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Treibmittel für Verbrennungskraftmaschinen Die Erfindung' betrifft
ein Treibmittel für Verbrennungskraftmaschinen, wie z. B. Benzin, Alkohol, Alkohol-Benzin-Gemisch,
Petroleum, Rohöl, Benzol.
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Es ist bekannt, daß die Korrosion der Zylinderwände und Ventile in
seinem Motor am größten ist, wenn der Motor noch nicht eine genügende Temperatur
erreicht hat, um die Bildung von -wäßrigen Kondensaten aus den Verbrennungspro-diikten
-im Zylinder zu vermeiden. Bei der Verbrenn:ung werden Wasserdämpfe gebildet, in
denen sich bei der Kondensation ebenfalls bei der Verbrennung gebildete Gase, wie
Kohlendioxyd, Schwefeldioxyd, Stickstoffoxyde, lösen, wodurch die genannten, die
Korrosion verursachenden sauren. Kondensate gebildet werden. Es ist also erforderlich,
diese sauren, . Kondensate zu neutralisieren. Als naheliegender Versuch zur Lösung
dieser Aufgabe ist vorgeschlagen worden, dem Brennstoff irgendwelche säureneutralisierenden
Mittel im überschuß zuzufügen. Diese Maßnahme führt zu keinem einwandfreien Erfolg,
denn der Brennstoff darf keine merkbaren Mengen von freiem Alkalihydroaxyd oder
anderen aktiven Alkalien enthalten, da sonst die Bildung von Seifen möglich ist,
die Störungen, wie Vergaserdüsenverstopfung, Absetzen an den Zündkerzen, herbeiführen
kann. Bei Vorhandensein größerer Mengen an freiem Alkali wirkt der Brennstoff ferner
korrodnerend auf die Metallteile der Leitungen und Maschinenteile, insbesondere
Aluminium und Aluminiumlegierungen, ein. Ferner ist zu beachten, daß im Augenblick
der Entzündung des Brennstoffgemisches im Zylinder sehr hohe Drucke und Temperaturen
herrschen, so daß diejenigen Mittel, welche die sauren Kondensabe im Zylinder neutralisieren
sollen, diesen hohen Drucken und Temperaturen widerstehen müssen oder durch die
herrschenden Druck- und Temperaturverhältnisse aktiviert werden.
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Erfindungsgemäß werden die bisher bei der Neutralisierung der sauren
Kondensate entstehenden Schwierigkeiten dadurch überwunden, daß die Treihmittel
für Verbrennungskraftmaschinen, wie z. B. Benzin, Alkohol, Alkohol-Benzin-Gemisch,
Petroleum, Rohöl, Benzol, mit einem geringen Gehalt einer Lösung von Alkaliperoxyd
in einem Alkohol, vorzugsweise Natriuinperoxyd mit Methylalkohol, und gegebenenfalls
einem Lösungsvermittler versehen werden. Durch den letzteren wird eine gleichmäßige
Lösung des Zusatzes in dem Treibmittel erreicht.
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Als Lösungsvermittler kann hydriertes Phenol oder ,ein. hydriertes
Kresol zur Anwendung 'kommen.
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Außer einer methylalkoholischen läßt sich auch eine äthylalkoholische
Lösung des Alkaliperoxyds, insbesondere des Natriumperoxyds, verwenden.
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An und für sich ist die Verwendung von Peroxyden in Treibmitteln bekannt.
Es ist
z. B. vorgeschlagen worden, besonders behandelten Treibölen
kleine Mengen eines Peroxyds zuzusetzen, um den umangenehmen Geruch der Auspuffgase
zu beseitigen.
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Es ist weiter in Verschlag gebracht worden. Sauerstoff in den Motorzylindern
dadurch zu entwickeln, daß in diese ein Stoff eingeführt wird, der unter dem Einfluß
der durch die Verbrennung in den Zylindern erzeugten Wärme Sauerstoff entwickelt,
wofür Peroxyde angegeben werden.
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Es ist auch bekannt, Peroxyde Erdölen zu ihrer Reinigung zuzusetzen,
wobei die Peroxyde als Oxydationsmittel wirken.
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Man hat .auch erkannt, daß eine Korrosion der Metallteile des Motors
durch Verunreinigungen in gewissen Treibmittelgemischen entstehen kann. Diese Verunreinigungen
besitzen die Metallteile des Motors angreifende Eigens c Uaften und lassen sich
vor der Verwendung e des Treibmittels beseitigen oder unschädlich machen. Bei diesem
bekannten Verfahren «-erden die Verunreinigungen des Treibmittels selbst beseitigt.
Es wird aber im Gegensatz zu dem vorliegenden Verfahren kein Wert darauf gelegt,
bei der Verbrennung der Treibmittel, auch wenn sie rein sind, im Motor entstehende
saure Verbrennungsrückstände im Augenblick ihrer Entstehung in der Verbrennungskammer
des Motors derart zu neutralisieren, daß in erster Linie die korrodierende Wirkung
auf die Metallteile des Motors verhindert wird.
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Wesentlich für das vorliegende Verfahren ist die Tatsache, daß nicht
ein Peroxyd als solches verwendet wird, sondern eine aus einem Alkalip:er oxyd mit
Alkohol hergestellte Lösung; dabei wird :ein Alkalialkoholat gebildet, dessen vorteilhafte
korrosionsherabsetzende Wirkung darauf 'beruht, daß das Alka.lialkoholat in dem
Motorzylinder zusammen mit dem Treibmittel verbrennt, und zwar unter Bildung eines
fein zerteilten, festen Verbrennungsrückstandes (Asche) von Alkali in aktiver Form.
Dieses fein zerteilte, hochaktive Alkali wirkt bei .der Entspannung der Gase in.
den Zylindern wie Kondensationskerne, auf denen sich das kondensierte Wasser niederschlägt,
das die Neigung besitzt, sich unter dem bei der Verbrennung in den Zylindern herrschenden
Druck mit Kohlensäure und anderen bei der Verbrennung des Treibmittels gebildeten
sauren Oxyden zu sättigen und dadurch eine saure, stark korrodierende Lösung zu
bilden. Dabei wirkt das aktive Alkali unmittelbar neutralisierend auf das saure
Kondensat und nimmt diesem die L-orrodierend:e Wirkung oder setzt diese wenigstens
stark herab. Dadurch erklärt es sich, daß das Alkali seine Wirkung auf die sauren
Kondensate ausübt, diese neutralisiert und nicht nutzlos dadurch verbraucht wird,
daß es sich mit der Kohlensäure und den anderen, bei der Verbrennung entstehenden
Oxyden verbindet, welche in Gasform bleiben und mit den Auspuffgasen abgeleitet
werden. Durch den geringen Gehalt des Treibmittels an einer Lösung von Alkaliperoxyd
in einem Alkohol wird also eine Wirkung erreicht, die an diese Zusammensetzung gebunden
ist und niemals. von einem Peroxyd allein oder einem Alkohol allein erzielt werden
kann. Beispiel 2 Gewichtsteile Natriumsuperoxyd werden in ioo Gewichtsteilen Methyl-
oder Äthylalkohol gelöst und eine Zeitlang stehengelassen, so daß etwa entstehendes
Wasserstoffsuperoxyd entweichen kann. 2 Gewichtsteile dieser Lösung werden je ioo
Gewichtsteilen des Treibmittels zugesetzt. Besteht der Brennstoff aus Alkohol oder
einer Mischung einer größeren Menge Alkohol mit einem anderen Brennstoff, wie z.
B. Benzin, löst sich die Natriumsuperoxyd-Alkohol-Lösung homogen im Brennstoff.
In anderen Brennstoffen, wie reines Benzin, Petroleum, Rohöl, Benzol, werden auf
ioo Geudchtsteile des Treibmittels 2 Gewichtsteile eines zur Homogenisierung der
Lösung beitragenden Lösungsvermittlers zugegeben:, welcher vorzugsweise aus hydriertem
Phenal oder hydriertem Kresol besteht.
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Es sind selbstverständlich auch andere Mengenverhältnisse möglich,
je nachdem der Brennstoff mehr oder weniger stark korradierende Rückstände bildet.
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Treibstoffe, die gleichzeitig noch Schmiermittel enthalten, werden
nicht beansprucht.