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Verfahren zur Herstellung von Lampenfüßchen aus Hart- oder Quarzglas
für elektrische Hochdruckglühlampen Die Herstellung von Füßchen aus Hart-oder Quarzglas,
insbesondere von solchen, die kleine Abmessungen besitzen sollen, stößt auf nicht
unbeträchtliche Schwierigkeiten, obwohl verschiedene Verfahren bekannt sind, Drähte
oder Folien geringer Dicke aus schwer schmelzbaren Metallen in Gläser der genannten
Art luftdicht einzuschmelzen. So kann man in gewisse hochschmelzende Borosilikatgläser
Wolframdrähte bis zu Millimeterstärke und mehr ohne weiteres einschmelzen. Im Falle
von Quarzglas kann man entweder ein sog. Zwischenglas, das sich einerseits mit Wolfram,
,anderseits mit Quarz verschmelzen läßt, verwenden oder aber eine Folie aus schwer
schmelzbarem Metall, wie z. B. Molybdän, von geringer Dicke statt eines Drahtes
nehmen und das erweichte Quarzglas im Vakuum darauffaIlen lassen.
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Benötigt: werden nun Lampenfüßchen aus Hart- oder Quarzglas vor allen
Dingen in den Fällen, wo die Lampenkolben selbst aus diesen Materialien bestehen.
Dies wird iiberall dort der Fall sein, wo man aus irgendeinem Grunde mit der Kolbengröße
unter ein bestimmtes Maß herunterzugehen wünscht oder dazu gezwungen wird, wie z.
B. bei Hochdruckglühlampen mit über 5 Atm. Fülhmgsdruck, Glühlampen mit Quecksilberdampffüllung
usw. Da die Verkleinerung der Kolb-en@gröB@e zur Verwendung von Hart-oder Quarzglas
als Kolben- und Lampenfußmaterial zwingt, ist es verständlich, daß insbesondere
Hart- oder Quarzglaslampenfüße mit kleinen Abmessungen von großer Wichtigkeit sind.
Ganz besonders ist dies der Fall bei Hochdruckglühlampen mit 3o, 5o und mehr Atmosphären
Füllungsdruck, die rohrförmige Quarz- oder Hartglaskolben von 6 mm und weniger Durchmesser
haben.
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Es sind nun bereits Stromeinführungen für Quarzglasgefäße bekannt,
bei denen die Zuführungsdrähte durch Bohrungen eines zylindrischen Quarzglaskörpers
hindurchgeführt
sind, der in ein Quarzglasrohr eingeschmolzen ist.
Dabei wird jedoch der luftdichte Abschluß nicht durch das unmittelbare Anschmelzen
der Drähte an die Wandungen der Bohrungen hervorgerufen, wie dies an sich auch bekannt
ist, sondern durch einen Bleistopfen bewirkt, der den Abschluß des äußeren Quarzglasrohres
bewirkt. Die Herstellung der Bohrungen für die Durchführung der Drähte in dem zylindrischen
Glaskörper ist umständlich. Ebenso ist das Verschmelzen des Körpers mit dem Umhüllungsrohr,
das lediglich zum Festhalten des Körpers, nicht aber zum Einschmelzen der Drähte
dient, so daß noch ein besonderes Dichtungsmittel hindurchgeführt werden muß, als
eine nicht befriedigende Maßnahme anzusehen.
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Die Erfindung erreicht nun das Ziel der Herstellung von Füßchen für
Glühlampen unter Benutzung des bekannten Gedankens der unmittelbaren Anschmelzung
von Zuleitungsdrähten oder -folien aus schwer schmelzbarem Metall, vorzugsweise
Wolfram oder Molybdän, unter Benutzung einer Hart- oder Quarzglaskapillare mit zwei
Kanälen in besonders .gü,nstiger Weise dadurch, daß die beiden Kanäle der Hart-
oder Quarzglasdoppelkapillare durch koaxiales Einschmelzen eines Hart-oder Quarzglasstabes
in ein ebenfalls aus Hart- oder Quarzglas bestehendes abgeflachtes Rohr hergestellt
werden.
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Es werden also die zur Einführung der Drähte notwendigen Kanäle nicht
durch Ausbohren, sondern auf eine andere sehr einfache Weise geschaffen, und gleichzeitig
mit .dem Zusammenschmelzen des Glaskörpers. wird ein luftdichtes Einschmelzen der
Drähte erhalten, so daß die Herstellung gegenüber dem Bekannten wesentlich vereinfacht
ist.
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Gemäß 'einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird das Rohr
während seiner Verschmelzung mit dem massiven Stab gleichzeitig abgeflacht, so daß
eine vorhergehende Verformung' des Rohres nicht notwendig ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist in der Zeichnung in drei Figuren
veranschaulicht. Fig. i zeigt eine Kapillare mit eingeführten Stromdurchführungen
vor deren Einschmelzen.
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Fig.2 zeigt eine Glühlampe mit einem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Lampenfuß.
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Fig.3 ist der Querschnitt durch eine Kapillare, welche aus einem äußeren
Rohr und .einem eingeschobenen Stab hergestellt wurde.
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In Fig. i bezeichnet i ein Quarzglasrohr mit den beiden Kanälen 8
und 8', die eineu. -inneren Durchmesser von etwa i mm haben. Die beiden Stromzuführungen,
die sich in diesen Kanälen befinden, bestehen aus dem Molybdändraht 2 und dem Wolframdraht
4., die durch das Molybdänband 3 miteinander verbunden sind. Das- Band ist z. B.
25It dick und o,8 mm breit. Die Doppelkapillare wird bei A entlüftet und an der
mit B bezeichneten Stelle erhitzt, so daß das Rohr i zusammenfällt und die Bänder
3 luftdicht umschließt. Nun werden die beiden Enden der Kapillare bei C und D abgeschnitten,
ohne aber die Drähte 2 und ¢ mit abzuschneiden.
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In Fig.2 ist i die an die Stromzuführungen 2, 3, 4. angeschmolzene
Kapillare, 5 eine Wolframwendel und 6 der aus Quarzglas bestehende Kolben, der an
seinem in der Zeichnung unteren Ende entlüftet und mit einem Gasgemisch von mehr
als i o Atm. Druck gefüllt wird.
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Fig. 3 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Querschnitt durch eine
Kapillare nach Fig. i, die dadurch hergestellt worden ist, daß in das Rohr i ein
Glasstab 7 eingeführt und das Rohr dann unter Abflachung mit dem Glasstab 7 zusammengeschmolzen
wurde, so daß die kapillaren öffnungen 8 und 8' verbleiben. Das Rohr kann dabei
zunächst einen runden Querschnitt aufweisen und während des Zusammenschmelzens abgeflacht
werden, oder es kann von vornherein abgeflacht sein, so daß der Stab 7 an der Innenwand
an den gegenüberliegenden Schmelzstellen des Rohres anliegt.