifring im oberen Theil des
Rohrstückes C, so bietet er eine Oeffnung dar, die den Durchgang des Kernes gestattet.
Der Ring wird durch den Kern beim Niedergang des Kernhebegestänges gehoben und gespreizt;
wird das Kernhebegestänge emporgezogen, so gleitet der Ring in dem kegelförmigen
Rohrstück abwärts, wobei er den Kern fest umgreift, so dafs dieser beim weiteren
Anziehen abgebrochen und mitgehoben wird. Das obere Ende des Kernhebegestänges C trägt
einen Kopf C3 mit einem inneren Flantsch c2 im unteren Ende und den seitlichen Wasseröffnungen
c3. Ueber dem Kopf C3 des Kernhebegestänges ist ein kurzes Rohr D angeordnet,
das an seinem unteren Ende einen Kopf D1 und an seinem oberen Ende den durchbohrten
Kopf-D2 trägt, der durch Gewinde oder auf andere
Weise befestigt ist. Der Kopf D1 ist mit dem Kopf C3 durch einen hohlen Drehzapfen D3
verbunden, der unten mit dem Flantsch d unter den Flantsch c2 des Kopfes C3 greift und oben
an dem Kopf D3 festgeschraubt oder sonstwie befestigt ist. Dieser Hohlzapfen stellt zwischen
den beiden Köpfen D1 und D3 eine Verbindung her, die die Drehung beider gegen einander
gestattet, während beim Anheben des oberen Kopfes D1 der untere C3 mitgenommen wird.
Der Durchgang d1 durch den Hohlzapfen D3
führt nach dem Hohlraum d"1 im Kopf D1,
der mit radialen Oeffhungen ds für den Durchgang
des Wassers versehen ist, wobei dieses in der einen oder anderen Richtung hindurchfliefst,
je nach der Art der angewendeten Wasserzuführung. Zwischen den Köpfen D1
und C 3 sind zweckmäfsig Stahlreibungsringe
di dh und zwischen den Flantschen c3
und d ebensolche Ringe d6 angeordnet.
In der Wand des Rohrstückes D zwischen den Köpfen D1 und D2 befinden sich eine
Anzahl senkrechter Schlitze d7, durch die die
Sperrklauen E hindurchgreifen. Diese drehen sich um die Zapfen e, und ihre Druckflächen e1 e2
liegen oberhalb und unterhalb der Zapfen im stumpfen Winkel zu einander, so dafs, wenn
die oberen Druckflächen nach aufsen gegen das Bohrgestänge A gedrückt werden, sich die
unteren Druckflächen in der innersten Lage befinden, und umgekehrt:
Die Klauen E sind so angeordnet, dafs sie, wenn das Kernhebegestänge auf seinen Flantschen
ruht, aus einander gespreizt sind, damit sie unter den Rand α des Kuppelungsrohres A1
greifen. Die Klauen E sichern daher das Kernhebewerk in seiner Lage, gegen das Bestreben
des Kernes oder des emporströmenden Wassers, es zu heben.
Das Auseinanderspreizen und Zusammenziehen der Klauen E geschieht durch den
Theil F mit den beiden Kegeln F1 und F'2,
die durch die Stange f verbunden sind. Dieser Doppelkegel F ist senkrecht zwischen den beiden
Köpfen D1 und D2 beweglich; bei seiner Abwärtsbewegung
in die Stellung Fig. ι drückt der obere Kegel F1 die oberen Enden der
Klauen E aus einander, während bei seiner Aufwärtsbewegung der Kegel F'2 die unteren
Enden der Klauen aus einander spreizt, wodurch die oberen Enden einwärts gehen, so
dafs sie nicht mehr unter den Flantsch a greifen. Sobald die Klauen E zurückgezogen
sind, läfst sich das Kernhebewerk in der Bohrröhre empprziehen, wobei der Kern durch den
Ring C2 erfafst und abgebrochen wird, so dafs er mit emporgefördert werden kann.
Das Herausziehen des Kernhebewerkes geschieht mittelst einer Stange FB, die unten mit
dem Doppelkegel F verbunden ist, durch die achsiale Durchbohrung des Kopfes D2 emporführt
und oben in einem Rohr G befestigt ist, in das eine federnde Abfanggabel eingreift.
Die Röhre G ist an ihrem oberen Ende mit einem nach innen gerichteten Flantsch g versehen
und an dem unteren Ende mit einem Kopf G1 mit der Aushöhlung G2. In diesem
Kopf G1 ist die Stange Fs befestigt. Diese ist
so lang, dafs die Köpfe G1 und D2 genügend weit von einander abstehen, so dafs die Bewegung
des Doppelkegels F nicht behindert wird.
Die federnde Abfanggabel H, Fig. 2, ist an einer Stange H1 mit der Oese H'2 zur Befestigung
eines Seiles angeordnet. Die Stange verjüngt sich zweckmäfsig nach unten, wie bei
h angegeben, und ist mit einem Schlitz h1 versehen.
In diesem sind zwei Haken H3 mit den oberen Enden drehbar angeordnet, die
durch die Feder h 2 aus einander gespreizt
werden. Die Nasen la 3 an den Enden der
Haken greifen hinter den Flantsch g auf der Innenseite des Rohres G. Oberhalb der Nasen h3
sind an den Haken die Ansätze hl vorgesehen.
Ueber der Stange H1 ist eine Muffe J verschiebbar
angeordnet. Wird diese aufwärts bewegt, so kann sie frei über die Ansätze /z4
der Schalthaken H3 gleiten. Der Durchmesser der Muffe J ist kleiner als die Mündung der
Röhre G. Die Haken können mit den unteren Nasen um die Dicke der Nasen h3 zusammenfedern,
ohne dafs die Muffe von den oberen Ansätzen /z4 abgleitet. Bei weiterer Näherung
der unteren Enden der Schalthaken fällt sie herab. Die Haken H3 sind so bemessen, dafs,
wenn sich die Muffe J in der oberen Lage befindet, wie in Fig. 2 dargestellt ist, die Nasen h3
unter den Flantsch g der Röhre G greifen; sobald aber die Haken so weit zusammengedrückt
werden, dafs die Nasen h 3 allein über
den Durchmesser der Stange ΗΛ hervorragen,
so fällt die Muffe / nieder gegen die Ansätze h3
und hält die Haken in ihrer inneren Lage, so dafs sie aus der Röhre G frei herausgezogen
werden können. Unterhalb der Ansätze h3 verjüngen sich die Haken, so dafs sie an ihren
unteren Enden nicht über die Stange H1 vor-. stehen, ihre schräge Fläche sich vielmehr der
Spitze h unmittelbar anschliefst. Wird daher das untere Ende der Abfanggabel in die
Röhre G eingelassen, so werden die Haken durch den Flantsch g etwas zusammengedrückt.
Beim weiteren Versenken der Gabel in die Röhre G gelangt schliefslich der untere Theil h
in die Vertiefung G2, und die Haken werden hierdurch noch weiter zusammengedrückt, ,so
dafs die Muffe J fällt, bis sie auf den unteren Nasen h3 ruht. Soll demgemäfs das Kernhebegestänge
mit dem Kern emporgezogen werden, so wird die Abfanggabel zunächst nur so weit niedergelassen, bis sie hinter den
Flantsch g greift. Soll sie dagegen von dem Kernhebegestänge abgelöst werden, nachdem
dieses wieder versenkt worden ist, so wird die Abfanggabel niedergelassen, bis sie mit ihren
unteren Enden in der Höhlung G2 ruht, wobei dann die Haken hs so weit zusammengedrückt
werden, dafs die Muffe / ganz niederfällt, wonach die Abfanggabel durch die Oeffnung
des Flantsches q emporgezogen werden kann.
Beim Versenken des Kernhebewerkes in das Bohrgestänge hängt dasselbe vollständig an der
Stange Fs und dem Doppelkegel F, wobei die
untere Fläche des Kopfes D2 auf der Oberseite des Kegels F1 liegt. Der Doppelkegel befindet
sich dabei in seiner oberen Lage, und die Klauen E werden durch das Gewicht des Gestänges
zurückgezogen gehalten. Sobald jedoch das Kernhebegestänge Stützung erhält, geht der
Doppelkegel F infolge seines Gewichtes und der Schwere der Röhre G abwärts und legt
sich gegen den Kopf D', Fig. 1; hierbei giebt
der Kegel F2 die unteren Enden der Klauen E frei, und der obere Kegel F1 treibt die oberen
Enden der Klauen aus einander und hält sie nach aufsen, bis der Doppelkegel wieder gehoben
wird.
Um das Anheben des Doppelkegels F zu erleichtern, ist das obere Ende des Kopfes D1
mit einer oder mehreren Oeffnungen d8 versehen,
um Luft oder Wasser zur Ausgleichung des Druckes auf beiden Seiten des Doppelkegels
durchzulassen.
Ein Wasserstrom läfst sich in bekannter
Weise zu der Bohrkrone entweder durch das Bohrgestänge hindurchleiten, wobei er auf der
Aufsenseite desselben wieder emporsteigt, oder das Wasser wird umgekehrt durch den freien
Raum zwischen der Bohrlochwand und dem Bohrgestänge nieder und durch das letztere
aufwärts gedrückt. Der Durchgang des Wassers von der Aufsenseite des Bohrgestänges nach
dem Raum zwischen dem Bohrgestänge und dem Kernhebegestänge kann auf verschiedene
Art geschehen. In Fig. ι ist die Bohrkrone an der äufseren Seite mit senkrechten, auf der
unteren Seite mit quer liegenden Nuthen versehen, denen sich senkrechte Durchbohrungen b1
auf der inneren Seite anschliefsen, die bei b2
münden. Sofern der Reibungsring bs über
diesen Mündungen liegt, ist derselbe mit einer ringförmigen Nuth b1 an der Unterseite und
mit senkrechten Oeffnungen bs versehen, wodurch das Wasser zwischen die beiden Gestänge
geleitet wird. Die Nuthen auf der Unterseite der Bohrkrone können wegfallen, da auch in diesem Falle meistens genügend
Wasser bei beiden Flufsrichtungen zwischen den Diamantenspitzen oder Schneidkanten hindurchströmt,
um den Bohrschmand mitzunehmen. Auch der Ring bs kann fortfallen.
Das untere Ende des Hohlzapfens D3 ist in
Fig. ι mit Ansätzen d9 versehen. Die Zwischenräume
der Ansätze da sichern den Durchlauf des Wassers, sofern der Kern so weit emporreicht,
dafs er gegen die Ansätze stöfst.
Es sei hervorgehoben, dafs die Zapfenverbindung des Kernhebegestänges in Fig. ι
die Drehung der Röhre D mit der Bohrröhre infolge der Mitnahme durch die Druckwirkung
der Klauen E gestattet, während das Kernhebegestänge C mit dem Kern unbeweglich ist oder
sich infolge der Reibung doch nur langsam mitdreht. Diese etwaige Umdrehung des Kernhebegestänges
geschieht so langsam, dafs der Kern nicht zerstört wird, selbst wenn er aus sehr weichem Material besteht.
In Fig. 3 bis 5 besteht der Bohrkopf B aus zwei Theilen; der äufsere Theil B1 wird von
dem unteren Ende des Bohrgestänges getragen, während der innere Theil B'2 an dem unteren
Ende des Kernhebegestänges sitzt. Die Arbeitsflächen der Theile B1B2 liegen in einer
Ebene, wenn das Kernhebewerk auf seinen Flantschen ruht. Die beiden Arbeitsflächen der
Bohrkrone sind mit Diamanten oder anderen Schneiden besetzt. Der Vortheil dieser Anordnung
des Bohrkopfes aus zwei Theilen besteht darin, dafs, wenn das Kernhebegestänge emporgezogen wird, um den Kern zu heben,
die Diamanten oder Schneiden des inneren Theiles der Bohrkrone besichtigt werden können
und dafs aus der Beschaffenheit dieses Theiles der Arbeitsflächen auch auf diejenige des anderen
Theiles geschlossen werden kann.
In Fig. 3 bis 5 ist auch eine besondere Art der Verkuppelung der beiden Theile B1 und B2
des Bohrkopfes dargestellt. Zu diesem Zweck ist der Theil B2 mit Rippen b9 versehen, die
an den unteren Enden sich verjüngen, und der äufsere Theil B1 trägt entsprechende Aussparungen
bw, wobei die Rippen bu zwischen
diesen nach oben verjüngt sind. Infolge dieser Anordnung schieben sich die Rippen bei dem
Versenken des Gestänges leicht zwischen einander. Durch Befestigung von Diamanten an
den unteren Enden der Rippen b9 und b11
lassen sich die Diamanten über die ganze Bohrkrone gleichmäfsig vertheilen.
Bei dieser Anordnung ist das Kernhebegestänge mit dem Theil B'2 der Bohrkrone
nicht drehbar verbunden, beide drehen sich also gemeinsam, doch kann B auch in beliebiger
Weise drehbar angeordnet sein.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Anordnung der Klauen EE greifen diese in Aussparungen
des Kuppelungsrohrstückes A1 der Bohrröhre, anstatt dafs sie, wie in Fig. 1 angegeben, gegen
den unteren Rand des Kuppelungsrohrstückes anliegen.
In Fig. 7 besteht der Kernheber aus der Röhre C, die unten den innen kegelförmigen
Rohrstutzen C1 mit dem Greifring C2 trägt. Oben ist sie durch den Kopf C4 geschlossen,
worin die Aufhängeöse H2 zur Befestigung des Zugseiles H^ sich frei drehen kann. Das Kernhebegestänge
wird durch Emporziehen des Seiles //4 gehoben, wobei der Kern erfafst,
abgebrochen und mit emporgefördert wird. Die Bohrröhre A verbleibt hierbei nicht blos
auf dem Boden des Bohrloches, sondern kann sogar noch während des Emporziehens des
Kernes in Thätigkeit bleiben, wenn nicht zu befürchten ist, dafs dadurch der Kern während
des Hebens zerbrochen wird.
Die Vorrichtungen zum Emporfördern des Kernes, ohne das Bohrgestänge mitzuheben,
lassen sich noch in verschiedenartiger Weise ausführen. Unter Umständen läfst sich der
Kern auch ohne Anwendung des Kernhebers durch das Bohrgestänge emporfördern, indem
er z. B. nach der Freilegung durch einen starken Wasserstrom emporgetrieben wird, wobei
das Wasser an der Aufsenseite des Rohres nieder und aufwärts durch das Bohrgestänge
getrieben wird. Vielfach ist das Gebirge ge-
schichtet oder gespalten, so dafs der Kern in Stücke von passender Länge zerfällt und keine
besondere Vorrichtung zum Zerbrechen des Kernes nöthig ist. Andererseits läfst sich das
Zerbrechen des Kernes auch auf verschiedene andere Arten bewirken und hat dieser Arbeitsvorgang
mit dem Emporfördern des Kernes nichts zu thun. So kann z. B. der Kern durch beliebige bekannte Vorrichtungen, die unten im
Rohrgestänge angeordnet sind und wie solche bisher beim Heben der Kernstücke mittelst des
Bohrgestänges gebräuchlich waren, unterbrochen werden.
Eine Vorrichtung zur Ausführung des neuen Bohrverfahrens in der letztbeschriebenen Weise
ist in Fig. 8 und 9 dargestellt. In diesem Falle besteht das Bohrgestänge A aus Rohrstücken,
die durch entsprechende Kuppelungsstücke A1 verbunden sind. B ist der Kernbohrer,
der an den Aufsenseiten mit den Nuthen b b für den Durchgang des Wassers versehen ist. Der zusammenziehbare Greifring-B1
liegt in der kegelförmigen Aussparung J52. Oben führt das Bohrgestänge A durch eine
zweite Röhre J, die in das Bohrloch mittelst der Dichtungsringe j dicht eingesetzt ist und
oben den Dichtungsring j1 trägt, der das Bohrgestänge
umgiebt. Durch das Rohr J1 strömt Wasser in das Rohr J. Bei dieser Anordnung
kann das Bohrgestänge sich drehen und vordringen, während das Wasser fortgesetzt in
dem Bohrloch auf der Aufsenseite des Bohrgestänges niedergetrieben wird. In diesem Falle
arbeitet das Bohrgestänge in der gewöhnlichen Weise, und nachdem ein Stück des Kernes abgebrochen
ist, wird das Wasser abwärts in das Bohrloch getrieben, so dafs es in das losgelöste
Stück des Kernes dringt und es durch das Bohrgestänge empordrückt. Hierbei füllt
der Kern das Bohrgestänge fast vollständig aus, so dafs er einen Kolben bildet, der durch das
Wasser emporgetrieben wird.
Sofern der Bohrkopf mit dem Greifring B1 versehen ist, wird der Kern durch Anheben
des Bohrgestänges um ein geringes Stück zerbrochen , worauf das Druckwasser unter den
Kern tritt. Dadurch, dafs der Kern um ein geringes Stück über den Boden des Bohrloches
gehoben wird, wie in Fig. 8 dargestellt ist, kann das Wasser günstiger unter das zu
hebende Kernstück treten und vom ersten Augenblick an mit voller Kraft auf dasselbe
wirken, so dafs es schnell gehoben wird.
Bei waagrechten oder schrägen Bohrlöchern ist nur ein entsprechend schwächerer Wasserstrom
zur Herausförderung des Kernes als beim senkrechten Tiefbohren nöthig.
In Fig. 10 bis 16 ist A eine äufsere Bohrröhre,
B ist ein Rohrgestänge von kleinerem Durchmesser, bestehend aus der den Kern umgebenden
Röhre B2 mit dem Kernbohrer B1 und dem sich nach oben anschliefsenden Bohrgestänge,
das durch die äufsere Röhre A emporführt und mit Vorrichtungen versehen ist, wodurch diese beiden mit einander verbunden
werden können. Der Bohrkopf und das Kerngestänge reichen unter das äufsere Rohr A hinab und lassen sich durch dieses
emporziehen. Das Rohrgestänge B ist oberhalb des den Kern umschliefsenden Theiles mit Erweiterungsbohrschneiden
versehen, die das durch die Bohrkrone hergestellte Bohrloch erweitern, so dafs die Verkleidungsröhre A Platz findet.
Der Bohrkopf, das den Kern umschliefsende Gestänge und die Erweiterungsbohrer werden
mit dem äufseren Rohr A gedreht und sind mit diesem entsprechend verbunden. Das Rohrgestänge
A ragt aus dem Bohrloch hervor und wird durch eine beliebige Maschine gedreht.
Infolge dessen dient die äufsere Röhre A sowohl als Bohrgestänge als auch als Verkleidungsröhre.
Nahe an dem unteren Ende ist das Bohrgestänge A aus Rohrstücken A1A1 zusammengesetzt,
die durch Schraubmuffen A2 AB verbunden
sind. Das Kernhebegestänge ist mit dem Kernheber B3 bekannter Art ausgerüstet.
Oberhalb des Kernhebegestänges besteht das Rohr B aus zwei Theilen b und b1. Das
Rohrstück b ist mit dem unteren Rohrgestänge mittelst des Kuppelungsrohrstückes b2 und oben
durch das Kuppelungsrohrstück b 3 mit dem
unteren Ende von b1 verbunden. Zwischen
den Theilen b und b3 ist ein Ring b5, der am
besten aus Stahl besteht, befestigt. Dieser bildet einen Flantsch &6; der Theil &1 ist mit
der Rohrmuffe &4 verschraubt.
Das äufsere Rohr A und das Bohrgestänge B
werden durch folgende Vorrichtungen mit einander verkuppelt. In dem Rohrstück b1 sind
senkrechte Schlitze b11 &11 angebracht, durch
welche die um die Zapfen c c drehbaren Klauen C C hindurchgreifen. Die. Druckflächen
c1 und c2 der Klauen oberhalb und
unterhalb der Zapfen sind im stumpfen Winkel zu einander angeordnet. Werden die oberen
Enden der Klauen nach aufsen durch die Schlitze gedrückt, so befinden sich die unteren
Enden innerhalb des Rohres δ1, und umgekehrt.
Das äufsere Bohrgestänge A ist mit einem nach innen vorspringenden Rand a an seinem unteren
Ende versehen, gegen das sich der Flantsch des Rohrgestänges B, gebildet durch den
Ring b5, legt, wodurch das Kernhebegestänge
und die damit verbundenen Theile nach dem Einlassen in die Bohröffhung gehalten werden.
Der Flantsch α ist der obere Rand des das äufsere Rohrgestänge unten abschliefsenden
Rohrstückes A^. Die Klauen C C sind so angeordnet,
dafs sie, wenn der Flantsch be des Ringes bh auf dem Rand α ruht, nach auswärts
bewegt werden können, um unter den Rand α1 zu greifen, der zweckmäfsig durch
das untere Ende des Verbindungsrohrstückes As
gebildet wird. In dieser Weise wird das Rohrgestänge B und das Kernhebegestänge in seiner
Lage in dem äufseren Rohrgestänge A gesichert.
Behufs Verbindung der äufseren Röhre mit dem Kernbohrgestänge, so dafs beide sich
gleichzeitig drehen, ist das Rohrstück b mit senkrechten Rippen b1 b1 versehen und die
innere Fläche des unteren, das andere umgebenden Rohrstückes A* mit entsprechenden
Aussparungen b8 bs, zwischen denen die Rippen
b9 b9 entstehen und die zur Aufnahme der
Rippen b7 b7 des Rohrstückes b dienen. Die Rippen b 7 b 7 verjüngen sich nach unten, so
dafs sie leicht zwischen die anderen Rippen eingreifen können, wenn das Kernhebegestänge
versenkt wird. Im Rohrstück b des inneren Gestänges B sind unterhalb des äufseren Rohrgestänges
A senkrechte Rippen b]0 b10 angeordnet,
durch welche die um die Zapfen dd drehbaren Erweiterungsbohrschneiden D D hindurchgreifen,
welche die Bohröffnung vergröfsern, so dafs diese das äufsere Bohrgestänge aufnehmen kann. DieErweiterungsbohrschneiden
sind an ihren Aufsenseiten oberhalb der Zapfen mit schrägen Flächen d1 dl versehen, die mit
Diamanten oder Bohrspilzen besetzt sind. Unterhalb der Zapfen tragen die Erweiterungsbohrschneiden
die Fortsätze d'2 d2.
Das Auseinanderspreizen oder Zusammenziehen der Erweiterungsbohrer und der Sperrklauen
C geschieht durch die Doppelkegel C1D1.
Der Doppelkegel C1 besteht aus zwei Kegeln C2 und C3, die durch die Spindel c3 verbunden
sind und sich mit den cylindrischen Enden clcl
in dem Rohrstück b1 führen.
Der Doppelkegel!)1 besteht aus zwei Kegeini)2
und D3, die durch die Hohlspindel d3 verbunden sind und sich mit den cylindrischen
Theilen di dl in dem Rohrstück b führen.
Die Doppelkegel C1 und D1 werden in ihrer Aufwärtsbewegung durch die Ringmutter 64
und das Verbindungsrohrstück bB begrenzt, die
Abwärtsbewegung durch die Verbindungsrohrstücke bB und b'2, welch letztere zu diesem
Zweck nach innen vorstehen. Die Doppelkegel sind an den Enden mit Gewindeansätzen dbds
und c5 c5 versehen und durch das Rohrstück D4 verbunden. Der obere Gewindeansatz c5 des
Doppelkegels C1 ist mit einem Verbindungsrohrstück C4 verbunden, das oben bei f an
dem Hohlkopf F angeschraubt ist.
Der untere Ansatz db des Doppelkegels D1,
der in der Oeffnung des Rohrstückes b 2 gleitet,
ist von der Dichtung d& umgeben, um dadurch
einen dichten Abschlufs herzustellen, der den Durchgang des Wassers von der Aufsenseite
der äufseren Röhre nach dem Innern des Kerngestänges durch die Schlitze bw bw verhindert.
Der untere Kegel des Doppelkegels D1 und die cylindrische Verlängerung af5 bilden zweckmäfsig
ein Ganzes und sind getrennt von dem oberen Theil des Doppelkegels, wobei der
Kern ds, der durch den unteren Theil hindurchgeht
und eine aufgeschraubte Mutter d7 trägt, die beiden Theile des Doppelkegels verbindet
und gleichzeitig zur Befestigung des Dichtungsringes d& dient. In der Zeichnung befinden
sich die Doppelkegel in ihrer unteren Stellung, wobei die Klauen und Erweiterungsschneiden
nach aufsen gespreizt sind. Bei dieser Stellung greifen die Klauen unter -den Rand ax des
äufseren Rohrgestänges, und die Erweiterungsschneiden befinden sich in der Arbeitslage.
Wird der Doppelkegel C1 gehoben, so wird auch der Doppelkegel D1 gehoben, und es
drücken dann die unteren Kegel C3 und D3 zwischen die unteren Enden der Klauen und
der Erweiterungsbohrer, so dafs die oberen Enden derselben sich einwärts bewegen. Sobald
die Doppelkegel in dieser Weise bewegt werden, wird das Rohrgestänge B aufser Verbindung
mit dem äufseren Gestänge gebracht und läfst sich in diesem bewegen.
Der Kopf F ist in seinem oberen Theil fl
erweitert und mit einer kurzen Muffe -F1 verschraubt. Durch die Muffe F1 führt ein Rohr F5,
das oben in den Kopf F2 endigt. Die Röhre F6
trägt unten eine Mutter/2, wodurch jene mit der Muffe F1 verbunden ist. Das Rohr F5
kann in der Muffe F1 gleiten. F3 ist eine nach oben offene Hülse, die oben mit dem
nach innen gehenden Flantsch F3 versehen ist,
hinter den die Abfanggabel, wie eine solche in Fig. 2 dargestellt ist, oder eine ähnliche
Vorrichtung greift. In dem oberen Ende des Kopfes F2 ist eine kegelförmige Vertiefung vorgesehen,
die zur Aufnahme des unteren Endes der Abfanggabel dient. Aufserdem ist der Kopf F2 mit einer Anzahl waagrechter Wasserdurchlässe
/4 und schräger Wasserdurchlässe/5
versehen, die von der Vertiefung F3 nach den Aufsenseiten des Kopfes führen, damit Wasser
und Schmutz abgeführt werden können. Die Wasser durchlässe /6 führen von der Röhre F5
nach der Aufsenseite des Kopfes.
G ist ein Dichtungsrohr aus Gummi oder anderem elastischen Material, das mit den
oberen Enden an dem Kopfe F2, mit den unteren Enden an der Muffe F1 befestigt ist.
Die Ränder der Dichtungsröhre G sind durch die Ringe/7 in entsprechenden Hinterdrehungen
befestigt.
Das Gewicht des Kopfes F2 und der RöhreF3
pressen das Dichtungsrohr G nach aufsen gegen das Rohrgestänge A. Wird das Rohr F3 gehoben,
so wird der Dichtungsring zusammengezogen. Derselbe bildet somit eine Dichtung zwischen den beiden Rohrgestängen während
des Arbeitsvorganges, wodurch der Wasserdurchgang durch das Kernhebegestänge und
um die Bohrkrone herum bei beiden Fliefsrichtungen gesichert wird.
Die Oeffnungen α2 in dem äufseren Bohrgestänge
A gegenüber dem Dichtungsrohr G dienen zur Herstellung eines Wasserstromes um
die Aufsenfläche des Dichtungsringes, · sobald dieser nicht mehr gegen das äufsere Rohrgestänge
drückt. Dadurch werden Schmutztheile, die sich an die elastische Dichtungsröhre angesetzt haben, entfernt.
Das Kuppelungsrohrstück b2, welches das
Rohrstück b mit dem Kernhebegestänge verbindet, ist an seinen unteren Enden mit Ansätzen
bvi δ12 versehen, die verhindern, dafs
das obere Ende des Kernes den Wasserdurchfiufs absperrt.
Am besten wird mit einem durch das Bohrgestänge B emporsteigenden Wasserstrom gearbeitet,
wobei zweckmäfsig ein Rückschlagventil oberhalb des Kernes oder des Doppelkegels
D1 angeordnet ist, bestehend aus einer Kugel D5 über dem Ventilsitz rf8 in der oberen
Mündung des Rohransatzes d5. Die Querstäbe
i9i9 in dem Rohrstück D4 verhindern,
dafs die Kugel £)5 zu weit geschoben wird
und den Wasserdurchlafs oder die Oeffnung C1
des oberen Doppelkegels abschliefst. Soll ein Stück des Kernes gehoben werden, so wird
die Abfanggabel niedergelassen, bis sie in das Rohr Fs eingreift. Wird dann die Gabel aufwärts gezogen, so heben sich die Doppelkegel
C1 und D1, wodurch sich die Klauen CC und
die Erweiterungsschneiden DD zusammenziehen, so dafs danach das ganze innere Gestänge B
und der Kern zu Tage gefördert werden können.
Das Kugelventil D5 verhindert das Abwärtsfliefsen
des Wassers im Innern des Kernhebegestänges, so dafs es den Kern nicht nach unten herausdrücken kann.
Beim Wiedereinführen des Gestänges B bleibt die Abfanggabel mit dem Rohr F3 verbunden,
bis die senkrechten Rippen b1 b1 des Theiles b
zwischen die senkrechten Rippen des äufseren Gestänges greifen und der Ring bs sich auf
den Rand α stützt. Darauf, beim weiteren Niedergange der Gabel, bewirken die Doppelkegel
das Auseinanderspreizen der Klauen C C, so dafs diese unter den Rand α1 greifen, während
gleichzeitig auch die Erweiterungsschneiden aus einander gespreizt werden; dann kann die
Arbeit fortgesetzt werden.
In Fig. ij und 18 ist eine abgeänderte Ausführung
der Erweiterungsschneiden und des sie bethätigenden Doppelkegels dargestellt, wobei
für einen gröfseren Wasserdurchflufs an dieser Stelle Sorge getragen ist. Bei dieser
Ausführung besteht das Rohrstück b des inneren Gestänges aus dem oberen Theil G1 und aus
dem unteren Theil G2, die von gleichem Durchmesser sind bis auf den unteren Theil von G1,
der bei g verengt ist, um in das obere Ende des unteren Rohrstückes G2 eingeschraubt zu
werden, wobei zwischen den Rohrstücken G1 und G2 ein Ring G3 festgeklemmt ist.
Die Erweiterungsbohrschneiden HH sind in senkrechten Schlitzen b10 bw von G1G2 angeordnet
und an ihren äufseren Seiten bei h h mit Aussparungen versehen, womit sie über
den Ring G3 greifen, so dafs ihnen dieser als Drehzapfen dient. Die Erweiterungsschneiden
sind an ihren oberen Enden bei h1 Zz1 umgebogen, und diese Umbiegungen Zz1Zi1 sind an
den äufseren und unteren Flächen mit Diamanten oder Schneidspitzen besetzt. Die unteren Verlängerungen
der Bohrschneiden sind mit Zi2 Zz2
bezeichnet.
Der Doppelkegel H1 besteht aus den beiden
Kegeln Zj3 Zj4, die durch die Hohlspindel Zi5
verbunden sind und sich mit den cylindrischen Theilen Zz6Zz6 in dem Rohrstück b führen.
Die Bohrschneiden werden durch die Hohlspindel Zz5 des Doppelkegels in Eingriff mit
dem Ring G3 gehalten. Der WasserdurchlafsH'2
in dem Doppelkegel ist zweckmäfsig von besonders grol'sem Querschnitt, was dadurch erreicht
ist, dafs der ringförmige Drehzapfen für die Erweiterungsschneiden nahe an die Aufsenfläche des Gestänges gelegt ist, so dafs
der bei der früher beschriebenen Anordnung für die Lagerung der Zapfen erforderliche Raum
für die Erweiterung des Wasserdurchganges nutzbar gemacht ist.
In Fig. 19 bis 22 ist eine fernere abgeänderte
Ausführung der Erweiterungsbohrer und des Doppelkegels dargestellt. In diesem Falle ist
das Rohrstück b, das Kuppelungsstück /j>2 und
das Kernhebegestänge B2 in derselben Weise construirt, wie in Fig. 12. Die Erweiterungsbohrer JJ sind in diesem Falle mit den Ansätzen
i versehen, worin die Diamanten oder Schneidspitzen angeordnet sind. Der nach
unten gerichtete Arm ist mit i1 benannt. Die Aussparung i2 greift über den Ring J1, der in
dem Rohrgestänge b befestigt ist und für die Bohrschneiden als Zapfen dient. Der Ring J1
ist zwischen dem oberen Rand des Kuppelungsrohrstückes £>2 und mehreren Nasen i3 i8, die
auf der Innenseite von b angeordnet sind, festgeklemmt. Eine Schraube i4, die durch das
Rohrgestänge und den Ring hindurchführt, verhindert die Drehung des Ringes. Die Schneidansätze i i ragen durch die Schlitze i6 i6
des Rohres b hindurch. Die Schlitze entsprechen in ihrer Gestalt genau den Erweiterungsbohrern,
so dafs, wenn diese aus einander gespreizt sind, sie die Oeffnungen vollständig verschliefsen. Jeder Erweiterungsbohrer ist an seinem oberen Ende mit einer
Nase ί7 versehen, die sich gegen die Innenwand
des Rohres b legt, so dafs auf diese Weise der Ausschlag der Erweiterungsbohrer JJ
begrenzt wird. Der Doppelkegel K ist mit der Spindel K1 und letztere mit einer Hebevorrichtung
verbunden. Die beiden Kegel kl und A:2 sind durch die Stange k3 und oben
mit einem Kopf k, welcher sich in dem Rohr b führt, verbunden. Die Theile k, kl und £2
von gröfserem Durchmesser sind mit V-förmigen, gleich weit entfernten Nuthen oder Aussparungen
A* A4 versehen, so dafs Arme kh A:5
gebildet werden, die gegen die hinteren Druckflächen der Erweiterungsbohrer greifen. Diese
werden in ihrer Lage durch die Stange kB gehalten.
Bei dieser Construction wird das Eindringen von Bohrschmand in das Gestänge dadurch
verhütet, dafs die Schneidköpfe der Erweiterungsbohrer die Schlitze in dem Gestänge
vollständig ausfüllen. Durch die Aussparungen in den verbreiterten Theilen des Doppelkegels
wird ein weiter Durchgangskanal für das Wasser geschaffen, so dafs dieses in genügender
Menge durchfliefsen kann, um den Bohrschmand von der Bohrkrone wegzuführen.
Die Einrichtungen zur Bethätigung der Erweiterungsbohrer können selbstverständlich auch
zur Bethätigung der Sperrklauen dienen.
Bei den in Fig. io bis 22 dargestellten Ausführungen
ist angenommen, dafs das Wasser an der Aufsenseite des Bohrgestänges nieder und durch das Innere desselben emporgetrieben
wird. Doch ist ersichtlich, dafs unter Wegfall des sich nach oben öffnenden Rückschlagventils
auch ein durch das Bohrgestänge abwärts gehender Wasserstrom angewendet werden kann.
Fig. 23 zeigt die Ausführung der äufserert Röhre der in Fig. 10 bis 16 dargestellten Construction
in Verbindung mit einer Bohrmaschine, die das Gestänge in Umdrehung versetzt und
vorwärts treibt.
In Fig. 24 bis 29 ist das äufsere Rohrgestänge mit A benannt. B ist das Kernhebegestänge,
dessen oberer Theil in die äufsere Röhre hineinragt und mit Vorrichtungen versehen
ist, um beide Gestänge mit einander zu verbinden. Die Erweiterungsbohrer C C
sind in ähnlicher Weise angeordnet, wie früher beschrieben.
Dafs äufsere Rohrgestänge A endet unten in ein eingeschraubtes Rohrstück A1, dessen innerer
Durchmesser kleiner ist als derjenige des Gestänges. Dieses Rohrstück ist in seinem unteren
Theil α enger als in dem oberen, so dafs ein Rand α1 entsteht. In dem Theil a
sind mehrere senkrechte Rippen α2 α2 vorgesehen,
die sich oben verjüngen. Der untere Rand des Rohrstückes ist mit einer Anzahl
von Einschnitten α 3 a3 versehen, in denen die
Erweiterungsbohrer C C liegen, sofern sie in die äufsere Lage gespreizt sind.
Das Gestänge B ist nahe an seinem oberen Ende mit einer Erweiterung J32 versehen, die
genau in den oberen Theil des Rohrstückes A1 pafst und mit dem Rand b auf dem Rand a1
des Rohrstückes ruht. Unterhalb des Randes b trägt das Gestänge B eine Anzahl senkrechter
Rippen b 7 Z>7, die sich unten verjüngen und
zwischen die Rippen α2 des Rohrstückes A1
passen. Die Rippen b 7 und α 2 dienen somit
zur Führung, um die Erweiterungsbohrer genau in die Lage gegenüber den Einschnitten a3 im
unteren Ende des Rohrstückes A1 zu bringen.
Das Gestänge B ist unten gegenüber der Mündung des äufseren Rohrgestänges mit
Schlitzen bl bl versehen, durch die die Erweiterungsbohrer
C C hindurchgreifen. Diese sind in dem Gestänge B mittelst der Aussparungen
c c auf ihren Aufsenseiten an dem Ring C drehbar. Der Ring C1 ist in dem
Gestänge zwischen dem Flantsch £2 gebildet
durch eine Verengerung b3 des Rohres und der oberen Enden des Verbindungsrohrstückes B3.
Das Rohrstück B3 verbindet das Rohrgestänge B mit dem Kernhebegestänge B1. Die Erweiterungsbohrer
tragen an ihren oberen Enden die nach aufsen gerichteten Bohrköpfe c1 c1,
die an den äufseren Flächen mit Diamanten oder Bohrspitzen besetzt sind. Die unteren
Arme der Bohrer sind mit c2 c2 benannt.
Die Erweiterungsbohrer werden durch den Doppelkegel D mit den beiden Kegeln d und dl,
die durch die Stange c?2 verbunden sind, aus
einander gespreizt und zusammengezogen. Der obere Kegel d führt sich mit der cylindrischen
Fläche d% und ist mit Nuthen ds d3, Fig. 25,
versehen, wodurch Rippen <i4 d* gebildet werden
, die gegen die hintere Fläche der Bohrer oberhalb ihrer Drehpunkte drücken und diese
nach aufsen bewegen, sobald der Doppelkegel niedergedrückt wird. Das Gestänge B ist innen
an der Stelle des Kegels a mit Aussparungen £ii £Π versehen, in denen die Rippen d* gleiten.
Die Aussparungen dh <f5 zwischen den Rippen
d 4 d4 bilden die Wasserdurchgänge.
Der untere Kegel dl ist an seinem unteren
Ende mit der cylindrischen Führungsfläche d1 versehen, die zwischen den Führungsrippen b10 b10
gleitet; zwischen den letzteren fliefst das Wasser hindurch.
Die Vorrichtungen zur Bethätigung des Doppelkegels sind in folgender W7eise eingerichtet.
Mit den oberen Enden desselben ist die Stange D1 verbunden. Diese führt bis
über das Gestänge B empor und geht durch die centrale Oeffnung b9 in dem Einschraubstück
&4 hindurch, das in dem oberen Ende des Gestänges B befestigt ist und die Wasserdurchlässe
b° b6 aufweist. Oberhalb des Einschraubstückes
δ4 ist die Stange D1 mit dem
Kopf D2 verbunden, der die Röhre D3 trägt. Diese ist an ihren oberen Enden mit dem nach
innen gerichteten Rand d9 versehen, hinter den die federnde Gabel in der vorher beschriebenen
Weise greift. Der Kopf D2 ist mit den Wasserdurchlässen
dw d10 versehen.
Das Verbindungsrohrstück B3 verbindet das Rohrgestänge B mit dem Kernhebegestänge B1,
ist mit einer halbkugelförmigen Kappe -B4 mit den Durchbohrungen b6 be versehen und verhindert,
dafs der Kern den Wasserdurchlafs absperrt.
Beim Niederlassen des Kernhebegestänges, wobei die Erweiterungsbohrer sich in der
inneren Lage befinden, legen sich schliefslich die Rippen b7 an dem Gestänge -B1 zwischen
die Rippen A2 des äufseren Gestänges, und der Rand b des Gestänges B legt sich auf den
Rand α1 des äufseren Rohrgestänges. Infolge der Anordnung der sich nach oben verjüngenden
Führungsrippen werden die Erweiterungsbohrer C genau hinter die Einschnitte a3 gelegt.
Sobald das Kernhebegestänge diese Lage erreicht hat, geht der Doppelkegel allein weiter
abwärts und treibt die Erweiterungsbohrer aus einander, so dafs ihre Köpfe c1 in die
Einschnitte a3 eintreten. Wird das äufsere Rohrgestänge gedreht und vorwärts getrieben,
so wirken die Wände der Einschnitte gegen die Erweiterungsbohren treiben diese und auch
die Bohrkrone mit, während der nach unten gerichtete Druck des äufseren Gestänges die
Erweiterungsbohrer gleichzeitig abwärts bewegt.
Soll ein Stück des Kernes gehoben werden, so wird die Abfanggabel niedergelassen, in die
Röhre D3 versenkt und dann aufwärts gezogen, wobei sie den Doppelkegel D hebt, so dafs
die Erweiterungsbohrer zusammengezogen werden. Darauf kann das Kernhebegestänge B
mit dem Kern durch das äufsere Bohrgestänge emporgefördert werden.
Bei dieser Construction werden die Erweiterungsbohrer unmittelbar durch das äufsere
Rohrgestänge angetrieben, und die Drehbewegung des äufseren Gestänges wird auf das Kernheber
gestänge mit der Bohrkrone theils durch die Erweiterungsbohrer, theils durch die die beiden
Gestänge verkuppelnden Rippen übertragen. Die letzten brauchen daher nicht von besonderer
Stärke zu sein, weil . die Bohrer den gröfsten Theil der Kraft übertragen.
In Fig. 30 bis 36 ist eine weitere Anordnung der Erweiterungsbohrer dargestellt, deren Aufgabe
es ist, ein vorher hergestelltes Bohrloch zu vergröfsern und ein Rohrgestänge einzuführen,
das einen gröfseren Durchmesser als das zuvor eingeführte Bohrgestänge hat.
Auf der Zeichnung ist das äufsere, in das Bohrloch einzuführende Bohrgestänge mit A
benannt. B ist das Bohrgestänge, das durch das äufsere Rohrgestänge A hindurchgeführt
wird und mit senkrechten Schlitzen b b versehen ist, durch welche die Erweiterungsbohrer
B1B1 hindurchgreifen. Sie sind um die
Zapfen b'1 b2 drehbar, und die Schneiden b3 b3
liegen oberhalb der Zapfen, während unterhalb dieser die Arme bl b* sich befinden. Das Gestänge
B trägt unten in der bekannten, hier nicht dargestellten Weise die Bohrkrone und
das Kernhebewerk.
Die Zapfen b'2 b2 sind in den Augen b1 b1
gelagert, die an dem Kuppelungsstück B2 zwischen
den Rohrstücken B3 und .B4 des Gestänges
B angeordnet sind. Das Rohrstück Bs ist mit dem Verbindungsrohrstück B2 mittelst
eines kurzen Rohrstücks B verbunden.
C ist ein kurzes Rohrstück, das in das untere Ende des Verbindungsrohrstückes B'2
eingeschraubt ist,, und C1 ist ein cylindrischer
Einsatz, der.in dem oberen Theil des Kuppelungsstückes
angeordnet ist, über die Erweiterungsbohrer emporführt und mit der Mutter C2 versehen ist, die in dem Theil c
eingeschraubt und mit einem Kopfe1 ausgerüstet
ist, der denselben Durchmesser hat, wie der cylindrische Einsatz. Die senkrechten Schlitze
c2 c2 in dem oberen Ende des Rohres C liegen
genau hinter den Schlitzen b b des Verbindungsrohrstückes B2. Der Einsatz C1 ist mit radialen
Schlitzen c3 c3 versehen, die den Schlitzen b b
entsprechen.
-D ist ein Doppelkegel, der mit der Spindel D1 verbunden ist, während diese oberhalb
der Mutter C2 mit einem Kopf D2 in Verbindung steht. Dieser Kopf trägt die Heberöhre D3, die
an ihrem oberen Ende mit einem Flantsch D* versehen ist, hinter den die federnde Doppelgabel
oder eine andere zum Emporziehen des Doppelkegels geeignete Vorrichtung angreift.
Der Doppelkegel und die ihn tragende Spindel bilden den Wasserkanal d, der nach
dem Kopf-D2 führt und sich in diesem zu der kegelförmigen Oeffnung d1 erweitert, deren
Zweck bei den früheren Beispielen erläutert wurde. Die seitlichen Oeffnungen d2 d2 in
dem Kopf D'2 dienen für den Eingriff einer Rohrzange.
Der Doppelkegel besteht aus dem mittleren Theil ds, der an den Enden die Kegel d3 <f*
trägt. Der untere Kegel d3 führt sich in einer cylindrischen Fläche im Rohr C. Der obere
Kegel im Rohr ί4. ist mit V-förmigen, senkrechten
Aussparungen d% d6 versehen, so dafs
die Rippen d1 d1 entstehen, die in den
Schlitzen c3 c3 des Cylinders C1 gleiten und
gegen die inneren Flächen der Erweiterungsbohrer ß9 .B9 drücken.
C ist ein zweites Sicherheitsrohr, das zwischen dem Gestänge B und dem Cylinder C1
angeordnet ist und zwischen dem Gestänge B und dem Heberohr D3 bis zu geeigneter Höhe
emporführt. Dieses Sicherungsrohr ruht unten auf den Nasen b6b6 der Erweiterungsbohrer B1B1
und ist oben mit einem ringförmigen, nach innen gerichteten Rand C J zum Angriff der
Hebevorrichtung versehen.
Die Theile sind in Fig. 30 in der Arbeitslage dargestellt. Der Doppelkegel befindet sich
in seiner unteren Lage, wobei die Erweiterungsbohrer aus einander gespreizt sind. Beim
Heben der Doppelkegel werden sie zusammengedrückt, wobei auch der untere Kegel zwischen
die Bohrerarme M 64 tritt, wie in Fig. 31 dargestellt
ist. Die Auf- und Niederbewegung des Doppelkegels geschieht mit Hülfe einer federnden Doppelgabel in der früher beschriebenen
Weise. Diese Doppelgabel wird in die Röhre D3 niedergelassen, so dafs ihre
Klauen hinter den Rand D* greifen. Wird dann die Gabel emporgezogen, so wird auch
der Doppelkegel gehoben, so dafs die Erweiterungsbohrer zusammengezogen werden. Dadurch werden auch die Nasen be b6 an den
oberen Enden der Erweiterungsbohrer nach innen bewegt, so dafs sie hinter dem Sicherheitsrohr
E liegen, worauf dieses durch seine Schwere niederfällt und dadurch die Erweiterungsbohrer
in ihrer inneren Lage sichert (Fig. 31). Darauf kann das Kernhebegestänge
aufwärts durch das äufsere Gestänge A gehoben werden.
Soll die Arbeit fortgesetzt werden, so werden nach dem Wiedereinsetzen des inneren
Bohrgestänges die Erweiterungsbohrer in folgender Weise wieder aus einander gespreizt.
Die federnde Gabel wird in das Sicherungsrohr E hinabgelassen und dann aufwärts gezogen,
so dafs sie hinter den Rand E1 greift, worauf das Sicherungsrohr emporgezogen wird,
so dafs es aufser Eingriff mit den Nasen be b6
der Erweiterungsbohrer kommt. Alsdann fällt der Doppelkegel durch sein Gewicht nieder
und treibt die Bohrer in der beschriebenen Weise aus einander. Diese Einrichtung dient
insbesondere zur Erweiterung eines Bohrloches, das vorher gebohrt, erweitert und mit einem
Schutzgestänge versehen wurde, um ein weiteres und gröfseres Verkleidungsrohr einzuführen,
das wieder das erstere Gestänge schützt. Wird z. B. mittelst der in Fig. 10 bis 29 dargestellten
Bohrwerkzeuge ein Loch in der Weise gebohrt, dafs an dem Bohrgestänge oberhalb der Bohrkrone
Erweiterungsbohrer angeordnet sind, welche die Bohröffnung zur Aufnahme des sie umgebenden, sich mitdrehenden Schutzgestänges
herstellen, so kann es vorkommen, dafs bei lockerem Boden die Erdmassen das äufsere
Rohr dicht umgeben und die Arbeit erschweren, so dafs es nöthig ist, ein zweites Verkleidungsrohr um das erste herum anzuordnen. Dieses
wird in der Weise eingebracht, dafs die Bohröffnung nachträglich erweitert wird. Zu diesem
Zweck wird das erste Bohrgestänge herausgenommen und ein Erweiterungsbohrer eingeführt,
wie in Fig. 30 bis 36 dargestellt ist. Auf diese Weise wird das äufsere Verkleidungsstück niedergebracht, so weit, als es das innere
Rohrgestänge schützen soll. Danach wird der Erweiterungsbohrer durch diese Verkleidungsröhre wieder emporgezogen und die Arbeit in
der ursprünglichen Weise fortgesetzt.
Der Hauptvortheil des beweglichen Kernhebegestänges besteht in der grofsen Zeitersparnifs
beim Zutagefördern des Kernes. Bei der Anwendung eines Kernbohrers, der nicht durch das Bohrgestänge hindurch emporgehoben
werden kann, ist es nothwendig, das ganze Bohrgestänge aus dem Bohrloch zu heben,
um einen Theil der Kernes herauszuheben. Hierdurch entstehen bei beträchtlicher Tiefe
des Bohrloches erhebliche Zeitverluste. Hat beispielsweise ein Bohrloch die Tiefe von
Fufs erreicht, so haben mehrere Arbeiter mindestens 10 Stunden lang zu arbeiten, um
das Gestänge mit dem Kern zu heben und ersteres wieder in die Bohröffnung einzuführen.
Durch die Anwendung eines herausnehmbaren Kernhebegestänges kann dieselbe Arbeit durch
weniger Arbeiter in 20 bis 30 Minuten geleistet werden. Der Werth dieser Ersparnifs ist um
so wesentlicher, als die Kosten der Anlage ohnehin sehr grofs sind und die Arbeit sehr
kostspielig ist.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:ι . Ein Kernbohrverfahren, gekennzeichnet durch die Anwendung eines mit dem Bohrgestänge lösbar gekuppelten und mit diesem beim Bohren gemeinsam niedergehenden Kernhebers, derart, dafs der vom Ringoder Kronenbohrer des Bohrgestänges freigebohrte, innerhalb des Kernhebers anwachsende Kern bei im Bohrloch belassenem Bohrgestänge mittelst des zu diesem Zweck ausgelösten Kernhebers innerhalb des Bohrgestänges emporgefördert wird (Fig. 1, 2, 6, 7 und 23).
- 2. Bei einem Kernbohrapparat zur Ausführung des unter 1. angegebenen Verfahrens die Anordnung eines am Kernheber (D, Fig. 1) befestigten Doppelkegels (F, Fig. 1) in Verbindung mit drehbaren Sperrklauen (E, Fig. 1), die als Feststellvorrichtung zwischen Kernheber und Bohrgestänge wirken, um ersteres gegen Anheben bei der Bohrarbeit zu sichern, derart, dafs beim Niederlassen des Kernhebers die Klauen durch den oberen Kegel nach aufsen in das Bohrgestänge gedrückt werden und beim Anheben des Kernhebers mittelst des unteren Kegels gelöst werden, so dafs der Kernheber sich im Bohrgestänge frei heben läfst (Fig. 1, 2, 6 und 7).
- 3. Bei einem Kernbohrapparat zur Ausführung des unter 1. angegebenen Verfahrens die Anordnung nur eines Gestänges, das als Bohrgestänge und Kernheber wirkt, wobei der vom Ringbohrer des Gestänges frei ge-bohrte Kern von demselben Gestänge nur wenig angehoben und dann innerhalb des im Bohrloch belassenen Gestänges mittelst Wasserdrucks emporgefördert wird (Fig. 8 bis 9).
- 4. Bei einem Kernbohrapparat zur Ausführung des unter 1. angegebenen Verfahrens die Anordnung, dafs das Kernhebegestänge (B, Fig. 10 bis 12) unter dem äufseren Rohr (A) frei hervorragt und' den Ringbohrer (B') trägt, während das äufsere oder Bekleidungsrohr, das mit seiner Unterkante (A*) als Erweiterungsbohrer wirken kann, gedreht wird und das Kernhebegestänge, das mit Rippen (b"1) in entsprechende Aussparungen (b8) des äufseren Rohres lösbar eingreift, mitnimmt, wobei die durch den unter 2. gekennzeichneten Doppelkegel (D1) bethätigten drehbaren Klauen (D) als Erweiterungsschneiden (d1) in das Bohrloch eingeschaltet und beim Anheben des Kerngestänges ausgeschaltet werden (Fig. 10 bis 12, 17 bis 19 und 25) und wobei mehrere äufsere Rohre eingelassen werden können (Fig. 30 bis 36).
Bei einem Kernbohrapparat zur Ausführung des unter 1. angegebenen Verfahrens die Anordnung, dafs das Kernhebegestänge mit seinem untersten, zum Ringbohrer (B2, Fig. 3 bis 5) ausgestalteten Theil in den Ringbohrer (B1) des Bohrgestänges eingreift und mit diesem auf der Bohrfläche (B) zusammenwirkt, wobei Rippen (b9) am Kernhebegestänge in Aussparungen (bi0) des Bohrgestänges behufs lösbarer Verbindung beider Theile eingreifen (Fig. 3 bis 5).Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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DE72205C true DE72205C (de) |
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DENDAT72205D Active DE72205C (de) | Kernbohr-Verfahren und-Vorrichtung |
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